Martin Tenor, Ansprache in unterer Oktave nach kurzer Spielzeit schlecht

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Bogie, 29.April.2023.

  1. Bogie

    Bogie Schaut nur mal vorbei

    Hi liebes Saxophonforum-Team und alle Sax-Enthusiasten,

    nach soeben erfolgter Anmeldung sage ich erst einmal: moin zusammen!

    Ich hätte da sogleich auch eine Frage an alle Schrauber und Restaurateure unter euch.
    Mein heiß geliebtes Martin Tenor Committee III, Baujahr ca. 1950, macht mit mir folgendes:
    Nach ca. 15 Minuten Spielzeit spricht die untere Oktave nur noch schwer an. Ab dem Ton D mit Oktavklappe ist weiterhin alles schön. Ich spiele auf einem Otto Link Tone Edge Kautschuk-Mundstück mit 8er Bahn, ein Wechsel auf das Otto Link Tone Master Metall-Mundstück, ebenfalls mit 8er Bahn brachte keine Veränderung.
    Händischer Druck auf die Oktavklappe am S-Bogen bringt auch nichts. Ich hatte zunächst mich selbst in Verdacht, vielleicht ein unsteter Ansatz. Aber auf meinem Martin Alto taucht diese Problematik nicht auf.

    Da mich dieses Phänomen in meiner Spiel- und Überoutine total ausbremst, freue ich mich auf alle Tips und Tricks von euch! Danke schon mal im Vorraus.

    Beste Grüße

    Bogie
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Könnte durchaus etwas mit der Oktavklappe zu tun haben - nachdem es nicht an der zweiten (auf dem S-Bogen) zu liegen scheint, würde ich mal die erste checken.
    Da das Phänomen erst nach ein paar Minuten auftaucht, könnte vielleicht das eine oder andere Gelenk etwas Öl vertragen.
     
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Teste mal, ob die untere Oktavklappe richtig zu macht.

    Verklemmen oder zweite Person drückt zu.

    Oft ist auch die Feder des Oktavdrückers zu lasch und muss gespannt werden oder es ist ein Gleitkork an den Hebeln der Oktavmechanik abgefallen oder hat sich eingedrückt etc.

    Wahrsch. nur Peannuts-Sache zum richten für einen Fachmann.

    LG Wuffy
     
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  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Bist Du soweit Experte, dass Du die über die Probleme Bescheid weisst, die es manchmal mit Martins bezüglich der Kamine gibt?
    Hast Du es von jemand gekauft, dem Du vertraust?
    Ohne jetzt den Teufel an die Wand malen zu wollen.
     
    Rick gefällt das.
  5. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Nur falls es nicht am Sax liegt :
    Manchmal kann sowas auch ein Blatt machen das nach einer Weile etwas aufquillt. Dann dichtet es nicht mehr gegen das Mundstück ab. Kennst du den Plopptest ?
     
    Rick gefällt das.
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich tippe auf irgend ein Leak im Bereich der linken Hand. Bis-Key? Palm-Keys? G#-Klappe? Kann man selber eigentlich ganz gut nacheinander checken.
     
  7. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Hatte ich mal an einem Sopran. Da hatte sich der Sitz eines Polsters durch Wärme und Feuchtigkeit verändert. Mit Ausleucht LED war dann ein minimales Leak erkennbar. Wenn du eine Lampe hast, check mal kalt vs warmgespielt.
     
  8. Bogie

    Bogie Schaut nur mal vorbei

    Erst einmal vielen Dank für all die schnellen Hinweise. Werde mich der Sache nach und nach annehmen. Zu den Kaminen kann ich nichts sagen. Ich hab das Tenor zusammen mit dem Alto vor ca. 25 Jahren einem anderen Saxophonisten abgekauft, der sie aus den Staaten mitbrachte.
    Ja, ich kenne den Plopp-Test. Der Plopp kommt nach der Einspielphase deutlich schneller. Ich weiß allerdings nicht, ob das unnormal ist. Zum Blatt bleibt zu sagen, dass ich immer vor dem Spielen den Blatttisch glattziehe (Reedgeek) und dann das Blatt gründlich im Wasserglas wässere. Bisher war ich der Meinung, dass diese Vorgehensweise der Spielbarkeit des Blattes guttut. Man kann mich aber auch gerne eines Besseren belehren. LED-Leuchte werde ich mir zulegen.

    Beste Grüße
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Gute Idee, dass es am Blatt liegen könnte, da der Fehler erst nach einer Weile auftritt.

    Zum Testen würde ich den Reedgeek mal zur Seite legen, das Blatt etwas fester als normal aufspannen und es mal eine Woche auf dem Mundstück belassen.
    Ja, das musst du dann natürlich mit etwas Mühe immer wieder feucht spielen. Es spricht in den ersten Minuten gar nicht gut an, aber das übt umso mehr deinen Ansatz.

    Warum drauf lassen? Weil es sich von selber mehr und mehr ans Mundstück anpasst und das nicht jeden Tag neu macht. Ich halte nichts vom Wässern der Blätter.
    Was für eine Blattschraube hast du?

    Nur so eine Idee.
     
  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Für mich ist in der Reihenfolge Deiner Blattbearbeitung ein systematischer Fehler:
    man benutzt den Reedgeek (u. a.) um die Unterseite eines gequollenen Blattes zu planen, damit es dann auf dem Mundstücktisch idealerweise Adhäsion hat.
    Also immer erst Anfeuchten, bzw. Wässern, dann Abziehen.
    Wenn Du das trockene Blatt abziehst, wirst Du infolge der balligen Quellung meistens nach gewisser Zeit ein nicht mehr gut anliegendes Blatt haben. Das deckt sich mit der beobachteten verkürzten Zeit beim Plopptest.

    Ob das für Deine geschilderten Probleme verantwortlich ist weiß ich allerdings nicht.
     
    tomaso, Silver und slowjoe gefällt das.
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