Band in a Box 2009.5

Artikel in 'Tipps, Tricks & Tests', hinzugefügt von Claus, 19.Januar.2010. Current view count: 48432.

Look and Feel

Die Bedien-Philosophie von Programmen zu beurteilen ist eine zugegeben sehr subjektive Angelegenheit. Was dem einen unlogisch und umständlich erscheint, wird von jemand anderem durchaus als gelungen wahrgenommen. Also, mit dieser Einschränkung folgt mein subjektives Urteil: für mich ist das Benutzerinterface von Band-in-a-Box der größte Kritikpunkt an dem Programm.

Diese Aussage ist natürlich begründungsbedürftig. Nach kurzer Beschäftigung mit Band-in-a-Box und seinen Bestandteilen wird schnell deutlich, dass das Programm in einer DOS-Umgebung entstanden ist. Allein schon die Dateibezeichnungen legen bei der großen Mehrheit der Dateien mit ihrer kryptischen Beschränkung auf 8 Buchstaben plus Dateiendung Zeugnis von diesem Erbe ab. Die Programmfunktionen werden alternativ über drop-down-Menüs oder über eine Vielzahl von poppig bunten Icons gesteuert.

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Diese sind nur zum Teil selbsterklärend. Das größte Problem ist, dass sich das langjährige Wachstum der Programmfunktionen auch in den Bedienelementen wiederspiegelt. Es wurde von Programmversion zu Programmversion wie bei den Schichten einer Zwiebel dazugepackt, ohne dass der Versuch erkennbar wäre, Wichtiges von Unwichtigem, häufig genutzte von weniger häufig genutzten Funktionen abzuschichten. Es fehlen Hierarchien und die Konzentration auf das Wesentliche.

Auf der anderen Seite verstecken sich einige durchaus wichtige Funktionen in völlig überladenen Dialogboxen.

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Was bedeutet das nun für den Nutzer? Die beschriebenen Kritikpunkte führen nicht zu unüberwindlichen Schwierigkeiten. Wenn man sich erst einmal mit den Funktionen vertraut gemacht hat, gewöhnt man sich auch an die Bedienung. Die Lernkurve ist allerdings steiler, als sie bei einer schlüssig und durchgängig umgesetzten Bedienung sein könnte. Das Interface verdiente eine grundlegende Renovierung, aber zu diesem Schritt haben sich die Macher trotz häufiger Hinweise in den Band-in-a-Box Foren nicht zu einem solchen Schritt durchringen können.

Die Abzüge in der B-Note werden allerdings durch zwei Umstände deutlich abgemildert. Zum einen liefert PGMusic zu Band-in-a-Box ein gedrucktes, immerhin über 300 Seiten starkes Handbuch aus, was ja heutzutage durchaus nicht mehr selbstverständlich ist. Zum anderen gibt es eine sehr brauchbare Hilfefunktion, die auch eine ganze Reihe von Tutorien zu verschiedenen Programmroutinen und Aufgabenstellungen enthält. Und als Schmankerl werden noch einige Lernvideos geliefert (es geht doch nichts über praktische Demonstrationen); darüber hinaus kann man weitere Videos auf der Homepage ansehen bzw. dort herunterladen.
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