Welches Mikrofon für Klarinetten im Bierzelt

Servus,

spiele in einer Egerländer Besetzung. Bisher nehmen wir die beiden 1., die beiden 2. und die Es-Klarinette von jeweils einem Sennheiser e914 ab. Die Mikros sind am Statuv befestigt.
Es gibt nun Überlegungen, für die Klarinetren analog zu den Blechbläsern Klippmikros für am Instrument anzuschaffen. Sennheiser e608 steht konkret im Raum. Ist der Hals bei dem lang genug?
Welche Mikros nehmt ihr für die Abnahme der Klarinetten in einer Egerländer Besetzung, die vorwiegend in gut gefüllten lauten Bierzelten spielt?
Wenn ihr Kliipmikros benutzt:
Wie befestigt ihr die am Instrument? Der Klassiker Marschgabel scheidet bei mir aus. Ich habe eine Dietz Klarinette ohne Metallringe und da kann man keine klassische Marschgabel befestigen, weil da wo eigtl der Metallring ist, ist eine "Holzwulst"
Bin für alle Tipps dankbar

 

Wenn du bereit bist das Mundstück anzubohren solltest du Rumberger in Erwägung ziehen.

 

Ich hab mir das Rumberger-System schon mal angeschaut. Es klingt verlockend, aber selbst wenn ich bereit bin, meine Birne/Mundstück anzubohren, heißt das noch lange nicht, dass es die anderen vier auch sind. Ich denke, dass es gut wäre, wenn alle Klarinetten gleich abgenommen werden

 

wenn Rumberger, besser mit einer separaten Birne

Claus

 

Ich hab das neuere Rumberger für das Mundstück und nutze es nur mit der Bassklarinette. Da ist es unschlagbar, gerade bei lautem Bühnensound.

 

Ich würde nie auf die Idee kommen Mundstück oder Birne anzubohren. Das Risiko ist zu gross. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.

 

Das Risiko, dass man das Mundstück wechseln will vielleicht!

Eine originale Birne würde ich auch nicht anbohren. Bei Kautschuk ist das Risiko vernachlässigbar und der Rückbau ist unproblematisch.

Aber ich gebe zu es ist ein erheblicher Eingriff und nichts, was man mit Antiquitäten macht. Wenn man sich damit nicht anfreunden kann macht es keinen Sinn.

Ich finde Klarinetten halt mit Mikro schwieriger abnehmbar als ein Sax. Ein Front Mikrophon ist indirekt und schwierig zu platzieren wenn es ein Clip sein soll. Ein Bechermic ist oft schrill und unausgewogen und kollidiert mit dem Ständer.
Ein Rumberger steckst du an und bist fertig. Ausgewogen, feedbackfrei, vielleicht einen ticken Hall für den Raumanteil den es in der Klarinetteinnen drin nicht gibt.

Wenn Equipment und Bohrmaschine emotional vereinbar sind für mich klar überlegen - sonst geht es natürlich auch anders.

 

Ich habe mir zum Rumberger auch eine weitere Birne gegönnt und bei Thomann schon das Loch bohren lassen. Ich habe also eine Birne mit Loch bestellt und geliefert bekommen und keinerlei Risiko von der Bohrerei selbst tragen müssen.

Zwar spiele ich keine Egerländer-Musik, aber für Live-Situationen mit elektronisch verstärkten Instrumenten bin ich sehr zufrieden. Im Studio kann man mit spezieller Mikrophonierung sicher mehr rausholen (eher mit 2 separaten Mikros).

 

To make a long story short: Rumberger kommt nicht in Frage.
Niemand hier, der was anderes nutzt?

 

Wenn ich überlege, daß Mundstücke meist nicht gleich sind, würde ich dafür niemals ein Mundstück nutzen, das ich wirklich gut finde und bei dem ich vielleicht Probleme bekomme es zu ersetzen. Selbst die D'addario fallen nicht alle gleich aus, durfte ich schon feststellen als ich ein Back Up gesucht habe.

Ich kenne Clip On bei Klarinette immer auf den Korpus gerichtet, wenn man mit nur einem Mikro arbeitet. Bei 2 Mikros musst du halt immer auf die Einstellungen achten, das kann schon mal tricky sein. Und im Studio habe ich lieber ein Kondensator auch nicht in Richtung Becher sondern mehr auf den Korpus gerichtet.

 

Mal ein DPA mit entsprechender Befestigung ausprobiert?

 

Dann gibt es viele gute Clipmikros auf dem Markt, die in Frage kommen. Engere Auswahl ist eine Frage des Budgets und Geschmacks, Tipps müssen andere geben - ich hab ein altes Audix das passabel klingt bei der Klarinette, nutze es aber nicht mehr dafür.

Du solltest schauen, dass der Hals lang genug ist für eine variable Positionierung vor der Klarinette. Ein Upgrade gegenüber einem Standmikro würde ich eher nicht erwarten. Klarinette ist mangels Biegung nicht ganz einfach zu mikrofonieren, wenn man nicht einen Schritt zurück kann.

 

Danke, hab ich mir nach deinem Hinweis mal angeschaut, klingt interessant
@giuseppe Ein Upgrade wäre schon, wenn die Klarinetten nicht komplett vom Blech überdeckt werden, sondern einigermaßen wahrnehmbar sind und das erhoffe ich mir schon durch Umstellung auf Klippmikro

 

Wer sitzt hinter euch?

 

Posaune und Tuba

 

Dann kann es natürlich schon sein, dass ihr von individuellen Clips, die ja näher dran sind, deutlich profitiert. Weil man euch lauter schrauben kann, ohne dass das tiefe Blech mit durchkracht.
Wenn man die trotzdem in eure Kanäle reinbluten hilft nur umsetzen (oder Rumberger, sorry).

 

Befestigung ginge mit klettband um den becher.
Habt ihr mal versucht einen schwanenhals zu finden, auf den eure sennheiser e914 passen?

 

Hallo Nadine,
also ein Tonabnehmer hat den Vorteil. Er klippt nicht leicht und es gibt keine Pfeifgeräusche.
Die Umgebungslautstärke ist nicht mehr wichtig. Die Nachteile sind in erster Linie ein Loch im Mundstück, Birne etc.

Klippmikros funktionieren gerade bei Klarinetten m.e. nicht wirklich. Je höher die Umgebungslautstärke desto schlechter. Posaunen können schon ganz ordentlich durch die Klarinetten Lautstärke blasen, wenn die genau hinter euch sitzen (kommt natürlich auf die Spieler an) .
Ich selbst habe ein DPA 4099 mit dem Universaladapter (Band) und das funktioniert in der Blasmusik o.k. aber man muss aufpassen, da es nicht nur die Klarinette
sondern auch die anderen Instrumente aufnimmt (dazu kommt ein deutlicher Preissprung, der für mich o.k. war, da ich es auch als Klipmikro mit Funkstreke auf dem Sax nutze).

Ich würde fast ein Stativmikro empfehlen:

Preislich in der "Nähe" wäre da ein
AKG C1000, das habe ich selbst in der Vorgängerversion und finde es nicht schlecht (optisch natürlich auffälliger als ein Klipmikro)

Viele Grüße
Tobias

 

@tobisax

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Die Sennheiser e914, die wir bisher nutzen, sind Stativmikros. Damit sind wir nicht zufrieden. Es werden damit nicht nur die Klarinetten, sondern auch andere Geräusche (z.B. Posaunen, Stimmengewirr etc.) aufgenommen. Logischerweise dreht der Mischer dann die Mikros runter und das wars dann mit Klarinette hörbar im Publikum.
Bei Klippmikros würden wir uns erhoffen, dass durch die kürzere Entfernung auch mit weniger aufgedreht die Klarinetten drauf sind. Mir ist grundlegend klar, dass eine Klarinette nicht gut zum abnehmen ist, erst recht von einem Mikro.
Das DPA 4099 scheint nicht verkehrt zu sein, wurde inzwischen schon zum zweiten Mal positiv erwähnt. Ich werde das mal testen und dann noch Sennheiser e608, ist ein dynamisches Klippmikro. Da werden sicher nicht alle Töne von der Klarinette abgenommen, aber das ist zumindest nicht so empfindlich und nimmt entsprechend hoffentlich nur die Klarinette ab.
Rumberger oder andere Tonabnehmer, die ein Loch in Birne/Mundstück erfordern, ist aus diversen Gründen immer noch keine Option für mich

@JES
Wie soll das gehen? Das Sennheiser e914 ist ein Stativmikro. Also ich bin elektrisch nicht fit und würde nie im Leben das selber auseinandersetzen und versuchen, auf Klipp zu bringen

 

Ich benutze ein Sennheiser E908, welches dem E608 ganz ähnlich ist, nur ein Kondensatormikrofon, braucht also Phantomspeisung.. Mit Klarinette habe ich es noch nicht probiert, aber mit Sopransaxophon, und da geht es ganz gut, man muss es halt so montieren, dass sowohl Becher als auch Seitenlöcher abgenommen werden. Mit Ständer ist es dann allerdings schwierig.

Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Das Rumberger hat mich mal für die Bassklarinette interessiert. Klangbeispiele, die ich dazu finden konnte, bzw. mir ein freundlicher Forist zur Verfügung stellte, konnten mich aber nicht überzeugen.

Gruß,
Otfried