Kieferschmerzen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 6.März.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    In Verbindung mit Gehörübungen spiele ich in letzter Zeit viel auf dem Mundstück - in Verbindung mit dem Silencer, was viel Luftdruck (oder wie man das auch fachlich korrekt nennen mag) im Rachenraum spürbar macht.

    Auch sonst übe ich wieder mehr, auch Obertöne.


    Leider kommen nun immer wieder Kieferschmerzen, da hilft auch meine lose Zahnspange nicht. Ich denke, es gibt da einen Zusammenhang mit dem Saxophonspielen.

    Wenn ich direkt unter dem Ohr mit dem Zeigefinger fest drücke und dabei den Mund weit öffne, tut es sehr weh, die Schmerzen sind anschließend aber eine zeitlang passé.


    Hat jemand eine Idee, was ich noch alles machen könnte?

    Ich versuche generell mich mehr mit Dehnübungen, gesunder Körperhaltung und Meditation zu beschäftigen.

    Vielleicht hülfe es auch, wenn ich eine fester Spange hätte?

    Vielen Dank schonmal ^^
     
  2. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Du scheinst einfach mit zu viel Druck und Kieferanspannung zu üben. Beim Silencer würde ich dir unbedingt raten, die Blattstärke gegenüber dem normalen Spiel zu reduzieren. Die Technik ist das Entscheidende für Obertonübungen, nicht die Kraft.

    Generell heißt es bei Schmerzen, erst mal pausieren, bis die Schmerzen weg sind, und dann, unter Vermeidung der Ursache wieder anfangen.

    Gruß,
    Otfried
     
    Bereckis und quax gefällt das.
  4. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Paul,
    evtl könnte es sein, das du vielleicht generell glaubts, ein Problem wäre mit einem "mehr" zu beseitigen, welchs aus aus einem "zu viel" resultiert.
    Wenn du mit dieser inneren Haltung an die Dinge gehts, helfen dir auch keine Dehnübungen, Meditation etc... und das Problem mit dem Kiefer deutet in diese Richtung und zwar das du dich vielleicht gerne mal in Dingen "verbeißt". Leistungsdruck heißt das auch.
    Evtl. kommt noch ein nächtliches Zähneknirschen mit dazu.
    Mein Rat: Pause machen. Allerdings ist der Rat fast fehl am Platze, weil es dir ja scheinbar nicht geling, mit für dich und deiner Lebenssituation angemessenen Aktivitäts und Ruhephasen u leben. Alles leider von außen zu viel Spekulation um hier genau zu erkennen wo das tatsächliche Problem liegt. Eins ist klar: Nicht im Kiefer!
    Vielleicht gibt dir mein Text ja Denkanstöße in die richtige Richtung.
    Alles Gute
    Bernd
     
  5. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Achte darauf, ob du den Kiefer beim Schließen vorschiebst. Das habe ich eine zeitlang gemacht und hatte auch recht Schmerzen.

    kindofjaw
     
  6. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ne, das mache ich nicht.

    Das hast du alles gut erkannt. Ich knirsche tatsächlich nachts viel mit den Zähnen und mache mir auch viel Leistungsdruck beim Üben.

    Trotzdem möchte ich weiterhin üben können, weil es mir sehr wichtig ist, daher hoffe ich auf weitere Anregungen. An dem Druck-Problem arbeite ich auch sonst.

    Ich spiele immer erst einen ganz tiefen Ton und gehe dann eine Oktave (bzw. auch andere Intervalle) hoch, ohne mehr Druck aufzuwenden, wenn ich mit dem Silencer übe.

    Ich achte auch immer darauf, bei Obertonübungen nur die Oberlippe zu bewegen (zum Luftholen) und die Unterlippe möglichst gleich zu lassen.

    Insofern bin ich was zu viel Druck beim Spielen angeht wohl zumindest auf dem richtigen Weg. Wie weit ich auf diesem bin, ist schwer zu beurteilen.

    Trotzdem eine wichtige Erinnerung für mich, immer schön locker zu bleiben.
     
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Fantastischer Ratschlag:thumbsup:


    @Paul2002
    Strebst du immernoch eine professionelle Musikerkarriere an?
    Wenn ja, dann würde ich mir Hilfe bei eben diesen Leuten holen.
    Die können dir sicherlich besser helfen als Fachfremde.

    Druck rausnehmen ist sicherlich der richtige Weg, aber das geht nicht, wenn du diese ambitionierten Ziele hast.
    Da solltest du dann eben lernen damit umzugehen.
    Und dann würde ich mich an Leute wenden, die das schon durchlebt haben.

    Wenn du psychisch den Druck erstmal nicht so leicht abbauen kannst, dann vllt physisch: geh mit der Blattstärke runter (war das nicht 3,5 blau bei dir?).
    Warum immer dieses höher, härter, schneller? Kompetetives Umfeld?

    Achtung, Küchenpsychologie:

    Ebenso hast du gerne mal die Tendenz zum Imponiergehabe (tief-A, du erinnerst dich?), von daher würde ich dir raten, dass du eine bessere Beziehung zu dir selbst aufbaust --> ein wirklich gesundes Selbstbewusstsein (dann braucht man o.g. Verhalten nämlich nicht mehr).
    Ausser dir macht es Spaß, dann kann man eh nichts dagegen tun.

    Viel Erfolg!
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.März.2021
  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    PS: ich habe noch keinen Profi gefunden, der in irgendeiner Art von diesem Silencer-Ding begeistert war.
     
  9. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Wenn ich mich zurückerinnere, dann war mein Selbstbewusstsein in Pauls Alter ziemlich schlecht, das hat sich erst gebessert in höherem Alter (30+) und Erfolgen im Berufsleben, das ging wohl zusammen einher.
     
    Jacqueline gefällt das.
  10. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Musik zu studieren ist nach wie vor mein Ziel.
    Ich spiele seit einem Jahr die gleichen Blätter, habe nicht vor, da etwas zu verändern, und auch sonst sehe ich nicht den Hang zu "höher, härter, schneller".
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wenn ich Schmerzen beim Training habe, dann trainiere ich auch nicht weiter wie zuvor.

    Aber du machst das schon irgendwie.
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Schön zu hören.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich verstehe "höher, härter, schneller" nicht als Ausdruck für Leistungsdruck, sondern als Ausdruck dafür, sich an oberflächlichen, musikalisch weniger wichtigen Dingen festzubeißen.
    Insofern sind die Aussagen nicht widersprüchlich, denn der Leistungsdruck bezieht sich bei mir vor allem auf die technische Sauberkeit des Gespielten.
     
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Kann es sein, dass Du Dich gerade selbst beschummelst?
     
  15. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das kann an sich schon sein, ich will mich nicht davor scheuen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen.

    Aber: Die Blätter die ich spiele, spiele ich, weil ich mit ihnen das angenehmste Gefühl beim Spielen habe.

    Üben tue ich, um zufrieden mit mir zu sein, wenn das, was ich spiele, schön klingt.


    Beim Improvisieren geht es mir aber nicht um Schnelligkeit oder viele Effekte.

    Insofern bleibe ich erstmal bei meiner Meinung von eben:

     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das will Dir keiner nehme. Ist ja auch ganz allein eine Sache. Aber Du hast nunmal gefragt und die Antworten gehe in die Richtung, dass es nicht gut ist sich selbst überholen zu wollen. Das endet in Krampf und beendet eine Karriere manchmal vor ihrem Beginn. Gegen Ehrgeiz spricht naürlich nichts!
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Aus welchem Grund machst du das so?
    Wie atmest du normalerweise beim Spielen?
    Hast du eine gute Bauchatmung, eine gute Stütze?

    Schmerzen sind nicht gut und die Ursache dazu solltest du heraus finden. Wie, das kann ich dir von Ferne leider nicht sagen.

    Für's erste würde ich die Übungseinheiten überdenken und nie länger als eine halbe Stunde am Stück spielen. Danach machst du eine halbe Stunde was anderes, transkribierst ein Solo, setzt dich ans Klavier, machst Gehörübungen, singst deine Übungen oder lernst Theorie. Da kann sich die Muskulatur wieder entspannen.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich öffne die Mundwinkel seitlich und lasse die Luft einströmen (deshalb mache ich das so).

    Meine Atmung hat sicher noch Luft nach oben (höhö), wenn ich an den anderen Thread neulich denke.

    Ich habe aber eigentlich viel Luft, bzw. sie reicht lange. Es ist dann also eher die Technik bzw. die Spannung und der Rhythmus des Atmens, weniger fehlendes Volumen.

    Inwiefern ich das wieder mit dem Kiefer in Verbindung bringe, weiß ich noch nicht.




    Mir fällt aber noch ein: Ich nehme sehr viel Mundstück in den Mund und spiele gleichzeitig mit viel Unterlippe.
    In der Folge ist mein Unterkiefer beim Spielen deutlich weiter vorne, als es im Alltag oder beim Kauen der Fall ist.
    Da könnten die Probleme vielleicht herkommen.


    Ich habe jedoch an meiner Spielweise länger nichts mehr verändert, und die Probleme mit dem Kiefer sind was Neues für mich. Daher dachte ich zuerst an die Mundstückübungen.

    Edit: Aktuell bin ich schmerzfrei. Ich habe aber ein paar Stunden nicht mehr gespielt.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6.März.2021
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Das könnte ein Grund für die Verspannung sein. Das bedeutet doch, dass du den Druck des Kiefers beim Spielen permanent hältst. Nebenbei: Ich bekäme bei der Art zu atmen zu wenig Luft, wenn ich nur kurz Zeit hätte, um viel Luft einzuatmen.

    Beim Atmen lasse ich den Unterkiefer herunter und atme durch den geöffneten Mund. Zumindest ist das ein kurzer Moment, der den Kiefer entspannen lässt.
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So mache ich das auch.

    @Paul2002

    Du bist ambitioniert. Du hast ein Ziel. Du übst regelmäßig.

    Du bist schon sehr gut.

    Aber Du neigst zu übertreiben.

    Manchmal ist weniger mehr. Loslassen. Abstand.

    Kennst Du Paul Watzalawik‘s Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“? Empfehlung.

    „Mehr des Gleichen“. Wir neigen dazu, wenn was nicht klappt, die Anstrengungen zu erhöhen, statt zur Seite zu treten und das Konzept zu hinterfragen.

    Du schaffst das, da bin ich sicher.

    CzG

    Dreas
     
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