Handzeichen vom Bandleader

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von MP_TS, 16.Juni.2023.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Wir haben das deutsche System auch alphabetisch, nur sind wir nicht so ewig-depressiv wie die verregneten Engländer mit ihrem A-Moll, sondern als Deutsche bekannt für unseren Frohsinn und unsere leichte Lebensweise, also in Dur unterwegs (C,D,E,F,G,A, H)
    Beide Tonleitern enden übrigens auf der Septim, womit bewiesen wäre, dass der Jazz eigentlich aus Europa kommt
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Juni.2023
  2. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich bin international und spiele jetzt immer ABCDEFGH (phryg #9).
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du darfst auch C Bebop dominant sagen, wenn du nicht so verregnet trist rüberkommen willst.
     
  4. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Auch an Musik- und allgemeinbildenden Schulen ist das englische System nicht verboten. In der Praxis findet jeder Lehrer einen Weg, den Inhalt, welchen er vermitteln möchte, rüberzubringen. Es kann Schülern auch zugemutet werden, Notennamen und verschiedene Notennamensysteme zu lernen. Notennamen sind Axiome und müssen sich nicht herleiten lassen.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das erfordert sowohl im Deutschen als auch Englischen Spezialwissen, wobei es im Deutschen schon allein aufgrund der Schrift nicht mehr so geht, wie im Englischen.
    Eine englische Handschrift aus dem 15. Jhdt. kann man lesen, auch wenn man vieles nicht versteht, eine deutsche kann man nur lesen, wenn man Kurrent kann.

    Ich finde es einerseits schade, welche Schätze durch Sprach- und Schriftreformen versiegelt wurden (wobei das mit der Kurrentschrift eine besondere politische Begebenheit und Kuriosität war), andererseits gab es im deutschen Sprachraum auch stets einen recht progressiven Reformwillen, der die Sprache gebrauchsnah gehalten hat. Da wäre die Korrektur des historischen H-Fehlers eigentlich nur eine Kleinigkeit…
     
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  6. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Vielleicht habe ich mich mit „gut“ etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Mir liegt ja wie gesagt auch gar nichts daran, das „H“ zu verteidigen, eher im Gegenteil. Läge es an mir, es zu verteidigen, würde ich folgendermaßen argumentieren, wie ich es teilweise auch von anderen zur Kenntnis genommen habe:

    - dass es seit langer Zeit so in der Schule vermittelt und im Sprachgebrauch überwiegend so verwendet wird. Es wäre also für die meisten Deutschen, sofern sie damit kommunizieren, eine Umstellung, sich vom „h“ zu trennen.

    - viele Werknamen sind hierzulande dementsprechend etabliert und üblich („h-Moll-Sonate“).

    - Die Bezeichnungen sind auch Grundlage einiger Motive wie das berühmte b - a - c -h

    - aus den Punkten zuvor ergibt sich eine kulturelle Verankerung dieses Bezeichnungssystems.

    - selbst, wenn man es morgen umstellen würde, müsste das bisherige System immer auch zusätzlich vermittelt werden, damit Dokumente oder Texte mit den bisherigen Bezeichnungen verstanden werden können.

    Mir kommt jedoch gerade eine Idee: sobald Dokumente nur noch digital auf displays betrachtet werden, könnte eine KI dafür sorgen, dass nach einem Systemwechsel alle ursprünglichen Bezeichnungen mit h durch b ersetzt werden.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    Nun, wir sprechen hier Deutsch. Die deutsche Bezeichnung für diese Note ist H. Warum sollte ich durchgehend Deutsch sprechen und ausgerechnet diese Note auf Englisch? Ich sage auch Klarinette und Saxophon. Und nicht clarinet und saxophone. Obwohl diese Bezeichnungen viel gebräuchlicher sind. Wenn ich nicht H sage, dann müsste ich logischerweise die anderen Töne auch si die i eff dschi aussprechen? Machst du das so? Oder sprichst du die deutsch aus?

    Or we all switch to english, because english is the world language. No problem for me.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Okay, Du siehst das B für H als kulturfremd an, aber für mich geht es um die reine Nachvollziehbarkeit, also schlicht die Logik des Systems.
    Warum muss man Generation für Generation in alle Ewigkeit eine umständliche Bezeichnung mit sich herum schleppen, während es längst eine bessere Lösung gibt?

    Danke für Deine guten Gedanken zum Thema!

    Ja, das ist Alltag für uns Lehrer, und das sollte auf jeden Fall weitergegeben werden.
    Aber meiner Meinung nach eben als historische Ausnahme, nicht als Normalität.

    Wir wollen unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten, nicht in überholten Strukturen verharren, oder nicht? ;)
     
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das hängt ganz stark vom Stück ab. Bei Stücken mit vielen oder schwierigen Tempiwechseln oder schwierigen Einsätzen ist man über die Unterstützung vom Dirigenten sehr froh.
     
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wo liegt denn dein Problem? Ein grosser Teil der Notenliteratur, der sich nicht mit Klassik beschäftigt arbeitet mit Bb. Wenn man das nicht will, viel Spaß beim Umschreiben. Wenn man es nicht mit dem Bb anwenden kann, dann wird das viel Chaos mit sich bringen und bescheiden klingen (Jemand spielt B wo es ein H ist).
    Es ist halt wie mit den Verkehrsregeln, wenn man am Verkehr teilnehmen will, muss man sie kennen und tut man das nicht führt das im Normalfall zu Problemen.

    Was wäre denn für dich die Alternative? Sämtliche Literatur umschreiben? Sollen wir dann auch gleich bei Mollakkorden die Grundtöne klein schreiben?

    Ich verstehe das Problem nicht. Ich erwarte doch auch nicht daß die Engländer ihren Linksverkehr ändern, nur weil mir der andere leichter fällt.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Bitte nicht mit Schule und was und wie da gelehrt wird kommen, dann können wir gleich uns darüber unterhalten, ob wir nicht wieder Steintafeln und Keilschrift einführen sollten............
     
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  12. rbur

    rbur Mod

    Nein, ich will nicht sämtliche Literatur umschreiben, nur weil das mit B und H angeblich so unlogisch und so schwer zu verstehen ist. Ich will das H einfach so lassen wie es ist.
     
  13. rbur

    rbur Mod

    Genau mein Argument. Von den Deutschsprachigen wird erwartet das umzustellen, weil manchen das andere leichter fällt.
     
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das ist jetzt allerdings ein undifferenziertes Totschlagargument der Qualitätsklasse: "... immer noch auf den Bäumen....
    Nebenbei gehören Steintafeln zu den beständigsten Dokumentenformen, die Menschen hervorgebracht haben und es gibt für unsere moderne Zeit noch keine ähnlich dauerhafte und praktikable Lösunge, um Information zu bewahren.
    Darüber, dass Keilschrift eine funktionable Schriftform ist, die über Jahrtausende genutzt und weiterentwickelt wurde und einfach mit ihren hervorbringenden Kulturen aus der Mode kam, müssen wir dann nicht mehr sprechen.
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mal abgesehen davon, dass es mir insgesamt nicht besonders wichtig erscheint und ich in beiden Systemen zurecht komme:

    Unlogisch ist das h, keine Frage. Ich glaube aber nicht, dass schwer zu verstehen das Problem ist. Verstehen kann das jeder. Es ist einfach schwer zu vermitteln, dass ab einem gewissen Niveau bei der Mehrzahl der Genres und der Literatur Noten plötzlich Namen tauschen. So Kinder, wir beginnen ein neues Heft, ab jetzt heißt das H B, okay? Das ist didaktisch gesehen ein unnötiger Haken, der geschlagen wird.

    Also wäre eine Vereinheitlichung hilfreich, aber in welche Richtung? Nimmt man die Zahl der Musizierenden, zieht das h den Kürzeren, bei der historischen Betrachtung ebenfalls. Das Alter der verwendenden Orchester und Schulen könnte eine Autorität sein, die das h stützt, aber selbst da wäre ich nicht sicher.
     
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  16. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Was so nicht passiert oder zumindest nicht passieren sollte. Es ist ein Leichtes zu erklären woher die unterschiedlichen Notensysteme kommen.
    Über die Jahrhunderte haben sich in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Systeme etabliert und auch wieder abgelöst, nicht nur, was die Notennamen betrifft. Man sehe sich nur die unterschiedliche Transpositions- und Notationspraxis der Blechbläser (Stichwort Posaunenchor, Benelux-Noten, Hornstimme mit und ohne Vorzeichen) an.
    Nun ist es an den Musikpädagogen, ihre Schützlinge auf diese, von vielen Unterschieden durchsetzte Musikwelt, so gut es geht vorzubereiten. Mit unter wird auch versucht, im Deutschen Sprachraum das B als H zu etablieren, z.B. bei Thorsten Skringer. Über den Erfolg können dann künftige Generationen urteilen.
    Vielleicht könnten sich die Jazzer auch, bevor sie ein seit Jahrhunderten etabliertes Notensystem aus Bequemlichkeit über den Haufen werden, zunächst mal darauf einigen, ob Moll nun mit Minus, m, mi bezeichnet wird. :duck:
    Man möge mir bitte die Spitze verzeihen.
     
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  17. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Du würdest dann auch von Bis statt His und Bes statt B sprechen?
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die ist so spitz auch wieder nicht und ja durchaus gerechtfertigt. Wo aber alle diese Vergleiche als Argument ins Leere laufen: sie haben nicht diese Katastrophale Verwechslungsgefahr wie die von b und h. Es ist ja nicht so, dass die Symbole von Dur und Moll vertauscht werden.

    Und dass b und h etwas mit Jazz vs. Klassik zu tun hat, ist eine verzerrte Wahrnehmung. Es geht vielmehr um deutschsprachiger Raum mit tradiertem Übertragungsfehler vs. Rest der Welt. Das lässt die Traditionsargumente in andern Licht erscheinen.

    Selber bin ich bei dem Thema völlig emotionslos, und fordere auch keine Vereinheitlichung, da es mir schlicht egal ist.
    Ich versuche nur meine Sicht zu erläutern, dass die Logik m. E. eine klare Antwort hat.

    Und bei der gängigen und nicht ganz schlüssigen Argumentation der Tradition spüre ich dann das Bedürfnis, reinzugrätschen, da einem diese auch bei anderen Themen immer wieder in dieser Form begegnet.

    Weißt du, wo man in der deutschen Sprache ein langes und wo man ein kurzes S verwendet? Das war noch vor 100 Jahren unvorstellbar, dass ein deutscher Grundschüler dass nicht wissen könnte. Und stört es jemanden?
     
  19. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe auch einige Beispiele aufgeführt, bei der eine Verwechslung ebenso "Katastrophal" wäre. Leg mal einem deutschen Euphonium-Spieler die transponierten B-Noten im Bassschlüssel auf sein Pult. Das wird eine spannende Probe. Es ist an ihm bzw. seinem Lehrer darüber aufzuklären, dass es hier landestypisch unterschiedliche Notationsweisen gibt. Wie gesagt, wir als Musikpädagogen sind in der Pflicht unsere Schüler auf alle Eigenheiten, die die Noten mit sich bringt vorzubereiten.

    Das Argument der logischen Notation ist auch nicht allumfassend. Dass zum Beispiel Bassklarinette und Baritonsaxophon im Violinschlüssel notiert sind ist nicht logisch sondern praktisch. Und eine Umstellung von B auf Bes und His auf Bis ist das eben nicht.

    Versucht wird es dennoch und welche Erfolge dies zeitigt, wird sich zeigen.
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, deine Blechbeispiele habe ich übergangen, da hast du recht. Ich denke, transponierende Stimmen haben eine Berechtigung daraus, dass man bei der gleichen Instrumentengattung in der neuen Baugröße das Notenlesen nicht neu lernen muss. Bei den Bassinstrumenen gibt es die Ausnahme, dass es schön ist, wenn man auch klingende Töne findet und umsetzen kann.
    Es ist meines Erachtens aber ein völlig anderes Problem. Und auch nicht ein „tradierter Fehler“. Mich erinnert das mit dem H eher an das Spinatverfüttern, weil es so viel Eisen hat…
     
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