Online Teacher

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14876, 4.Juni.2022.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Häufig ist es auch so, dass die 1. Trompete für die High-Notes zuständig ist und die 2. Trompete für die improvisierten Solis.

    Für @Dabird ist es aber wichtig zu wissen, dass man in Big-Band spielen kann und nicht improvisieren muss. Und dass es Big-Bands auf jedem Level gibt.
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Baritonsaxsoli sind generell in Big-Bands sehr selten.
     
  3. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Das war mal eine der ermunterndsten Sätze, die mir mein Lehrer sagte. Als ich vor über 4 Jahren anfing, Klarinette zu lernen, war ich beruflich noch ziemlich eingespannt. Oft wollte ich absagen, weil es mir zu peinlich war, ihm die Ohren wieder mal ohne erkenntliche Fortschritte vollzututen. Ich befürchtete auch den "Rauswurf" (habe selbst früher mal Nachhilfe gegeben und weiß, wie anstrengend es sein kann, Schüler zu unterrichten, die nicht mitziehen). Als ich das mal ansprach, antwortete er nur: "Dann übst du wenigstens im Unterricht." Diese Sichtweise hat mich überrascht aber auch unwahrscheinlich ermutigt. Zwei Jahre später bekam ich durch Corona mehr Freizeit und nahm das Sax (mit Unterricht bei einem anderen Lehrer) hinzu. Beide ausgebildete Musiker und Musikpädagogen unterrichten nach individuellen Konzepten, nehmen aber auch gerne meine Wünsche auf, mich in dieses oder jenes Thema gezielt einzuarbeiten - übrigens auch oft angeregt durch dieses Forum. Ein bis zwei Stunden später präsentieren sie mir dann meistens ein neues Stück (vorausgesetzt das alte ist einigermaßen abgearbeitet, weitere Fortschritte kurzfristig unwahrscheinlich :(), an dem dann genau das geübt werden kann. Ich glaube, ich bin jetzt nicht die Wunschkandidatin für meine Lehrer (außer dass das Geld regelmäßig kommt). Junge echte Talente zu fördern ist für jeden Lehrenden sicher spannender. Aber ich glaube, ich habe realistische Vorstellungen davon, welche Ziele ich in welcher Zeit erreichen könnte. Wenn ich es nicht schaffe, liegt es meistens an mangelndem Üben, nicht am Lehrer. Dann brauche ich halt länger. Derselbe Klarinettenlehrer sagte mir auch mal, wohl in einem Anflug von Ungeduld: "Das (Üben) muss nicht immer Spaß machen." Ich antwortete daraufhin: "Doch. Das ist der einzige Grund, weshalb ich hier bin, weil ich Spaß daran habe, das zu lernen." Das Tempo meines Lernens mit Ü60 kann ich aber nur alleine bestimmen. Ich habe Glück, dass die Frustrationstoleranz meiner Lehrer dazu ausreicht.
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Als Erklärung zu dem, was ich oben geschrieben hab:
    Ich halte Erwachsene, die nicht viel üben (können) auch aus.
    Bei uns ist es aber so, dass der Musikunterricht für Kinder und Jugendliche, die ich hauptsächlich unterrichte, (noch) massiv gefördert wird. Bei dem, was eine Familie für ein Kind bezahlt, handelt es sich nur um ein Drittel der Kosten. Ein Drittel übernimmt die Wohnortgemeinde, das letzte Drittel das Bundesland.
    Vor 30 Jahren galt das auch noch für Erwachsene, jetzt sind die Vollzahler (es gibt aber noch die Möglichkeit, über die Volkshochschule unterrichtet zu werden, in den Räumlichkeiten der Musikschule). Dann können auch ohne Vertragsverpflichtung Einzelstunden gebucht werden.
    Insoweit haben wir für Kinder gewisse Vorgaben, was erreicht werden soll.
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mit Ü60 lernst du leider tatsächlich langsamer, was ich leidvoll selber bestätigen kann. Für uns ist es aber gesundheitlich enorm wichtig zu lernen.

    Am Ende gibt es keinen Frust wenn Lehrer und Schüler sich gemeinsam auf Ziele einigen können. Das Ziel kann durchaus sein, dass im Unterricht gemeinsam musiziert wird.

    Mein Bass-Unterricht diente dazu, dass der Lehrer mir schnelle Wege aufzeigte, damit ich in der PISA-Band mitspielen konnte. Gemeinsames Üben und Vorspiel gab es im Unterricht nicht. Andere Schüler bekommen bei ihm systematischen Bassunterricht. Alles gut, wenn man sich am Anfang einig ist.

    Dein Lehrer scheint gut zu dir zu passen.
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Eure Art der Förderung bei Kindern finde ich interessant , weil ich es nicht kannte. Eine tolle Maßnahme!

    Ich vermute, dass du dann für die städtische Musikschule arbeitest? Bekommst du ein Festgehalt oder wirst du nach der Anzahl der Stunden bezahlt?

    Wie ist denn bei dir das prozentuale Verhältnis zwischen Kinder und Erwachsenen?

    Wenn du als Erwachsener über die VHS Musikunterricht bekommst, bezahlst du aber voll? Können Erwachsene bei euch über die Musikschule keinen Unterricht mehr bekommen?

    Mit Vorgaben meinst du, dass es einen Lehrplan gibt? Wieviele Jahre werden denn bei euch Kinder gefördert?

    Sorry, dass ich so viel frage, aber ich finde dies wirklich interessant.

    Bei uns in Deutschland gibt es grundsätzlich eine klare Trennung zwischen Schule (Landesangelegenheit) und Musikschule (kommunal).
     
    Rick gefällt das.
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Prima beschrieben, was einen guten Dienstleister ausmacht….

    CzG

    Dreas
     
  8. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Das von mir gehört jetzt nicht weiter rein, aber anmerken möchte ich, dass Improvisieren eben nicht das Problem ist. Und deshalb einige BB sehr interessiert an meinem Saxspiel wären, die ich aber eben wegen der mangelnden Notenspielfähigkeit nicht wahrnehmen kann. Im anderen Musikgenre wo ich tätig bin, setze ich Ideen um, eigene Solos, nachgespielte Sätze und Solos, eigene Ideen Bläser auch in Songs ohne Gebläse einzubinden. Es geht um die notierten Arrangements vom Blatt spielen, in einer Bigband ist das der Schwerpunkt. Solche wie von Rick genannten BB mit sehr individuellen Möglichkeiten gibt es hier nicht.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nach Anzahl der Stunden. Das wird je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Kollegen aus Oberösterreich wie @Dsharlz haben ein Fixum.

    Ich hab nur Kinder, ein paar Erwachsene über die VHS. Das muss ich aber selbst versteuern und bekomme nach Stunden bezahlt. Privatunterricht online natürlich auch.

    Nein, im Moment 35,- die Stunde zu 50 Minuten. Erwachsene zahlen in der "normalen" Musikschule natürlich wesentlich mehr.

    Lehrplan, den ich aber abändern kann was Unterrichtsmaterial und Methodik betrifft.
    Es gibt aber Stufen. Elementar, Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe.
    Nach 2 Jahren E-U Prüfung, nach weiteren 4 U-M, nach weiteren 4 M-O. Dann (theoretisch) Abschlussprüfung.
    Wird aber (in meiner Hauptmusikschule) nicht sehr streng gehandelt das Ganze, wenn z.B. jemand länger braucht. In der zweiten wo ich unterrichte schon. Die ist kleiner und muss um die Förderungen fürchten, wenn die Vorgaben nicht genau eingehalten werden.

    Warum das so ist, und warum das gut ist, hat mal @bluemike in einem köstlichen Video (wo er zeigt dass er weiß, wovon er erzählt) verständlich gemacht. Ich weiß nicht, ob das noch online ist...:)

    Liebe Grüße, Ton
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.Januar.2023
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  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das ist doch Klasse! Dann sieh doch einfach das Notenlesen als notwendiges Übel, um das du ab und zu mal nicht drum herum kommst, und konzentriere dich auf die kleinen Ensembles. Ich spiele seit einigen Jahren nur noch in Jazzcombos, weil es mir ums auswendig Spielen und vor allem ums Improvisieren geht.

    Und da schließt sich der Kreis zu @Bereckis ' Anmerkung zum Lernen im Alter, weil ich ganz weg will vom Notenständer, was für mich ein enorm schwieriges und vor allem langwieriges Vorhaben ist.
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Völlige Zustimmung!

    Ich mache mir seit einigen Monaten viel Gedanken, was ist mit der freiwerdenden Zeit und Konzentration nach der Pension musikalisch machen möchte.

    Ich könnte ohne lange Suche wieder in ein Blasorchester oder auch in ein symphonisches Blasorchester einsteigen. Mit etwas mehr Suche würde ich wieder eine Big-Band finden.

    Auch könnte ich wieder Saxofon und Keyboards in einer Rockband spielen.

    Dies habe ich alles mal länger und gerne gemacht.

    Aber will ich diesen Stress und Übeaufwand wieder?

    Vermutlich werde ich wie @gaga kleinere Ensembles mit Gleichgesinnten suchen oder gründen und neue Dinge ausprobieren.

    Ich suche einen Pianisten oder eine Pianistin im Raum Dortmund!
     
  12. Rick

    Rick Experte

    So etwas kenne ich noch aus den 1990ern, wurde aber damals schon bei uns (vereinsgetragene Musikschule, auch von Fördergeldern abhängig) sehr locker gehandhabt, ohne Prüfungen (außer den freiwilligen Blasmusiker-Prüfungen D1, D2, D3).
    Die Musikschulen, für die ich heute arbeite, sind da glücklicherweise extrem liberal - alles geht nach Kundenwunsch, auch Vorspiele und Teilnahme an "Jugend musiziert ", es gibt keinerlei Vorgaben, alles liegt in der Verantwortung des Lehrers.

    Ich lehne äußeren "Lerndruck" und diese "Prüferitis" inzwischen aufgrund sehr schlechter Erfahrungen in der Praxis komplett ab, finde solche Konzepte pädagogisch absolut ungeeignet und kontraproduktiv, besonders für Jugendliche.
    Ja gut, auch so etwas können Schüler durch- und bestehen, aber nicht aufgrund, sondern TROTZ solcher Regelungen.

    Musste mal derartige Prüfungen abnehmen - wenn man als Prüfer die Schüler vorher nicht gut kennt, der blanke Horror!
    Eine Schülerin war gerade in der Pubertät und hatte dementsprechend keine Nerven. Im Unterricht klappte alles, bei der Prüfung war sie ein zitterndes Häufchen Elend, total unter Stress, und konnte nichts mehr.
    Ich wusste aus dem Unterricht, dass sie das "Lernziel" eigentlich beherrschte, und wollte Gnade walten lassen, aber meine Kollegin, die sie nicht kannte, wollte sie allein nach der Vorführung beurteilen. Das Kompromissergebnis (ich war für eine 2, die Beisitzerin für 6) eine total unverdiente 4 als Abschlussnote, das arme Mädchen war am Boden zerstört.
    Würde mich sehr wundern (bzw. extrem freuen), wenn sie die Musik anschließend nicht an den Nagel gehängt hat...

    Klar, auch auf der Bühne ist man in einer Art "Prüfungssituation", aber nach einem misslungenen Auftritt hat man keine Zensur fürs Leben, sondern man kann sich schütteln und weitermachen (abgesehen davon, dass die wenigsten Zuhörer beurteilen können, was da oben gerade passiert, da geht es in der Regel um "Gefällt mir der Musikstil" und "Sind mir die Musizierenden sympathisch").

    Schlechte Kritiken in den Medien sind schlimmer, da öffentlich rufschädigend, doch selbst da kommt man unter Umständen mit einem blauen Auge davon, da muss man gelegentlich durch. (Nicht, dass ich das schon selbst erlebt hätte, ich hatte eher das Problem der öffentlichen Ignoranz.) :-D

    Aber ein schlechtes Prüfungserlebnis als Teenager kann den Rest des Lebens prägen, weil man in dieser Entwicklungsphase alles besonders intensiv empfindet - dieser Verantwortung sind sich viele, die derartige Prüfungen fordern oder durchführen, meiner Ansicht nach nicht ausreichend bewusst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23.Januar.2023
  13. Rick

    Rick Experte

    So eine Aussage kam auch mal von einem erwachsenen Schüler von mir, der zufälligerweise heute wieder zum Unterricht kommt. Er hatte wenig Zeit zum Üben gehabt und schlug vor, dass wir statt vierzehntägig besser vierwöchige Termine machen sollten.
    Im Unterricht stellte sich dann heraus, dass er manche Dinge falsch in Erinnerung hatte und deshalb dabei war, sich Fehler anzutrainieren, was ich gerade noch rechtzeitig verhindern konnte. Bei vierwöchigem Unterricht wäre dann womöglich das Kind schon in den Brunnen gefallen...

    Daher sollte man sich klar machen, dass der Lehrer ein "Coach" ist und kein "Prüfer". Es geht nicht darum, die lehrende Person zu beeindrucken, sondern darum, möglichst effizient zu lernen mit Unterstützung, um Fehler zu vermeiden und Missverständnisse aufzuklären.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Vielleicht. Zumindest lernst du anders als mit 20. Daher sollte ein Lehrer dem auch Rechnung tragen bei der Erstellung von Lernkonzepten und - plänen.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Prüfungen, eingeschätzt werden begleitet Dich doch das ganze Leben lang.
    In der Pflichtschule gibt es ja auch Noten.
    Aus dieser Sicht kann man nicht früh genug damit anfangen.
    Natürlich muss man ein entsprechendes Prüfungsklima herstellen (was auch gemacht wird).
    Im Allgemeinen (sag ich jetzt wertfrei) stehen die Schüler auf diese Prüfungen, weil sie danach auch in den Orchestern mitspielen dürfen und sie sind auch stolz auf ihre Leistung.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Januar.2023
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  16. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen liebe Lehrer und Schüler, dann entnehme ich online ist besser als nichts.

    Persönlich und individuell viel besser.

    Noch besser effizient, so dass die verbleibende Lebenszeit auch noch andere Vorhaben berücksichtigt.

    Habe mich mit meiner Lehrerin über das hier unterhalten und auf die Frage was sie dazu meint ( mit Jahresvertrag oder Zehnerkarte usw)
    Da gibt es kein Problem, wir üben wenn es möglich ist nach Möglichkeit in kurzen Abständen. Ausfälle werden nachgeholt und wenn ich bald eine längere Zeit nicht im Lande bin, gibt's
    Online.
    Sie meinte (etwas was mich zum lächeln brachte) in Deutschland lernt man Noten - im Ausland Musik.

    Natürlich sind Noten und beides wichtig, aber letztendlich geht es um die Freude an der Musik.

    Der Schreiner lernt 3 Jahre, danach 3 Jahre Geselle, danach 3 Semester Vollzeit zB. oder nebenbei die Prüfungsfragen.

    Um gut bestehen zu können reicht es noch lange nicht. Das Schild an der Werkstatt: Schreinerei sagt noch lange nichts über die Qualität seiner Arbeit.

    Hatte mal einen Lehrling, die schlechteste Note 1 im Zeugnis. Sie war eher Mittelmaß.
    Zum Förster hat es ihr gereicht.

    Bei mir sind Rechtschreibung und Noten sehr schwer zu verankern.
    Durch viel richtiges Üben bekommt man die ,,Noten in den Griff" betrachte sie aber nur als Werkzeug.
    Dann entsteht eine Schublade, eine Einrichtung oder eine Praxis.

    Bei jenen die auch Spass dabei hatten, hat man es am Ergebnis gesehen.
    Am guten Werkzeug lag es nicht sondern was man daraus macht.
     
    Rick gefällt das.
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich habe großen Respekt vor Menschen, die die Prüfung bestanden haben. Mich von ungefähr bezeichnet man diese volkstümlich auch als „grünes Abitur“.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Das "grüne Abitur" macht der Jäger, @SaxFrange sprach vom Förster, der ein Studium der Forstwirtschaft benötigt, damit er sich so nennen darf.
    Das sind 2 Paar Schuhe.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sorry, ja, stimmt.
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Auch online habe ich bisher sehr individuellen Unterricht bekommen. Präsenz muss nicht immer besser sein.
     
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