"Bockige" Achse

Folgendes Problem habe ich an meinem (ziemlich neuen, noch nicht sehr viel gespielten) Bari:

Wenn ich den d-Drücker (rechter Ringfinger) drücke, spüre ich zu Beginn einen kleinen Widerstand. So als ob erstmal eine Haftreibung überwunden werden muss.

Wenn ich die Bewegung ganz langsam und vorsichtig mache, merke ich nichts.

Seltsam: nach etwa 20 Minuten Spielen verschwindet diese "Bockigkeit". Entweder mein Finger hat gelernt, den Drücker irgendwie besser zu drücken - oder in der Achse hat sich die Haftreibung gegeben.

Was kann das sein? Was kann ich machen?

Vielen Dank!

 

Klingt nach einer krummen Achse. Dass das Öl sich mit der Zeit erwärmt und flüssiger wird, könnte erklären, warum es nach 20 Minuten besser wird.

Ich würde die Achse mal ausbauen und über eine ebene Fläche rollen (bspw dicker Spiegel).
Alternativ könnte auch das Achsröhrchen krumm sein oder die Feder ist zu kurz und hängt blöd in der Aufnahme.

 

Und kommt dann nach Ruhepause wieder?
So ein kurzer, schnappender Widerstand könnte ja auch von einem Partikel kommen, welcher sich bei Bewegung quasi, querstellt und "einklemmt" z.B. zwischen Böckchen und Röhrchen. Aber wenn's wiederkommt' Dann eher nicht sowas.
Oder die Feder, welche sich im Widerlager am Röhrchen zurechträkelt bei Bewegung?

 

Erste Aktion:

Feder aushängen und testen ob Klappe nur mit Eigengewicht auf-und zu fällt.

 

Ja, aber: diese Achse ist seehr seehr lang. Da habe ich mich bisher nicht drüber getraut.

 

Hat mein Jupiter auch gehabt. War einfach nen Rolle auf Kork. Setzt sich in den Kork und erzeugt Anfangswiederstand. Beim spielen, wird es bewegt und bessert sich.
Rolle leicht fetten hat geholfen.

 

Am D-Drücker? Da sind keine Roller, würde ich sagen.

 

Die Achse ist ja eigentlich eine lange Welle, auf der alle Klappen der rechten Hand plus Verbindung in den Oberteil drehen (unabhängig voneinander). Wohlgemerkt: wir sprechen von einem Bari. Da hängt also schon ein großer Apparat dran.

Wenn ich alle beteiligten Federn aushänge, fällt die Klappe zu - allerdings ziemlich träge.

Wenn ich nur die d-Feder aushänge, dann nicht.

 

Ich habe kürzlich gesehen, dass manchmal nicht alle Röhrchen stirnseitig sehr sauber daherkommen, teilweise Fräserspuren oder Grate aufweisen. Sind nun solche Klappen mit deren unsauberen Stirnseiten auf einer Achse montiert und bei Bewegung aneinander reiben, kann es ja gut sein, dass da gewisse Unregelmässigkeiten auftreten.
Du wirst wohl nicht darum herumkommen, die Achse mal auszubauen um die Sache klären zu können. Aber wenn die D-Klappe ja sauber sich bewegen lässt, würde ich das mal vorerst sein lassen. Gibt sich ja vielleicht auch noch durch die Benutzung. Ob die Klappe ohne Feder selber fällt hängt natürlich auch davon ab, welche Schmiermittel da verwendet wurden.

 

Die lange Welle ist doch feststehend bei richtiger Verschraubung..und die einzelnen Klappen sind durch Böckchen getrennt, also geht es doch nur um die unabhängige D-KLappe.....eine gewisse Querspannung bei allen eingehängten Federn kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Da hilft nur Ausbau und D-Klappe prüfen, evtl. fehlt nur etwas Längsspiel oder die Welle in diesem Bereich etwas abschleifen /glätten/ polieren.

Kann aber sicher nur Kleinigkeit sein.

 

Falls du aus dem Rhein Maingebiet kommst,kann ich dir das kostenlos und schnell richten. Dann melde dich einfach per PN

 

du weisst, dass du mit der D-Klappe auch die Fis Klappe bewegst. Also solltest du die Feder der D-Klappe aushängen, Fis Klappe schliessen und die D-Klappe auf Gängigkeit prüfen, z.B. dass sie von alleine zufällt. Aber nicht träge, das sollte schon ganz leicht und direkt gehen.
Wenn nicht, ist die Klappe auszubauen und zu prüfen was da hakt, ist ja oben schön beschrieben.
Claus

 

Haste bisher schon mal ausgetestet ob Mechaniköl ne Veränderung bewirkt...? Mal gecheckt wie fest
die Achse sitzt...? Ggf. die Achse nen μm gelockert...?

Ick persönlich würd da mal kurz bei meinem Musikinstrumentenmacher des Vertrauens vorbeischauen...

Gerade nen Bari hat verdammt lange Achsen..., und iss weitaus empfindlicher als kleinere Modelle...

Hatte neulich erst das Problem das gerade bei schnellen Läufen meine "Gis-Klappe" beim schließen nicht hinterherkam...,
und bin da dennoch, bevor Ick da rumfummel, direkt zum Instrumentenmacher, der es direkt diagnostiziert hat, und beseitigt...

Da hat halt lediglich etwas Korkfett an nem Kork gefehlt... Der hat mir das dann auch gezeigt, wo das Problem lag, und wie
Ick das in Zukunft auch selbst beseitigen kann...

Da wär Ick selbst alt talentierter Handwerker nicht drauf gekommen...

 

Sorry....kann nur beim Öffnen passieren, beim Schließen wird sie ja über die Kopplung von der Fis-Klappe mitgenommen !

 

Wenn du nach dem G# ein G spielst, muss die Federkraft des G#-Drückers reichen, um beim Loslassen die Klappe zu schließen. Da hilft kein Fisklappenmitnehmernippel.

 

Stimmt natürlich...auch Sorry !

Aber bei dieser Situation (beim Schließen) arbeitet die stärkere Feder des Gis-Drückers gegen die schächere Feder der Klappe, die öffnet.

Wenn die Klappe also zu langsam schließt, fehlt auch meist die Federkraft die GIs-Klappe richtig dicht zu schließen.

Gis ist eh immer eine Zicke

 

Es geht um die D Klappe...

 

Schon klar,....es gab zwischendurch halt noch einen Nebenkriegs-Schauplatz

 

Da ich ja nicht ganz auf den Kopf gefallen bin kann man mir da ruhig glauben, das die Gis-Klappe nicht mit dem Schließen hinterherkam...

Mein Instrumentenmacher, der auch nicht auf den Kopf gefallen iss, hat meine Problematik ja auch direkt verstanden, und eben mit minimalen Mitteln, Korkfett, die Problematik subito
behoben, und mir gezeigt, wie ich das in Zukunft selbst machen kann...

Bisher übrigens das einzigste Saxophon mit diesem speziellen Fehler... Läuft übrigens jetzt... Und wenn die nicht dicht schließen würde, wär mir das auch schon direkt aufgefallen...
Überleg aber eh schon, ob die im Bereich Federkraft generell eh etwas mehr Kraft bekommen darf...

Sollte übrigens einfach mal als Anregung dienen, das nen guter Instrumentenmacher, da meist sehr zielsicher agiert, und einem auch zeigt, wie man in Zukunft selbst so ner
Problematik begegnen kann...

Als guter Schrauber, hab ich neben mehren kpl. Motorenüberholungen, Auto & Motorrad, bis hin in den Bereich Karrosseriebau, immer alles selbst gemacht, sofern Zeit vorhanden
war, und ist... und im Karosseriebau aus ner Blechtafel, mir die Ersatzteile selbst angefertigt...

Alle meine Fahrräder sind selbst geschraubt, und gewartet..., Hydraulikleitungen von der Bremse, kürzen, oder auch entlüften, alles kein Ding...

Beim Sax lass ich mir da immer noch gerne erstmal von nem Profi zeigen, was da los iss, und wie er die Problematik löst...