Theorie & Praxis

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von MathieuR, 3.März.2023.

  1. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Wie konnte ich das nur vergessen! Ich subsummiere das für mich unter Eartraining.
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    ... ist nichts anderes als eine gezielte Förderung von Interesse und Fähigkeiten - idealerweise im Kindesalter.

    "Gefühl für Musik" fällt niemand einfach in den Schoß - das ist immer erworben, und wenn es im Mutterleib ist.
    Im Umkehrschluss können auch Erwachsene dieses "Gefühl für Musik" erwerben. Das dauert halt länger und geht nicht unbewusst, wie bei Kindern.

    Also wäre eine Richtung, hören, singen, spielen wie ein Kind - Ausprobieren! und über die Zeit mitbekommen, was in welchem Kontext gut klingt, und was nicht. So kann man ganz prima improvisieren lernen, ohne sich mit der Theorie zu belasten. Die meisten Menschen, die viel Musik hören, können das ganz intuitiv in ihrem Kopf und durch mitsummen. Nur am Instrument wird's am Anfang meist schwierig.

    Die andere, ergänzende Richtung: Verstehen, was da passiert und warum z.B. eine Durtonleiter ist, was sie ist. Für das Erwachsenenhirn. Davon kann niemand improvisieren, es hilft aber auf dem Weg dahin.
     
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  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Es geht doch speziell hier um das Thema Improvisieren.

    Es gibt doch viele hervorragende Musiker, speziell auch in der Klassik, die total hilflos werden ohne ihr Notenblatt.
     
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  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Das muss man beim Improvisieren genau so.

    Ich höre den Ton, den ich als nächstes blasen werde,
    eine -Millisekunde- im Kopf vor.

    Genau wie beim auswendig Spielen einer notierten Melodie.

    Das, was man meiner Meinung nach üben muss,
    und immer wieder üben muss ....

    Sich einen Vorrat an Tönen und Patterns in Kopf und Finger schaffen,
    die man dann, improvisierend und passend zum notierten "Stück Musik"
    abrufen kann.

    Um beides synchronisieren zu können, also Melodie und Impro,
    braucht man theoretisches Wissen, das man sich im Vorfeld aneignen muss.

    Stichwort -Chord Progression- u.ä.

    Wie intensiv und tiefgründig man sich mit Theorie beschäftigt,
    hängt doch sehr von den eigenen musikalischen Zielen ab.

    Impro geht sicher auch mit der "try and error" Methode,
    verbraucht vlt. mehr Zeit und Nerven. :D

    VG
     
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  5. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Auch die benötigen dann den Mut möglicherweise schlecht zu klingen.

    Wenn es dann so ist, tauchen die Fragen eh von selber auf. Nicht nur bei Klassikern.
     
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  6. Caligula Minus

    Caligula Minus Schaut nur mal vorbei

    Theory ist wichtig, meiner Meinung nach, bei der Analyse eines neuen Songs, so dass man weiß mit welchem Tonmaterial improvisieren kann.
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie übst Du das?
     
  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich würde den Sikora eher nicht empfehlen und bin mit dem noch nie warm geworden. Viele unnötige Infos, teilweise auch didaktisch gefiel der mir gar nicht. Viel Gerede und über den Inhalt kann man streiten. In meinem Schrank stehen um die 50 Bücher zum Thema Theorie, berufsbedingt, und der Sikora ist nicht eins meiner liebsten Bücher und zum Nachschlagen auch nicht.

    Da steht nichts drin was einen besser spielen lässt.

    Jetzt fehlt noch: Trussst in meeee, Jussst in me, Clossse your eyessss and trussst in meeee.
    In punkto Kontroverse bist du doch eigentlich hier meist ganz vorne mit dabei. Dein Spruch ist dann auch auf Dich selbst und deine Aussagen anwendbar oder bist du der eine, der Auserwählte, der anders ist?
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sorry aber sowas ist kontraproduktiv. Ob Jemand dafür Begabung hat oder nicht lässt sich oft gar nicht so leicht sagen und selbst Leute, die dachten sie könnten das nie lernen und wären vollkommen unbegabt konnte ich es ohne Probleme mit entsprechenden Übungen beibringen und die sind ganz überrascht dann was sie lernen können. Improvisation ist eine Fähigkeit, die jeder lernen kann, der bereit ist Zeit reinzustecken, übt und sich dafür interessiert. Und wie oft habe ich Leute erlebt, die sich für so begabt hielten und dann Mist abgeliefert haben, spätestens wenn es mal ein paar Akkorde mehr bei den Wechseln waren. Ich weiss auch nicht was der Sinn sein soll warum man immer wieder darauf rumreiten muss auf dem Begriff, was soll das bringen?
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja, weil sie es nicht gelernt haben. Wenn du nicht schwimmen gelernt hast und Jemand schmeisst dich ins Wasser, wärst du auch hilflos...........
    Ich kenne etliche klassische Musiker, die exzellent improvisieren können und das sowohl in der Klassik wie auch in etlichen anderen Stilen. Es ist immer eine Frage was du gelernt hast. Mit Talent hat das nichts, rein gar nichts zu tun.
     
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  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    In der Tat ist es so, dass (ich kenne die erste und zweite Garde der österreichischen Klassiker ganz gut) kaum einer von denen überhaupt nicht frei spielen kann. Jetzt nicht 10 Chorusse über Donna Lee in Mördertempo, aber grundlegend.
    Glaubt Ihr man kommt ohne hervorragende Ohren und ohne die Fähigkeit sich unter den Noten was vorzustellen dorthin?
     
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  12. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann dir " Saxophon Improvisation von Dirko Juchem " empfehlen, das hat mir geholfen zu improvisieren und
    auch zu transponieren. Das wird von Dirko leicht verständlich erklärt und du kannst mit eine Begleit-CD von Beginn an
    improvisieren. Am Anfang mit z.B. 2 Tönen, die dann immer mehr werden, bis dann schon brauchbare Improvisationen daraus werden.
    Ich kann jetzt gar nicht alles hier anführen, da der Inhalt/Themen sehr Umfangreich ist/sind. Damit bist du schneller am Ziel, als du glaubst und das im Selbst-Studium.:)
     
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  13. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Es hat auch damit zu tun, ob man großes Interesse daran hat, sich von Notenblättern zu lösen und von diesen nicht mehr
    abhängig zu sein. Wie wir ja eh immer wieder feststellen, das wir alle so unterschiedlich sind, das jeder andere Prioritäten hat,
    egal ob Amateur oder Berufsmusiker. Wenn das wirklich jemand will und er gutes Rüstzeug bekommt, wird er/sie auch ohne Noten
    spielen und auch improvisieren können, aber so mancher schreckt davor zurück, weil er sich nicht vorstellen kann, mal ohne Noten zu musizieren.
    Bis jetzt habe ich bemerken können, das es die meisten gar nicht interessiert mal ohne Noten zu spielen, geschweige denn improvisieren zu können.
    Jeder so , wie er/sie halt mag.:)
     
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  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich kenne seit einigen Jahren je ein Exemplar beider Extreme - beide kurz vor der Pension: eine Geigerin eine sehr renommierten Schweizer Sinfonieorchester, die in absolut keiner Weise frei spielen kann, und einen Bratscher eines niederländischen Sinfonieorchesters, der sich ohne Probleme überall reinhängen kann, wo er harmonisch folgen kann, und der auch allein frei improvisieren kann, ohne in Warmspielfloskeln hängen zu bleiben.

    Mir ist rätselhaft, woran das liegen mag.
     
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  15. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht mußte sie nie frei spielen bzw. hat es sie nie interessiert, sich von Notenblättern (Komfortzone) zu lösen, meine bescheidene Meinung dazu.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das hat sich auch ein bisschen geändert in den letzten 20 Jahren. Früher waren in meinem Blickfeld klassische Musikhochschulabsolventen standardmäßig nicht wirklich a den Gedanken gewöhnt, dass man “ernsthaft musizierend” frei spielen könnte. Und Jazz war das ohne Metrum, bei dem man falsch spielen kann. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert.

    Stimmt. Auch dafür muss man aber erstmal lernen “schnell darauf loszuplappern”. Finde ich bis heute manchmal schwierig, auch bei einfachem Material. Ist lustigerweise auch eine Stimmungsfrage, wie gut es will.
    Viel Imitieren ist sicher ein wichtiger Teil, der dabei hilft.

    Zum Disput über die Theorie ein kleiner Gedanke. Ich finde es alles immer dann hilfreich, wenn man es sofort praktisch am eigenen Instrument erfährt und mit eigenen Ohren hört. Wenn man den himmelweiten Unterschied zwischen der kleinen und großen Sexte in Moll oder die Bedeutung der lydischen 11 auf der II bei A-Train ausprobiert und am eigenen Leib spürt, dann kann die Theorie gar nicht trocken sein oder einen nicht weiter bringen.
     
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  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    z.B. Patterns oder Solis immer wieder spielen.

    Notierte Solis von Gregor Bürger oder Übungen von Rafael Aguila
    spiel' ich sehr gerne in meiner "Einspiel-Stunde"

    Am Anfang mit absichernden Blick auf die Noten, dann von mal zu mal ohne Noten.

    Erstaunlich, wie mein gesamtes "System"
    im Laufe der Wiederholungen alles unbewusst und abrufbar speichert.

    Kann also die alte Weissheit einer berühmten Klavierlehrerin
    bestätigen:
    "Stetige Wiederholungen sind das Geheimnis des Erfolges" :D

    Da fällt mir ein Zitat ein.
    Die Mutter von Harry Belafonte meinte zu Beginn seiner Karriere zu ihm:

    "Junge, wenn du mal einen absoluten Hit in deinem Repertoire
    haben solltest, seh' zu, das er auch dir gefällt.
    Denn du wirst ihn ein Leben lang singen müssen !";)

    In diesem Sinne .....
    Achten sie auf ihr Übe-Material.
    Es muss zu aller erst ihnen Spass machen !

    VG
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Genau das soll nicht wenigen im Pop- und Schlagerzirkus (inkl. "volkstümliche Populärmusik") schon zum Verhängnis geworden sein...
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Probiert mal, ausgehend von einem Ton am Horn, den Du Dir als Referenz vorspielst - (so Du keine Absolutes Gehör hast), einfache Melodien zu SINGEN und gleichzeitig zu GREIFEN (also das Greifen, was Du denkst das rauskäme, würdest Du das Gesungene tatsächlich spielen).
    Auf diese Art lernt man IMHO am schnellsten, wie der Ton klingt, bevor man ihn greift.
    Ist eine super Übung - hätte ich eigentlich selber draufkommen können, hab ich aber von Greg Fishman, um ehrlich zu sein :)
     
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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    DEN musste ich jetzt zwei mal lesen (und die Klammer rausnehmen).
    "Keiner ... nicht" in einem so langen Satz ist eine gefährliche Form der doppelten Verneinung für meinen Kopf - aber ich hab's ja doch noch hingekriegt ;)
     
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