Online Teacher

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14876, 4.Juni.2022.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du sprichst mit aus der Seele. Lernen kann man nur wenn man etwas macht, und nur wer nichts tut, macht keine Fehler…
    Das kann schon sein. Aber er hat trotzdem durch dich was erfahren, was er sonst nicht erfahren hätte. Das färbt unweigerlich ab. Man kann nicht nicht-lernen. Am Ende soll ja sein Sound rauskommen und nicht deiner. Es wird halt etwas dauern, vielleicht ein ganzes Leben.
    Du klingst übrigens auch nicht nach Fishman sondern nach @Ton Scott. ;)
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hatte in meinem Leben viele Lehrer mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Lernen konnte ich am Ende von allen.

    Als Erwachsener, verstrickt mit Erfahrungen, Alltag und Beruf, ist mein größtes Lernhemmnis ich selber. Da hilft mir dann der beste Lehrer nicht weiter.

    Ich bin aber auch Lehrender für Erwachsene und muss immer wieder sehr hohen Aufwand betreiben, damit endlich mal das geübt wird, was erforderlich ist.

    Der Onlineunterricht ist eine Bereicherung, weil du ganz andere Möglichkeiten hast, an gute Lehrer zu kommen.

    Wie soll @Ton Scott sonst Stunden in USA nehmen können?

    Zu meinem Basslehrer hatte ich früher eine Fahrzeit von ca. 45 Minuten. Heute machen wir es online, aber er ist medientechnisch auch sehr gut aufgestellt. Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.

    Er bietet eine Zehnerkarte an, was ich sehr gut finde. Inzwischen hat er Schüler in ganz Deutschland und sogar einen in Indien.

    Kompositions- und Orchestrierungsunterricht bekomme ich bei Bedarf online aus Wien.

    Nun habe ich auch eine gute Quelle für Logic Pro und Filmmusik im Rheinland, die ich bei Bedarf online nutzen kann. Solche Stunden zahle ich per PayPal und waren immer ihr Geld wert.

    Schulkinderverträge kenne ich seit ewigen Zeiten nicht mehr. Dafür zahle ich halt pro Stunde deutlich mehr.

    @Silver : Vielleicht sind für dich Workshops die bessere Lösung? Brauchst du wirklich regelmäßigen Unterricht?
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kann dies zumindest bei mir bestätigen. Frauen lernten bei mir Alt, Männer Tenor. Der Grund war in der Regel das Gewicht des Instruments.

    Ich kenne aber in meinem Kreis tolle Tenoristinnen!
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Lee Konitz steht auch vor dir!
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die alte Frage, wer kann sich wen leisten und wann oder wie rum ist es fair. Wer ist weiter oben in der Nahrungskette würde der Biologe dazu sagen.
    Kann ein Lehrer in einem Kunstbereich ein wohlverdientes gutes Gehalt verdienen und die Kunst trotzdem ein allgemein zugängliches Gut bleiben, das nicht nur Eliten vorbehalten ist?

    Ich habe keine Antwort, die allen gerecht wird.
    Ich vermute aber, dass es eine der besseren Lösungen ist, wenn Kinder und Jugendliche einen echten „Bildungstarif“ bekommen und Erwachsene tiefer in die Tasche greifen müssen. Bei den Kindern hat es größere Aussichten auf Erfolg, erfüllt einen Allgemeinbildungsauftrag und hat Potenzial, selber zum Beruf zu werden. Bei Erwachsenen dient es fast ausschließlich der Freizeitgestaltung und Selbstverwirklichung und steht dann vielleicht zu Recht in ernsthafter Konkurrenz mit dem nächsten Urlaubsziel, dem nächsten PKW oder dem täglichen Mittagessen.

    Ich bezweifle übrigens ganz stark, dass Instrumentalunterricht über die letzten Jahrzehnte inflationsbereinigt wirklich teurer geworden ist.

    P.S.: Deswegen finde ich @Alexanders Einwand auch nicht ganz unwichtig. Als erwachsener Selbstverwirklicher, vielleicht auch Midlife-Crisler darf ich auch unbeaufsichtigt rumhupen mit ähnlicher Aussicht auf Virtuosität wie der Adult-Learner mit Lehrer. (Und wenn es mit Lehrer sein soll darf der auch davon leben können).
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Januar.2023
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  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als Erwachsener brauchte ich weniger Lehrer sondern eher Mentoren. Mein bester Lehrer (@Sandsax kennt ihn) war selber Autodidakt und hatte immer einen Weg gefunden, wie ich etwas motiviert üben konnte.

    Bassunterricht nahm ich vor Ort immer eine Doppelstunde (1,5 Std) und nur online reichen mir 45 Minuten.

    Ich kann ich mich an keine Stunde erinnern, die ich nicht gerne bezahlt habe.

    @DaveX Vielleicht brauchst du auch nur einen Mentor? Ab und zu eine Feedbackstunde bei einem wirklichen Profi reicht vielleicht?

    Als junger Erwachsener hatte ich mal einen Typen kennengelernt, der einige Einzelstunden vor Konzerten bei David Liebman bekam und fann ein halbes Jahr wie ein Besessener dies übte, bis David mal wieder in Deutschland konzertierte.

    Ich meine, dass er heute Profimusiker ist.
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich stimme dir voll zu.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass privater Musikunterricht in der Regel teurer als ein Handwerker ist.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hätte gedacht, dass er teurer wäre.
     
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Hast du die Verträge mal gelesen wo jeden Monat das gleiche Honorar bezahlt wird und in den Schulferien kein Unterricht stattfindet?
    Denn in vielen Verträgen wird eigentlich erklärt, daß du zwar in den Monaten wo Ferien sind keinen Unterricht hast und auch das monatliche Honorar zahlst aber die Stunden, die da nicht gegeben werden auch gar nicht bezahlt werden.
    Oft machen sich die wenigsten Leute die Mühe die Verträge zu lesen oder zu verstehen.

    Das Ding mit den Ferien ist recht simpel zu erklären:
    Die Verträge sind meist Jahresverträge oder zumindest auf eine längere Laufzeit ausgelegt (meist gibt es dort eine Kündigungsfrist von ein paar Monaten).

    Jetzt rechnet der Lehrer wie viele Wochen es im Jahr gibt und wie viele Stunden das pro Jahr wären bei einer Stunde pro Woche. Als nächstes wird ermittelt wie viele Ferienwochen und Feiertage ungefähr anfallen. Diese Stunden, die nicht stattfinden würden, werden von der errechneten Gesamtstundenzahl abgezogen (meist werden mehr Stunden rausgerechnet um auf der sicheren Seite zu sein). Die verbliebene Anzahl von Stunden in Bezug aufs Jahr ist die Anzahl die als Basis genommen wird und mit dem Stundenhonorar multipliziert wird. Die Summe die dabei raus kommt wird dann durch zwölf (12 Monate) geteilt damit sie jeden Monat gleich gross ist.

    Warum soll jeden Monat das gleiche Geld gezahlt werden?

    Weil so sowohl die Zahlungsabwicklung per Überweisung viel einfacher ist, weil die Summe immer gleich ist und somit ein Dauerauftrag eingerichtet werden kann, weil die Buchhaltung leichter für den Lehrer ist (er muss nicht jeden Monat einzeln neu berechnen und weniger nicht erfolgten Zahlungen und Überweisungen hinterherrennen), weil es angenehmer für den Schüler ist, weil er nicht dauernd schauen muss daß er das Honorar korrekt und pünktlich gezahlt hat (wegen Dauerauftrag), weil der Lehrer bei gleicher Bezahlung jeden Monat besser haushalten und finanziell planen kann.

    Warum aber Überweisung und nicht bar?

    Es gibt Lehrer, die arbeiten nicht schwarz und die Buchhaltung ist deutlich leichter wenn es überwiesen wird und weil es nervt jeden Monat dann das Geld selber einzuzahlen.

    Das Geld das im Monat gezahlt wird entspricht also nicht wirklich der Summe, die eigentlich für die reale Anzahl an Stunden anfallen würde, denn in Monaten ohne Ferien wird mehr unterrichtet als gezahlt wird und mit den Ferien erst gleicht sich das wieder aus.
    Oft läuft es bei dem Model darauf hinaus, daß der Schüler insgesamt mehr Stunden bekommt für weniger Geld, als wenn er die Stunden einzeln bezahlt hätte, es ist meist eine Subventionierung seitens des Lehrers damit die Buchhaltung einfacher und übersichtlicher wird und eine gewisse Finanzplanung möglich ist.
    Ich wäre immer skeptisch wenn sich Leute bar bezahlen lassen, denn das geht sehr oft am Steuersystem vorbei.

    Das Problem bei bezahlten Einzelstunden ist, wo jede Stunde einzeln abgerechnet wird ist für Lehrer, daß Schüler (egal wie alt) gerne immer mal wieder kurzfristig absagen und dann nicht zahlen und du so weder vernünftig planen noch Geld verdienen kannst.
    Mag nett für den Schüler sein aber für den Lehrer wird das meist ein Albtraum. Fast jeder Lehrer kann zig Geschichten erzählen wie er von Schülern um Geld betrogen wurde und bei den Summen eine Anzeige keinen Sinn machte, weil es eh kaum zum Verfahren kommt wegen Nichtigkeit oder es einfach viel zu lange dauert bis da mal was passiert.

    Also ist dieses ganze Aufregen über das Bezahlen in den Ferien übertrieben, weil gar nicht für Stunden gezahlt wird, die nicht gegeben wurden.
     
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Doppelt Nein.

    Sowohl auf Youtube als auch hier werden manchmal Sachen empfohlen oder gesagt wo man nur staunen kann. Ist halt immer schwierig, wenn jeder seinen Senf dazu geben kann, auch wenn die Person selber gar nicht wirklich spielen kann oder irgendwelche Erfahrung hat. Ich würde da immer mit einer gewissen Vorsicht rangehen.
     
  11. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Schön formuliert @Bereckis

    Mein Nachtrag als Late Night Thinking
    weil ja viel um Geld ging: Es ist sicher ein Unterschied, von einem nicht so großen Einkommen den Musikunterricht für drei Kinder zu finanzieren als für sich selbst mir genügend Mitteln, Die Diskrepanz zwischen dem zu zahlenden Stundenlohn und dem, was man selber netto bekommt, ist leider oft sehr groß.

    Bei uns sind in der Städtischen Musikschule die Lehrenden angestellt mit entsprechender sozialer Absicherung, Ich halte das für richtig. Ich zahle als Erwachsener auch deutlich mehr als Kinder. Auch richtig.

    Trotzdem sind die meisten Handwerker für mich deutlich teurer, Aber manchmal auch unverzichtbar,
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Januar.2023
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es gibt einige Musikschulen wo der Unterricht für Kinder deutlich preiswerter ist als für Erwachsene.

    Zumindest nicht ausreichend um die Kosten, die in den letzten Jahren so entstanden sind auch nur annähernd auszugleichen.
     
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  13. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Lernen muss Spass machen - dann bleibt auch was hängen. Egal mit welchem Medium, wer anderer Meinung ist darf das sein.
    Ohne Motivation hat das ganze Spiel wenig Sinn. Qualität hat seinen Preis. Beim Handwerker und Lehrer.
     
  14. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Lernen muß mir nicht unbedingt jederzeit Spaß machen, ich habe ja ein Ziel dahinter. Dann darf Lernen ruhig auch mal anstrengend oder gar nervend sein. Das ist meiner Motivation nicht abträglich. Der Spaß zeigt sich oft erst später.

    Wo kämen wir denn hin, wenn alles sofort Spaß machen muss.
    ;)
     
  15. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    @saxfax ohne Spass hätte ich kein Saxophon. Die qualfizierte Version ist die Freude;)
     
  16. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    @SaxFrange
    Schon klar. Nur muß der Spaß ja nicht immer sofort da sein. Manchmal muss ich mir was auch erarbeiten, das dauert eben, aber sonst wär es auch langweilig.
     
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  17. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    @saxfax doch am Anfang erst recht. Langweilig sind jene die keinen Spass haben und ohne Freude etwas tun.
    Noch schlimmer - die keinen Spass verstehen. Übrigens was bedeutet: Strebt nach Höherem? Alphorn?
     
  18. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Ich arbeite in einer privaten Musikschule und muss öfter Schülern/Eltern erklären, wie der Preis entsteht und warum jeden Monat, auch in den Ferien, der gleiche Betrag bezahlt wird.
    Im Prinzip erzähle ich genau das Gleiche. Es erleichtert allen die Arbeit.
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das schlimme ist wie schnell diese Leute dann wieder vergessen haben was man ihnen erklärt hat oder was im Vertrag drin steht und dann schon wieder erzählen sie würden zahlen ohne Gegenleistung.
     
    Rick gefällt das.
  20. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ist leider so.
     
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