Improvisation für Anfänger

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von mathias felbecker, 17.Dezember.2021.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ist das nicht im Grunde überall so,beim Autofahren,beim Tanzen,beim Sex:D
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Es gibt gute musiker und schlechte, gute und schlechte Autofahrer...
    Der eine kann es, der andere lernt es nie
     
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  3. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    Diese ganzen Vergleiche -Kochen und Musik-
    und das "Hin und Her" wegen Theorie und so ....

    Also ich weiss nicht, ob's was bringt ?

    Dazu Russ Harris:
    "Nur durch das Lesen eines Backbuches ist noch kein Kuchen gebacken.
    Sie müssen es auch tun":)

    Und für uns, die wir Musizieren wollen, gibt es nur einen Weg.

    Man muss die Töne erzeugen !

    Welches Handwerkzeug wir als -Saxspielende- (m/w) dafür beherrschen sollten,
    ist ein eigenes Thema.

    Aber klar sollte sein:
    Es ist nie und nimmer ein Umweg, wenn man lernt, Tonleiter spielen zu können.

    Das sind doch nur unterschiedlich "zusammengetzte Folgen einzelner Töne".
    Was man später damit anfängt, wenn sie in der Kombination von

    -Hirn / Hand / Mund- virtuos verschmolzen sind, ist eine andere Frage.

    Aber schon das reine Spielen einer TL ist doch Musik
    und nicht etwa "trockene Theorie" !

    PS:
    Ich reg' mich so auf, weil ich grade aus'm Proberaum komme.
    Und da hab' ich, bestimmt eine geschlagene Stunde lang,
    nur die drei GH Leitern hoch und runter gespielt.

    Die haben so einen starken Charakter, da "brauchste keine Melodie oder Impro mehr".:)

    VG
     
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  4. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Also wenn ich jetzt für die Band oder für mich was bestimmtes üben oder erstmal versuchen will, werde ich erstmal ne gute Kohlroulade schmoren.....wenn das klappt, bin ich auf einem guten Weg:)
    Ich spiele gerade im Proberaum nur noch das, was mir gefällt, also momentan nur ganze songs und nix Anderes. Mag nicht zielführend sein, aber das mir ja nicht so wichtig. Die Kohlroulade muss erstmal schmecken.
     
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  5. fukaR

    fukaR Guest

    Kohlroulade hat Vorrang vor ALLEM.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich weiß nicht. Beim Autofahren wenn Du vielleicht Rennfahrer bist.

    Tanzen sicher.

    Sex…wo sind da die Noten? Kamasutra?

    Klar gibt es überall standardisierte oder kreative Elemente.

    Habe da keine Übersicht, aber Kochen und Musizieren kann ich gut vergleichen:

    - Stil (italienisch…) = Stil (Bossa…)
    - Rhythmus/Timing = Timing/Garzeiten
    - Skalen = Zutaten
    - Harmonien = Gewürze/Kräuter
    - Melodien/Stücke = Rezepte
    - Melodievariationen = Rezeptvariationen
    - Improvisation = Intuitives, freies
    Kochen

    Wo gibt es noch ähnliche Analogien?

    CzG

    Dreas
     
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  7. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Oh,auch da ist manchmal improvisieren gefragt. Und wie bei einer guten Impro sollte der Höhepunkt am Schluß stehen und nicht gleich am Amfang:sorry2:
     
  8. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ach gelöscht....ist doch Unsinn. Sorry Rick :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2021
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Der Mensch lernt 5% dessen, was er hört, 10% dessen, was er liest, aber 90% dessen, was er erleidet.
    (Einführung 1.semester rwth Aachen maschinenbau)
    Kurzform, learning by doing
     
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  10. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich würde ja erleidet mit erlebt ersetzen, dann passt es besser.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich auch, aber so war es halt nicht. Vielleicht sind negative Erlebnisse auch einprägsamer.... Aber es unterstützt so oder so die Aussage, daß man es nicht aus Büchern lernt, sondern mit dem Saxophon ausprobieren muss.
     
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  12. fukaR

    fukaR Guest

    Da ich an der RWTH Aachen von 1987 bis 1995 Bauingenieurwesen studiert habe, kenne ich diese „Hölle“ dort :cool:.

    „Machen“ ist das Stichwort, aber das „Hören“ von anderen Musikern (und in der Folge das Raushören und Nachspielen) ist denke ich ein wesentlicher Faktor.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Jeder, wie er meint. Die ultimative Lösung werden wir nicht finden. Zum Glück, denn sonst gäbe es nur den einen Weg und alles klänge gleich.

    Du bist, was du übst.
     
  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ui, das ist wohl die Masochisten-Version :-D
    Ich kenne es mit: "...was er selbst macht."
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich quäle mich auch mit dem Thema rum, leider ohne Lehrer (gibt es hier scheinbar nur an musikschulen, die offizielle vereine sind, aus steuerlichen Gründen,...) und daher mal ein Weg .
    Der erste Schritt, wie rick schon sagte, ist bei mir erst mal das Stück in irgend eine Stilrichtung einzusortieren. Dazu macht es sinn in die literatur zu schauen und so typische erkennungsmerkmale zu sammeln.
    Aus den Akkorden, die ich mir rausschreibe und dann deren Noten zusammenstelle, bastel ich mir dann das notenmaterial, was passen könnte. Dabei gibt es Töne, die quasi durch das ganze Stück mitlaufen, andere passen nur lokal. Das probiere ich dann aus, einfach um mal einen Eindruck zu bekommen, was welcher ton an welcher Stelle so stimmungsmässig macht. Mit meinem nicht mehr ganz frischem Gedächtnis schreibe ich mir die Töne, die mir gefallen, einfach auf.
    Mein nächster Schritt ist dann, dass ich mir in meiner Sammlung von licks etwas suche, dass stilistisch zum Stück passt. Dieses wird dann an den gewollten "leitton" angepasst, transponiert.
    Nicht elegant, wahrscheinlich auch fachlich nicht korrekt, aber so mache ich es im Augenblick.
    Das Ergebnis nehme ich dann auf und höre mir an, ob es insgesamt zum stück passt, ob es die wirkung erzielt, die ich haben möchte etc... Das ist alles nicht elegant, zugegeben, aber es gibt mir ein Fundament. Dieses modifiziere ich dann, bringe andere Töne rein, ev. mixe ich Figuren aus mehreren licks zusammen, oder bastle einfach mal noch einen kleinen lauf hier oder triller da mit rein.
    Wichtig ist die Aufnahme und das bewußt hinhören, was die Veränderung mit mir macht. Diese Methode hilft mir jedenfalls impro-lücken halbwegs unfallfrei zu überbrücken, nicht elegant, aber ich komme durch.
     
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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Es wurde auch in einigen Fächern so gelebt. Ziel war nicht dir als Student etwas beizubringen, sondern von 1150 Kollegen auf 400 innerhalb der ersten Semester zu kommen. Egal.
    Ich denke auch man muss verschiedene lerntypen unterscheiden. Einige können das aus Büchern, andere nicht oder nur in Kombination. Ich bin eher der kombinierer, oder einer, der es machen muss und hinterher verstehen muss, warum etwas erfolgreich oder nicht erfolgreich war. Daher spiele ich viel, ohne zu wissen, was ich da tue, und höre mir an, ob mir das Ergebnis gefällt oder nicht, und warum.
     
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  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, jeder wie er meint, wie ppue schrieb.....oder halt kann, mag, gelernt hat. Viele Wege führen .......
    Ich konnte bislang nur völlig frei improvisieren....gut, die Tonart kenne ich schon immer und die dazu gehörende, oft passende Bluestonleiter auch und so allmählich schaue ich auch manchmal auf die Akkorde, die drüber stehen und wenn ich in Bestform bin, höre ich sogar zum richtigen Zeitpunkt wieder auf.:) Ich verliere mich bei der Impro reichlich, was man bei Aufnahmen ja auch mehr oder weniger hört und so allmählich verbessert sich das nach 5 1/2 Jahren, so gaaaanz allmählich. Aber im Grunde interessiert mich die ganze Theorie (leider) gar nicht und am liebsten würde ich das auf dem Sax sofort spielen können, was ich singen kann. Das versuche ich auch ab und zu und gewöhne mich mehr und mehr dran. Mal schauen, ob das noch was wird. Muss aber auch nicht, im Grunde habe ich mehr erreicht, als ich mir vorgenommen habe.
    Ab und zu mal einen schönen Blues oder einen Jazzklassiker auf dem Sax spielen, mehr wollte ich 2017 beim Wiedereinstieg nicht und das habe ich ganz gut hinbekommen.
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Atkins
    Aber bitteschön, .... dein Zitat #1 ist doch bereits "Theorie" !

    Und für Sax-Einsteiger bitte zu beachten:

    Die Tonart nur kennen, ist "tote" Theorie.

    Die Tonart mit geschlossen Augen spielen können:
    Das ist ein erster Schritt für atemberaubende Improvisation.

    Weiter oben schrieb jemand sinngemäß:
    "Ich brauch' keine Theorie.
    Ich höre mir die Töne durch Versuche passt / passt nicht raus"

    Das Leben könnte so einfach sein. :)
    Wenn dein Stück in Fis-Dur steht und du hast die Töne dieser TL spielerisch parat
    und abrufbereit .....
    Das wäre für's "Raushören" der passenden Melodie-Töne bereits die "halbe Miete" !

    Schlusswort meinerseits:
    Man sollte praktisches Musizieren und musiktheoretisches Wissen
    sich nicht als "feindlich gegenüberstehende" Bereiche vorstellen.

    Es zwei Seiten der (zweit) schönsten Sache der Welt !!:D

    VG
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein wichtiger Satz.

    Improvisation sollte aus dem Bauch kommen. Die Theorie aber bestimmt, was im Bauch drin ist. Dabei geht Theorie nicht ohne Praxis. Kein Mensch kann Harmonielehre lernen, wenn er Intervalle nicht singen oder hören kann:

    Vier Dinge, die man beim Erarbeiten eines Stückes machen sollte.

    - Die Tonart herausbekommen und spielen (Ist das Theorie oder Praxis?)
    - Die Basstöne spielen und auswendig lernen (Theorie oder Praxis?)
    - Die Akkorde spielen (Theorie oder Praxis?)
    - Die Skalen spielen (Theorie oder Praxis?)

    Diese vier einfachen Übungen verdeutlichen dir die Form des Stückes, die sich dadurch einprägt, zeigen auf, wo tonleiterfremde Töne gebraucht werden, üben Gehör und Finger gleichzeitig. Noch ist kein Ton improvisiert und dennoch ist derjenige, der so an ein Stück herangeht und die Changes im Schlaf kann, dem meilenweit überlegen, der versucht, über das Stück aus dem Bauch heraus zu improvisieren.

    Jetzt kommt das @Wuffy -Argument: Der Mann kann das alles ohne Theorie! Ja, kann er, weil er Riesenohren hat, weil er die Töne, die er innerlich hört, sofort auf dem Instrument umsetzen kann, weil er sich die Form und die Eigenheiten einer Komposition bestens merken kann.

    Die Frage ist weniger, wo er das gelernt hat, sondern: Wäre er nicht noch um Klassen besser, wenn er sich die Stücke nach obigem Schema erarbeiten würde?

    Einfache Formen oder einen Blues-Chorus zu bedienen, ist sicher auch aus dem Bauch heraus möglich, wird es aber mal etwas kniffliger, kommt man meines Erachtens um eine Vorbereitung nicht herum.
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ganz vergessen: Dazu kommt der Spaßfaktor, den man haben kann, greift man die Chords am Klavier und schaut, wie das ganze gestrickt worden ist, welche melodischen Linien (Guide Lines) sich da wie von alleine ergeben und welche Färbungen dem Stück noch zugutekommen könnten.
     
    saxophönixx, bthebob und Rick gefällt das.
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