Mehrere Instrumente lernen (im Alter)

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 17.September.2022.

  1. ppue

    ppue Experte

    Ich bin da nah bei @Paul2002.

    Ich habe früher Saxophon und Klavier autodidaktisch gelernt und hatte nie irgendwelche Zeitvorgaben. Habe so lange gespielt, bis mir der Ansatz flöten ging, das Saxspielen keinen Spaß mehr machte oder ich gerade ein Bedürfnis hatte, die Sache harmonisch am Klavier aufzubereiten. Dann habe ich gewechselt oder auch gar nicht, habe vielleicht eine Biografie gelesen oder Platten aufgelegt. Das alles rein nach dem Lustprinzip.

    Wenn die Lust da ist, ist die Beschäftigung mit Musik sicherlich am effektivsten. Da brauche ich keine Uhr.
     
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  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das dürfte wohl die zentrale Aussage sein. "Musst" du denn noch was oder darfst du "nur" noch? Wenn du letzteres bejahen kannst, betrachte es als Privileg und behalte den Spass an der Sache. Es ist doch egeal, wie lange du brauchst, um ein Stück auf dem Klavier draufzuschaffen- wenn du nichts nach aussen abliefern musst.
    Wenn ich deinen Einganspost lese kommt mir in den Sinn: Einteilen, der Körper befiehlt, das Alter auch. Das gilt es doch vor Augen zu halten, wenn du dich nicht selber sabotieren, bzw. den Spass verderben willst. Ausserdem: jeden Tag beides üben wäre besser? Für wen denn, wenns dir selber die Kräfte raubt?
    Seit ich Bassklarinette und auch wieder Sopranklari dazu genommen habe, muss ich auch viel mehr einteilen und kenne natürlich deine Zwickmühle auch - nicht dass ich es etwa besser könnte. Aber für mich gilt definitv, die Freude an der Sache nicht zu verlieren, Entspannung und Ausgleich zu betreiben, in der Hoffnung, dass sich das in etwa positiv auf verschiedenen Ebenen auswirkt. Ich bin bald 75, was mir noch bleibt, will ich sicher nicht mehr mit selbst auferlegtem Leistungsstress und Erfolgszwang vertun :) Aber halt oft auch leichter gesagt, als getan, Hauptsache ist aber, dass man es bemerkt, wenn das Ruder falsch gelegt ist.

    LG
    antonio
     
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  3. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    @antonio
    Volle Zustimmung !

    Auch dazu ein Zitat:

    aus Konstantin Wecker
    "Wenn der Sommer nicht mehr weit ist"

    .....
    Wenn mein Ende nicht mehr weit ist,
    ist der Anfang schon gemacht.
    Weil's dann keine Kleinigkeit ist,
    ob die Zeit vertane Zeit ist,
    die man mit sich zugebracht.
    .....

    VG
     
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  4. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    @jimi
    Ich saß erst vor dem Fernseher (09.11.89 / 22.00 Uhr)

    Bin danach mit Freunden zum Grenzübergang "Bornholmer Brücke"
    gelaufen (war gleich um die Ecke)

    Irgendwann -"Round Midnight"- ging's Tor auf.
    Bis zum Morgengrauen im "Blauen Papagei" nähe Kudamm.
    Danach zur Arbeit.

    Und damit zurück zum Thema.
    Die Hit's der 80' und 90' Jahre ?;)

    VG
     
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    That's definitely true. :) I'm not that old yet, but still ... Many people just have genetically better health than I do. That's why short practice sessions are certainly better than long ones (which I often don't manage anyway).

    @sanne83
    Damit Du es nicht durch den Übersetzer jagen musst :):
    ---
    Das ist wirklich wahr. Ich bin noch nicht soo alt, aber trotzdem ... Viele Leute haben einfach genetisch eine bessere Gesundheit als ich. Deshalb sind kurze Übeabschnitte sicherlich besser als lange (was ich oft sowieso nicht schaffe).
    ---
    Es stimmt natürlich, wir sollten auf Deutsch schreiben. Da ich in einem englischsprachigen Land lebe, vergesse ich das immer wieder.

    Das ist auch so ein Punkt. Ich sollte dringend wieder Sport machen, sonst werde ich immer schwächer. Und dann kann ich speziell das Saxophon völlig vergessen, weil ich es nicht mehr heben kann. Aber wenn ich mich so schwach fühle, kann ich auch keinen Sport machen, werde immer schwächer usw. Ein Teufelskreis.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.September.2022
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Same here. ;) I never learned Afrikaans properly because people in Namibia answer in German or English. Even if I start in Afrikaans.
     
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  7. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Den Teufelskreis hat mine Nachbarin auch. Sollte abnehmen für ne OP, kann aber keinen Sport machen - somit abnehmen kaum möglich.

    Bei mir wechselt es total nach dem lustprinzip. Mal alt, mal tenor, mal mehr lesen, stricken oder Sport.

    Zur Zeit ist es neues Garn spinnen und täglich eine sporteinheit. Sax Spiele ich 2x/Woche. Im Winter wirds wieder anders. ;)
     
  8. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Wobei ich mal gelesen hab das deutsch und afrikaans miteinander verwandt sind da es ein niederländischer Dialekt wäre.
     
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das kann man so sehen, aber in meinem Fall halte ich das für weit übertrieben. ;) An dem, was ich spiele und wie ich spiele, ist bestimmt nichts "Göttliches". Sicherlich hat Musik etwas, das über das rein Stoffliche hinausgeht. Das war für mich mein ganzes Leben lang so. Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, ohne Musik zu leben. Ohne Instrumente, die ich spiele. Früher war es meine Stimme, aber meine Zeiten als Sängerin sind wohl vorbei. Ein "Stille Nacht" bekomme ich noch hin, aber da ist dann auch bald Schluss.

    Nein. Meine Frage ist eher: Wie heißt der Ton? Kriege ich das überhaupt hin? :) Es ist nicht böse gemeint, Paul, aber ein junger, starker Mann wie Du hat keine Ahnung, wovon ich rede. Als ich in Deinem Alter war, hätte ich das auch nicht verstanden. Es geht hier nicht um "höhere Dimensionen", es geht hier rein um "Kann ich die Taste runterdrücken oder nicht? Kann ich 5 Minuten lang sitzen? Kann ich das Saxophon halten? Habe ich die Kraft dazu?" Das ist etwas ganz anderes. Deine Antwort geht am Thema vorbei.
     
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  10. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Du wirst lachen, darüber habe ich tatsächlich schon nachgedacht. :) Aber es klingt einfach nicht so gut. Speziell jetzt in der Band. Aber zum Schluss kommt es natürlich nur darauf an, dass ich überhaupt spielen kann, das ist wahr.

    Es ist alles richtig, was Du sagst und was @bthebob sagt, und ich habe jetzt auf dem Tenor auch wieder eine Art Anfängersetup. Ich glaube, daran liegt es nicht. Es ist tatsächlich meine Gesundheit. Das muss einfach besser werden, dann wird alles andere leichter.
     
  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist es. In gewisser Weise. Und das macht es zusätzlich schwierig. Habe ich festgestellt. Weil man denkt, man versteht es, aber so ist es nicht. Afrikaans ist eine Mischung aus dem Dialekt der ursprünglichen burischen, sprich holländischen Einwanderer und vielen anderen Sprachen. Den afrikanischen Sprachen, die hier gesprochen werden, malayisch, indisch, portugiesisch und noch einigen anderen Eigentlich ist es wirklich sehr einfach, die Grammatik ist sehr abgespeckt, aber gerade diese merkwürdige Mischung zwischen bekannt und fremd macht es dann doch wieder schwer. Wenn ich viele Afrikaans-sprachige Bekannte hätte, wäre es auch wieder anders. Aber ich kenne sehr viele Deutsche und Leute aus anderssprachigen Gebieten (Portugiesisch, Englisch, Französisch, Italienisch), und so habe ich es jetzt aufgegeben. Weil ich es auch nicht brauche. Man kommt mit Englisch und zum Teil auch mit Deutsch überall durch. Die Buren und die Deutschen haben sowieso nicht viel miteinander zu tun. Das sind völlig getrennte Bevölkerungsteile. Wir treffen uns praktisch wirklich nur beim Einkaufen. :)
     
  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wenn ich gesund und stark wäre, brauchte ich auch keine. ;) Dann könnte ich stundenlang üben. Hier geht es ja quasi um das Üben mit Einschränkungen. Da wird es dann zum Problem. Wenn man es nicht aufgeben will.
     
  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das stimmt allerdings. Meine Klavierlehrerin sagt, ich lerne schnell. Ich empfinde das nicht so. Und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Klavierstunde absagen muss, weil es mir schlecht geht. Wie ich es letzten Montag tun musste. Aber das bin nur ich. Meine Lehrerin hat kein Problem damit. Solange ich das nicht dauernd mache. Was ich zu vermeiden versuche. Auch wenn es mir nicht so gut geht, mache ich die Klavierstunde. Nur seit letztem Montag geht wirklich fast gar nichts mehr. Deshalb sitze ich so viel vor dem Computer. Denn das geht noch, braucht nicht viel Kraft. Aber das kann nicht die Lösung sein.

    Da würde ich jetzt am liebsten tausend "Daumen hoch" geben. :D Ja, es geht darum, die Freude an der Sache nicht zu verlieren. Ich muss nicht jeden Tag beide Instrumente üben. Ich werde das jetzt abwechselnd machen. Danke für den Ratschlag. Vor allem aus eigener Erfahrung. Ich will nicht aufgeben, nur weil ich älter werde. Zumal ich ja noch gar nicht so alt bin (wie ich mich momentan fühle).
     
    antonio gefällt das.
  14. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das stimmt nicht. Meine eigene Erfahrung. Mit Sport nimmt man kaum ab oder gar nicht. Es sind die Essgewohnheiten (und auch die eigenen Gene), die einen dick oder schlank machen. Wenn ich eine OP vor mir hätte und dafür abnehmen sollte, dann würde ich fasten. 16, 18, 20 Stunden am Tag oder ein paar Tage. Da sind schnell viele Kilos runter, und es macht überhaupt nichts aus. Mittlerweile muss ich nicht mehr abnehmen, aber ich war auch mal ziemlich dick. Damit kenne ich mich gut aus. Fasten ist sehr einfach und gesund. Vielleicht sollte ich das mal wieder tun. Nicht wegen des Gewichts, denn jetzt habe ich ja Normalgewicht, aber wegen der Gesundheit. Das kann vieles wieder ins Lot bringen.
     
  15. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Kommt auf den Körper drauf an. Bei mir geht abnehmen tatsächlich auch über Sport. Soviel stellschrauben bei der Ernährung kann ich nicht stellen und fasten it für mich auch nicht das wahre.
     
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  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Plane Dir 2 Sporteinheiten pro Woche ein, mit geringer Intensität. Dann hast Du 5 Tage für die Instrumente. Und wenn Du am späten Nachmittag oder Abend sportelst, dann bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Schlafengehen, um sich schlapp zu fühlen. ;)

    Instrumente: eine kleine Übungseinheit in der Früh und eine am Abend - würde die Zeit dazwischen zur Erholung reichen?

    "Hungern" oder FdH ohne Bewegung halte ich für ungünstig, weil dann auch die "Verbraucher", die Muskeln abgebaut werden (wenn nicht sogar bevorzugt). Daraus entspringt ja der Jojo-Effekt: man nimmt ab, nämlich Muskelmasse, isst wieder normal, hat aber weniger "Verbraucher", also nimmt man umso mehr zu...
    Und durch Sport kann man schon abnehmen: wenn man so (viel) trainiert, dass man mehr verbraucht als man isst. Das ist aber dann anaerober Sport, z.B. Krafttraining, das verbraucht auch in der Regenerationszeit Energie, und nicht wenig. Ich hatte einmal eine Zeit, in der ich 3x/Woche ins Fitnessstudio ging. Muskelzuwachs war keiner zu sehen (hatte dafür eine zu hohe Wiederholungszahl), aber ich konnte gar nicht so viel essen, wie ich verbrauchte. Mittags "all you can eat" beim Chinesen voll ausgeschöpft, und am Nachmittag hatte ich schon wieder Appetit auf ein Fischsemmerl.
    Aerober Sport - Ausdauertraining - braucht tatsächlich nicht so viel Energie, wenn man nicht gerade mehrere Stunden am Stück trainiert. Erinnert die Muskeln aber auch, dass sie benötigt werden.
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Seh‘ ich auch so. Hatte ja zum Abnehmen 16/8 gemacht, was gut funktionierte.
    Aber erst zusätzlicher Sport war wie ein Booster.

    Von kurzfristigem Fasten halte ich gar nichts, weil das nicht nachhaltig ist.

    CzG

    Dreas
     
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  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    ... und weckt bei mir Hunger auf andere Nahrungsmittel. Statt der leberwurstsemmel eben ein Joghurt, statt Chips eher Obst.... also indirekt nehme ich andere Nährstoffe auf, die weniger hängen bleiben.

    Zurück zum Thema. Ich würde gedanklich keinen Unterschied machen zwischen üben mit Saxophon oder Klavier. Es ist aktive Beschäftigung mit Musik, es ist ein Training von Fertigkeiten...
    Ich spiele nebenbei etwas Gitarre. Das verbessert meine fingerbeweglichkeit, meine Koordinaten, noten lesen etc... und damit verbessert es indirekt auch meine Fähigkeiten am saxophon. Was soll daran schlecht sein. Klar, wenn ich effizient an ein Ziel will, weil ich etwas können muss, gibt es bessere Wege, aber da ich reiner Spaßmusiker bin... so what.
     
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  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich habe zwar als Jugendlicher Klarinette gelernt, aber dann sehr lang pausieren müssen. Mit 45 habe ich dann autodidaktisch Saxophon gelernt. Erst Tenor, dann Sopran. Dann dazu Bassklarinette (mit einem anderen Griffsystem als Sopranklarinette), dann dazu Baritonsaxophon.

    Gesundheitlich gehts mir zum Glück gut, aber ich habe pro Tag nicht mehr als 90 Minuten Zeit zum Üben.

    Als ich ein wirklich neues Instrument dazunahm (Tenor, Sopran, Bassklarinette), habe ich monatelang nur das geübt. Ja, Sopransax behandle ich wie ein anderes Instrument. Da nützt mir das Üben am Tenorsax nichts.

    Nachdem ich ein gewisses Niveau erreicht hatte, übe ich nun im täglichen Wechsel. Z.B. 1 Tag Klarinette, 1 Tag Saxophon, 1 Tag Bassklarinette, 1 Tag Klarinette, ... Natürlich auch angepasst an die Bedürfnisse der nächsten Proben / Auftritte.

    Ich finde, dass ich jedes Instrument jeweils mindestens 30 Minuten spielen muss, sonst ist es nicht effizient. Mit Aufbauen, sich mental darauf einstellen, Einspielübungen, Technikübungen, Repertoire, ... So kann ich also normalerweise keine 2 Instrumente am selben Tag üben. Wenn ich aber (selten) für einen Auftritt 2 Instrumente spielen muss, dann muss ich auch das Hin- und Herwechseln am selben Tag üben. Das braucht mehr Zeit.
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du sprichst mir aus der Seele. Aus diesem Grund kann ich mittlerweile die verschrobenen alten Musiker verstehen, die auf ihrem Instrument stundenlang an einem Ton arbeiten und aus dem gleichen Grund suche ich mein Equipment nur noch nach dem subjektivem Empfinden aus und nicht danach, was andere hören oder nicht hören. Noch habe ich den Boden nicht ganz unter den Füßen verloren und das Feedback meiner Umgebung gibt mir recht, fühlt sich positiv unterhalten wenn ich Musik mache.

    Ob es der Ausgangsfrage hilft, weiß ich nicht.
    Für mich ist es klar, was meine Hauptinstrumente sind, und was nicht. Danach richtet sich der Anspruch. Meine Zeit reicht gerade dazu, mich auf dem Hauptinstrument halbwegs fit zu halten. Der Rest ist nur Spaß und mit sehr geduldigen Zielen.
     
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