neuer jazzclub in hamburg…nica

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von zwar, 10.September.2024.

  1. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

  2. Soggi

    Soggi Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Tipp. Sieht sehr spannend aus. :)
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Danke @zwar - da muss ich wohl öfter mal nach Hamburg :cool:
     
  4. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich hoffe, es wird und bleibt ein Jazzclub und keine schicke HipHop-Disse mit „coolem Jazz“-Anstrich, nur weil dann mehr junge Leute gezogen werden.
    Das Elb“Jazz“ Festival ist da das schlechte Beispiel und sogar im Birdland machen sie immer mehr Pop, Standup Comedy und anderen … äh … nicht-Jazz (für den es eigentlich in Hamburg mehr als genug Spielstätten gibt).

    Was mich optimistisch stimmt: Fee Schlennstedt hat es im Unterfahrt in München und im Quasimodo in Berlin ziemlich gut hingekriegt.

    Was mich zweifeln lässt: Pannonica de Koenigswarter war zwar sicher auch mal in Paris, ihren Ruf als Jazzbaroness hat sie sich aber eindeutig in New York erworben. Da sich der Redakteur beim NDR sich sowas eher nicht selber ausdenkt, habe ich meine Befürchtung, wie tief die Passion der Betreiber sitzt, die den Redakteur gebrieft haben.
     
    Maggs, antonio, giuseppe und 4 anderen gefällt das.
  5. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Schaun wir mal dann sehen wir ja...

    Danke fur den Tipp
     
  6. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    So, heute war ich dann mal dort.

    Das Konzert von George Cables (80!) war genau nach meinem Geschmack. Knapp zwei Stunden ohne Pause. Großartig! Auch die Mitmusiker.

    Ich hätte das nur gerne im Birdland oder sonstwo gesehen.

    Also eigentlich hätte ich gerne überhaupt was gesehen: vor der Bühne steht eine dicke Säule und es gibt etwa 5 Tische, von denen aus man die ganze Bühne sieht.
    Den Sound fand ich auch… unterdurchschnittlich.

    Als ich die Veranstalterin freundlich fragte, warum die Bühne in der hintersten Ecke und nicht - wie in Amsterdam im BIMhuis oder einigen anderen Clubs - vor dem Fenster (mit grandiosem Blick auf einen der schönsten Fleete Hamburgs) gebaut sei wurde ich mit einem pampigen „Ham wir alles schon durch. Ham wir kein Platz mehr!“ stehen gelassen.

    Meiner Meinung nach (ich habe mein Studium in der (Event-)gastronomie verdient) wäre da nicht weniger Platz - aber viel mehr Qualität für die Gäste - die immerhin ziemlich teure Tickets bezahlen (im Vergleich HH, Berlin etc.).

    Ich gehe jedenfalls dort nur noch zu Acts, die mich besonders interessieren und die nirgends sonst zu sehen sind.

    Schade, eigentlich.
     
    _Eb und khhs gefällt das.
  7. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ein Nachtrag zum Thema:

    Ich war gestern mal wieder im Nica.
    Lisa Wulff Quartett.
    Musikalisch seeehr schön, obwohl ich mit dem Soundkonzept von Adrian Hanack nicht so viel anfangen kann und Frank Chastenier in seinen Solos auch bei Contemporary-Stücken gnadenlos bluest und swingt !



    An der Spielstätte hat sich in vier Monaten nichts geändert - trotz damals wie heute eindringlicher Beteuerungen, man wäre noch dabei, alles einzurichten, wäre ja noch alles ganz neu und frisch!

    Die Bühne ist immer noch hinter einer dicken Säule, die Wände und Decke sind immer noch schallhart und klatschen ins Ohr, es gibt immer noch nur genau eine Toilette (d.h. einen Zylinder), die studentischen Hilfskräfte sind immer noch stets bemüht (also, nicht alle...) und die Anmoderation besteht immer noch aus fünf Minuten Werbung für den Spielort und 30 Sekunden für die Band.

    Was sich tatsächlich verbessert hat:
    Es haben jetzt alle Strahler im Zuschauerraum Wabenfilter und alle sind senkrecht nach unten gerichtet. Dadurch ist es zwar zappenduster, aber es wird niemand mehr geblendet :banghead:
    Und es gibt angeblich eine Garderobe, die sei aber heute nicht besetzt...

    Á propos: es war ziemlich genau das Viertel der Plätze besetzt, von denen man überhaupt etwas von der Bühne mitbekommt.
     
    _Eb gefällt das.
  8. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Dann wird das Ding früher oder später wieder schließen,bei diesem Service. Aber egal,Jazz ist eh fast Tod
     
  9. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ganz im Gegenteil.

    Das, was unter dem Begriff „Jazz“ heute geführt wird, ist alles andere als tot.

    Es ist nur nicht mehr „populär“ weil es weder in ein 30 Sekunden Video passt noch die „gute alte Zeit“ mit lustigen Klamotten, drei Akkorden, acht Zylindern und 40 Liter Benzin pro 100km

    Das wäre sehr schade. Das Potenzial an schon fast Toten, die diese Musik hören wollen, wäre da.
    .
     
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  10. Soggi

    Soggi Ist fast schon zuhause hier

    Nunja, ich möchte gerne dagegen halten. Es gibt viele Gründe, das Musik nicht Tod ist. Und der Laden funktioniert. Schaut euch Mal das Programm an.
    Wie selber gegen zu Stacey Kent und Ida Sand. In diesem Jahr kommt noch die Creme de la Creme des Jazz und Soul wie Curtis Tigers und Torsten Goods und und und. Viele Konzerte sind ausverkauft. Vor allem, Fee Schlennstedt weiß was sie will und hat weder den Laden noch die Inneneinrichtung auf gut Glück eröffnet und gebaut.
    Allerdings, der Laden muss sich etablieren und ist ein anderes Konzept als das Birdland oder Cotton Club. Spaß machen alle Clubs. :)
    Nur Mut, am besten alle Clubs besuchen:p
     
  11. Soggi

    Soggi Ist fast schon zuhause hier

    Ups, war zu spät. Mein Beitrag bezieht sich auf...

     
  12. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Das Programm sehe ich sehr wohl. Sehr beeindruckend und sicher eine Frucht der unstrittig guten Arbeit in Berlin und München - fragt sich nur, wie lange es dauert, bis sich herumgesprochen hat, dass man dort als Künstler gegen eine Säule spielt…

    Insofern sehe ich nicht, was das Programm - bei dem man aktuell für fast alle Konzerte noch problemlos Karten bekommt - darauf hindeutet, der Laden würde „funktionieren“.

    Dafür reagiert sie aber ziemlich dünnhäutig auf konstruktive (und freundlich vorgetragene) Vorschläge.
    Außerdem ist sie - nach meinen Informationen - nicht die Betreiberin sondern von als quasi „Impresario“ engagiert.
     
  13. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Also wenn ich mal in Deutschland in die aktuellen Top 100 Charts schaue,dann weiß ich nicht ob es da auch nur einen Jazztitel drin gibt. Das meinte ich damit. Ich mag Jazz,aber er hat doch inzwischen keinen wirklichen Stellenwert mehr in der gesamten Musiksituation.
     
  14. Tröto

    Tröto Strebt nach Höherem

    Du scheinst dem Morbiden verfallen zu sein. :)
    Dem Jazz schaust Du beim Dahinsiechen zu und bewirbst zudem als aktiv tätiger Sterbebegleiter hier im Forum den Rock 'n' Roll. Falls ich diesbezüglich falsch liegen sollte:
    Gibt es aktuell einen Rock 'n' Roll-Titel in den Top 100 Charts?"

    Wie wäre es alternativ mit Death Metal? Der scheint ja noch nicht zu zucken.
     
    bthebob gefällt das.
  15. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Wenn ich da mal schaue, finde ich aktuell auf Platz 42 der Albumcharts… Keith Jarrett

    Und es gibt eine Jazz Top 20

    Was ich nicht finde, ist z.B. so etwas, was Du mit dem Ramschladen machst… nicht mal als eigene Chartrubrik … deswegen tot?

    Wenn man also aus einem persönlichen Gefühl heraus mit der Positionierung von Spartenmusik in den Verkaufscharts ein Genre als „tot“ abstempeln will, kann das ziemlich nach hinten losgehen.

    Jazz* ist nicht tot. Hat aber schon immer etwas komisch gerochen.

    * über den Jazzbegriff lohnt es sich nicht (schon wieder) zu streiten. Das hatten wir erst und von mir aus ist alles Jazz, was sich selbst so einsortiert (sogar Laufey) oder woanders nicht unterkommt.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Haha, das hast du sehr schön pointiert formuliert, auch wenn die amerikanische Aufbruchsstimmung der 1950er mit Benzinverbrauch nicht hinreichend erklärt ist. Es gab noch keinen Klimawandel, (fast) jeder konnte plötzlich im Sommer Lebensmittel kühl aufbewahren und hinreisen wo er wollte, und die Wissenschaft war überzeugt, alle Krankheiten in absehbarer Zeit zu besiegen und die Post per Raketen auszuliefern.

    In Wahrheit hat das aktuelle Publikum für Rock’n’Roll und Jazz vermutlich eine größere Überlappung, als man denkt. Der Anlass ist halt heutzutage ein anderer…
    Jazz als sich stets weiterentwickelnde Kunstform.
    Rock’n’Roll als Partymusik einer anderen Generation.
     
  17. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Immerhin kennst du unseren Namen :D;) Wir sind ja nur Hobbymusiker ,da ist es definitiv nicht das Ziel in die Charts zu kommen,sondern mit viel Spaß dabei Geld zu verdienen. Und den haben wir und das tun wir.
    Jazz riecht so komisch (wie du sagst) weil es fast tot ist. Deswegen ja der Geruch. Frag mal einen Jugendlichen wer Glen Miller,Charlie Parker oder Frank Sinatra ist. Ich möchte nicht wissen,wieviele man da fragen muß,bis dir einer die richtige Antwort gibt. Das zeigt doch so ziemlich genau,wohin der Weg führt. Wenn wir paar alten Jazzliebhabenden Säcke bald ausgestorben sind (und das dauert nicht mehr ewig) ,was bleibt denn da noch vom Jazz übrig:confused:
     
  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Da mach ich mir beim Rock'n'Roll eigentlich fast mehr Sorgen, dass er mit dem Publikum ins Grab geht, wenn nicht Hollywood bald ein paar Petticoat-Chrom-Cadillac-Streifen für die jetzt Jugendlichen raushaut, damit die wieder was mit Namen von Chuck Berry bis Peter Kraus was anfangen können. :)

    Jazz dagegen halte ich für gefundenes Fressen einer schmalen Sparte unserer jungen sportlichen Selbstoptimierer. Da ist es dann vielleicht nicht unbedingt immer das Gleiche, was unter Jazz verstanden wird, und die meisten Alten werden irgendwann nicht mehr mitspielen dürfen - andererseits ist genau das ja auch schon immer irgendwie ein traditionelles Momentum im Jazz gewesen. Mein Tipp - den kriegste nicht tot!
     
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  19. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ehrlich gesagt sind bei den Shows mit meiner 50er Rock’n’Roll Band erstaunlich viele junge Leute,die alle Tanzen. Da nache ich mir keine Sorgen
     
  20. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Frag mich mal, wer Elvis ist. Oder Peter Kraus.
    Darüber hinaus wird es bei mir schon eng, überhaupt Namen aufzählen zu können...

    Wie weiter oben schon @giuseppe schrieb, wird es eine Musik schwer haben, die mit ihren Nostalgikern alt wird.
    Wenn wir Boomer aussterben, ist die Unterhaltungsmusik unserer Eltern mit uns Geschichte.

    Im großen Jazz-Universum kommen jeden Monat um die 20 Alben heraus - keine Remaster sondern komplett neue Musik.

    Du schreibst ihn ja oft genug ;)
     
    JTM gefällt das.
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