Im Alter keine Lust mehr, Laien/Amateuren zuzuhören

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von altblase, 20.Januar.2021.

  1. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann keine Laienmalerei mehr aushalten. Auch quält es mich, wenn Leute schlecht formulieren und unsauber argumentieren (Hallo, Forum :)). Oder mit ihrer Hobbylyrik (Selbstverlag) herumwedeln, wie wenn es sonst was wäre.

    Bei der Musik fällt es mir viel leichter, auch guten Willen zu schätzen, jedenfalls bei Livemusik. Schlechte CDs würde ich mir auch nicht anhören.

    Mein Mann ist Profimusiker und die absolute Musikzicke. Das hat mich erst genervt, heute habe ich Mitleid. Z.B.: Wir sind mit Freunden im Restaurant, tolles Essen, feine Gespräche, ich gehe beschwingt nach Hause. Er sagt: „War die Musik grauenhaft!“
    Und ich: „Was denn für Musik? War da Musik?“

    Dafür nervt es ihn immer noch, dass ich die Sprachzicke bin. Weil das nämlich arrogant ist. :)

    Jedenfalls – je mehr man weiß, desto weniger Mist kann man aushalten. Das scheint mir ganz normal zu sein.
     
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  2. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    zu alt? gibt's nicht, ich kann mich noch an eine aufzeichnung erinnern mit johnny griffin, stehend, rechts und links auf krücke und in der mitte sein horn, aber doch immer noch besser als jopi heesters stehend, am flügel festgebunden - fazit? weitermachen!
     
  3. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Doch doch...es gibt zu alt und ich meine das gar nicht negativ, ganz im Gegenteil. Mit Krücken li und re kann man das dann m.E. auch besser sein lassen. Wäre zumindest für mich so.
     
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  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Es gab da noch Arnett Cobb . Der hatte mit 30 einen Autounfall, etliche Rücken-OPs und den Rest seines Lebens konnte nur noch auf zwei Krücken hängend spielen. Ein wundervoller lyrischer Tenor, durch seine Behinderung völlig unterrepräsentiert. Da ist das Showbizz brutal - zumindest in den 50ern.

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  5. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Was darf ich da lesen....wird man so ?

    Wenn ja, dann aber auch auf andere Bereiche und Eigenschaften übertragen.

    Was wäre denn von dem Gedanken zu halten wenn andere die gereiften Ohren in ähnlicher Manier behandeln würden.

    Die schöne Welt besteht nicht nur aus Tönen und Musik.
    Kenne einige Kollegen die können mit Lehrern odg. nicht.

    Wäre da nicht der Gedanke angebracht
    wo das hinführt.

    Gerade Musik sollte verbinden und nicht isolieren. Wer seine Grenzen der Zumutung zu eng setzt, hat vermutlich wenig Menschen in seiner Nähe.

    Das mag ab und zu auch gut sein.:pint: Frei nach dem Motto: Mir reicht 1 Mensch neben mir, nur manchmal ist er mir zuviel - wenn ich ihn im Spiegel seh. :grumpy: :depressed:
    VG. Friedrich
     
  6. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich halte es ab einem gewissen grad doch eher für ein psychologisches Problem.
    Das Feld der Musik, die ich höre ist - wie das von @gaga - sehr eng begrenzt. Das meiste, was ich ungern höre, macht mich aber nicht aggressiv, sondern ist einfach uninteressant (Gegenbeispiel: CLB-Thread :bawling:
    ).

    Der Aspekt Abgrenzung und Wertung von Anderen hat auch viel mit Selbstwahrnehmung und - akzeptanz zu tun! :geek:

    Ich achte z.B. (da du es selbst als eines nanntes) immer noch auf eine korrekte Sprache, wenn ich schreibe, gucke nach, wenn ich ein Wort oder eine Regel nicht präsent habe. Der Drang, sich "perfekt" bzw. möglichst "präzise" auszudrücken und keine Fehler zu machen ist aber glücklicherweise kein Teil mehr meines Lebens mehr, mein Ausdruck wird zunehmend lockerer, elliptischer, umgangssprachlicher - damit auch persönlicher!

    Solange man das Gefühl hat, das Gegenüber vermittelt einem als Gesamteindruck Wärme, Witz und Intelligenz, stören mich auch die dudenen Mangelerscheinungen Anderer nicht. :joyful:

    Gerade ein namentlich zur Vermeidung von öffentlicher Schmeichelei nicht zu nennender Forist wirkt immer wieder aufmunternd auf mich, weil er den Eindruck macht, in Harmonie mit sich selbst UND anderen Leben zu können. :oops:

    Es darf sich zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens gerne jeder angesprochen fühlen, auch unabhängig vom Artikel ;)

    Mensch, so viel gelabert schon wieder...bei meinem Alter. Naja, musste raus, hab doch sonst keine Hobbies :cool:
     
  7. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube ein Stück weit ist es normal das einem Sachen auffallen die der Laie nicht sieht wenn man tief in die Materie eingetaucht ist.

    Dabei ist es egal um was es sich handelt. Wie man dann allerdings den Laien begegnet hat was mit der eigenen Haltung zu tun.
     
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  8. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen,
    nachdem ich jetzt alle Beträge gelesen haben und dann nochmal der Ursprungsthread von @altblase erlaube ich mir auch ein Statement.
    Grundsätzlich kann oder könnte ich das, was @altblase schreibt, nicht mehr oder nur noch ungern zu Laienmusikgruppen zu gehen, nachvollziehen, wenn der eigene Anspruch es ist, nur noch gute (professionelle) Musik zu hören. Dann muss man das auch so akzeptieren. Ich für mich bin da jetzt eher zweigeteilt mit meiner Meinung. Früher (als eh alles besser war ;)) hab ich mit ganz jungen Jahren (so von 16 - 25) mit meinem Vater (Akkordeon) und seinem Bekannten (Trömmelchen) Tanzmusik auf Hochzeiten gemacht. Die Gäste haben getanzt, geschunkelt, mitgesungen, Polonaise durch den Saal, etc---also man war hochzufrieden mit uns. Heute würde man uns aus dem Saal jagen. Hab mir mal noch alte Kassettenaufnahmen angehört.
    Im örtlichen Musikverein waren unsere Konzerte immer bis auf den letzten Platz ausverkauft. Es gibt CD Aufnahmen davon. Heute angehört kräuseln sich mir die Haare, nach dem Motto: Ach du Schei...was waren wir schlecht und haben sowas dem Publikum angeboten. Ich könnte jetzt noch mehrere Beispiele nennen. Dem Publikum, sowohl auf den Hochzeiten als auch bei den Konzerten) damals hat es gefallen, also war es gut - vielleicht nicht im Sinne der Qualität aber des Zwecks.
    Heute - immer noch Laienmusiker - aber bedingt durch professionell geführte Laien-Orchester von Profidirigenten und besser ausgebildeten Musikern/innen, ist die Qualität, die man selbst in diesen Orchestern einbringt, viel höher geworden. DAS würde sich dann vielleicht auch @altblase anhören.
    Nur, was will ich den damit jetzt überhaupt sagen? Jede Musik, vor allem jede selbst gemachte Musik, hat eine Berechtigung gehört und auch geschätzt zu werden. Ich kenne einige Profis, die immer wieder auch gerne auf Laienauftritte kommen und das Gehörte auch loben, weil sie wissen, jeder auf der Bühne gibt sein Bestes um das Publikum zu unterhalten. Kritik wird gerne angenommen, Verbesserungsvorschläge im Rahmen der Möglichkeiten auch. Und wir als Laienmusiker freuen uns und schätzen es, wenn wir Profis im Publikum sehen. Das motiviert uns a) am Konzert/Auftritt besonders gut zu spielen oder/und b) es in Zukunft noch besser zu machen. Und mir persönlich geht das sowohl so im SBO mit Höchststufenniveau als auch im örtlichen Musikverein mit max. Mittel- bis Unterstufenniveau, oder auch bei den Konzerten unseres CSO...

    Daher mein Appell an die Profis oder super Amateurmusiker*innen unter uns: Geht auch mal an die Basis. Besucht Konzerte von Laien, verzieht nicht das Gesicht, wenn mal ein falscher Ton zu hören ist, die Intonation schlecht oder was sonst noch. Jeder hat mal klein angefangen und braucht aber die Motivation, die meist vom Zuhörer ausgeht. Dann wenn kein Zuhörer mehr auf Konzerte geht, gibt es bald auch keine Laienorchester mehr und damit einher noch viel weniger Profis. Wollen wir das?
     
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  9. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Misophonie.

    Unbedingt sollte man sichergehen, dass man nicht etwa unter einem Nebenaspekt dieses - noch relativ unerforschten - Krankheitsbildes leidet. Dessen Therapie schwierig ist - man diskutiert u.a. den sog. Konfrontationsansatz.
     
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  10. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    An anderer Stelle wurde hier ausführlich über den Musikunterricht an Schulen geklagt, die geringe Bedeutung von Musik und von selbstgemachter Musik - alles Laienmusik! Das Beispiel von @OnkelSax mit der Hochzeitsmusik zeigt ja, was Musik auch ausmacht, die Freude am gemeinsamen Tun, Tanz und Gemeinsamkeit. Wenn das Profis in den Ohren wehtut, Bitteschön, mögen sie zuhause bleiben.

    Dasselbe gilt für bei Hochzeiten vorgetragene Knüppelverse und ähnliches, schon wieder sind Laien am Werk. Ich weiß nicht, woher diese Geringschätzung eigener Kreativität kommt. Man muss sich aber nicht wundern, wenn dann nur noch auf Konserven und Vorgefertigtes zurückgegriffen wird.
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    In meinem Eingangsthread ging es nicht um Wertschätzung, Geringschätzung oder Berechtigung, sondern um mein eigenes seelisches Empfinden, dass mich die Darbietungen von Laien-/Amateurmusikern gefühlsmäßig nicht mehr bereichern. Die Gründe, warum es so ist, wurden hier ergiebig diskutiert. Besonders @Paul2002 hat das sehr schön auf den Punkt gebracht.
    :cool:
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich kann das nachvollziehen.
    Auch ich mag immer weniger schlechte Musik hören. Meine Definition ist aber etwas breiter.
    Mich stört weniger, dass da eine Truppe Schwächen hat. Die habe ich auch. Viel mehr stört mich, wenn ich spüre, dass da keine Motivation dahinter ist. Man hört einem Stück einfach an, ob man sich bemüht und es nicht kann, oder ob nicht kann, vielleicht sogar könnte, aber man mit dem Level zufrieden ist. Da geht mir der Puls.
    Noch extremer ist das dann, wenn ich Teil des Problems werde, also mit einer Gruppe spiele. Du spielst die gleichen Stücke in der Probe immer wieder, aber der Trupp wird nicht besser. Da kommt dann raus, dass viele nur in der Probe ihr Instrument auspacken... da bin ich dann weg.
     
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  13. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    @altblase Das ist für mich kein Widerspruch. Deine Wahrnehmung ist Dir unbenommen, zumal es mir oft ähnlich geht. Trotzdem gehe ich auch gerne zu Schulkonzerten, nicht nur, um die eigenen Kinder zu hören. Aber die Begeisterung, die oft bei den Aufführungen spürbar ist, finde ich wunderbar. Da kommt nämlich der Nachwuchs her, nicht nur für Profimusiker, sondern auch für Laien und natürlich Konzertbesucher. Mögen sie also schief spielen. Sagen wir mal so: Meine Erwartungshaltung ist eine völlig andere, als wenn ich in ein hochkarätiges Konzert gehe. Ich möchte aber beides haben.

    Ansonsten finde ich jede ungewollte Hintergrundbeschallung ätzend, es gibt Restaurants, in die ich nur deswegen nicht gehe. Dasselbe gilt für Dudelradio mit permanenten Werbeunterbrechungen.
     
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  14. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Ich versuche auf die Konzerte zu gehen, wenn ich den Eindruck habe dass die Leute sich wirklich bemühen was cooles auf die Beine zu stellen. Oder wenn ich mit den Leuten gesprochen habe und ich ihre Einstellung gut finde oder so. Da kann ich sehr gut drüber hinwegsehen, wenn die Leute nicht so "entwickelt" sind. Ich denke es tut gut, ein bisschen positives Feedback zurück zu geben (zum Beispiel indem man auf ein Konzert geht) jedenfalls waren sehr viele Menschen so großzügig mir diese zu geben, als ich noch weniger konnte...

    Natürlich hört man mehr, wenn man länger Musik macht, aber das ist für mich gar nicht der Knackpunkt! Man kann sich ja auf die erfreulichen Dinge konzentrieren und diese fördern.
     
  15. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Und ich kenne das Gefühl, wenn Musik einem nicht so viel Freude macht wie früher und vielleicht bin ich einfach auch nicht so weit, aber ich versuche beim Musikhören (und Spielen) nicht so viel zu Denken und dass fördert den Spaß für mich erheblich!

    Oder genauer, mich drauf zu konzentrieren dass es schön ist diese Möglichkeit überhaupt zu haben auf ein Konzert zu gehen und sich da unterhalten zu lassen mit schönen Klängen, gerade vor dem aktuellen Hintergrund..

    Das Genre beim Hören zu wechseln finde ich auch hilfreich wenn einen die Lustlosigkeit packt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Januar.2021
  16. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Vor ein paar Jahren habe ich am Jazz-Workshop in Ettlingen teilgenommen. Abends gab es immer Sessions im Keller der Musikschule, und oft haben sich die Anfänger nicht auf die Bühne getraut, weil sie angesichts der fortgeschrittenen Session-Teilnehmer Hemmungen hatten, ihr noch nicht so weit entwickeltes Können zur Schau zu stellen.

    Da hat einer der Workshop-Organisatoren gesagt:
    "Um einmal auf der Bühne gut zu spielen, muss man zuerst 1000x auf der Bühne schlecht spielen, also traut Euch!" :eek::D

    Für mich haben auch unvollkommene Darbietungen eine Berechtigung, denn es ist ja tatsächlich so, dass kein Meister vom Himmel fällt und dass man auch Bühnenauftritt und Spielen vor Publikum üben muss. Solange ich als Zuhörer weiß, was ich zu erwarten habe, ist das völlig okay. Ärgerlich wäre es für mich nur, wenn ich als Zuhörer über die Art und Professionalität der Darbietung falsch informiert wäre und etwas anderes / besseres von dem Konzert erwarten würde.

    Viele Grüße von
    Jazzica
    (die auch noch nicht oft genug auf der Bühne gestanden hat, um bereits gut zu spielen ;))
     
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  17. Rick

    Rick Experte

    Für mich ist die Trennlinie nicht zwischen Berufs- und Freizeitmusikern, denn von beiden Gruppen habe ich schon tolle und enttäuschende Darbietungen erlebt.
    Mir persönlich ist wichtig, dass Gefühl rüberkommt, dass die Musik "lebt" und nicht bloß abgespult wird. Deshalb muss ich zugeben, dass ich da im Amateurbereich schon oft positiv überrascht wurde, umgekehrt von Profis gelangweilt.

    Gerade auch bei Jazz und Improvisation: Manche Berufsmusiker sind mir da zu routiniert, zu "abgebrüht", während ich von Laien schon viel "Herzblut" mitbekommen habe, trotz technisch unvollkommener Leistung.
    Bei vielen Profis kann man geradezu eine Liste abhaken: Parker-Lick, Coltrane-Passage, check.
    Aber reine Liebhaber, gerade auch relative Anfänger, können meine Aufmerksamkeit stärker herausfordern: Was macht der denn da, so etwas habe ich noch nie gehört, interessant!

    Ärgerlich fand ich mal einen Blasmusikverein, der besonders im Holz gnadenlos daneben intonierte, Querflöten und Klarinetten lagen fast einen Viertelton auseinander. Als Dirigent hätte ich sofort nach dem ersten Stück eine kurze Pause zum Nachstimmen angeordnet, doch der gute Mann zog die erste Hälfte stoisch durch - deshalb bin ich in der Pause gegangen. War er sozusagen "Betriebs-taub"?
    Nein, die Mitspieler traf da für mich keine Schuld, das war die Verantwortung des Dirigenten, auf ihn war ich sauer, weil er dem Publikum diese Dissonanzen zumutete.

    Ähnliches Erlebnis bei einem Musikschul-Konzert, hier besonders eine schlecht intonierende junge Violinistin. Sie spielte virtuose Läufe rhythmisch akkurat, aber es stimmte fast kein Ton - was soll das? Es kann nicht an der Nervosität gelegen haben (sonst wären die Läufe nicht so gekonnt gewesen), sondern meiner Ansicht nach an falschem Fokus im Unterricht. Die Lehrerin war anwesend und lobte anschließend ihre auch bei "Jugend musiziert" erfolgreiche Schülerin. Haben die alle was an den Ohren? :wideyed:

    Hier wie da waren die Amateure für mich eher unschuldig, sie haben fleißig geübt und ihr Bestes gegeben, doch wenn Dirigenten und Lehrer das Offensichtliche nicht korrigieren, kommt es zu solchen abschreckenden Vorführungen.

    Absoluter Perfektionismus kann genauso abschreckend sein wie falsche Töne: Während meines Aufenthalts an einer High School in den USA war ich auch Gastmitspieler der Schul-Big-Band, die ein unglaublich hohes Niveau hatte und ständig Wettbewerbe gewann. Aber irgendwie berührte mich ihre Musik nicht. Dann besuchte meine Schülergruppe eine benachbarte High School und hörte deren Band proben: Da war Spaß, alle waren begeistert bei der Sache, es herrschte mehr Motivation als Drill seitens des Conductors. Sie spielten deutlich weniger perfekt, doch es kam mehr rüber! :)

    Überall kann man Gutes wie Schlechtes hören. Aber gegenüber uninteressant gemachter Musik bin auch ich intolerant:
    Das Leben ist zu kurz, um langweilige Musik anzuhören. ;)

    Und was ich von "Hintergrundberieselung" halte, habe ich ja hier im Forum schon öfter bekundet - morgens in der Küche ist immer meine erste "Amtshandlung", meine Dudel-Radio hörende Frau zu fragen, ob man das abschalten kann. Inzwischen macht sie es schon von sich aus, sobald sie mich nahen hört. :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Januar.2021
  18. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    @Rick
    Das nach-stimmen bei einem Amateuren wäre oft nötig. Aber manchmal auch nicht Ziel führend,wie ich bei einer Kreis Bigband Probe feststellen musste. Ich hielt es nicht mehr aus. Und bat den Dirigenten um nach stimmen. Danach war es noch schlechter als zuvor, da jeder beim stimmen denn Ton zu sehr verdrückt hat. Was wohl der Dirigent schon geahnt und gelassen hat.
    Aber du hast schon Recht. Das schlimmste bei Musik ist, wenn die Stimmung nicht passt.
     
    Gisheber und altblase gefällt das.
  19. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Das oft belächelt Choralspiel am Anfang einer Probe ist essentiell. Will sich bei den liegenden Akkorden die Spieler von Hahn alleine anpassen, ohne es bewusst zu merken was sie machen. Das passiert einfach. Ich konnte das bei einem Dirigenten Wechsel eines Jugendblasorchesterd gestellten wie während der Choräle die Stimmung immer besser wurde. Bei Problemen hat der Dirigent nicht gesagt da oder da stimmt es nicht. Er hat nur bestimmte Register Gruppen zusammen spielen lassen. Und schon wurde es wieder besser.
    Ich fand das sehr beeindruckend.
    Das ist aber auch ein studierter Dirigent!
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Da wäre bei sehr, sehr vielen Blasmusikvereinen mal eine Grundsatzdebatte angesagt, wie man die Intonation im Holz optimieren kann. Ich erspare mir jetzt, meine zahlreichen Erfahrungen und Wahrnehmungen zu beschreiben.
    Ja, aber das hilft nicht nachhaltig, wenn bei den einzelnen Spielern die Töne in sich nicht stimmen und sie keine gehörsmäßige Vorstellung von einer sauberen Intonation haben oder einfach nicht wissen, wie man intonationsmäßig mit dem Ansatz nachkorrigiert. Alles Fähigkeiten, die lange vorher im Unterricht hätten intensiv entwickelt werden müssen.:cool:
     
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