Ist Saxophonspielen wirklich leichter zu lernen als Klavierspielen?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 20.September.2023.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Sicher. Die Frage ist: WILL man Dieselgeige lernen?
     
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  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Man ist damit gefragt und braucht auch nicht so gut zu sein.:cool:
     
  3. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Das ist eine phänomenale tradierte Boshaftigkeit, nichts anderes! :)
    Hat wohl mit der Rolle im Orchester zu tun, mit der traditionellen Auswahl der Spieler aus den Violinenversagern und der vergleichsweise spärlichen Sololiteratur. Vom Klang nehme ich aber die C-Saite vor der E-Saite. Da ist einfach mehr Whisky drin, wenn du verstehst was ich meine.

    Von der Ergonomie ist es aber eher kein Pensionistenspielzeug. Du musst die Hand ja nicht nur eindrehen wie bei der Geige, sondern den Arm auch noch richtig strecken. Als Yamahaspieler ist das glaub ich heftig.
    Vielleicht erst mal ein Conn, so als Test?
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Klavier stellt an den Spieler deutlich höhere Anforderungen als das Saxophon, schon allein durch die Mehrstimmigkeit.
     
    Hewe, Viper und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das werden viele Pianisten anders sehen. Nimm 4 unterschiedliche Pianisten und lass sie nacheinander auf dem gleichen Klavier/Flügel spielen, es wird immer etwas anders klingen (Klang, nicht Tonhöhe). Denn wie dein Anschlag ist bestimmt beim mechanischen Klavier auch wie es klingt. Das trifft auf Digitalpianos nicht zu aber dann müsste man fairer Weise als Vergleich dann ein YDS 150 als Saxophonersatz ranziehen.....
    Und es ist auch nicht immer der gleiche Finger bei der gleichen Taste. Das Thema Fingersatz ist am Klavier extrem relevant und schon seit Ewigkeiten gibt es da ganz unterschiedliche Ansichten, allein aber der Fakt, das von allen Menschen nicht alle Hände gleich gross und nicht alle Finger gleich lang sind, erzwingt oft individuelle Lösungen.
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mein Sax-Lehrer sagt, dass Klavier deutlich anspruchsvoller als Saxophon ist.

    Ich habe ja einige Klavierstunden gehabt, ich liebe das Instrument, mir macht die motorische Komponente einfach sehr viel Freude. Aber zwei Instrumente bespaßen ist für mich nur schwer möglich, wenn man einen minimalen Anspruch hat.
    Wenn ich durch eine veränderte Wohnsituation zB nicht mehr Sax spielen könnte würde ich sofort (und gar nicht mal so traurig) zum Klavier wechseln. Hauptsache Musik.
    Saxophon kann man dann immernoch spielen, wenn man 1-2 die Woche irgendwo üben kann. Wenn dann natürlich auf niedrigem Niveau. Aber auch das macht Freude.

    Mein Klavierlehrer meinte, dass es beim Klavier eben extrem viel anspruchsvolle Notenliteratur gibt, weil es nunmal das Komponisten-Instrument schlechthin ist. Nach oben ist da sehr viel Luft.

    Und es geht gar nicht so sehr um Unabh. der Hände sondern eher um Abhängigkeit. Man hat Zählzeiten, da sind beide Hände auch mal zusammen und das übt man. Es entsteht dadurch ein Klang, der prägt sich ein und die Hände speichern die Handhaltung dazu. Also so hab ich es empfunden. Angaben ohne Gewähr.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.September.2023
  7. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Die Diskussion, welches Instrument (insgesamt) schwer, schwerer, am schwersten ist, ist in meinen Augen wirklich Zeitverschwendung und vor allem nicht für die musikalische Praxis relevant.

    Sehr schöner Beitrag, sehr humorvoll :thumbsup:
     
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  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich habe ein sehr einfaches Arrangement von Watermelon Man mit Harmonien auf Vierteln in der linken Hand in ein/zwei Wochen gelernt.
    Wie so oft glaube ich, dass es dir auch am Klavier an einem guten Lehrer mangelt, der dir das ruckzuck vermitteln könnte. Du scheinst dich immer abzuquälen und das dann fur die Realität zu halten
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na dann. Baritonsaxophon.
    @bluemike hatte da mal ein aussagekräftiges Video auf youtube, aber das ist lange her, da sind die Cowboys noch auf Dinosauriern geritten.
    Vielleicht kann man es verlinken, wenn es noch existiert?
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Von wegen Koordinationsaufwand: ja, beim Klavier muss man zwei Hände und jeweils fünf Finger koordinieren. Nämlich mehr als beim Sax, wo man ja auch beide Hände am Instrument hat, die aber sehr abhängig voneinander sind.
    Beim Sax kommt aber noch ein anderer Koordinationsaufwand dazu: Finger - Zunge.
    (abgesehen vom schon erwähnten Aufwand, ständig den Ton zu kontrollieren)

    Aber ich will nicht alle Instrumente gleich schwierig reden. Es gibt Instrumente, wo die Tonbildung und/ oder Griffe schwieriger sind als beim Sax. Es gibt Instrumente, die man als schwieriger als das Klavier betrachten kann, z.B. Orgel, mit mehreren Manualen und Pedal und dem Anspruch einer guten Registrierung. "Keyboard" ohne Anschlagdynamik ist sicher etwas leichter als Klavier.
    Die "Steirische" könnte man als schwieriger sehen als ein Akkordeon, aber das müssten Kenner beurteilen.
    Und so weiter.
     
  11. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Die Behauptung höre ich zwar immer wieder, so richtig erklären, warum das so sein sollte, hat es mir aber bisher niemand wollen/können.
    Hingegen hat einer meiner Klavierlehrer im Studium genau Gegenteiliges geäußert und es damit begründet, dass es keine direkte Kraftübertragung zwischen Taste und Hammer gibt. Sprich, der Hammer trifft die Saite immer auf die gleiche Weise, von der Geschwindigkeit einmal abgesehen, egal wer am Klavier sitzt. Seine Aussage war, dass der Klang eines Klaviers vom Spieler nicht beeinflusst werden kann. Ausschließlich die Lautstärke ließe sich variieren, eben durch die Hammergeschwindigkeit.
     
  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Das Klavier fordert mehr die Birne, das Saxophon mehr den Körper!:cool:
     
  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wie mans nimmt. Beim Klavier helfen mir die Augen, liegt alles logisch ausgebreitet vor mir. Auch die Haptik ist logischer (solange man C-Dur als Grundlage allen Seins akzeptiert).
     
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  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Mache ich doch seit Jahrzehnten! Nun ja, so gefragt, dass man mich darauf festnagelt, obwohl ich die anderen Saxophone auch besitze.:cool:
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Meiens Erachtes richtig (wurde auch schon diskutiert):
    Für einen einzelnen Ton: Lediglich die Hammergeschwindigkeit kann man beeinflussen. Simple Physik. Sobald der Hammer los fliegt, fliegt er los. Das einzige, was noch unterschiedlich sein kann: Rammt man die Taste volle Pulle bis zum Anschlag oder nicht.
    Was aber tatscächlich sich auswirkt: Wie man die Töne verbindet. Damit kann man dann Klang gestalten.

    Einerseits hat man nicht die vielen Beeinflussungsmöglichkeiten wie bein Saxophon.
    Andererseits muss man den wenigen Mitteln auskommen, um Klang zu gestalten.

    Wie schon erwähnt: Die simple Physik des kräftefrei fliegendes Hammers wurde äußerst kontrovers diskutiert. Meines Erachtes ein Mismatch zwischen dem, was man fühlt und hört und dem, was wirklich passiert. Es gibt immer noch Lehrer, die erzählen was von Tasten, die man nach(!) dem Anschlag kreisförmig zur Klanggestaltung massiert.

    Grüße
    Roland
     
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  16. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Wenn du mehr üben würdest, wäre vielleicht 1. Alt oder Tenor drin. ;)
     
  17. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Saxophon stellt an den Spieler deutlich höhere Anforderungen als Klavier, schon alleine durch die flexible Intonation, die permanente Soundgestaltung und die Erfordernis, die Atmung zu kontrollieren. ;)
     
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  18. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Die Soli der grossen Jazzsaxophonisten nachzuspielen oder gar selbst auf dem Niveau zu improvosieren halte ich aber ebenfalls für sehr anspruchsvoll. Die große Auswahl an Klavierliteratur kann auch den Vorteil haben, dass man sich besser aussuchen kann, was einem selbst gut liegt.
     
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  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang?:rolleyes:
     
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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich glaube Kenny Werner beschreibt in „Effortless Mastery“ eine Party, bei der einige New Yorker Jazzpianisten dabei sind.
    Der Fügel des Gastgebers ist ein ziemlich strahlender Kawai (was nicht jeder mag) und man hört es.

    Dann kommt irgendwann Bill Evans, setzt sich an die Tasten und klingt - wie Bill Evans… alles überstrahlte ist plötzlich weg.

    Auf dem Steinway Meisterflügel im großen Saal der Elbphilharmonie könnte das gleiche Stück bei Lang Lang und Heléne Grimaud nicht unterschiedlicher klingen. Oder Horowitz oder Andras Schiff oder, oder, oder.
    Genau, wie man Saxophonisten am Klang erkennen kann, kann man auch Pianisten am Klang erkennen.

    Ich fürchte, wer ein Klavier als einen Apparat mit 88 Knöpfen begreift (wörtlich), hat auch dieses Instrument nicht ansatzweise verstanden.

    Ansonsten:
     
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