Kosten Generalüberholung

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von killtill92, 22.Juli.2021.

  1. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Wo du das sagst Jes....ich habe gerade nach Durchsicht meines Sax, welches vor 2 Jahren ne GÜ bei genau dem Händler hinter sich hat, den Auftrag storniert, weil es mir einfach zu teuer ist. Zu teuer deshalb, weil ich zu wenig Geld verdiene. Das Angebot vom Saxdoc ist schon okay, aber ich verdiene nun mal fast nix :) und werde nun selbst die kleinen Reparaturen machen, das traue ich mir auch zu. Polster der Palmkeys müssen erneuert werden, sonst ist alles fast i.O.
    Ich werde mir so ne Leuchte kaufen und habe schon Lust dazu, überschaubare Reparaturen selbst zu erledigen. So ein Hexenwerk ist ein Sax nun wahrlich nicht. Ne GÜ würde ich mir aber keinesfalls zutrauen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22.Juli.2021
  2. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Bei meinem Alt wurden ohne extra Absprache sowohl Dellen entfernt als auch der ganze Korpus gerichtet. Kosten für neuen Federn, Polster, Reinigen, Richten usw. 750€ vor ca. 3 Jahren. Das Instrument hat dann besser gespielt als je zuvor.
    Der Meister hat das als selbstverständlich erachtet.
     
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  3. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Für mich, zumindest in diesen Zeiten gerade, ein Monatsgehalt. So unterschiedlich kann das sein. Macht aber auch nichts. Dafür habe ich mehr Zeit zum Saxen.
     
  4. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Kann ich dann davon ausgehen,dass standardmäßig zB die originalen, zum Typ des Sax passend, Federn genommen werden?

    ZB gibts ja bei den Federn vom Yamaha YTS-280 und Yamaha YTS 62 Materialunterschiede.
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Bei mir wurde - seit ich Saxophon spiele - nie ein Feder ausgetauscht.
    Bei einer GÜ ist das meines Wissens kaum Standard, wozu auch.
     
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  6. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Ist doch nur ein Beispiel...
     
  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nein, davon kann man nicht ausgehen.
    Kann auch kein Saxdoc vorhalten.
    Üblicherweise werden die Materialien genommen, mit denen er selbst die besten Erfahrungen gemacht hat.
    Es sei denn man spricht soetwas individuell ab, was zu höheren Kosten und längeren Wartezeiten führt.

    Zu Deiner anderen Frage: Ausbeulen ja, Kratzer entfernen nein.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ist doch die Frage, was du willst. Zahlst du natürlich für.

    Ich kenne jetzt keine Technik, die einzelne Kratzer entfernt. In den USA aber war es eine Zeit lang gang und gäbe, neu zu lackieren. Machen lassen kann man das alles.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Die Federn waren komplett verrostet.

    Das war die erste GÜ nach 20 Jahren. Die Polster der Palmkeys waren. sondurch, dass
    der Tonkamin schon in der Polsterung abdichtete.
    Es wurden gute Pisonipolster verwendet sowie Filze farblich nach Absprache. Sowie Qualitätsfedern aus gebläutem Stahl.

    Es ist natürlich richtig. Das ist teuer und derzeit
    evtl. teilweise nicht machbar. Aber wenn man wie oben schon erwähnt guckt was Handwerkerstunden kosten und was beim Handwerker ankommt dann sieht man das Problem. Ich habe beruflich viel damit zu tun.
    Eine bei uns im Betrieb arbeitende Schlosserei erhält ohne MWSt 49,50 je Stunde für einen Gesellen. Das sind 58,91 incl. Das wären ja theoretisch bei 37,5 h und 4 Wochen rund 8800€. Mein Sohn hat dort als Geselle gearbeitet und Stkl1 am Monatsende 1400€ ausgezahlt bekommen. Der Rest landete beim Staat und der Firma.
    Wenn man 750€ zugrunde legt bei 10 h pro Saxophon hat der Meister 75€ incl. Davon muss er aber über alle Reparaturen und Verkäufe die gesamten Betriebskosten mit decken. Irgendwie wirkt das fast noch zu günstig.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Juli.2021
  10. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    10h für eine gute GR sind irgendwie auch utopisch. Bisschen länger dauert das schon, umso mehr bei Vintages etc.

    VG
    Jens
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Das kommt noch dazu.

    Nur im Ernst, die Idee zu sagen ich kaufe dann lieber ein neues YAS 280 weil der Klang durch den Spieler entsteht wird wohl bei kaum jemandem hier fruchten. Sonst wären Conn und Co ja nicht mehr auf dem Markt anzutreffen.
    Nur für Berufsspieler ist es schon schwierig. Sie verdienen mit dem Equipment das Geld.
    Dann muss es auch funktionieren.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist schon günstig.
    Buderus Service 105€
    Mein Installateur 70€
    Autowerkstatt lokal 65€
    Schlosserei 65€
    Gartenbauer 45€ (viele ungelernte Hilfskräfte)
    Fensterbauer 65€
    ...
    Habe gerade mein haus saniert,....
    Jeweils zzgl MwSt
    TÜV - Prüfer als züs, 145€
    Ingenieurstunde 110€
    Trainerstunde 120-250€
    Stand vor 3 Jahren.

    Jetzt ein negativbeispiel.
    Ich habe vor ca 5 jahren mal den motor meiner ts150 machen lassen (fur alle, denen das nix sagt, ist ein DDR-Moped). Die Werkstatt wollte 540€ inkl Steuer. Die Teile, die verbaut wurden, summierten sich auf ca 300€ und waren in dem Preis mit drin. Der Typ war Meister, das lief über seine Werkstatt und er hat nach eigenen Angaben 2 Tage gebraucht. Ich habe nix gedrückt etc., war damals froh für den kleinen Hobel überhaupt jemand zu finden, für die 250 deutlich einfacher. Er bietet das so an und ist kein Einzelfall. Wie geht das? (ich hatte erwartet die Teile kommen extra, je nach Bedarf) das sind 15€ brutto für eine Mechanikerstunde in einem Betrieb. Wenn da 5€ für ihn übrig bleiben ist das viel. Sorry, das war peinlich.
     
  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Stimmt natürlich- machen lassen kann man alles, man muss dann nur auch dafür zahlen.
    Ich habe die Frage eher dahingehend verstanden was zum Leistungsinhalt einer üblichen Generalüberholung gehört.

    Daher nochmal ;) : Ausbeulen zwingend ja, Kratzer entfernen nein.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin Jens,
    Eine Annahme musste ich treffen. 10 bis 12h Stunden stehen bei meinen vintages im schnitt auf der Rechnung, bei Silber auch ne Stunde mehr (alto bzw tenor). 10h rechnet sich einfacher, und es ging darum transparent zu machen, dass 840€ für eine gute GÜ heute realistisch sind, nicht die letzte Nachkommastelle zu belegen.
    Ich weiß von Angeboten eher aus deiner Ecke, die deutlich darunter liegen, und vermute Kleingewerbe oder Nebenverdienstler. Das wäre nicht fair so etwas zu vergleichen. Mein SaxDoc macht das hauptberuflich, und bildet noch aus. Ausserdem kann ich immer anrufen mit dummen Fragen, und er schließt mir auch mal außerhalb der offiziellen Zeiten die Werkstatt auf, wenn ich wg der Entfernung nicht anders kommen kann. Ich nenne das Service, und deshalb bleibe ich bei ihm. Unter anderem. Reklamationen hatte ich bisher keine uber fast 20 jahre und 23 Instrumenten. 2 hat er nicht gemacht, da sah das anders aus. War die Strafe für fremdgehen.

    Letztlich sollte es zeigen, eine Handwerkerstunde kostet Geld, eine GÜ ist zeitaufwendig, Materialkosten sind eher Nebensache (ob der polstersatz 70 oder 150€ kostet, ist fast egal. Manche polster lassen sich nur besser einbauen).
    Die Konsequenzen sind aber, dass manches Schülerinstrument dann in die Tonne fliegt, weil eine GÜ nicht lohnt, zusammen mit einigen guten Vintages der brot-und butterklasse, für die das gleiche gilt, oder für solche Teile wird dann der nebenerwerb bemüht, als plötzliche Konkurrenz zu den hauptberuflichen SaxDocs.

    Wenn wir solche Stundensatze grundsätzlich nicht wollen, dann muss man analysieren, wie diese zustande kommen. Sicher nicht daher, dass nach Abzug aller Kosten für den Handwerker viel übrig bleibt. Das Geld verschwindet woanders (z. B. Versicherung, Steuern, Mieten bzw abschreibungen,... Bürokratie). Da müsste sich systematisch was ändern (in Deutschland keine option)
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und nicht zu knapp bei der Sozialversicherung, von der wir dann z.B. einmal eine Rente wollen... :rolleyes:
    Und die Firma berappt davon die Betriebskosten des Geschäftes und die Gehälter derer, die sie nicht über Stundensatz oder Verkaufspreise verrechnen können, ggf. auch Werbung und solche Dinge. Stichwort "Gemeinkosten".
    Zu sagen "das streift xyz ein" ist einfach...

    Eine Firma hat zwangsläufig höhere Stundensätze als ein Einzelunternehmer, der das vielleicht sogar noch "zuhause" macht. Und mir kommt vor, je größer die Firma, desto höher die Gemeinkosten pro Einheit (Arbeitsstunde, Produktexemplar...).

    Da hat er sich selbst vielleicht als "ehda-Kosten" gerechnet...
     
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  16. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    @JES
    Alles gut, ich mache das sozusagen hauptberuflich und kann dir daher sagen dass ich eine gute GR nicht in 10 Stunden hinbekomme.
    In "meiner" Ecke würde das Angebot für eine 4er Yamaha GR sicher auch etwas niedriger liegen als oben angegeben.
    Was ich als angestellt beschäftigter Saxdoc davon bekomme sage ich hier nicht, sonst fängst du an zu weinen.
    Und ja die Kosten um einen Laden mit allem drum und dran am Laufen zu halten sind immens und müssen in die Kalkulation mit einfließen. Nur wenige Leute können sich ein Bild davon machen was man als Selbstständiger alles mitrechnen muss und empfinden das daher alles als teuer.

    VG
    Jens
     
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  17. killtill92

    killtill92 Schaut nur mal vorbei

    Also, hab nochmal Rücksprache mit meinem Insteumentenbauer gehalten, was er denn am Instrument macht für 850 Euro.

    "bei einer Generalüberholung demontiere ich das ganze Instrument, Korpus und Klappen werden gereinigt, Korken, Filze und Polster werden erneuert"

    Fehlt euch da was oder sagt ihr ist ok? Weil hier einige vom Planen am Kopus etc geschrieben haben. Hab von GÜs null Ahnung.

    Ich habe mich mal bei mir in der "Gegend" umgeschaut und in Ulm bei Reisser Musik kann man eine GÜ am Altsax für 559 Euro haben in deren Werkstatt. Hat da jemand Erfahrung? Oder denkt ihr gleich für "so wenig Geld" kann's nicht taugen?

    Hab noch einen weiteren Instrumentenbauer angefragt, mal schauen was der so meint.
     
  18. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Unbedingt Tonlöcher plan machen. Oft haben die eine leichte Unebenheit ab Werk, die dann eher früher als später wieder zu Undichtigkeiten führen können. Yamaha hat ja einen guten Ruf. Vielleicht ist das gar nicht notwendig, aber das zu prüfen sollte beim Saxdoc selbstverständlich sein.

    Aerophon
     
  19. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Am Ende musst du zufrieden sein @killtill92 , es muss in dein Budget passen und dann gehört nach gründlicher Recherche auch ein wenig Risiko dazu, wenn du das erste Mal bei einem Saxdoc bist. Für mich galt beim ersten Mal die Devise: Er muss ein gelernter Holzblasinstrumentenbauer sein. Oder sehr lange Erfahrung haben …. Viel Glück!
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da fehlt schon noch einiges.
    Spiel im Gestänge entfernen
    Tonlocher planen oder zumindest prüfen
    Ev Korpus richten
    Klappenaufgänge optimieren
    Dellen rausziehen/drücken
    Ev. sogar defekte Lötstellen (bei deinem yas eher noch kein Thema) nachlöten
    Steckung Korpus zu S-Bogen prüfen und ggf nacharbeiten.
    Bei vintage muss auch schon mal ne Achse nachgebaut werden, weil die Alte festgegammelt war. Oder Gewinde angepasst für neue spitzschrauben. Je nach Aufwand ist das mit drin, oder kommt dann extra.

    Ich halte von Pauschalangeboten nichts. Irgend jemand verliert dabei. Entweder ich als Kunde, weil so gearbeitet wird, dass der Preis passt, dann leidet ev die Qualität, oder der Mitarbeiter, der letztlich am ende der Nahrungskette für Mindestlohn arbeitet. Für 550€ kann man m. E. seriös nur ein Saxophon auseinanderbauen, polster tauschen und grob justiert wieder zusammen setzen. Das ist keine GÜ. Vllt können Profis hier mehr sagen. Mein Job war Projektmanagement, ich kann nur schätzen, was möglich ist.
    Alternativ die GÜ wird intern nicht selbst durchgeführt, sondern extern vergeben an Leute, die dies nebenberuflich machen bzw ein Kleingewerbe haben (so läuft das in meiner Gegend). Das können gelernte Fachkräfte sein, verrentete Mitarbeiter, die dies als Rentnerjob noch übernehmen, aber auch welche, die es ohne Abschluß erlernt haben. Das unterstütze ich nicht. Ich will keinen Niedriglohnsektor für Fachkräfte.
     
    claribari gefällt das.
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