Gemeinsam musizieren...welche Möglichkeiten?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von L. Säckswell, 4.November.2022.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Laura,
    Auch wenn Du am Saxophon Anfängerin bist, bist Du ja durch das Klavier musikalisch schon vorgebildet. Von daher würde ich an Deiner Stelle einfach ausloten, was in Deiner Nähe möglich ist an Ensemblespielmöglichkeiten bzw. was Dir auch stilistisch zusagen würde. Ich bin damals als totale Saxophon-Anfängerin nach zwei oder drei Wochen Unterricht direkt ins kalte Wasser geschubst worden (in die Musikschulbigband und kurze Zeit später auch in die Jazzcombo und ins Saxophonquintett). Hatte aber ebenfalls musikalische Vorerfahrung und viele Jahre lang Blockflöte gespielt, von daher hat es mich nicht überfordert sondern im Gegenteil sehr gepuscht. Ich hatte aber auch das große Glück, dass ich an einer Musikschule angefangen hatte und die entsprechenden Ensembles direkt zur Verfügung standen. Je früher Du mit Leuten zusammen Musik machen kannst, desto besser. Kein Playalong der Welt ersetzt diese Erfahrung.
    LG Juju
     
  2. L. Säckswell

    L. Säckswell Schaut nur mal vorbei

    wow! That escalated quickly :D

    hab einen selbstständigen Lehrer, aber in der örtlichen Musikschule könnte ich vielleicht trotzdem mal anfragen… macht aber natürlich v.a. Sinn, wenn man fest dort ist wahrscheinlich…

    macht auf jeden Fall Mut, deine Geschichte!!
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Frag den doch mal. So jemand kommt rum und kennt Gott und die Welt.
    Musikschule ja, die organisieren das gerne nur für ihre Schüler. Fragen kostet nix.
    Aushang in musikgeschäften, falls ihr da was habt, oder im Supermarkt.
    Und überall mal im Gespräch fallen lassen, dass man mit saxophon angefangen hat, mit Begeisterung dabei ist und mal Leute zum mitspielen sucht. Wisst ihr was????
     
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  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Fragen kostet nichts. Normalerweise sind die Gruppen auch für Externe offen - für kleines Geld.

    Ich war eine Zeitlang als Externer in der Musikschulbigband (Einbeck) - ich wurde nur angehalten, dem Förderverein beizutreten (12 €/J!). Eine gut betreute Comboworkshopband kostete dann gar nichts mehr extra. Hat sich wohl ein bischen geändert seitdem, ist aber mit Unterrichtspreisen bei weitem nicht zu vergleichen. Und alles mit engagierter professioneller Betreuung.
     
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  5. L. Säckswell

    L. Säckswell Schaut nur mal vorbei

    Definitiv schon sehr viel mehr Ideen zu meinem Anliegen als vor diesem Thread :) :thumbsup::smug:
     
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  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Noch ein Aspekt:

    Wenn Du bisher nur allein gespielt hast (oder nur mit Lehrer), dann kannst Du Dich vermutlich nicht wirklich einschätzen - wie gut oder wie schlecht Du spielst. Das kann dann Überraschungen so oder so geben.

    Ich hatte etwa ein halbes Jahr autodidaktisch Tenorsax gespielt (allerdings mit recht soliden Vorkenntnissen von der Klarinette), als ich ein erstes kleines Amateurorchester zum Mitspielen fand. Ich war ziemlich nervös. Bei der ersten Probe störte mich am meisten, dass ich mich selbst unter all den anderen fast nicht gehört habe. Aber nach einer Weile merkte ich, dass ich überhaupt nicht der Schlechteste war. Es gibt ja viele Aspekte. Mein Sound war sicher noch "ausbaufähig", aber rhythmisch und fingertechnisch war das schon sehr passabel.

    Und nach einem Jahr spielte ich schon ein richtig großes Jahreskonzert in einem zweiten, viel besseren Orchester. Rückblickend finde ich das ziemlich gewagt, aber ich war halt sehr motiviert und habe viel geübt.

    An eine Anekdote denke ich sehr gern zurück. Vor dem Konzert in unserem schönen großen Parktheater konnten wir uns in den Künstlergarderoben unten einspielen. Das waren kleine Räume, und ich war zufällig zu zweit mit einer Flötistin. Ich spielte mich also so unbefangen ein, wie es nur ein übermotivierter Novize kann. Hat aber in der besonderen Akustik wirklich super geklungen. Dann fragte ich sie so ganz naiv, wie lang sie denn schon spielt. Stellte sich heraus, dass sie Profi-Flötistin war und als Aushilfe fürs Konzert engagiert. Höflicherweise fragte sie zurück, wie lang ich schon spiele. Ganz stolz sagte ich "Fast schon ein Jahr!". Ihr Gesichtsausdruck war unbezahlbar ...
     
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  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich bin nach 4-6 Monaten in ein kleines Amateur-Ensemble eingestiegen.
    War für mich zu früh, war zu anstrengend. Ich konnte das zwar mitspielen, aber ich hatte keinen vernünftigen Ansatz und keine Stütze. Ich hab mich sprichwörtlich "durchgebissen".
    Mit besseren Kenntnissen wäre das evtl besser gelaufen.
    Spaß hat es trotzdem gemacht, aber wie gesagt rückblickend war es > für mich < zu früh.

    Mir persönlich wäre es wichtig, dass die Mitspielmöglichkeit professionell gecoacht wird oder aber erfahrene Musiker mitspielen. Das ist im Anfängeramateurbereich unwahrscheinlich.
     
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  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Eine Anfängerband kann sich doch coachen lassen? Potentielle Coaches gibts wie Sand am Mehr und wenn sich z.B. 4 Leute die Kosten dafür teilen, dass alle 4 oder 2 Wochen mal jemand zur Probe kommt, lohnt sich das auf jeden Fall.

    Wenn ein erfahrener Musiker als Bandmitglied mitspielt und die anderen "mitschleppt", ist das tatsächlich mittelfristig sehr unbefriedigend.
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das Mitspielen mit anderen soll zunächst Spaß machen. Erst in zweiter Linie soll es dich musikalisch weiter bringen, und erst in dritter linie soll es den Unterricht ersetzen/ergänzen.
    Es ist sicherlich sinnvoll eine Führung zu haben, auf die alle hören, und der leute entsprechend ihren Fähigkeiten einsetzt, koordiniert und Feedback gibt. Ob der besser sein muss.... auch ein amateur hört, wenn es sch.. klingt und wenn einer seinen einsatz vermasselt hören das i.d.r. alle.
    Punkt 1 ist ein Muss, Punkt 2 kommt automatisch aus dem Zusammenspiel in der Gruppe, Punkt 3 ist nice to have. Da kann die Gruppe steuern wie weit sie das möchte. Ich hatte das nie (Feedback vom Dirigenten ja, konkrete Lektionen nein; eher im Sinne "geh das Stück mit deinem Lehrer durch, es sitzt noch nicht. Achte mal auf die artikulationszeichen... "... Nur dafür muss der Dirigent nicht mal Musiker sein).
     
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ist das so?
    Und: wer traut sich Kritik zu äußern? ;-)
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    M.M.n. schon. Wenn ich ne triole spiele und mein Nachbar oder sonst ein anderer spielt die anders, dann hört man das. Ich höre es, mein nachbar bzw der andere hört das.
    Mit einem "Coach" gäbe es jetzt zwar eine neutrale Instanz, die richtig oder falsch entscheidet, man kann das ganze aber auch im dialog auf Augenhöhe klären "hey, wir sind an der Stelle nicht synchron. Lass mal eben mit dem metronom schauen, wie das timing sein muss". Der Lerneffekt für diesen Punkt ist dann deutlich höher.

    Ich spiele haufig mit einem alten Kollegen zusammen, der Jahrzehnte Erfahrung hat, viel besser ist als ich. Trotzdem ist auch bei ihm nicht immer alles 100%. Wir machen das genau so. Wenn etwas reibt besprechen wir das. Es bin nicht immer (aber häufig) ich, der daneben liegt. Das geht halt nur auf Augenhöhe, dass man Unklarheiten sofort anspricht und offen den Fehler sucht (ohne schuldzuweisung).
     
  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Warum sollte man die nicht äußern? Okay, vielleicht bei sehr großen Ensembles. Aber wir sind jetzt vier Leute in der Band. Keiner von uns ist Profi. Wir sind alle Amateure. Aber wenn jemand beispielsweise hört, dass das Timing nicht stimmt, sagt er/sie das. Na gut, beim Timing in unserer Probe am Samstag haben es alle gehört. :) Aber so im Allgemeinen kann man das in kleineren Gruppen gut, auch wenn man keinen Coach hat. Das läuft eigentlich bei uns automatisch. Man muss sich nur gegenseitig respektieren. Aber wie gesagt: in größeren Gruppen, eventuell auch noch mit einem eindeutigen Bandleader läuft das sicher anders. Dennoch sollte sich jeder trauen können, etwas zu sagen. Sonst stimmt irgendetwas in der Gruppe nicht.
     
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  13. L. Säckswell

    L. Säckswell Schaut nur mal vorbei

    haha, herrlich :D

    Das ist tatsächlich ne großartige Idee! Das gibt der Sache auch nochmal eine andere Ernsthaftigkeit vielleicht und ganz neue Blickwinkel. Das finde ich richtig gut!

    Hm, ich muss an der Stelle einwerfen, dass ich als Anfängerin vieles nicht hören würde, denke ich. Jazzrhytmen - völliges Neuland, ist für mich, die aus der Klassik kommt total schwierig. Ansatz - war bei mir einmal total eingefallen (von einem Tag auf den anderen, gruselige Erfahrung, jetzt sitzt er meist wieder so, wie er soll), wurde mir erst klar, als mein Lehrer Alarm geschlagen hat.

    ah ich hatte das jetzt anders verstanden... (siehe oben). ja gut, das auf jeden Fall muss sein. Das ist wohl überall so, als Lehrerin weiß ich, dass auch Lernen nur über Beziehugn funktioniert, wieso sollte das in einer Band anders sein!
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    In einer total demokratischen Anfängerband ist es nicht leicht mit (berechtigter) Kritik. Erstens traut sich vielleicht keiner zu, es besser zu wissen als die anderen. Und wenn, dann kann es Streit geben. "Hör doch auf, Du spielst doch auch nicht besser!" oder "Nein, ich war richtig, Du warst falsch!" Manche sind da sehr dünnhäutig und uneinsichtig.
     
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