Wie schwierige Passagen üben?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Saxoryx, 6.Mai.2021.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ist es nicht so, dass die meisten "schwierigen Stellen" nur Schwachstellen in unseren basics zeigen? Z.B. die Verbindungen II: H-C-D-C :II und G-G#-A#-H und D-Eb-F-Gb-Ab. Eigentlich banaler Alltag, aber doch immer wieder Grund für das Staunen über die eigenen Unzulänglichkeiten. Kann ich F#-Dur und H-Dur genauso sauber und flott spielen wie D-Dur und A-Dur?

    Die Antwort ist ein Grund zum Nachdenken über das eigene "in-all-keys-Programm".
     
  2. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    was ich allen immer gleich anrate, die sich mit einem instrument anfangen abzumühen: lernt VOM ANFANG AN die chromatische tonleiter!!!!!!
    langsam und mit bedacht. und mit einer guten grifftabelle (p.wespi).
    mich wundert es IMMER WIEDER, wie viele leute ab 4# oder b-chen das handtuch werfen und auf der stelle verharren. man kann es regelrecht spüren, wie nervös sie werden, legt man ihnen etwas in f# oder db dur vor.
     
  3. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    :-(
     
  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    mein Tipp wegen "richtigem Üben"

    Auf YT:
    Vortrag vor Musikstudenden "Gesundes Musizieren"
    von Prof. Altenmüller !!

    Mehrere Teile a' ca. 60 Min.
    Es gibt einenTeil, da geht's speziell um komlizierte und schnelle Passagen.

    Hab's mir vor Jahren angesehen, nur noch bruchstückhaft in Erinnerung.

    Ich weiss aber noch, Basis seiner Ausführungen ist sein neurologisches Wissen,
    neben seinem Können als Pianist.

    Empfehlenswert.
    VG
     
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  5. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @zappalein
    Meine Meinung, konkret zu diesem Problem:

    Der grundlegende Fehler liegt nach meinem dafürhalten
    im didaktisch falschem Ansatz.

    Dem lernenden Anfänger wird vermittelt:
    C-Dur Tonleiter ist die "Norm"

    Alle anderen Tonleiter sind "Abweichungen von der Norm",
    beinhalten abweichende Töne. (# und b)

    Das halte ich inhaltlich als auch didaktisch für einen großen Fehler.
    Alle 12 Dur-Tonarten stehen "völlig gleichberechtig" nebeneinander.

    Gravierender Unterschied ist lediglich der erste Ton, .... der Start sozusagen.
    Und dadurch ergeben sich in der "Linie" andere Töne
    Durch die -defenierten- Intervalle.
    Bei Dur: GGH GGG H

    Wenn ich als Rentner mal unterrichten sollte (Spass)
    werde ich dass so meinen Schülern vermitteln.:)

    Das man beim Erarbeiten eines Stückes, sagen wir in Cis-Dur ....
    sich stärker (am Anfang) konzentrieren muss, wenn man auf die Noten
    schaut, ist unbestritten.

    Das ist aber bereits eine andere -Geschichte- !;)
    VG
     
  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Jacqueline
    Hast du, neben den vielen anderen Etüden in deinem Bestand,
    dir noch nicht das -Heftchen- (25 Seiten) von

    Jackie McLean "Daily Warm-Up Exercises" zugelegt ?

    Mein "Buchtipp der Woche"
    Mit dem Material hast alle 12 in vier Wochen drauf !:)
    VG
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    "Kann ich F#-Dur und H-Dur genauso sauber und flott spielen wie D-Dur und A-Dur?"
    @Jacqueline sagt Nö :-(

    Na denn mal ran:
    1. Tag: 5-Ton-Raum: II: F#-G#-A#-H-C#-H-A#-G# :II (II: 1-2-3-4-5-4-3-2 :II 8 Achtel = 1 Takt
    2. Tag: dito, auswendig und gleichmäßig. Und: When the Saints, Hänschen klein, Ihr Kinderlein kommet...
    3. Tag: Dur über die 9 zurück: F#-G#-A#-H-C#-D#-E#(=F)-F#-G#-F#-E#-D#-C#-H-A#-G# 16 8el = 2 Takte
    4. Tag und Rest der Woche: dito
     
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  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    C#-Dur wirst Du selten wollen (7# -> C#,D#,E#,F#,G#,A#,H#), Db-Dur eher (5b -> Db,Eb,F,Gb,Ab,Bb,C), Die enharmonische Verwechselung von E#<->F und H#<->C macht Db-Dur doch etwas übersichtlicher im Notenbild. :)
     
  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    M.E macht es schon Sinn, neben Db-Dur auch C#-Dur draufzuhaben. Nimm den aktuellen TOTM-Song "Wave" mit der Akkordfolge (in Bb) G#7-C#7-F#7 - da hast du alle drei vernachlässigten Tonarten hintereinander. Daneben taucht das "C#" auch häufig als 7, als 7 in HM, als C#m usw auf, so dass man die passenden Arpeggios nicht nur auf Db aufgebaut lernen sollte.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    „Vor Gott sind alle Tonleitern gleich“ sagte mal ein weiser Dozent.

    Was wäre, wenn alle Anfänger mit Cis-Dur anfingen? Würde auch funktionieren, oder?

    CzG

    Dreas
     
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  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    C#-Dur geht ja noch - ist eindeutig greifbar. Schlimmer sind F# und H-Dur, die mit unterschiedlichen Griffen für A# (Bb) gespielt werden wollen. Mal Front-Bb, mal Seiten-Bb und mal langes Bb.
     
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  12. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Rubax
    ich nehm's , wie es kommt.:)
    Ob cis ob des, egal .... ich spiel meist ohne Noten.
    Das Ohr hört mit und korrigiert.

    Wie vor einer Stunde im Proberaum.
    Hatte Noten dabei, ein uraltes Stück (vor Jahren zum letzten mal gespielt)
    "Every body need somebody ...."

    Zur "Sicherheit" häng ich mir die Noten vor's Gesicht.
    Spiele auswendig los, komme an einer Stelle ins "Stolpern" (mein Ohr meldet -Fehler-)

    Gucke also in die Noten und sehe ein B (engl.) mit # ..... denke, kurz ... ähhh, wat'n dat ?
    Ah ok....ein -C-

    Will damit sagen.
    Jeder hat sicher seine "eigenes Bild" im Kopf
    von Note und dazu gehörender Bezeichnung

    -Des- denke ich seltsamer Weise nie, auch wenn da ein Db steht ....
    denke/greife immer -Cis-

    Bei Ais (allein dieses Wort Ais ?) :) genau so .... ist immer Bb.

    Na ja, so bleibt die Welt schön bunt.
    Hauptsache, die Melodie stimmt.
    VG
     
  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Dreas @gaga
    also falls ich als Rentner wirklich unterrichten sollte .....:)

    Die Nr.1 zu Beginn bleibt für "meine Schüler " ....
    C-Dur und ein Klavier (zumindest eine Tasttatur) im Raum.

    Weil, ..... leichter als an C-Dur kann man die Intervalle, auf denen
    alle Tonarten ja basieren, nicht erklären.
    VG
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Jeder hat da wohl seine eigene Methode, wo dann auch für ihn passt.

    Ich übe kritische Tonarten grundsätzlich nur an dem jeweiligenStück, wo ich es auch gerade aktuell brauche..und nicht auf Vorrat, weil ich es in einem halben Jahr vielleicht dann mal irgendwann gerade brauche.

    Amteur-Vorgehensweise halt....die Vielspieler und Könner werden anders vorgehen.
     
  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Wuffy
    Ich weiss, "Bescheidenheit ist eine Zier usw."
    aber nun stapel mal nicht so tief !:)

    Du und Amateur ? Von wegen !
    Ich hab' noch dein "Take five" im Ohr.
    VG
     
  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    ein letzter Gedanke zu Jackie McLean's Methode.

    Das schöne bei seinen "Täglichen Aufwärmübungen" ist.

    Man spielt die Tonarten wie in einer Art "Pendelbewegung" hin und her.

    Anfang ist:
    F-Dur h o c h die Leiter und zurück r u n t e r in der E-Dur,
    und wieder h o c h in der Eb-Dur Leiter usw.

    Das tolle, wie ich finde.
    Man hat nicht das Gefühl, stupide Tonleitern zu üben / zu lernen.
    Es stellt sich (also für mich) das Gefühl einer Melodie ein.

    Und wenn man die Betonung der einzelnen Noten variiert,
    spielt man ganz schnell "richtige Musik" :)

    Und da es innerhalb der Leiter (wg. Intervalle) immer gleich klingt,
    hört man selbst relativ schnell, wenn man mal "daneben liegt"
    VG
     
  17. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Dass man alles in 12 keys lernen sollte ist richtig und es lohnt sich, das zu beherzigen, selbst wenn es ein Projekt ohne Ende ist. Aber...

    Die Antwort ist immer nein, muss logischerweise nein sein.

    Das Holzgebläse ist stets diatonisch konstruiert, immer ein Finger weg = nächster Ton der Basis-Leiter. Die Chromatik wurde nach und nach eingebaut. Jeder, der beispielsweise auch Flöte oder deutsche und französische Klarinette kennt, weiß, dass Klosè und Sax es vergleichsweise gut ausgetüftelt haben mit der Chromatik, man könnte auch sagen ausgereizt.

    Trotzdem bleibt ein Tonwechsel, der die simultane Bewegung vom 2 Fingern oder mehr erfordert, immer langsamer als ein 1-Finger-Wechsel. Dieses Wissen hilft einem sogar, effizienter zu üben. Die C-Dur-Tonleiter könnte man (überspitzt formuliert) schon mal getrost weglassen und würde sie trotzdem können, wenn man die anderen gelernt hat. Wenn man die Zeit in die fiesen Tonwechsel-Schweine investiert, kann man viel sparen. @gaga hat ja ein paar Beispiele genannt.

    Die klassischen Schulen versagen da meistens und werfen die Schüler nach c-durigen Glücksmomenten dann mit den ersten b und # ins Tal der Verzweiflung. Und es wird nur noch schlimmer. Dabei wäre es so leicht schön zu verpacken....
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Mai.2021
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Psst! Ist schon klar, aber nicht weitersagen. :muted: Es geht doch um den Anspruch, auf die Stolpertonarten nicht von vorherein zu verzichten, sondern in sie sogar noch mehr Arbeit zu investieren als in die Flitztonarten, denn irgendwie brauchen wir sie ja.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wie oft erwischt ihr denn Stücke, die mehr als 3,maximal 4 Vorzeichen haben? Also, ich musiziere jetzt aktiv vllt 15 Jahre. Mir ist noch nicht eines mit mehr als 5, sehr wenige mit 4 oder Vorzeichen vorgekommen.
    Was viel schlimmer ist, wenn ich in einem Stück einen Mix habe, Grundtonart 3# und mitten drin dann 2 oder 3 b, möglichst noch inkonsequent mal als ges oder fis notiert. Da gehe ich steil.
    Ausserdem, wenn ihr dann alle Dur-Tonarten fordert, dann müsst ihr alle anderen Tonleitern auch fordern. Weniger als Finger- denn als Gehörtraining. Nur weil in unserem Kulturkreis Dur benutzt wird heißt das nicht, dass man sich darauf beschränken muss. Ich übe keine Tonleitern, sondern Zwischentöne, Griffe. Wenn der Komponist was von mir will schreibt er es hin.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Darum gehts - nicht um Stücke mit vielen Vorzeichen. Nimm All the Things You Are. Da hast du zeilenweise (für Bb) Bb-Dur, D-Dur, F-Dur, A-Dur, F#-Dur. Glück gehabt - alles Dur, aber wenn du in den 4 Takten F#-Dur mehr als einzelne lange Töne spielen willst, musst du die Leiter in den Fingern haben.

    Das sagt doch niemand. Neben den Dur-Leitern sind die HM-Leitern genauso wichtig, vor allem als HM5. Dann melodisch Moll - nur ein Ton Unterschied zu Dur, aber der bringts.

    Wenn es das ist, was dich umtreibt, reden wir aneinander vorbei. Ich erarbeite mir das Material zum Improvisieren. Notenlesen hat damit eigentlich gar nichts zu tun.
     
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