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Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von peterwespi, 9.April.2021.

  1. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Vielleicht spielt bei der Entscheidung auch eine Rolle, dass die Qualität der japanischen Mechaniken seinesgleichen sucht… und nicht findet?
     
  2. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich kenne als Tischler die Genauigkeit von CNC Fräsen und würde diese vorziehen, besser geht`s nicht. Und die Instrumente aus China sind wirklich keine Wegwerftröten, da gibt es richtig gute Instrumente.
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Sie werden aber üblicherweise spätestens so gehandhabt, wenn den Besitzer die erste Überholung soviel oder gar mehr kostet als ein neues Instrument?
    Klar- wenn es wirklich richtig gute Instrumente sind, setzt man sich vielleicht darüber hinweg, ich kann das allerdings nicht so sehen.
     
  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Danke, again what learned. Das heißt dann aber, dass keineswegs fertige Mechanikteile aus der Fräse plumpsen, sondern Gewinde geschnitten, Hebel auf Rohre gelötet und alles poliert werden muss, oder? Da liegt vielleicht der Hund begraben.

    Um Genauigkeit und Toleranz ging es mir gar nicht. Ich hab mich eher gefragt, ob es einen Materialunterschied gibt, wenn das „Plätzchen“ ausgestochen (cnc) oder in die richtige Form gewalzt (schmieden) wird. Aber offenbar stellt sich die Frage bei den Achsen, Rohren und Hebeln eh nicht...
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das einzige, du brauchst für eine mechanik hunderte von teilen. Vermutlich die meisten nur einmal am instrument. Für den Zusammenbau brauchst du dan Vorrichtungen, die die Teile bis zum verlöten an ort und Stelle halten. Das spricht gegen eine Eigenfertigung. Ob man bestimmte teile wie Böckchen und Klappendeckel ev auf andere Baugrößen übertragen kann... weiss ich nicht.
     
  6. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    [QUOTE="giuseppe, post: 634633, member:



    Um Genauigkeit und Toleranz ging es mir gar nicht. Ich hab mich eher gefragt, ob es einen Materialunterschied gibt, wenn das „Plätzchen“ ausgestochen (cnc) oder in die richtige Form gewalzt (schmieden) wird. Aber offenbar stellt sich die Frage bei den Achsen, Rohren und Hebeln eh nicht...[/QUOTE]

    Da gibt es in der Tat himmelgrosse Unterschiede.

    Kerbwirkung ist ein Thema.

    Bei der spanabhebenden Bearbeitung spielen Verfahren und Verlauf der Riefen eine Rolle.

    Beim 3D Drucker durch Lasersintern haben die Werkstücke ebenfalls andere Eigenschaften als ein geschmiedetes oder ein Teil das gedreht oder gefräst wurde. Ob es entscheidend ist kommt drauf.

    Instrumentenbau scheint mir ein Brief mit 7 Siegel zu sein.

    Ein Beispiel der es evtl verdeutlicht.
    Moderne Schleifmaschinen mit direkt angetriebenen Spindel produzieren sehr gute brauchbare Werkzeuge.
    Präzisionswerkzeuge werden von Spezialisten heute noch teilweise an Maschinen mit entkoppelten Motoren über Riemenantrieb hergestellt. Da werden halt die letzten Register gezogen, nicht immer notwendig, aber halt optimal.

    Grüße Gerrie
     
  7. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Ick hab den Film noch nicht fertig gesehen, und kann auch nix dazu beitragen, ob die ganze Yamaha Instrumente zerlegen, um die Mechanik auszubauen...

    Eins weiß Ick allerdings sicher, das ne Yamaha-Mechanik sehr präzise und wartungsarbeiten läuft...

    Kann mir allerdings sehr gut vorstellen, das es für ein großes Unternehmen, wie Yamaha zu aufwändig sein kann ne Produktionslinie auch nur minimal umzustellen, bzw. es rechnet sich einfach nicht, immer mal wieder auf Bestellung nur mal 5 Altmechaniken, und 7 fürs Tenor zu liefern..., oder eben auch deutlich mehr..., wenn dadurch die Produktionskette auch nur minimal in Verzug gerät kostet das jedes mal Kohle...!

    @JES Als gelernter Industriemechaniker Maschinen- und Systemtechnik, denke Ich auch das es möglich sein , das ein auf Feinmechanik spezialisiertes Unternehmen in der Lage sein sollte eine mindestens ebenbürtige Mechanik auf den Weg zu bringen...! Aber der Preis hängt eben auch von der Stückzahl ab, und ob es in allen abgefragten Mechaniken zumindest ne Kleinserienoroduktiion werden kann...???Und nen Schweizer Zulieferer hätte auch die Schweizer Lohnnebenkosten...
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist Fakt, dass sie das tun.

    CzG

    Dreas
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nun mach mal nen Punkt, sorry.

    Bei Conn, Buescher etc. hat man Mechaniken genau so von Hand gebaut. Wieviele? Hunderttausende, Millionen? Heisst also, es geht. Es geht gut und hält 100 Jahre ( mein Conn wird diese jahr 98 und ist top fit).
    Heute wird sicher niemand mehr Mechaniken von Hand bauen bis auf das Verlöten. Ausnahmen sind Kleinhersteller wie z. B. Dallhammer, Toko o.ä.. Alle anderen werden maschinell die Rohteile herstellen. Schau auf YT, da gibt es genug Beispiele aus heutigen Fabriken.
    Kerbwirkung ist nur relevant, wenn es Kerben gibt. Eine orientierte Gitterstruktur, wie ich es von gewalzten Fe-Metallen kenne, kenne ich von Messing nicht, aber selbst wenn, kann man die bei Plattenmaterial berücksichtigen, bei Stangenmaterial ist die Richtung klar, oder? Und sooooo hoch sind die Kräfte nicht, dass es zu signifikanten verformungen kommt, bei denen Kerbwirkung eine Rolle spielen würde.
    Von Sintern, Drucken, Spritzgiessen, Gesenkschmieden reden wir nicht. Sonst würde ich mal über faserverstärkten Kunststoff in Pulltrusion nachdenken. Viel steifer als Messing, nur nachjustieren ist nicht.
    Ich sehe nur, dass ich für +/- 5000€ etwas kaufen muss, dass zerlegt werden muss um an ein paar Teile zu kommen. Der Rest wird recyclet. Das sind aber rund 40% des Verkaufspreises, dann 120 bis 180 Stunden für die eigene Wertschöpfung.... Ich dachte das geht besser. Egal, wenn nicht. (mein Ex-Chef hat auch Montagefüße für Sonnendächer aus mehreren Teilen komplett hergestellt, obwohl es die fertig für 5€ zu kaufen gab... muss jeder selber wissen). Ist Thomys Geschäft und er wird sich das überlegt haben. Vielleicht verkauft Yamaha ihm Mechaniken. Bei den Stückzahlen kommt es auf 50 bis 100 mehr nicht an. Die fallen vom LKW.
     
  10. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wie bitte ????????????????? :eek:o_O:mad:

    Ich dachte bisher nur die Mechanik, also die Anbauteile.

    Ressourcen-Verschwendung ohne Ende....und der Käufer zahlt das natürlich auch noch mit :confused:

    Sorry.....also für mich Ende der Fankurve...nicht zu verstehen :rolleyes:

    Wuff
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Yamaha verkauft halt die Mechanik nicht gesondert, bzw. in der Summe teurer als ein komplettes Horn.

    CzG

    Dreas
     
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  12. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Hör mal zu.

    Ich mach keinen Punkt.

    Der Kollege hat gefragt ob es Unterschiede gibt zwischen geschmiedeten und mechanisch bearbeiteten Teilen gibt. "Plätzchen ausgestochen oder geformt".
    Darauf habe ich geantwortet, und diese Frechheit nehme ich mir raus.:D

    Und da gibt es signifikante Unterschiede.
    Z. B. geschmiedeter Kolben, oder gegossen.....

    Weil die Fertigungstechnologie entscheiden "kann" ( nichtmuss) wie sich ein Bauteil verhält musst Du bevor ein Automobil Hersteller beliefert M4 Muster liefern die mit Serienmaschinen und Serientechnologie gefertigt wurden.

    Ich bin auch nicht auf der Nudelsuppe durch das Leben geschwommen. :D

    So, jetzt können wir uns wieder beruhigen.

    Grüße Gerrie
     
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  13. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich finde es auch irre.

    Nur, wird das komplett in Kleinserien gebaut kann es am Schluss evtl. mehr Ressourcen verschlingen.

    Ideal wäre natürlich Yamaha stellt einen Teilesatz zur Verfügung mit allem was er braucht. Das ist evtl nicht gewollt.
    Gehen würde das auch in einer Großserienfertigung.
    Entnahmeliste einmal erstellt und gut ist.
    Die müssen ja auch Ersatzteile liefern, und da jedes mal andere.

    Grüße Gerrie
     
  14. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Mich fasziniert übrigens die Manufaktur.

    Mit dem Weg eine tadellos funktionierende Mechanik mit konstanter Qualität anzubauen und sich um den Korpus zu kümmern und dort sein Know-how einzubringen ist schon recht pfiffig.


    Grüße Gerrie
     
  15. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    , post: 634641, member: 5328"]Das ist Fakt, dass sie das tun.

    CzG

    Dreas[/QUOTE]

    hi dreas,
    ihr habt anscheinend darüber gesprochen, als er in wegberg war.
    was sagt er dann nun genau warum er das so macht? oder ist das betriebsgeheimnis?
    weiter würde mich interessieren, welche mechaniken er verwendet. die vom 280er, weil diese am günstigsten sax verbaut sind, oder ein 62er, da diese zb besonders stabil und für seine qualitätsansprüche die besten sind.
    habt ihr daraüber auch gesprochen?
    besten dank.
    lg
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo @zappalein,

    er verbaut die Mechaniken von den 62ern, beim Bari von Yanagisawa (@Sandsax erwähnte das).

    Ich meine mich zu erinnern, dass die Komponenten von Yamaha teurer wären als das fertige Horn (addiere mal die Kosten der Ersatzteile eines Golfs, da landest Du auch nicht auf dem VK-Preis des fertigen Golf)

    So hatten wir das diskutiert. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob Yamaha die Komponenten auch nicht an ihn verkaufen wollte.

    Vielleicht ist da das Gedächtnis von @Sandsax besser als
    meins.

    CzG

    Dreas
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Gerrie

    Welche Teile am Saxophon sind gegossen?
    Welche Teile am Saxophon sind geschmiedet? (wobei schmieden bei Messing m. W. keinen Sinn macht. Sinn des Schmieden ist m.W. eine Gefügeverdichtung durch raushämmern von Verschmutzung)
    Wo wurde von abweichenden Fertigungsmethoden gesprochen? Wenn ich das im Selmervideo richtig in Erinnerung habe schneiden die Mechaniken aus Dickblech mittels Wasserstrahl oder Laser)
    Wir, oder zumindest ich, reden hier von Saxophonen, exakt Mechaniken.
    Der einzige Unterschied, den meine Frage, warum inderbinen seine Mechaniken nicht selbst baut, war und ist, dass Yamaha und Yanagisawa seine Instrumente industriell konstruiert, also von jedem teil eine 3D CAD-Zeichnung anfertigt und direkt numerisch fertigen kann. Das wird Thomy ev. nicht tun, sondern eine existierende Mechanik vermessen. Auch da kommt ein 3D-CAD Modell raus mit etwas anderen Eigenschaften.
    Da Konstruktion und CNC teure Investitionen bedeuten gibt es Firmen, die dies in lohnarbeit übernehmen. Auch in kleinen Stückzahlen.
    Und wenn wir bei der Automobilindustrie bleiben wollen. Ford hat Motoren an kleinhersteller verkauft, z. B. Morgan in England. BMW verkauft(e) Motoren an Wiesmann.
    Ich selber habe einen tvr, da sind teile von Triumph, VW, Austin, Rover und Ford verwendet worden. Und ich hatte fast gehofft, dass es ev. sogar für einige Mechanikteile einen Fachmarkt gibt, weil Säulchen und Deckel so modellspezifisch nicht sind.

    Aber müssen das ganze nicht vertiefen, es geht nicht oder man will nicht, fertig.
     
  18. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @JES

    Komm einfach runter.
    Ich weiß nicht warum Du meine Aussage unbedingt kritisieren willst.

    Ich habe lediglich diese allgemeine Frage die nichts mit dem Sax zu tun hat beantwortet.
    Da gibt es einen himmelgrossen Unterschied.
    Das ist eine Tatsache und dabei bleibe ich

    Ob die Arbeitsabläufe und Zukäufe bei Thomas optimal sind kann und werde ich nicht beurteilen.

    Das Ergebnis und was gemacht wird gefällt mir.

    :peace:

    Grüße Gerrie
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau das ist der Punkt. Wir haben viel zu wenig Hintergrundwissen um zu beurteilen, ob Thomy‘s Vorgehen richtig oder falsch ist.

    Ich habe ihn als seriösen, wohl abwegenden Mann kennen gelernt, der sein Unternehmen mit viel Sachverstand, vor allem auch betriebswirtschaftlichen Sachverstand, aufgebaut hat und erfolgreich führt.

    Vor diesem Hintergrund käme ich im Leben nicht auf die Idee
    irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu machen, schon gar nicht in einem Forum.

    CzG

    Dreas
     
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  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Was für eine seltsame Diskussion. Wir können wohl davon ausgehen, dass Herr Inderbinen sehr wohl weiß, was er da tut, und die verschiedenen Möglichkeiten zu einem guten Ergebnis zu kommen sorgfältig durchdacht hat, und immer wieder neu bewertet.

    Was mir aufgefallen ist, als ich das Altsaxophon anspielen durfte ist, dass es zwar offensichtlich eine Mechanik von Yamaha ist, das Instrument aber von meinem Gefühl her anders in der Hand lag, als ich es vom YAS-62 kenne. Das mag jetzt täuschen, da ich keinen unmittelbaren Vergleich hatte, und es schon eine Weile her war, dass ich das 62er zuletzt getestet hatte, aber mir kam es so vor. Da scheint es doch gewisse Anpassungen zu geben.

    Im übrigen habe ich mal gelesen, dass man auch eine beliebige andere Mechanik haben kann, wenn man will. Das brachte mich damals auf die kuriose Idee, eines Inderbinen mit Buffet Mechanik.

    Was mich mal interessieren würde, werden die überflüssigen Hauptrohre eingeschmolzen und als Messingquelle verwendet, oder landen die wirklich auf dem Schrott ? Gemein wäre es in diesem Zusammenhang anzumerken: "Irgendwo muss ja die schreckliche Farbgebung herkommen" ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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