Musik machen mit Hörgerät

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxclamus, 23.Oktober.2019.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wie gut klappt dies?

    Ich habe es bisher gescheut, es auszuprobieren.

    Ich habe früher phasenweise immer mal wieder Hörgeräte (von Geburt Hörminderung Mittelohr) getragen. Sie sind ein Segen und zugleich ein Fluch.

    Mein Gefühl sagt mir, dass ich es wieder tun sollte, bevor es zu spät ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2025
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich halte das für unsinnig. Eher wird das Hörvermögen durch zu frühe technische Hilfe schlechter.
    Auch bei den Augen haben das die Optiker immer behauptet, aus einem gut nachzuvollziehenden Grund.

    Ich bekomme, seit ich ü60 bin ständig Werbung von Hörgeräteherstellern, die mir einreden wollen, dass ich jetzt aber langsam unbedingt mal so ein Gerät haben müsste.

    Gruß,
    Otfried.
     
  3. quax

    quax Gehört zum Inventar

    1) Ja ja die Hirnleistung. Shit in,shit out !
    2) Klar passt sich unser Gehör der veränderten Signalqualität, die tendentiell ja immer schlechter wird. Wenn dann doch ein Hörgerät fällig wird, eröffnen sich wieder völlig "neue Klangwelten" und man darf das Hören noch einmal lernen. Das sind dann die Geräte, die in der Schublade landen, weil die Träger mit der vertrackten Technik einfach nicht klar kommen.
    3) Völlig richtig mit den Brillen, nur Geschäftemacherei. Büschen die Augen zusammenkneifen und ich habe wieder die Sehkraft eines Adlers.
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    .Eines sechzigjährigen Adlers.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @quax
    nur so viel zu Deinem lustigen Beitrag:

    Natürlich kann man keineswegs jegliche Einschränkung von Hören oder Sehen einfach so kompensieren und ignorieren.
    Es kommt drauf an, den richtigen Zeitpunkt zu finden, an dem man technische Unterstützung benötigt.

    Und da kann einem kein Arzt und kein Optiker und kein Hörgeräteakustiker die wirklich ultimative Antwort geben, das muss man selbst für sich entscheiden.

    Gruß,
    Otfried
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Klar müssen wir das selbst entscheiden.
    Spätestens wenn das Gegenüber meint, dass ich nicht schreien muss, weil wir doch zusammen stehen oder wenn sich die Nachbarn über die Lautstärke von was auch immer beschweren...
    ...Manchmal darf man einen "Expertentipp" auch annehmen, wenn der damit sein Brot verdient. Ist doch beim Klempner nicht anders.
    (Dass sich das Hörvermögen durch einen zu frühen Einsatz einer Hörhilfe verschlechtert, ist eine ziemlich steile These.)
     
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  6. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Nach intensiver Recherche gestern glaube ich auch, dass man weder das Gehör durch ein zu frühes Tragen einer Hörhilfe "verwöhnt" und dadurch schwächt noch durch eine "zu späte" Entscheidung für eine Hörhilfe schädigt. Es ist eine "Hilfe", die man wohl ausschlagen kann, solange man sie nicht spürbar vermisst.
    Die AirPods klingen nicht nur sch...., sie passen auch für meinen verwinkelten Gehörgang nicht, der schon bei den Otoplastiken für die Elacin 15 und 25, die ich seit meinem etwa 40. Lebensjahr bei lauten Anlässen (damals noch Gitarrist) nutze. Ich hänge mal ein Bild an. Meine HNO meinte gestern, dass ich am Winkel im Gehörgang das Cerumen richtig gut ablagert. Die AirPods meiner Frau fallen bei mir regelmäßig, auch mit den passenden Silikonstücken, bei Bewegung aus dem Ohr, deshalb kommen auch bei Hörhilfen für mich "in ear" Lösungen nicht in Frage. Außerdem kann man einen Kopfhörer, der das Außensignal automatisch dämpft und dann mit EQ gemäß des persönlichen Tonschwellen-Audiogramms wieder verstärkt, nicht mit einer Hörhilfe vergleichen, die das Außensignal analysiert und korrigiert ins Ohr weiterleitet. Das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.
    Ich lass es erst mal sein. Ein Saxofonfreund und HNO (nicht hier im Forum) riet mir gestern aus der Ferne, überhaupt erst einmal das viel wichtigere "Sprachaudiogramm ("Sprachverstehen für Einsilber", oder wie ich es in meiner Situation nennen möchte, "Sprachverstehen für Einsiedler") zu absolvieren. Ich weiß aber nicht, ob so etwas vom HNO oder vom Akustiker angeboten wird.

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    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2025
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Die "Einsilber" werden beim Akustiker eigentlich angeboten. Wohl weil die Kassen das auch so wollen.
    Aus rein persönlicher Ansicht war der Test eher ein Hilfsmittelverhinderungstest oder ich war zu ehrlich. Trotz deutlicher Altersschwäche und auch Partyschwerhörigkeit waren die Ergebnisse bei den (isolierten!) Einsilbern noch zu "gut" für eine Kassenleistung.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Anders als beim Sehvermögen wohl nicht das rein physische Hören, also dein "shit in".
    Aber sicher die Leistung der Software dahinter. Aber die ist deiner Meinung nach ja unbedeutend;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Da würde mich schon interessieren, wo ich das geschrieben habe.
    Shit out heisst auch hier, dass unsere Hirnleistung nur auf den Daten aufbauen kann, die durchs Ohr reinkommen. Anders ließe sich auch nicht erklären, warum wir plötzlich schlechter verstehen!!
    Erst kommt das schlechte physische Hören, gefolgt vom tatsächlichen Nichtverstehen in einer konkreten Situation. Wir können mangels Information nicht mehr aufdröseln, worum es geht. Ansonsten arbeitet unser Körper ökonomisch. Wenn etwas nicht mehr gebraucht wird, dann kann das weg. Das Verstehen könnte man vielleicht verlernen.
     
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  10. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ich war vor einem Jahr das erste mal beim HNO zum Hörtest.

    Nach dem ich einen vertrauten Klingelton (Klingel hinter Bürotür)
    nur noch sehr abgeschwächt hörte.

    Ergebnis der Untersuchung war:
    Ja, Verluste im Bereich hoher Frequenzen sind da.

    Hörgerät ist noch nicht nötig, aber das Ganze sollte unter Kontrolle
    gehalten werden.

    Weil .... nach Auskunft der HNO- Fachfrau ...

    ein Zusammenhang erkannt wurde (nach neusten wissenschaftlichen Untersuchungen)
    zwischen vermindertem Hören und Erkrankungen in Richtung Demenz.

    Habt ihr davon gelesen/gehört ?

    VG
     
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  11. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Das mit dem selbst entscheiden ist so eine Sache. Ich tendiere in den meisten Lebensfragen dazu für mich zu entscheiden. Sollte ich Entscheidungshilfe benötigen hole ich die ein.
    Bis mir Hören und Sehen vergeht. :D

    Beim Sehen wurde ich ungewollt "extern" beraten. Sehtest bei der Routine Untersuchung. Man gewöhnt sich eben daran.

    Bei den Schwerhörigen habe ich bisher noch nie bemerkt dass der Betroffene aus eigenem Antrieb aktiv wird.
    Ich kenne das aus meiner Kindheit. Fernseher wurde immer lauter, die Klingel hörte man irgendwann nicht mehr weil der Fernseher so laut war. Zweite Klingel wird im Wohnzimmer montiert. .......

    Kamen bei Familienfeiern mehrere Personen mit diesem Handicap zusammen wurde es lustig.
    "Schreit doch nicht so"
    "Wir schreien doch nicht, man wird sich doch noch unterhalten dürfen "

    Grüße Gerrie
     
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  12. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @bthebob

    Mein Ergebnis war beim Hörtest ähnlich. Bei den hohen Frequenzen ist es nicht mehr taufrisch. Keine Maßnahmen erforderlich. Dem Alter entsprechenn. Im Auge behalten.

    Den Zusammenhang mit Demenz kenne ich nicht.
    Das ist etwas was mich beschäftigt. Man vergisst einfach mehr. Ist es normal oder steckt mehr dahinter?

    Hast Du da eine Info Quelle?

    Grüße Gerrie
     
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  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Nein, keine Quelle.

    Es war eine Bemerkung seitens der HNO-Schwester nach Abschluss der Untersuchung.

    Sicher auch, um ihrer Aufforderung:
    "Kommen sie in einem Jahr wieder" Nachdruck zu verleihen.

    Werde am Thema dran' bleiben.

    VG
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe einfach mal chatgpt gefragt:

    Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und Demenz. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit unbehandeltem Hörverlust ein erhöhtes Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Hypothesen:

    1. Gehirnbeanspruchung („Cognitive Load“) reduziert kognitive Reserven
      Wenn das Gehirn ständig Mühe hat, unvollständige oder verzerrte akustische Signale zu verarbeiten, bleibt weniger geistige Kapazität für andere Denkprozesse. Dies könnte langfristig zur kognitiven Beeinträchtigung beitragen.
    2. Soziale Isolation und Depression
      Schwerhörigkeit kann zu sozialem Rückzug führen, weil Unterhaltungen anstrengender werden. Weniger soziale Interaktion ist ein bekannter Risikofaktor für Demenz.
    3. Gehirnveränderungen durch sensorische Deprivation
      Wenn das Gehirn weniger Hörreize erhält, können bestimmte Areale, die für die Verarbeitung von Sprache und Geräuschen zuständig sind, schrumpfen oder sich umstrukturieren. Dies könnte zu einem allgemeinen Abbau kognitiver Funktionen beitragen.
    Hörgeräte als Schutzfaktor
    Es gibt Hinweise darauf, dass das Tragen von Hörgeräten das Demenzrisiko senken oder den kognitiven Abbau verlangsamen kann, indem es die Gehirnaktivität erhält und soziale Interaktionen erleichtert.
     
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  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, das ist aber sehr vage, will nicht sagen, konstruiert und einseitig zusammengeklaubt.

    Ich kenne chatgpt ein wenig und weiß, wie sie mir nach dem Mund reden kann. Gerne bestätigt sie Thesen, die ich von ihr beurteilt haben möchte. Behaupte ich dann das Gegenteil, findet sie, ganz Diplomat, auch daran wieder Wahres.
     
  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Otfried
    Sei bedankt !

    Für mich als Hobby-Psychologe machen die Hypothesen durchaus Sinn.

    Leicht OT, weil's nicht um Schwerhörigkeit geht ...

    Habe letztens (10.02.25)
    in der BR-Sendung: "Der Schmidt Max auf der Suche nach Stille"

    Auszüge eines Interviews aufgeschnappt, in dem dargelegt wurde,
    wie sehr unser Gehirn Stille braucht, um Höchstleistungen zu erbringen.

    Werde mir nun die gesamte Sendung (Mediathek) in Folge dieses Threads
    zu Gemüte führen.

    VG
     
  17. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Das Problem kenne ich auch. Bei vielen Geräten lässt sich ein Musikprogramm einstellen, wo alle Automatismen abgeschaltet sind. Das verbessert es deutlich.

    Gruß
    Friedrich
     
  18. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Mein jüngerer Sohn ist Hörakustikmeister und hat hin und wieder davon gesprochen, das Menschen, die zu lange zögern Hörgeräte zu tragen,
    es viel schwerer haben, sich an diese zu gewöhnen, weil das Gehirn verlernt richtig zu hören.
    Noch brauche ich das nicht, aber manchmal kommen es zwischen meiner Frau und mir, beide Ü60, zu Unstimmigkeiten oder lustigen
    Gesprächen, weil einer den anderen falsch versteht.
    Wir bilden uns auch ein, das früher die Tonqualität im Fernsehen besser war, weil wir jetzt die Lautstärke erhöhen müssen, um alles zu verstehen.:(
    Wir hören noch gut, dafür hapert es mit dem Verstehen.;)
     
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  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich kann alle noch gut hören, nur meine Frau nicht.
     
  20. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ja genau! Schlecht hören heisst ja nicht, dass alles leiser ist, sondern dass man manche Frequenzen schlechter hört, vor allem höhere über 4000 Hz. Das führt dazu, dass die Menschen nuscheln, man hört sie, aber man versteht nicht mehr alles. Vor allem Menschen mit höheren Frequenzen in der Stimme. Ein Grund, warum Männer sich gegen Hörgeräte sträuben wenn die ihre Frauen nicht mehr verstehen! ;)
     
    Sax a`la carte, bthebob und Gerrie gefällt das.
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