Entlacken

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von saxchrisp, 22.September.2018.

  1. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Da du Klappen ja zum spielen öffnest und schließt ist das kein Hinweis auf die Dichtigkeit....

    Das mit den feuchten Fingern kann auch was mit den Putzen zu tun haben.

    Theorie: es liegt an den "Salzspuren". Die Flüssigkeit läuft immer über die gleichen Bahnen.
    Was deshalb bei mir tatsächlich mehrfach geholfen hat: das Sax feucht auswischen, trocknen lassen und dann vor dem spielen in das Sax reinspucken :depressed:und an der Rückwand sauber runter laufen lassen und das wieder trocknen lassen.
    Ich bin mir nicht sicher, ob's wirklich so funktioniert, aber schaden tut es nicht (besonders der Teil mit dem mal gründlich Putzen) und wie gesagt, zumindest hatte ich immer den Eindruck, dass es geholfen hat.
    (Falls ihr es probiert und geklappt hat, könnt ihr in einem neuen Thread davon ja berichten),
     
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  2. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Mag für Zeigenaussagen vor Gericht sicher gelten. Aber den Schluss, dass die Ohren von erfahrenen Musikern keine echte Relevanz haben, halte ich für echt wild. Wenn ein Saxophonist, nicht bewerten kann, was ein guter Klang ist, können wir das hier alles gleich sein lassen.

    Ja, eine anekdotische Einzelmeinung hat wenig Gewicht. Wenn Tante Gertrude sagt, dass Tigerquarzkristalle gegen ihre Migräne geholfen haben, sollte man skeptischer sein, als wenn der Hausarzt einem Aspirin empfiehlt. Klar, es gibt aus Homöopathie Arzte, aber das ist ne ziemliche Minderheit.
    Es gibt hier diverse professionelle Musiker (Studium, Jahre an intensiver Spiel- und Unterrichtspraxis) und Instrumentenmacher.
    Deren Meinung ist zwar kein wissenschaftlicher Fakt, aber dennoch sehr hat das meist Hand und Fuß.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juni.2025 um 13:09 Uhr
  3. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Nur weil zwei Theorien aufgestellt werden, heißt das nicht, dass die gleichwertig sind.
    Für Theorie 1 (gute Mitschwingeigenschaften) gibt's Test's und Hinweise zu hauf, die das untermauern.

    Was gibt es für Theorie 2? ist ja nicht so, dass die großen schweren und daher Schwingungsträgeren Instrumente wie Tuba und Co für ihre leichte Anpsrache bekannt wären.
    Und real kann man kein Schwinungsresistente Objekt bauen.
    Und theoretisch macht es auch keinen Sinn. Die schwingende Luftsäule hat ja eine sich bewegende Form. Wir wissen alle, was passiert, wenn man eine Schwingung im Sax stört. Denn dafür ist die Oktavklappe da. Die bricht die lange Grundschwingung, weshalb wir den ersten Oberton hören. (Sehr gut verständlich über das Prinzip der schwingenden Seite)
    Ja, wenn das Instrument sich bewegt, geht Energie durch Bewegung verloren. Es geht aber nicht darum, dass es möglichst viel mitschwingt, sondern dass es optimal mitschwingt, mit wenig Widerstand.

    Sehr vereinfachte Analogie: Wo kann man besser Hochspringen? auf einem Trampolin oder einer Betonfläche....
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Nur zu, stelle sie ein. Interessiert mich.

    Die Oktavklappe hat nun gar nichts mit dem Schwingungsverhalten des Korpus zu tun. Da geht es nur um die stehende Welle im Instrument. Auch ein Vergleich zur Tuba ist nicht zielführend, denn da werden ganz andere Wellenlängen bei gleichem Material, aber einem ganz anderen Korpus erzeugt.

    Zum Trampolin: wo behält denn eine Stahlkugel mehr Bewegungsenergie? Wenn sie auf eine Stahlplatte oder wenn sie auf eine Matratze fällt?
     
  5. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Wahrscheinlich weil damit auf wenig gewonnen wäre. Nur weil sich ein paar Leute in einem Fachforum streiten, ist ja nicht viel gewonnen und die Saxfirmen haben halt einfach ihre Experimente gemacht. Saxophonspielen ist halt nicht Rocketscience.

    In den 00er Jahren wurde gerne mal ein paar schlechte Tests mit Querflöten gemacht. 6 Flöten, 6 verschiedene Spieler und eine handvoll Zuhörer (wenn ich mich recht erinnere, keine Musiker). Synopsis: der Unterschied zwischen den Spielern war sehr ausgeprägt (Ach was), der Unterschied bei den Flöten so marginal, dass die Autoren das als nicht relevant abtaten. Auch deren unterschiedliche Messergebnisse haben die als wahrscheinlich nicht hörbar abgetan.
    Super komischer Experimentaufbau, auch eine viel zu kleine Zuhörerschaft um eine statistische Auswertung zu machen.
    Wenn man einen ungeübten Hörer 36 Aufnahmen mit unterschiedlichen Spielern vorspielt, hört der natürlich maximal die unterschiedlichen Spieler raus.

    Für Blechblasinstrumente gab's auch was ähnlich schlechtes. Leider habe ich die Sachen beim meiner letzten Suche nicht wieder gefunden. Ist bei SOTW unter bergen an unrelevanten Beiträgen verschütt gegangen.
     
  6. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Willst du mir sagen, dass du noch nie schwerere und leichtere Instrumente in der Hand hattest? Leih dir doch mal Soundexpander, Klangbogen usw.
    Die ganze Lackdebatte gehört auch dazu. Die Gummibänder um den Schalltrichter.
    Hey, montier doch einfach mal die untere Mechanik und so ab, braucht man für die höheren Töne ja nicht.

    Es gibt so viel, was man selbst testen kann in diesem Bereich. Jedes Sax was du anspielst, bringt da deine Erfahrung weiter.

    Oder bei jedem Schüler, bei dem ich an dem Klang arbeite. Noch nie aufgefallen, dass der Sound so viel besser ist, wenn die das Instrument wirklich zum schwingen bringen?

    Aber naja, ich glaube, ich hab in diesem Thread inzwischen eh schon zu viel gepostet. Ich versuch's jetzt mal sein zu lassen. Sehe keine Mehrwert mehr
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Sehr hübsch, habe ich nur nicht gesagt. So wenig wie Du behauptest, ein Zeuge könne keinen Zebrastreifen erkennen.
    Ansonsten bedarf es keines erfahrenen Musikers, um einen Klang als gut zu empfinden, aber um gut oder schlecht geht es doch auch nicht.
    Die Frage dreht sich doch um erkennbare Veränderungen des Klangs von Saxophonen, die einer bestimmten Behandlung unterzogen wurden.
    Und um die Frage, wie sicher solche Klangveränderungen dann auch erkannt werden oder halt phantasiert.
     
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  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie ich versucht habe deutlich zu machen: Bei MIR auf dem Tenor ist es so - wenn es sabbert ist das Horn nicht dicht.
    War das Horn dann bei @Toko , ist es mit dem Sabbern vorbei. Immer.

    Aber vielleicht spuckt der ja einfach nur rein… :hammer:
     
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  9. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    @Silver habe es glatt übersehen, dass es so angegeben war, bestimmt weil ich leichten Neid verspürt hatte, da mich das gesabbere bei mir nervt. Alles gut, ging wirklich um mein Pech damit.
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich war mal in der Werkstadt ...

    https://youtube.com/shorts/YcB8K6ouaMs

    Das erste hohe E treffe ich auf Anhieb nicht. Das ist ungewöhnlich. Klar, korrigiert man das gleich und macht es beim nächsten Lauf mit dem Ansatz wett, aber ich muss sagen, mit Schraubzwinge ist der Blaswiderstand tatsächlich größer. Kann ich also nicht empfehlen, das SetUp.

    Klanglich, hier im Raum und auch auf dem dürftigen Handysound, stelle ich keinerlei Veränderung fest.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juni.2025 um 18:45 Uhr
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Der Blaswiderstand ist sooo hoch, dass man überhaupt nichts hört und sieht: Das Video wird mir als "privat" verweigert...
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, hab ich ja auch für mich gedreht, das Filmchen. Gut, ich werde mal sehen, was ich machen kann.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

  14. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Das nenne ich mal Einsatz. :sensatio:

    Ich würde sagen, damit haben wir unseren Forumsakustiker gefunden, den @giuseppe ja so vehement fordert. Noch ein paar Flächenmikros dran und los geht's mit der zweiten (oder dritten oder vierten...?) Karriere. :-D
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da soll einer sagen das Auge hört nicht mit! Ich finde es großartig. Und wenn du die Schraubzwinge fest genug an der Bogenaufnahme zudrehst, spricht alles etwas schlechter an! :D

    Aber im Ernst: Welche Lage spricht besser an, was schlechter? Oder alles schlechter? Wie ist der Widerstand über das Horn?
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Spricht alles schlechter an und besonders die Höhen.
     
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  17. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Es ist jetzt natürlich nicht das Entlacken), aber es geht hier seit langem mitunter um die Gewichtsunterschiede.
    Ich haber mal mehrmals Two1 und Two10 gegeneinander getestet. Zuweilen mehrere Stunden lang.
    Die Unterschiede, die mir bekannt sind:
    Two10 ist 400 gramm schwerer,
    Andere Konstruktion der Mechanik
    Andere Konstruktion der S-Bogen-Bügel.

    Die Unterschiede, die ich wahrgenommen habe:
    Two10 ist viel einfacher zu spielen.
    Two10 klingt wesentlich heller, grauer, ruhiger, eleganter; Two1 dagegen mit meinem Spielniveau dunkel, breit und ein wenig blechern.
    Two10 hat einen etwas höheren Blaswiderstand und dadurch unvergleichlich leichter zu kontrollieren.
    Beide Instrumente sprechen hervorragend an, Two10 jedoch etwas leichter.
    Getestet habe ich lakierte Instrumente mit Otto Link NY 7* und Java Red 2.5.

    Liebe Grüße, Alex.
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, das stimmt. Aber die Sachen gehören ja irgendwie zusammen bei der Frage, was der Korpus mit dem Sound zu tun hat. Wir wissen da einfach zu wenig drüber und unser foreneigener Akustiker kommt nicht aus die Pötte.

    Mein Experiment mit der Schraubzwinge lässt mich etwas umdenken. Tobias hat wohl damit recht, dass mehr Masse am Korpus mehr Blaswiderstand bedeutet. Das muss aber erst einmal gar nicht gut oder schlecht sein. Einen Soundunterschied habe ich nicht gehört.

    Einen Lacküberzug aber zur Masse des Metalls addieren zu wollen, scheint mir aufgrund des wenigen Gewichts vom Lack nicht sinnvoll. Dennoch kann der Lack natürlich feinste Schwingungen des Metalls dämpfen.
    Im Test interessant fände ich zwei identische Bögen, mal lackiert, mal unlackiert, denn ich gehe immer noch davon aus, dass die spritzigen Obertöne da oben produziert werden und man den restlichen Korpus eher vernachlässigen kann.
     
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  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dann fass mal mein klappenloses Tenor beim Obertonspielen an verschiedenen Stellen an - das nutzt die ganze Länge zum mittanzen. Ist aber natürlich wieder eine Extremsituation, die beim normalen Horn nur beim tiefen Bb so zutrifft.
     
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  20. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Da sehe ich eher einen anderen Zusammenhang: versuche mal einen Topf zu nehmen und mt einem Metallschöpfer gegen den Boden zu schlagen. Und dann den Topp mit einer Schicht ganz dünner Plastikfolie möglichst stramm zu überziehen, so dass die Öffnung frei bleibt - und dann den gleichen Schlag mit dem Schöpfer.
    Ich glaube,dass die Lackschicht, auch wenn die elastischer ist, als die Messingoberfläche, Schwingungen nicht wegen des zusätzlichen Gewichtes dämpft.
    Interessant wäre zu erfahren, ob die lackierten Teile aufgrund der Temperaturschwankungen weniger "Stimmungsschwankungen") haben, als die unlackierten.
     
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