Mess-Station für die Krumm-Gurken-Wiederbegradigung

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Wuffy, 22.März.2022.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hello die Schrauber-Interessierten,

    ...da ich ja öfters auch mit verbogenen Sax-Korpussen ...also mit Saxgurken der kritischen Güteklassen zu tun habe, ist ja immer das Problem, wo genau der Hoch-Tiefpunkt, bzw. der Erstehungspunkt der Verbiegung liegt.

    Wenn man das einigermassen genau eingrenzen kann, läßt sich dann auch wesentlich besser die Wiederbegradigung bewerkstelligen.

    Bei den zwei Baris, die ich bisher erfolgreich wieder begradigt hatte, ging das noch einigermassen mit einer Alu-Messlatte, die man an der Korpus angelegt hat und im Bereich von Böckchen und Sockel eben dann Aussparungen aussägen musste. Zum Verständnis unten Bilder.

    Aktuell bei einer geschenkten Sopran-Gurke und einem verdatschtem Deko-Tenor war ein exaktes Anlegen solcher Messleiste aber nicht mehr möglich.

    Also eine andere Lösung ausgedacht und gebastelt.

    Hatte noch im Keller eine ausrangierte Holz-Drechselbank rumstehen, die jetzt für solche Zwecke genau noch ihren Einsatz gefunden hat.

    Das konische Korpusrohr wird genau zentrisch und drehbar zwischen die Lager gesetzt, ein verschieb-u. verstellbarer Meßfühler (hier die Spitze von einem Schaschlik-Stäbchen) kann dann an verschiedenen Stellen am Korpus abgreifen, wo Hochpunkt und Tiefpunkt der Verbiegung liegt.

    Wenn ich erst mal diese Daten habe, geht es an's wieder gerade richten...auch auf dieser Vorrichtung, wo ich sofort an der Fühlerspitze sehe, was Sache ist.

    Zum besseren Verständnis ein kleines Video, zunächst vom meßtechnischen Ist-Zustand einer Sopran und Tenorgurke.

    Die weiteren Schritte der Begradigung dann in einem Folge-Video.



    Grüsse von der Schrauberbank

    Wuffy
     

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  2. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hui, das sind Toleranzen! Aber das Schaschlik-Stäbchen ist ja leer! Da macht das Arbeiten doch gar nicht richtig Spaß! Freundliche Grüße von Hewe
     
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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Sehr schön! Man muss sich zu helfen wissen...
    Wie/womit richtest du dann? Ich meine beim Instrumentenmacher mal Konen gesehen zu haben zu diesem Zweck. War aber vielleicht auch für Blech...k.A.

    LG
    antonio
     
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  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin..und Danke für's Interesse.

    Natürlich muss beim vorsichtigen Zurückbiegen das Innenprofil des Korpusses satt ausgefüllt sein.

    Quasi wie bei einem S-Bogen, der ja vor dem Biegen mit Blei ausgegossen wird.

    Ohne Füllung würde ja Knicke und Quetschungen entstehen.

    ich habe hierzu zwischenzeitlich jede Menge konische Zylinderstümpfe aus Holz gefertigt, die ich auf eine M 10er-Gewindestange auffädle und satt verschraube.

    Habe ich mir für das unterschiedliche konische Steigungs-Verhältnis von Sopran, Alto, Tenor bis Bari gebastelt, weil die Konus-Schrägen bei den jeweiligen Baugrössen ja nicht genau identisch sind.

    Da die Konus-Stümpfe immer nur 7cm lang sind (auf meiner großen Drehbank kann ich nicht länger als 7 cm schräg drehen) haben sie den Vorteil, trotz Verschraubung auf der Gewindestange, dass der gesamte Konus-Stock (siehe Foto beim Bari) doch noch so leicht flexibel ist, um den Biegevorgang nicht durch Steifheit zu behindern.

    Weiterer Bericht..erstmal vom Sopran wird folgen.

    Gr Wuffy
     
  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Wuffy
    Du bist einfach genial!
    Toll wie du das alles machst!
    :thumbsup::thumbsup::thumbsup:

    LG von unten auf den Berg
    Mike
     
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  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Wuffy
    Danke für deine Erläuterungen-
    Klingt sehr gut, deine Art Vorrichtungen zu bauen ist super. Mit "Bordmitteln" zu Arbeiten- da muss man ja einfallsreich hantieren. Da stelle ich fest, dass du da immer wieder ein hohes Niveau vorlegst. Mir gefällt das sehr gut, da ich selber "im gleichen Spitel kranke" äh, zuhause bin, wie man hier so sagt :)

    Grüsse
    antonio
     
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  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Danke für's Interesse und die netten Kommentare.

    Sodele, aus der zunächst erst mal Mess-Station, ist nun die fertige Kombination Messen und Biegen geworden.

    Vom Prinzip genau so, wie ich das ja bei dem Bari ja schon mal praktiziert hatte. (siehe Fotos unten)

    Eine obere-u. untere Abstützung an den richtigen Stellen und dann der mittig richtig plazierte Punkt zum Drücken mit der Zwinge, nur nun nach oben verlagert in den drehbar eingespannten Korpus, wo sofort das Nachprüfen mit dem Meßfühler möglich ist.

    Hier das finale Video mit dem erfolgreichen Ergebnis beim Sopran......das Tenor muss erst mal warten und kommt wieder zur Leichenabteilung.



    Grüße von der Schrauberbank

    Wuffy
     

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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Wuffy
    Sauber, sauber! Gratuliere :)
     
  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Genial! :thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup:
     
  10. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    @Wuffy liebt eben Saxophone und keine Krummhörner.;);)
     
  11. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    So entsteht also ein gerades Sopran aus einem Krummen....
    Wollte ich schon immer mal sehen....
    ;);););)

    SlowJoe
    .
     
  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    ¿Aus einem krummen oder gebogenen? :duck:

    Claus
     
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