Mundstück Klarinette

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von JES, 10.September.2021.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin Kollegen
    nicht ganz Saxophon, aber fast.

    Ich suche ein anderes Klarinettenmundstück für meine Boehm-B-Klarinette. Leicht anzuspielen, weil ich nicht viel Klarinette spiele, eher ein jazzigeres Model, mit dem ich Töne ziehen kann.
    Wenn ich mich alleine bei ESM umsehe gibt es verschiedene Bahnlängen, Formen, etc mit für mich willkürlichen Bezeichnungen. Gibt es da ein System?
    Hat jemand eine Empfehlung für ein günstiges MPC mit den o.g. Eigenschaften. Z.Zt. spiele ich eines von Brilhard, dass ganz gut klingt, aber einen für mich sehr hohen Gegendruck hat. Mein altes MPC von einer deutschen klari geht deutlich leichter, ist aber eng und eher klassisch. Es steht rein gar nix drauf.
     
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  2. ppue

    ppue Experte

    Ich habe die Mundstücke immer nur in gut sortierten Läden angespielt und ausprobiert. Könnte noch nicht einmal sagen, wie meines jetzt heißt.
     
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  3. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Versuche vielleicht mal Vandoren BD5. Ich spiele es auf einer deutschen Klari, aber es hat den französischen Schnitt und wird mit französischen Blättern gespielt.
     
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  4. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    ESM hat da eine etwas verwirrende Nomenklatur. Vandoren hat aber auch nur insofern ein System als höhere Zahl oder der Lyra Zusatz bei gleicher Zahl zB B45 vs B45 Lyra eine offenere Bahn bezeichnet. Wo der Unterschied bei den Vandoren Mundstücken liegt musst du wie bei Schreiber auf deren Beschreibung vertrauen. Wenn du Töne ziehen willst wäre eine kurze Bahn eher nicht ideal. Bei der Bahnöffnung würde ich nicht zu groß gehen, wenn du nur gelegentlich spiest. Irgendetwas von 1,10 - 1,20 mm. Im Vergleich zu Saxophonmundstücken sind Klarinettenmundstücke alle günstig, wenn du nicht gerade Theo Wanne oder Chedeville nimmst. Ein Vandoren B40 oder 45 spielt sich gut, D'Addario Reserve, Selmer Concept wären eine gute Wahl. BD5 intoniert zumindest bei mit zu tief.

    Aerophon
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    BD5 ist super, spiel ich selbst. Günstig und gut, aber für meine Ohren dunkel (mag ich so).
    5RV(Lyre) ist heller und schlanker. Ziehen kann man mit jedem MPC IMHO. Thumbs up auch für B45, 46, 40.
    Mit dem BD5 (Rue Lepic 3,5) komme ich auf meiner Buffet auf 444 bzw. 442, je nach Birne.
     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich fand das B46 für mich das am besten gehende. Mit dem BD5 bin ich nicht zurecht gekommen.

    Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als selbst auszuprobieren.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Folge ich bei vandoren den Beschreibungen lande ich eher bei M30() bzw B07 oder sogar 5JB. Bei letzterem schaffe ich dann garantiert kein 2 1/2 Blatt mehr ;)
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    5JB ist ein super Mundstück für diesen Zweck finde ich. Damit kannst du es krachen lassen. Und wenn kein 2.5 geht (wird schon) dann spielst halt ein 2er. Denn wenn du einen dunklen Sound willst, dann willst du eh kein Klarinetten-Mundstück, das als Jazz gelabelt ist. Aber das unfallsicherste Mundstück für Wenig-Spieler ist es eher nicht.

    Ich habe sporadisch auch ein paar weniger bekannte Tipps aus dem amerikanischen Foren versucht.

    Unter anderem Clark Fobes in San Francisco. Er macht für mich bisher die besten Klarinettenmundstücke, auch auf dem Bass. Eher klassisch orientiert, aber für den Doubler sind die genreunabhängig für mich unschlagbar, weil sie einfach unschlagbar gut funktionieren. Würde bei Erwägung eines solchen auch von den bisherigen Öffnungsvorstellungen Abstand nehmen. Er macht sie enger, als man beim Jazz gewohnt wäre, aber die Bahnen funktionieren verdammt gut wie sie sind und gehen trotzdem ziemlich laut. Eventuell braucht man ein härteres Blatt. Vom Sound sind sie ausgewogen und formbar, wie ein low baffle piece beim Sax. Leider verschickt er nicht mehr international, sodass du eine Anlaufstelle in den USA für den Versand brauchst.

    Eine weitere Anlaufstelle für was Besonderes ist Vytas Krass aus New Jersey. Spiele auf der alten Albertklaribette, die ich von @claribari habe, ein sehr, sehr offenes mit ner passenden 15 mm Bohrung. Auch ein ganz tolles Mundstück von einem offenbar begnadeten Handarbeiter.

    Viel Lob im Netz bekommt auch Walther Grabner, der Kaspar-Style-Mundstücke für alle Genres anbot bzw. anbietet. Er hat alle alten Modelle von seiner Webseite geschmissen und bietet jetzt neue Gedruckte an, keine Ahnung ob neue Designs. Die habe ich leider noch nie probiert.

    Sympathisch an den Herren finde ich, dass sie mit den Produkten der ganzen Werbeweltmeister und Marktführer meines Erachtens nicht nur mithalten können, und das bei fairen Preisen, wie ich finde.

    Wenn du den Versand nicht scheust und persönliche Kommunikation dem Click-and-buy vorziehst, wäre da vielleicht auch eine Option dabei. Hast halt das Zoll-gefrickel…
     
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  9. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe das BD5 mit Vandoren blau 2,5 gespielt und war immer etwas zu tief. Auch im Netz habe ich verschiedentlich gefunden, dass auch andere mit dem BD5 zu tief intonieren. Damit fühle ich mich wenigstens nicht als Einzelfall. Kann aber für Andere ja trotzdem funktionieren wie dein Beispiel zeigt. Gut klingen tut es. Muss man eben selbst versuchen.

    Aerophon
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @giuseppe
    Nichts gegen amerikanische Mundstückbauer, aber ich möchte so etwas vorher doch ausprobieren. Ich spiele Klarinette sehr selten, eigentlich als Ersatz für ein Sopransaxophon, dessen Klang ich so gar nicht mag. Zu dem Zweck habe ich mir mal eine Metallklarinette gekauft und überholen lassen. Das Teil ist o.k., Stimmung muss ich arbeiten, aber es ist eben kein Ding für klassische Musik. Eher etwas, was Spaß macht, wenn man mal sie S.. raus lassen möchte. Dafür suche ich ein Mundstück, dass leicht anspricht, einen gewissen Ziehbereich zuläßt und auch eine gewisse Dynamik. Das Brilhard Ebolin erfüllt die letzten beiden Bedingungen, von der Ansprache und dem nötigen Gegendruck ist es mir zu anstrengend.

    @all
    Vielen Dank für die Tips, ich werde mich bei Vandoren mal umsehen. Lange Bahn und nicht zu große Öffnung nehme ich mal als Kriterien mit. Mich reizt bei Vandoren mal die Bahn 88 (amerikanisch), bzw das ein oder andere ESM-MPC.
     
  11. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    jes
    Moin Kollegen
    nicht ganz Saxophon, aber fast.

    Die Klarinette ist kein Saxophon. Ich hatte seit einigen Jahren das gegenteilige Problem. Das Saxophon ist keine Klarinette. Als ich meinen ersten Sopran gekauft habe, habe ich mich jedoch sehr schnell angepasst. (ca. eine Woche.) Allerdings nicht mit Tenor. Meine Lösung mit Tenor, die ein Problem war, bestand darin, eine größere als die normale Spitzengröße zu verwenden. Für Tenor fühle ich mich mit 8 oder 9* sehr wohl.

    Da Sie nicht pingelig sind, mit Ihrem Instrument und Ihrem Mundstück einen echten Klarinettenklang erzeugen zu können, sollten Sie möglicherweise ein Mundstück finden, das mit Ihrem Saxophon vergleichbar ist.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @jimi
    Beim Tenorsax liege ich auch zwischen 8 und 10 (nach otto link), beim alto ebenfalls. Bari dürfte eher 7 sein. Ich spiele durchgehend 2,5er Blätter.
    Was sagt mir das jetzt in Bezug auf Klarinette?
     
  13. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Jes

    Dafür suche ich ein Mundstück, dass leicht anspricht, einen gewissen Ziehbereich zuläßt und auch eine gewisse Dynamik. Das Brilhard Ebolin erfüllt die letzten beiden Bedingungen, von der Ansprache und dem nötigen Gegendruck ist es mir zu anstrengend.


    Ich denke, dieser Beitrag ist die Lösung.:)


    ppue


    Ich habe die Mundstücke immer nur in gut sortierten Läden angespielt und ausprobiert.
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nimm ein 2,5 er Vandoren (blau) und probiere damit möglichst viele Mundstücke aus, bspw. in einem gut sortierten Musikladen. Dann wirst du sehen, wo Du landest.

    Gruß,
    Otfried
     
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  15. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Die Lektion, die ich aus der Suche nach den Problemen mit der Luftströmung gezogen habe, die ich mit Tenor hatte, war, abenteuerlustiger zu sein. Ich dachte logisch, dass ich eine kleinere Spitze verwenden muss, die von einer Klarinettengröße stammt. Ich habe auf zahlreichen Tenormundstücken alle 7* oder weniger gespielt und am Ende mit den gleichen Ergebnissen. Der Mangel an Gegendruck wurde behoben, als ich anfing, die Spitze der Größe 8/9 * zu verwenden. Die einzige Frage, die ich mir jetzt stelle, ist, warum es so lange gedauert hat.

    Wie Albert zitierte. Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder dasselbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten.:)
     
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich denke Vandoren ist dann tatsächlich eine gute Anlaufstelle. Ich habe noch nichts schlechtes von denen gespielt, grundsolide und gut verarbeitet zu einem vernünftigen Preis.

    (Ich hatte allerdings noch nie ein echtes Lieblingsmundstück von Vandoren, egal welches Instrument, und habe immer Mundstücke gefunden, die für mich das gewisse Etwas hatten, was das Vandoren nicht hatte. Aber dabei geht’s eher um den 95sten Prozentpunkt. Vielleicht passen sie auch nicht perfekt auf meine Schnute.)
     
    saxer66 gefällt das.
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Gefühl hab ich am Saxophon auch.
    Auf der Klari hingegen hab ich ein sehr gutes Pillinger - und das günstige BD5 (kostet die Hälfte) ist mir wesentlich lieber.
     
    giuseppe gefällt das.
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Eine interessante Frage wär auch, was du jetzt eigentlich spielst, @JES?
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Die Geschichte mit dem Sound....
    Ich hab einen Kollegen in der Bigband (dort spielt er meistens Klavier, manchmal für Features Klari), der für mich von der Optik einen SEHR traditionellen Klarinettenansatz spielt.
    Ich finde trotzdem, dass er für den Jazz, den er macht, super klingt - und ziehen ist trotz Mundstück und Ansatz kein Problem.
    Ich mein, Jazz ist nicht Jazz. New Orleans ist anders als Swing :)

    Den mein ich (ich glaub, dass er auch ein normales Vandoren spielt, bin mir aber nicht ganz sicher, am Freitag spielen wir zusammen, dann frag ich ihn).



    Hier vom Ansatz, man glaubt kaum was da rauskommt :):

    Bildschirmfoto 2021-09-12 um 12.36.02.png
     
    Paco_de_Lucia, giuseppe und saxer66 gefällt das.
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was meinst Du mit WAS? Das Instrument oder welche Musik?

    Instrument:
    GREVILLE Metallklarinette in Bb, Mundstück Brilhard Ebolin 5, Blätter Vandoren k.A. Stärke 2,5.

    Musik
    Ave Maria von Schubert über Moonlight Serenade bis Tequila u.ä.
    Die Ländlermukke, typischen Dixieland lasse ich aus, letztere auf Grund fehlender Technik. Das konnte ich mal auf dem deutschen System ganz brauchbar, auf Boehm suche ich mir noch nen Wolf nach den richtigen Griffen. Das wird auch noch so bleiben, weil ich doch mehr Saxophon spiele und Klarinette eher ein Zwischendurchinstrument ist.

    Grundsätzlich würde das Brilhard klanglich gehen, aber es spricht schwer an und es erzeugt für mich einen zu hohen Gegendruck. Ich habe mein altes MPC von der deutschen Klarinette versucht, das spielt deutlich leichter, aber ist im Klang schwach. So eine Kombi aus den beiden wäre gut. Hätte ich HWP noch zur Hand wäre das Problem schnell lösbar. Das Brilhard leicht überarbeiten.
     
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