Träume erfüllen und Bühnen als Guerilla Saxophonspieler erobern

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von andiG, 1.Juni.2022.

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  1. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    So ist das.

    Publikum spürt sehr genau, ob eine/einer ein Repertoire herunterleiert - oder echte Freude und Emotionen herüberbringt. Publikum liebt Emotion - weil Musik Emotion transportiert.
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "Don't play late Coltrane licks at a wedding gig."
    Da hilft Dir Deine Freude und Emotion wenig, wenn das Publikum sie nicht erreicht.

    Grüße
    Roland
     
  3. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man so was macht muss man gut die Atmosphäre einschätzen können. Für dich scheint es ja so wie du es gemacht hast zu funktionieren. Ich bin halt auf andere Musiker heiß, da warte ich bis ich vorgestellt und eingeladen werde.

    Ja doch bei nem Wedding Gig gehts ja auch nicht darum irgendwas zu transportieren. Jemand der technisch was auf dem Kasten hat muss nicht unbedingt die Leute mitnehmen.

    Aber ich denke auch nicht dass man die Leute mitnehmen muss. Die Leute haben vielleicht was im Kopf ob siehs gut finden oder nicht, ich mein ich würd gern was ansprechen was tiefer liegt als das. Das ist aber sehr schwierig da den richtigen Klang zu erzeugen, da muss es innen drin erst mal richtig klingen.

    An der Oberfläche ist es aber praktisch wenn man die Leute irgendwie mitnimmt, das baut die Verteidigung ab.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Juni.2022
    khhs gefällt das.
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "Ich nehme gerne Leute mit."
    Klaus, 42, Kidnapper

    Grüße
    Roland
     
    mcschmitz, Sandsax, kindofblue und 3 anderen gefällt das.
  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Wogegen muss Dein Publikum sich "verteidigen" ?
     
    Catweazle und quax gefällt das.
  6. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Sie denken die müssen sich verteitigen gegen alles was anders ist als der status quo
     
    elgitano gefällt das.
  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das Problem hat avantgardistische Kunst in allen Bereichen. Wie erreiche ich die Leute, damit sie nicht gleich von Anfang an "zu machen".
     
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Danke. Nun weiß ich endlich, wie ich mein Leben etwas verkomplizieren kann.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Schwierig. „Die Leute“ heißt wahrscheinlich „Mainstreamer“, der normale sogenannte „Durchschnittsbürger“.

    Die erreichst Du nicht unmittelbar mit avangardistischer Kunst, sonst wären sie ja „Avangarde“.

    Aber Du kannst versuchen sie in die Richtung zu führen. Dazu musst Du aber bereit sein, sie „Mainstream“ abzuholen, sonst machen sie gleich zu.

    Drahtseilakt…..

    Und da ist der Ansatz schon schwierig, wenn man meint gegen eine
    „Verteidigungslinie“ anspielen zu müssen.

    Es geht nicht darum Verteidigungslinien zu brechen. (Es geht ja nicht um Krieg.) Sondern zu überzeugen und bestenfalls zu begeistern.

    Meine Meinung, jeder kann ein andere haben.

    CzG

    Dreas
     
  10. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Am besten mit Ohrwürmern beginnen und zwischendurch auch mal Songs spielen, die schwieriger für das ungeschulte Ohr sind.
    Vor allem aber Emotionen zeigen beim Spiel, das nimmt das Publikum anders war, als wenn man stocksteif und hochkonzentriert performt.
    Es ist auch natürlich ein großer Unterschied, ob du nur leise die Hintergrundbeschallung machst, wo sich die Leute bei gutem Essen unterhalten wollen,
    oder du auf einer Bühne spielst und die Menschen erwarten, da du sie mit deiner musikalischen Darbietung mitreißt.
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass anspruchsvolle Musik sowieso nicht von jedermann angemessen gewertschätzt werden kann und 'musikalische Erziehungsversuche' dahingehend meistens wirkungslos bleiben.

    Natürlich muss man dabei kritisch hinterfragen, wer und mit welchem Recht bestimmt, was anspruchsvolle Musik ist.:cool:
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meine Frage war eine retorische, ich spiele gar keine Avangarde, sondern Mainstream Jazz, der auch schon nur wenig Leute anzieht. Wer avangardistische Musik spielt - wie mein persönlicher Held Matthias Schubert - kann die Leute nicht mit Ohrwürmern locken. Ich höre das in wohnstubenatmosphärischer Konzertsituation mit den Musikern zwei Meter vor mir gern - eine CD würde ich mir nicht kaufen.

     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Es spielt keine Rolle. Das Einzige, was fürs Publikum zählt ist, dass ihm die Musik gefällt. Jedes musikalische Genre findet sein Publikum. Wenn ich in einen Jazzkeller gehe, möchte ich keine Volksmusik hören.
    Wenn ich zum Musikantenstadel gehe, keinen Rock’n’Roll etc.
     
  14. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Das hatte für mich jetzt gar nichts mit der Musik an sich zu tun, sondern mit der Art wie es gespielt wird. Ich mag gar nicht mehr so in die Avant Garde weil das die Leute abschreckt. Nur weil die Struktur der Musik leichter zu verdauen ist heißt das nicht dass die Botschaft sich ändert.
    Daher halte ich kein Format für besser oder schlechter.
     
    giuseppe gefällt das.
  15. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    :):):applaus:
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Juni.2022
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich finde es respektlos ohne zu fragen einfach mit seinem Instrument auf eine Bühne zu steigen und mitzuspielen. Bei jam-sessions mag das gehen bzw gewollt sein, bei allem anderen finde ich es nicht in Ordnung, egal ob hinterher das Feedback positiv wird. Man kann fragen... mir ist das selbst öfter passiert, dass ich als Zuhörer vor Ort war, mit den musikern ins Gespräch kam und gefragt wurde, ob ich nicht... irgend ein sax oder ne klari wurde gefunden und gut. Ich kenne meine Grenzen übrigens auch.
     
  17. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Die Situation ist bestimmt nicht wirklich vergleichbar, aber ich muss trotzdem dran denken, wenn ich diesen Thread lese, wie es mir aus Publikumssicht erging:

    Neulich zum 1. Mai gab's hier in der Altstadt ein Konzert mit einer Jazzband, allesamt namhafte Musiker*innen. Zwischen Bühne und Publikumsbänken gab es einen Abstand, und dort stellte sich jemand offensichtlich ungefragt hin, der zu der Musik auf der Bühne "kunstpfiff", so wie man es damals z.B. von Roger Whittaker gehört hat. Sowas zu können, finde ich eigentlich schon beeindruckend, aber ich als Teil des Publikums empfand das in dem Moment als sehr unangenehm, es passte auch nicht wirklich zum Genre. Ich fragte mich, ob er den Musiker*innen auf der Bühne "die Show stehlen" wollte, einfach sein Können mal auf ...nein, vor... einer Bühne zeigen wollte... so jedenfalls meine Gedanken in dem Moment. Die Leute auf den Bänken und drumherum fingen an zu tuscheln, steckten die Köpfe zusammen und schienen mir abgelenkt vom eigentlichen Geschehen AUF der Bühne.
    Er hielt nicht lange durch und ich war, ehrlich gesagt, froh darüber.
     
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich knabbere noch an diesen beiden an mich gerichtete Aussagen:

    Wieso kannst du dir das "gut vorstellen", wo die Wirklichkeit genau anders herum aussieht?

    Das ist kompletter Unsinn. Oder wo trifft man solche "wirklichen Profis".
     
  19. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Demnach ist auch Archie Shepp kein richtiger Profi, hat er doch damals in Antibes dem Albert Mangelsdorf eine reingehauen, als der auf die Bühne kam und mitgespielt hat. :cool:
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Dass der kein richtiger Profi ist, sieht man schon an der Art, wie der seine Backen beim Spielen aufbläst :duck:
     
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