Wie oft bilden sich undichte Klappen bei täglichem Üben?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von jensimaniac, 5.Dezember.2021.

  1. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    Ich habe das YTS62 nun seit 04/2021 und übe mit wenigen Ausnahmen täglich.
    Bei einer Erstinspektion von @tomaso 08/2021 wurde ein Leck/undichte Klappe gefunden.
    Im Oktober fand ich selbst eine undichte Klappe, die ich mit einem Schraubendreher schließen konnte.
    Seit ein paar Tagen quäle ich mich erneut mit der Tonfindung und siehe da, erneut eine Klappe undicht, auch geschlossen.

    Es waren jeweils verschiedene Klappen.

    Ist das normal?
    Wie oft sollte/darf so etwas vorkommen?
     
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  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    War da das Polster undicht oder war die Klappenkopplung nicht mehr in Ordnung?
     
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  3. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    An meinem Sax von 198x wurde vermutlich vor 15 Jahren zuletzt vom Instrumentenbauer etwas an den Klappen gemacht. Ich selbst spiele es jetzt 11 Jahre regelmäßig, aber im Hobby Umfang.

    Vor etwa 8 Jahren hatte ich es mal zum Durchklappern dabei. Erkenntnis: Polster alt und hart, aber dicht. Klappert ein wenig. Wenn er anfängt an den Polstern irgend etwas "einfaches" zu machen, führt schnell eins zum Anderen. Ich soll wieder kommen, wenn ein echtes Problem auftaucht.

    Vor einiger Zeit hatte ich Probleme, dass das fis' nicht gut kommen wollte und das c' war auch kraftlos.

    Das Fis' war ein Problem mit der Gis-Klappen Koppelung, die einen Spalt aufging, wenn der Gis-Drücker gehalten wurde (Praktisch ab A-Dur). Eine halbe Drehung mit dem Schrauber hat das gefixt.
    Das c' Problem war die im Trichter nach dem Konzert verstaute Pultleuchte, mit der ich schon eine Woche lang so gespielt und für ein Ansatz Problem gehalten hatte. :oops:

    Sonst kann ich mich nicht erinnern, dass jemals eine Klappe von alleine undicht wurde. Platt gedrückte Filze und Korken, S-Bogen Kork erneuern, aber noch keine undichte Klappe.

    Oder ich bin nicht geeignet, das zu erkennen. Ist wahrscheinlich wie beim Zahnarzt. Wenn der Profi reinschaut, findet er immer was.
     
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  4. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Ich vermute, es war die Klappenmechanik.
    Habe oben am Gestänge eine Schraube minimal nach rechts gedreht und das Leck ist weg.

    Es war die Klappe unter dem B1-Drücker.
     
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  5. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Ist halt die Frage, ob es daran liegt, dass es ein neues Sax war und es vielleicht auch im August zu früh bei der Erstinpektion war. Beim Motorrad sagt man 1000er-Inspektion, also Ölwechsel und Sicherheitscheck nach den ersten 1000km.
    Vielleicht hab ich bei meinem Sax die 1000er-Inspektion zu früh gemacht, weil sich noch nicht alle Klappen richtig gesetzt hatten.
     
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  6. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Die Tage habe ich festgestellt, dass mein YTS62 schief zu den PAs klingt. Das war nicht auszuhalten.
    Jetzt habe 2 Tage damit verbracht den Fehler zu finden. Habe verschiedene Mundstücke und Blattmarken und -Stärken ausprobiert.
    Ich stellte fest, dass der Zoom H2N mit einem Wert 48 statt 44,1 eingestellt war. Die MP3s vom PA sind mit dem Wert 44,1 eingestellt.
    Nun wollte ich heute probieren, ob meine Fehlersuche erfolgreich war.
    Und ich bekam heute keinen gescheiten Ton raus.

    Jetzt habe ich festgestellt,dass die seitliche Hilfsklappe für B1 undicht ist.
    Ich habe dort, in der Nähe von der Gurtöse, dann eine seitliche Schraube gefunden, die ich nach rechts bis zum Anschlag gedreht habe. Das Licht schimmert nicht mehr ganz so stark durch das Polster...
    Ich bilde mir ein, dass der Ton wieder besser ist.
    Dennoch bin ich unsicher.

    Ist so ein kleiner Schlitz tolerabel oder muss die Klappe 100% dunkel bleiben?
    Wie kann ich die Klappe noch fester gegen das Loch drücken?
     
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  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Die Klappe darf bei leichtem Druck(!) rundherum keinerlei Licht durchlassen.
    Eventuell muss das Polster gewechselt werden. Manchmal reicht es den Kleber
    zu erwärmen und das Polster mit dem Einbrennblech etwas zu verschieben.
    Funktioniert nur wenn der Tonlochrand nicht sehr stark eingedrückt ist.
    Manchmal klappts.
    Zu bevorzugen ist ein neues Polster.
    .
     
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  8. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Im Laufe der Zeit stauchen sich auch Filze und Kork. Das Saxophon hat eine sehr feine Mechanik, die stark beansprucht wird. Polster setzen sich, Leder verändert sich im Laufe seines Lebens. Ich lasse meine Saxe regelmäßig mindestens einmal im Jahr durchschauen, fein justieren. Die Änderungen kommen langsam, man stellt sich unbewusst darauf ein. Wenn das Sax dann beim DOC war, wundere ich mich oft, warum ich das nicht wahrgenommen habe. Also lieber regelmäßig durchchecken und einstellen lassen. Das kostet nicht viel. Wenn man nicht so begabt ist und selber schraubt, hat man schnell was versaut und es wird teuer. Viele Klappen hängen zusammen und man verstellt über die Wechselwirkung andere Klappen(Aufgänge). Und nein, man kann mit einem Sax nicht zu früh zur Inspektion. Und wenn was undicht war, musste es abgedichtet werden. Du hast offensichtlich das Glück, dass so ein begnadeter Schrauber wie @tomaso in Deiner Nähe ist. Nutze es. Wenn er dicht ist, kann ich Dir auch Carmen Sieberger vom blaeserforum Köln empfehlen.
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Jabo
     
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  9. scenarnick

    scenarnick Admin

    Naja, mit der Verschiebung bist Du aber nicht nur "etwas" daneben, sondern mindestens einen Ganzton - eher (aus dem Bauch heraus) etwas mehr. Ob das Eine mit dem Anderen zu tun hat?
     
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  10. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke diese Dissonanzen kommen nicht vom Leck.
    Ist ein Problem mit der Aufnahmetechnik oder vom frisch upgedateten Tablet...
     

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  11. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    besseres Beispiel:

     
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  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ob die Samplinfrequenz auf 48 oder bei 44,1 bei der Aufnahme steht, sollte sich auf die Intonation doch nicht auswirken
     
  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @jabosax
    guter Beitrag in der Sache .....

    Plus kleinen -Bonus Lacher- durch Wortwahl "Wenn er dicht ist, ....."

    Hier in Berlin kann "dicht sein" .....auch heissen.

    "Total besoffen" :)

    Prost und VG
     
  14. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Nicht nur in Berlin auch in Bayern. Für ausgebucht wird bei uns definitiv nicht dicht verwendet, sondern eher voll. Wenn ein Laden dicht ist, ist er zu.
     
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  15. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Asche auf mein Haupt :sorry2::peace:

    @tomaso habe ich noch nie dicht erlebt :confused:
    Nur ausgebucht :p
    Und super sympathisch :rolleyes:
     
  16. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Die Samplefrequenz ergibt tatsächlich ein Tonunterschied.
    Zumindest, wenn ich sie nachträglich im Wavelab-Programm verändere.

    Ich habe mal die Klappe vom YTS280 an das YTS62 geschraubt. Sie sehen beide optisch identisch aus, aber unterscheiden sich dann doch irgendwie. Die Klappe lässt sich zwar ans YTS62 Schrauben, aber sitzt dann doch ganz schief. Wenn sie nebeneinander liegen, sehe ich zumindest keinen Unterschied.

    Die Problemklappe hat jedenfalls eine minimale Undichtigkeit.

    Heute funktionierte dann das G2 und der Lauf runter zu E2, F2 nicht.
    Nun habe ich oben am Gestänge, wo die G-Klappe dran ist, eine Schraube etwas nach links gedreht.
    Jetzt habe ich zumindest den Zustand von Anfang der Woche, wo sich noch alles OK anfühlte, wiederhergestellt.

    Trotzdem spielt ein Unwohlsein mit, weil offensichtlich was nicht stimmt.
     

    Anhänge:

  17. Rick

    Rick Experte

    Ja, es ist normal, besonders bei neuen Hörnern, und wie oft es vorkommt, hängt immer vom Einzelfall ab.
    Im Großen und Ganzen stimme ich da @jabosax zu.

    Was sagt denn Dein Lehrer?
    Ich würde das Sax im Zweifelsfall einen Fachmann (Berufsmusiker) in die Hand drücken, bei mir gehört das Überprüfen von Instrumenten meiner Schüler zum Unterrichts-Alltag, da ist oft etwas dran.
    Klar, meistens ist es die spielende Person oder das Blatt, aber um mechanische Probleme auszuschließen, ist es immer wichtig, das Instrument mal selbst zu spielen, denn aus meinem beruflichen Umgang mit Saxofonen kenne ich schon viele Schwierigkeiten, die eben am Horn und nicht am Spieler liegen - bevor man sich da selbst verrückt macht, ist das eine gute Rückmeldung.

    Ja, und genau das kann einen "verrückt" machen - deshalb ab zum Fachmann! ;)
     
  18. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Den Gang zum Fachmann trete ich definitiv an.
    Aber ich lasse Weihnachten verstreichen.
     
  19. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich werde aus Deinen Beiträgen noch nicht ganz schlau. Einerseits deuten einige Deiner Fragen eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit dem Instrument an, andererseits schraubst Du daran herum wie ein Profi.

    Ich vermute Du bist in diesen Dingen recht geschickt, nicht nur recht mutig. :unsure:
     
  20. jensimaniac

    jensimaniac Ist fast schon zuhause hier

    Naja, solange ich nix verbiege oder eine Schraube verhunzte oder verliere....
    Und wenn doch, dann wird es halt professionell wieder gerichtet.
    Ich muss es doch eh bezahlen, was ich angerichtet habe.

    Das einzige, wo ich aktuell dann doch nicht dran gehe sind Klappenkombinationen.

    Aber mal eine Schraube nach links oder rechts drehen, oder mal eine einzelne Klappe, die leicht zu erreichen ist, wie eben die betreffende, sehe ich kein Problem.

    Der Gang zum Sax-Doc steht am Ende eh an.
    Und wenn ich per Zufall was verbessere, warum nicht?
    Einen Totalschaden werde ich schon nicht verursachen.

    Klar bin ich unsicher. Deshalb frage ich ja.
    Und ja, das Schrauben ist eine Herausforderung für mich.
    Aber beim Mopped schraube ich inzwischen auch mehr, als ich mir zugetraut habe.
     
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