Wiedereinstieg nach längerer Pause…eure Erfahrungen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 5.Oktober.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich habe in letzter Zeit wenig gespielt….na ja, gar nicht gespielt…seit Wochen….na ja, seit Monaten….na ja, seit mehr als einem Jahr….:eek:

    Motiviert durch einen nahenden Forumsstammtisch mit Jamsession habe ich heute das Horn wieder in die Hand genommen.

    Hier meine Erfahrung:

    - man verlernt es nicht! (gute Erkenntnis)
    - der Ansatz sag ganz flink „tschüss“ (erwartungsgemäss)
    - der Sound war da (hat mich überrascht)
    - Intonation bekam ich schnell in den Griff (Überraschung)
    - der Ton ist nicht stabil (keine Überraschung)

    Habe erstmal Longtones gespielt. Dann die chromatische Tonleiter (Griffe hakeln, sind aber nicht weg)

    Dann mal geschaut, ob Stücke noch funktionieren.

    DAS war total witzig! Ich sehe das Stück auf dem Blatt und spiele es….ähhm hakt….auf die Noten geschaut. Da brauchte ich erstmal ein par Sekunden, um den Griff zu finden. Ohne Hinschauen ging es besser.

    Dann greife ich falsch, aber dennoch versuche ich über Voicing den richtigen Ton zu spielen….hihi….heißt ich weiß wie der richtige Ton klingen muss, verhake mich nur im Griff. Das war eine sehr beruhigende Erfahrung!

    Wie geht es euch, die ähnliche Pausen hatten?

    CzG

    Dreas
     
  2. saxotto

    saxotto Ist fast schon zuhause hier

    Oh ja,da kann ich mitsingen! Mein Ansatz war futsch hab bestimmt doppelt so lange gebraucht das Blatt vernüftig zu instalieren und ich werde immer noch durch unsere Baustelle vor der Haustür gebremst! Die machen so einen Lärm,das ich mich kaum höre.Muß man denn Steine mit einer Flex schneiden? Ich hoffe,es wird bald ruhiger und ich kann wieder ordentlich üben! :(
     
  3. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    Hi @Dreas !
    Schön, dass du wieder spielst!
    Ich hatte ja auch die ein oder andere Pause - sei es wegen meiner Zahnprobleme und/oder weil ich mal wieder der Meinung war, ein anderes Instrument lernen zu wollen.

    Aber ich war auch wirklich erstaunt, wie schnell alles wieder da war, als ich aktuell mit dem Yamaha YDS 150 wieder angefangen habe.
    Ich weiß, das gilt jetzt nicht so richtig, weil man mit dem Dingens ja keinerlei Ansatz- oder Intonationsprobleme hat - aber die Erinnerung an die Griffe, Tonleitern, an ganze Stücke, Drei - und Vierklänge kam recht schnell wieder.
    Als ich vor zwei Jahren nach einer längeren Pause mit dem Alt wieder angefangen hatte, habe ich natürlich massiv mit Intonation und Sound gekämpft (ich glaube, den Kampf kämpft man ja eigentlich immer weiter). :rolleyes:
    Der Ansatz war auch nach kürzester Zeit weg, aber das ließ sich mit täglichem Training ganz gut und auch schnell wieder steigern.:cool:

    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Wiedereinstieg:pint:

    Liebe Grüße
    Annette
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich kenne die Problematik sehr gut. Seit unserem Umzug im September 2019 habe ich fast nicht mehr gespielt. Ich will meinen Nachbarn mit meinem Getröte nicht auf die Nerven gehen,

    Als dann vor Monaten als TOTM „All of me“ gewählt wurde, dachte ich, ich probiere es einfach mal. Nach vielen Monaten Spielpause war ich sehr erstaunt, dass bezüglich Tonqualität, Intonation und „Fingergedächtnis“ fast nichts verloren gegangen war.
    Lediglich der Ansatz machte ziemlich schnell schlapp.

    Für „All of me“ hat’s gut gereicht, da ich dieses Stück schlafwandlerisch sicher auswendig kann. Stücke, die ich hätte üben müssen, hätten mich aufgrund des schnell ermüdenden Ansatzes vor größere Probleme gestellt.
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das kann ich bestätigen. Ich habe auch eine zweimonatige Spielpause hinter mir. Sommerloch, Urlaub, familiäre Ereignisse und und und haben mich abgehalten und dafür gesorgt, dass ich auch nicht den Kopf dafür hatte.
    Der Ansatz war schnell weg, aber er ist auch schnell wieder da.
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich hatte ziemlich genau 10 absolut saxophonfreie Jahre - "Misty" im TOTM Dez 2010 ist das, was ich zeitlich als Neustart festhalten kann. Der Start war unspektakulär. Die Kiefer und die Lippen waren bei mir sehr durchtrainiert vom Dudelsackspielen, die Unterlippe tat halt innen schnell weh. Die Finger waren nicht sehr sicher und das Improvisationsvermögen war null. (Bei "Misty" habe ich dann nur Thema gespielt.)

    Aber seitdem gibt es nur wenige Tage, an denen ich nicht gespielt habe.

    Mein nicht sehr komplizierter Tipp: Spiel einfach. Wat kütt dat kütt, wie der Türke sagt.

    Ich hatte mein durch viele Jahre Tanzmucke abgerocktes Horn überholen lassen, um es zu verkaufen - ich war schließlich tief in die Musik des schottischen Dudelsacks abgetaucht, trainierte hart für Wettbewerbe und war einer von ganz wenigen Profis in D. und verdiente nicht schlecht.

    Dann kam eine Anfrage - Beerdigung, Friedwald irgendwo in D. Amazing Grace natürlich, alles voll normal. Und dann? "Eigentlich suchen wir einen Saxophonisten, der am Grab "Wie im Himmel" spielt." Tja - das wars dann mit Verkaufen. Glück gehabt. :)
     
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  7. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Alles sehr beruhigend...Ich kriege ja schon das Zittern, wenn ich mal drei Wochen nicht spiele.. Aber manchmal geht es dann viel lockerer als früher...
     
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  8. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Ich würde beim Wiedereinstieg viele kurze Intervalle spielen, statt einer satten Einheit. Dabei sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sound, sauberer Ansatz, gute Artikulation.
     
  9. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Sachen erfährt man hier, unglaublich :cool: Hätte nie gedacht, dass das hier wer profimäßig spielt und dass Leute sogar dafür bezahlen…. Nun gut, meine bescheidene Bläserkarriere habe ich zu Schulzeiten mit einem Krummhorn begonnen, dessen Tonerzeugung wie beim Dudelsack erfolgt und das vom Aussehen entfernt an ein Saxophon erinnert.

    Das Saxophon kam erst danach, die sehr langen Pausen noch später, der zweimalige Wiedereinstieg war mühsam. Ich dachte zwar, oh, geht ja noch ganz gut, aber die Aufnahmen klangen die erste Zeit eher, nein, nicht wie Krummhorn, aber doch recht quäkig.

    Beim zweiten Wiedereinstieg habe ich dann gleich einen guten Lehrer genommen und mich auch mit Harmonielehre befasst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Oktober.2022
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Mein Wiedereinstieg kam nach vielen Jahren … 20-25, je nachdem, wie man zählen will.

    Da war nicht mehr viel, was auf Anhieb funktioniert hat, ich musste sogar wieder Noten lesen lernen. Festplatte gelöscht… aber nicht ganz: das Wiederherstellungsprogramm hat dann doch noch ein paar Sachen gefunden und es ging vermutlich leichter als „von Null“.

    Aus den verschiedensten Gründen gab es immer mal wieder Pausen von ein paar Tagen bis zu drei Wochen, die ich meistens mit zwei Ergebnissen überstanden habe:
    Nach einer Woche sind Ansatz und Kondition deutlich beeinträchtigt und es dauert einige Tage, bis das wieder normalisiert ist.
    Die Erwartungen an das eigene Spiel sind heruntergefahren und ich spiele / übe entspannter aber mit geringeren Anforderungen - und das scheint dann leichter zu sein.
     
  11. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    @Dreas,
    super, das du wieder "angeblasen" hast!

    meine längste pause waren 6 wochen, der ansatz war da, aber ausdauer...etc weg.
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ...runde 25 Jahre Saxfreie Zone

    Wiedereinstieg ab 2010 zum Glück auch relativ schnell und problemlos....für bisschen Homerecording im Homestudio hat's jedenfalls gepasst.
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich war nach Spielpausen zunächst immer sehr erstaunt, wie gut das dann auf Anhieb noch geht.
    Da spielte mir die Euphorie des Spielens einen Streich, denn die Ernüchterung folgte ab der zweiten Übungseinheit.

    Heute weiß ich es besser und richte mich darauf ein, um möglichst schnell wieder halbwegs fit zu werden.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Habe vor gut 10 Jahren nach einer über 20-jährigen Pause wieder angefangen.
    War natürlich mit all den in den oberen Postst erwähnten Problemen behaftet.
    Habe das berühmte "Ü" Wort ziemlich strapaziert, und es hat sich gelohnt.
    Es reicht heute für das 1.Tenor in einer Amateur Big Band.
     
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  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Häufiger als diese erstaunte Feststellung kam die genauso dreiste Frage:
    "Und davon kann man leben?"
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich glaub es macht das deutsche Naturell nervös, wenn manche sich freiwillig für einen vermeintlich unsicheren Lebenstil abseits des Beamtentums etc pp entscheiden

    :duck:
     
  17. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich habe während meiner Grippe drei Tage lang kein Saxophon geübt, nur Klarinette und Klavier, weil ich die als weniger anstrengend empfinde (Klari wiegt auch einfach weniger). Da wieder reinzukommen fällt mir auch gerade schwer. Ich brauche wirklicu tägliches, intensives üben, um mich wohlzufühlen.
     
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  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Was ist an der Frage "dreist"?

    Hängt sicher vom Tonfall ab, aber mir läge die Frage auch nahe, ob man mit dieser Profession ausreichend verdienen kann.

    Gruß,
    Otfried
     
  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Weils herablassend ist und meist mit einem bemitleidenswerten Blick einher geht. Was erwartet der Fragesteller auch? Dass man ihm seine Finanzen vorrechnet? Den Lebensstandard erklärt?

    Ich kenne das als Person, die im Gesundheitswesen arbeitet ebenfalls ganz gut.

    Wenn es einen interessiert, dann kann man sich ja überall informieren.
     
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Danke @Jacqueline :) Es ist eine direkte Frage nach persönlichen Lebensumständen, die einfach nicht zu einem kurzen Small Talk mit völlig fremden Personen gehört.

    Ungefähr so wie: Was? Sie sind schon 40 und nicht verheiratet? Dann sind Sie doch sicher schwul, oder?
     
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