Ich habe mal eine Frage an die SaxDocs: Bei meinem Sopransaxophon ist der Platz zwischen dem Drücker für die D-Klappe und dem Drücker für die Dis-Klappe (siehe Bild) recht eng und ich stoße mit dem Ringfinger immer mal wieder an den Rand der Dis-Klappe und das stört mich. Man könnte nun die Drücker für Dis und C ein wenig nach unten biegen am Arm zwischen der Welle und dem Drücker und damit etwas mehr Raum oben schaffen. Rein handwerklich keine große Sache, aber meine Frage ist, wie reagiert das Material darauf? Wahrscheinlich sind die Arme aus Messingguss und der kann etwas spröde sein und daher beim Biegen leicht brechen. Ist dem so? Oder kann man Vorkehrungen treffen, damit dies nicht passiert? Vorab schon mal herzlichen Dank der Saxbaer
Das Material macht eine kleine Biegung an der Stelle locker mit. Fachmännisch löst man das mit einer Biegezange ohne Riefen und der richtigen Krafteinleitung, damit das Gestänge sich nicht mitverbiegt und zu undichten Klappen führt. Wenn du da was machst, danach unbedingt die Deckung von C / Eb kontrollieren. VG Jens
Hi @Saxbaer Das hatte mich seinerzeit an meinem Sopi auch gestört, habe aber den Weg der Gewichtsreduzierung eingeschlagen... Wech, was im Weg ist. Gruß, tomaso Huch, das war 2015....time flies
Ach so war das gemeint. Bevor ich die Fotos sah, dachte ich, du hättest abgenommen, damit der Finger dazwischen passt - sozusagen die umgekehrte Hänselmethode angewendet.
Das scheint mir ein Problem bei gebogenen Sopranen zu sein. Bei meinem geraden liegen die Drücker super. Hilft zwar nicht weiter, ist aber vielleicht hilfreich für Leute die zwischen gerader und gebogener Bauform schwanken. Gruß Reiner
Mal eine naive Frage. Wenn man am Klappenarm rumbiegt, schwächt das das Material und der Arm wir weicher? Kann das Probleme im Verlauf des Saxlebens generieren?
Mein Erfahrung aus über 40 Jahren Heimwerkerei: Ein Metallarm wird erst dann "geschwächt", wenn man ihn zu weit biegt oder mehrfach hin und her "rum"biegt. Ich bezweifle, dass das doch max 1mm einmaliges Biegen hier einen Einfluss auf die Stabilität des Klappenarms hat.
Vielen Dank für die Infos und Ideen dazu. @tomaso: Gute Idee, so geht es auch. Nur der Lack ist dann aber auch wech. Sicher nicht so schlimm, aber es ist noch so ganz neu . Mal schauen, ich werde es mal vorsichtig versuchen etwas nach unten zu biegen oder versuchen die Haltung anzupassen. LG Martin
Je nach Riffelungsprofil der Zangenbacken nicht so ideal, wenn zu dünn. Pappestreifen mind. 1 mm in die Backen einkleben.
Bin von einer glatten Zange ausgegangen. Bei geriffelter Zange gilt dann natürlich: Je Riffel desto desto dick.... SlowJoe
Ich habe einen kleinen Schraubstock mit Kunststoffbacken ohne Riffel. Vielleicht geht das auch. Gruß der Saxbaer
Die Klappen Arme gut an wärmen. Würde Mal so 300 Grad probieren. Oder kennt sich da jemand mit den Temperaturen aus?
Ab ca. 300°C fangen Kupferlegierungen an, weicher zu werden. Das bleibt dann auch so, wenn man das Werkstück wieder abkühlt. Durch das mechanische Bearbeiten werden sie dann wieder hart. Wenn ich keine weiche Mechanik oder weiche Stellen an meinem Saxophon haben will, würde ich auf gar keinen Fall über 250°C erhitzen. Ohne anschließende kräftige mechanische Verformung nach stärkerem Erhitzen ist dieser Bereich anschließend matscheweich! Dann würde ich doch lieber riskieren, dass etwas bricht und gelötet werden muss.
Beim Hartlöten ja, beim Weichlöten nein. Bei reinem Zinn bzw. den Gemischen, die zum Weichlöten verwendet werden, haben wir einen Schmelzpunkt von maximal 230°C. Die Mechanik wird definitiv per Weichlöten am Korpus befestigt. Ich weiß allerdings nicht genau, welche Legierungen für die Mechanik zum Einsatz kommen. Kann sein, dass hier hitzebeständigere Legierungen zum Einsatz kommen. Bei den paar Millimetern, die du biegen musst, würde ich das aber definitiv kalt versuchen. Instrumentenbauer bin ich nicht, habe aber Verfahrenstechnik studiert und viel mit Kupfer und Messing gearbeitet.
Ich hab`s getan und die beiden Drücker etwas nach unten gebogen. Wie Matts es beschrieben hat, hat es das Material mit gemacht (ohne zu erwärmen) und selbst der Lack ist weitest gehend unversehrt geblieben. Nun hat der kleine Finger genügend Platz und der #d-Drücker stört nicht mehr. Die beiden Rollachsen sind nun zwar etwas versetzt, aber das stört nicht.