Was ist eine Quinte?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Nilu, 20.März.2022.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Man sagt zwar immer gerne: "Content is King", aber mir begegnet in der Praxis viel häufiger "Context is King". :)

    Grüße
    Roland
     
  2. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Nee, Content is king.
    Was ist "AFAlk"?
     
  3. scenarnick

    scenarnick Admin

    As far as I know - Soweit ich weiß
     
  4. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

  5. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Verwirrung gestiftet nicht, was aber dein Stimmführungsbeispiel mit einer in Quinten fallenden Bassstimme zu tun hat versteh ich nicht ganz. Ein Quintfall ist, nun ja, eine Quint nach unten. Nach oben wärs ein Quintanstieg.

    Das alles ist natürlich schon wieder OT. Die Erklärungen zur ursprünglichen Frage wurden alle schon geliefert.
     
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  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Hier gehen so manche Begriffe durcheinander.

    Eine Quinte ist für mich das Verhältnis zweier Töne, von daher ist genau genommen nicht "ein Ton eine Quinte von einem anderen", sondern ihr Zusammenklang. @Roland hat recht, dass man Quintschritte in der Regel "nach oben" denkt.

    In unserer abendländischen Musik und auch im Jazz sind allerdings Quintschritte abwärts sehr viel häufiger vorzufinden. Woher das kommt, erklärt sich aus den Obertönen beider beteiligter Töne.

    Zwei Töne im Quintabstand sind nicht gleichberechtigt, sondern einer hat die Nase vorn, und zwar der untere. Warum das so ist, ist die große Frage.

    Vielleicht erst einmal rein vom Gehör ausgehend: Ein klassischer Quintfall ist der Tusch. Dreimal hintereinander fällt der Akkord von der Stufe V auf die Stufe I (auch wenn die Melodie hier in der Regel einen Quartsprung nach oben macht). Spielt auf dem Keyboard einfach mal einen G-Dur-Dreiklang, gefolgt von einem C-Dur-Dreiklang. Das sind die Akkorde für einen Tusch. Alles normal.
    Nun dreht die Reihenfolge um und beginnt mit dem C-Dur-Dreiklang. Man hört, dass das Gebilde keinen Abschluss erfährt, hinten auf dem G-Dur merkwürdig offen stehen bleibt.

    Wie das G-Dur zum C-Dur will, haben auch die Einzeltöne C und G ein hierarchisches Verhältnis zueinander und das deshalb, weil das G der zweite und damit sehr wichtige Teilton von C ist. Beim gesungenen oder gespielten C klingt dieses G immer als Oberton mit.

    Anders beim G: In dessen Obertönen findet sich weit und breit kein C. Aus dem Kopf heraus müsste der 21. Teilton ein C sein. Das C lebt so gut wie gar nicht im G, ist also recht unbedeutend. Das erklärt, warum sich das G zum C hingezogen fühlt, es kommt quasi Heim und dieses Nachhausekommen nutzen wir für unsere Musik aus.

    Für mich ist die Tonika das Heim,
    die Subdominante der Ausflug in andere Gefilde
    und die Dominante das Heimweh
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Hier zwei Sinusschwingungen im Verhältnis 2 zu 3. Die Addition beider ergibt eine Quinte (dritte Zeile).

    quinte2.png
     
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  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    na, vielleicht doch Verwirrung…

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, hat @ppue ausführlicher und präziser erklärt.
    Von dem habe ich gelernt, dass ein Quintfall nicht nur nach unten gehen kann. Das hatte ich zuvor nämlich auch gedacht.

    Das Stimmführungsbeispiel ist wegen Tippen am Tablet ohne Notensatzapp etwas verunglückt. Sh*t Happens.

    Aber diese Fachdiskussion dürfen die großen Jungs gerne unter sich ausmachen.
    Wenn’s @Nilu geholfen hat, das Intervall Quinte besser zu verdauen (darum ging es ursprünglich), habe ich alles erreicht, was ich an dieser Stelle erreichen wollte.
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Quintfall beschreibt eine harmonische Richtung, nämlich Quint runter (immer!) oder Quart hoch, was im gleichschwebenden Universum dasselbe ist.

    Quinte beschreibt für mich in erster Linie ein Intervall, unabhängig von der Richtung. Alles andere geht in Richtung auch noch mal sagen, was man alles weiß.

    Ein Amt für Intervalle würde hier aufräumen, aber das sagte ich ja schon. :)
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Na, dann hätten wir doch immerhin schon einen Amtsvorsteher der sagen kann, wer sagen darf. :D
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Die Tonika-Oase, wie meine Freundin zu sagen pflegt. :)

    Grüße
    Roland
     
  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich muss dankend ablehnen. :)
    Die Amtskritik bezog sich auf die Definition, dass ein Intervall immer nach oben geht. Das mag im Intervallgesetzbuch von 1721 so stehen, aber jeder der Musik macht, die über das Reproduzieren von Noten hinausgeht, wird mit der Verwendung von Intervallen als Abständen - egal in welche Richtung - vertraut sein.
    Wenn man mit anderen musiziert und dabei Intervalle hört und intoniert, dann stellt man vielleicht fest, dass das Alt und das Tenor in einem Akkord eine Quinte auseinanderliegen. Es würde niemand auf die Idee kommen, zu sagen, das Tenor die Quart zum Alt hat (in der Oktave drunter), oder?
    Die Hierarchie der Töne eines Intervalles ist eine spannende Sache (und nicht immer so klar wie bei der Quinte), für Bennenung und Richtungsangabe aber für mich aber eigentlich nicht von Bedeutung.

    Insofern wäre die einfachste Antwort auf @Nilu 's Frage gewesen, dass beides richtig ist, eines ist ne Quint nach oben, das andere ne Quint nach unten (und vielleicht die Ergänzung, dass per Konvention oder Tradition manche erst mal nach oben denken, wenn es nicht explizit gesagt wird).

    Dass der Thread dann zu einem Labyrinth wird, in dem das meiste nicht gefragt war und dann aber einiges vom Geschriebenen m.E. "mindestens diskutabel" ist,
    finde ich halt immer etwas schade. Aber ich weiß, es ist nicht Wikipedia und daher lass ich es jetzt gut sein.

    :pint:
     
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  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Alles recht. Mit dieser natürlich schon logischen Antwort "einfachen" Antwort verschiben wir die Probleme gewissermaßen nach hinten. Irgendwann kommt ein C-Durakkord mit Grundton, Terz und Quinte. C-E-F
    :duck:
     
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  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Und weil jetzt alles Inhaltliche geklärt ist und hier immer von C, F und G die Rede ist, an dieser Stelle noch der passende Musikerwitz:

    Frage: Was ist die Subdominante von F-Dur.
    Antwort: Wieso? F ist doch die Subdominante.

    Dat kummt dorbi rut.
     
  15. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Verstehe ich nicht. Normalerweise fallen Dinge nach unten.
     
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  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Nilu
    Kommm, ich hau' noch einen raus. Speziell für dich, und sage .....

    Vergiss die ganze theoretische "Erklärerei" von wegen ... -wieso / weshalb / warum-

    Praktiziere statt dessen die "sogenannten Quintübungen" bei jedem
    -Warmspielen am Sax-

    Ton -C- ... Ton -G- ... Ton -C- usw.
    Von mitte hoch und wieder runter bis ganz tief.

    Und jede Woche nimmste eine neue Tonart dazu.
    Das bringt dich nach vorn, da haste was für's Leben .... am Sax !

    VG
     
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  17. Rick

    Rick Experte

    Außer in der Schwerelosigkeit. :p

    Im Ernst: Unglaublich, was für ein Tohuwabohu so eine eigentliche Selbstverständlichkeit anrichten kann. Selten so amüsiert wie bei diesem Thread! :lol:
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Kann sein, allerdings bin ich diesem theoretischen Problem in der Praxis noch nicht begegnet.
    Wenn bei C-E-F von Klang her nichts auffällt, ist das mit den Intervallen nicht entscheidend.
    :)
     
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  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Der Lehrer sagt dann: Für F-määdscher nimm mal lieber ein A statt des C" - und schon haben wir eine waschechte Quinte.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich möchte nochmal auf Anfang und ein kinderleichtes System für die Anfängerpraxis zum Lernen dieser allgegenwärtigen lateinischen Bezeichnungen der Intervalle vorstellen:

    Wenn ich den Notennamen Ziffern hinzufüge, die den lateinischen Intervallnamen entsprechen, wird doch alles ganz einfach: C-D E F-G werden zu 1-2-3-4-5, Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, 1-3-5 ist ein Durakkord, 5 ist die Dominante und 4 die Subdominante, sobald ich auch auf sie Terzen aufstapele und sie so zu Akkorden mache.

    Auch die Festlegung auf immer wieder C-Dur wird überflüssig, die Zahlen passen immer. Und wenn wir ansteuern, mal nach Akkordsymbolen zu improvisieren, haben wir eh wieder Zahlen vor den Augen: #5, #11, b9, #9, 7.
     
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