Theorie & Praxis

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von MathieuR, 3.März.2023.

  1. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin noch weit davon weg, improvisieren zu können. Das kommt dann, wenn ich mit schönem Ton einigermaßen unfallfrei nach Noten spielen kann. Eine Melodie leicht abzuwandeln ist für mich noch keine Improvisation. Manchmal finde ich das sogar befremdlich bis peinlich, wenn jemand glaubt, seine modifizierte Version eines Welthits wäre besser als das Original.
     
  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die „Komfortzone“ als Aufforderung, z.B. im Job mehr zu leisten (am besten ohne Gegenleistung) zielt auf ein Ergebnis … für andere.


    Meine Formulierung - ich gestehe, ich habe sie Wayne Shorter stiebitzt - eine Tür zu öffnen und den Mut aufzubringen, hindurchzugehen, auch, wenn man gar nicht weiß, was dahinter los ist, zielt auf eine Einstellung zum Leben.
    Wenn man so will, ein Ergebnis für sein innerstes Selbst.
    Aufs Improvisieren bezogen: wenn ich frei spielen will und es für mich gut sein soll (wir alle kennen den einen „falschen Ton“ der uns immer mal dazwischenfunkt) werde ich daran arbeiten, weniger Fehler zu machen - in dem ich mehr Fehler zulasse und versuche, etwas daraus zu machen, das mir gefällt. Vielleicht irgendwann auch einem Zuhörer.

    Die Leute, die nach Veränderung lechzen haben oft kein Interesse am innehalten.
    Sie könnten sich womöglich selbst begegnen und nicht alles wirklich gut finden.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So ist es. Mein‘s ist @Wuffy ‘ s Stil nicht, er ist somit für mich auch kein Maßstab.

    Das jetzt bitte nicht als Kritik verstehen. Andere sehen es ja auch anders.

    CzG

    Dreas
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Doch weil du es immer wieder in den Raum wirfst, auch wenn es um Einsteiger geht und man sich fragt warum.

    Findest Du Joseph Beuys oder Jonathan Meese begabt und talentiert (man hätte auch andere Künstler nehmen können)?

    Und wer legt fest, ob es laienhaft ist? Schau dir mal Jonathan Meese an (mein Geschmack ist es nicht), der als Künstler bekannt ist. Gerade im modernen Kunstbereich wirst du mit deiner Definition scheitern.

    Sagt wer?

    Achso es geht um die grössten und bekanntesten Saxer, nur gibt es da draussen viele extrem gute Saxer, die niemals bekannt oder berühmt werden.

    Falsch. Talent steht den Leuten nicht auf die Stirn geschrieben und lässt sich oft gar nicht sofort erkennen.Mit den richtigen Lehrmethoden lernen eigentlich alle, die das dann auch üben und Intersse daran haben ordentlich zu improvisieren. Das Ziel ist ja nicht immer der grösste und bekannteste Saxophonist zu werden.

    Weil sie es nicht gelernt haben, denn auch das ist eine Frage des Hörens und vom Lernen.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist überhaupt keine Voraussetzung für die Improvisation.

    CzG

    Dreas
     
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  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warum eigentlich nicht?
    Es steht doch anders auf dem Notenblatt, als es gespielt wurde. Es hat also mindestens jemand interpretiert.
    Wo ist der Übergang zu einer „echten“ Improvisation?

    Sind nur wirklich originale Ideen erlaubt? Dann hat nicht mal Charlie Parker ordentlich improvisiert …

    Und es geht nicht darum, eine möglichst getreue Reproduktion eines schon bekannten Stücks zu erzeugen.
    Wenn ich das will, lege ich die Platte auf…

    Und was ist in diesem Zusammenhang „besser“? Wer beurteilt das?
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aber darum geht es uns doch. Der Begriff Talent und das Betonen, daß man das braucht schreckt Leute ab, obwohl die sonst ordentlich zu Improvisieren lernen könnten.
    Und Talent zeigt sich manchmal früher, manchmal erst später.
    Man sollte um den Begriff einfach nicht so einen Wirbel machen und ihn einfach sein lassen, für Amateurmusiker und die ein Instrument oder Improvisation was lernen wollen ist er nicht relevant.

    Wenn du bei einer Aufnahmeprüfung scheiterst, steht im Papier. "bei Ihnen wurde die notwendige künstlerische Begabung nicht gehört/gesehen", dann wird die nächste Aufnahmeprüfung bestanden und plötzlich reicht die künstlerische Begabung aus?

    Man kann Begriffe wie Talent wie eine Waffe einsetzen um Leute zu demoralisieren, ihnen den Spaß zu nehmen, sich von ihnen abzugrenzen, sie zu mobben etc. etc. etc.
     
  8. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich denke in diesem Zusammenhang an Vocaltitel, die mit dem Saxophon nachgespielt werden. Also nix mit Platte :)
    Und besser ist eben Geschmackssache.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Grade da muss man häufig variieren und umspielen, sonst klingt es nur Sch……

    CzG

    Dreas
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Was ist denn eine "ordentliche Improvisation"?
    Sowas hier?



    Braucht man für diese Art der Improvisation Talent?
    Ist das überhaupt Kunst - oder kann das weg?
    Fragen über Fragen :cool::cool:.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ist das wirklich eine Improvisation? Ich habe schon Stücke aufgeführt, die so klangen und ausnotiert waren. Harmonisch bewegt sich da wenig bzw. wenn das improvisiert ist, wurde der harmonische Rahmen abgesprochen und was melodisch passieren darf eingeschränkt. Wenn es improvisiert ist, brauchst du zumindest Ohren damit das gespielte zum Rest passt. Und ob das Kunst ist oder gefällt entscheidet Jeder selber (ist bei Schlager ja auch so).
    Und unter ordentlich wird sich jeder was anderes vorstellen. Für mich ist damit gemeint melodisch, harmonisch passend und so daß der Spieler/Lernende zufrieden ist (solange er nicht den Anspruch hat wie Cannonball, Parker oder Coltrane zu improvisieren, das wäre dann schon deutlich mehr aufwand).
     
  12. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ohhohh,das stimmt so nicht ,denke mal an Modern Talking. Da klingt jedes Lied sowas von gleich,und jedes wurde ein Hit.
    Oder AC/DC, so geil wie die sind,über Jahrzehnte im der gleiche Stiefel,und damit mega erfolgreich
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So ist es.

    Nach oben ist immer mehr Luft, als nach unten.

    Und je mehr Du kannst, desto mehr weißt Du was Du alles nicht kannst.

    Das hält mich aber nicht davon ab in einer Band zu spielen und meine Impros zu zelebrieren und aufzutreten.

    Die Frage „bin ich jetzt gut damit oder nicht“ stelle ich mir nicht.

    Folgende Kriterien sind für mich relevant:

    - mag mein Publikum uns/mich hören, kommen die
    wegen uns
    - bekommen wir auch bezahlte Gigs
    - kommen meine Bandkollegen mit mir klar
    (die sind alle erfahrener als ich)
    - wie ordnen Lehrer/Profis mein Spiel ein

    Hier sind viele unterwegs, die sind bei weitem besser als ich.

    Das ist gut so, da ich davon lernen kann.

    Das ist mein Anspruch. Und dann bin ich auch zufrieden.

    Besser wird es eh….

    CzG

    Dreas
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Für mich als Lehrer ist es kein Unterschied, ich arbeite gerne mit allen, aber:
    Wie bezeichnet man den Fakt, dass bei gleicher musikalischer Vorbildung und ähnlichem Übeaufwand der Maxi automatisch 4- und 8-taktige Formen erkennt, halten kann, man ihm eine Griffkombination einmal zeigt und der sie bewältigt, der Hannes aber partout nicht nach einer 3-taktigen Pause am Anfang im 4. Takt den Auftakt auf die 4 trifft?
    Keinen Ton Nachsingen, Nachsummen oder Pfeifen kann? Keine 1 in irgendeinem Rhythmus findet? Sich motorisch so schwertut, dass er, wenn er den rechten Ringfinger heben soll immer den linken hebt? Nach 2 Jahren Unterricht oder mehr noch immer H und C verwechselt?

    Ich hätte gerne, dass Ihr mal Mäuschen in meinem Unterricht wärt.
    Viel kriegt man mit der Zeit hin, aber mit manchen Azubis braucht man über grundlegende Dinge einfach kaum ein Wort zu verlieren.
    Sag ich mal ganz wertfrei.
     
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  15. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott
    Tja. Ich frag mich auch manchmal bei einem Bandkollegen, was der in seinem jahrelangen und noch andauernden Unterricht eigentlich macht/lernt/übt, wenn der immer noch bei jedem neuen Blues fragt, welche Tonleiter man denn da ja zum Improvisieren nehmen soll und notorisch das Solieren verweigert, wenn ihm das nicht vorher von sich aus jemand einmal erklärt.
    Ist aber ein so lieber Kerl, dass ich den Gedanken nicht laut aussprechen mag. Der ist auch nicht doof und hat einen hervorragenden Lehrer, aber irgendwie hakt es bei dem Punkt Harmonielehre/Analyse ganz gewaltig.
     
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  16. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Auch das kann man durch üben erlernen. Denn:
    Können kommt von machen. Und wer sehr viel gemacht hat hat dann halt Talent. Wenn jemand von früher Kindheit an sehr viel gemacht hat(ob aus vörderung oder aus trotz ist egal) wird dann Genie genannt.
     
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  17. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier



    das könnte man als Talent bezeichnen und dann kommen noch viele, viele, viele Jahre harte Arbeit (Üben) dazu :)

    - nicht zu ernst nehmen -

    LG
    Albrecht
     
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  18. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Ton, diese Schüler habe ich auch. Aber ich habe gelernt, das es daran liegt, das der eine eben viel mehr macht. Schon im Unterricht, und dann zu Hause auch wieder. Und das Potenziert dich dann noch. Und neben verschiedenen physischen Voraussetzungen gibt es noch die zahlreichen Einflüsse von außen wie: musikalische Umgebung, Förderung, gelobt werden, getadelt werden, keine Zeit, Gelegenheit haben, oder nur Gelegenheit für zu haben(wie manch berühmter Musiker, der sich aus der ungeliebten Wirklichkeit mit Gitarrenspiel flüchtet)
     
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  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man schaue mal in den Post Nr.38

    Enorm, was man unüberlegterweise, nur allein schon mit der Erwähnung von einem Quäntchen Talent/ Begabung auslösen kann :rolleyes:

    Gr
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das liegt daran, dass Du hier schon einige verprellt hast mit der Frage nach Talent und immer damit vermittelt hast, ohne Talent wird das nix.
    Und Du bist hier schon auch Meinungsführer.

    Diese Frage ist m. E. ein völlig falscher Ansatz und ist kontraproduktiv.

    Wenn Du das immer wieder thematisierst, und für wichtig erachtest, fragt man sich ja, ob Du Dir selbst auch Talent zuschreibst und das zum Maßtab für andere nimmst.

    Wie wollen wir dann bitte Talent objektiv diskutieren? Ich weiß nicht, ob Du Talent hast, aber ich weiß, dass Du Jahrzehnte Erfahrung hast. Und das hört man auch.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5.März.2023
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