Richtig Saxophone kaufen

Bezugsmöglichkeiten

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, an ein Saxophon zu kommen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.


Der Fachhandel:
Mit Abstand immer noch die sicherste und zuverlässigste Methode, um an sein Saxophon zu kommen. Allerdings kann man auf diesem Weg meist nur Neuinstrumente erwerben. Man wird beraten, kann sie anspielen, hat die Möglichkeit zum Mietkauf, kann vielleicht den einen oder anderen Rabatt raushandeln und bekommt auf das erworbene Instrument Garantie. Allerdings sollte man sich vorher informieren, welches Instrument sinnvoll ist und was es bei anderen Händlern kostet – nichts aufschwatzen lassen. Es kann nie schaden, den Instrumentallehrer mitzunehmen. Er hat von der Thematik meist wesentlich mehr Ahnung und weiß, welche Instrumente er empfehlen kann.


Zeitungen:
Zeitungen sind eine Fundgrube für gebrauchte Instrumente, Vintages wird man hier eher selten finden. Hier kann man ohne Zweifel das eine oder andere Schnäppchen machen. Man sollte aber unbedingt vor dem Kauf einen Termin zum Anspielen vereinbaren, um nicht die Katze im Sack zu kaufen. Auch hier ist es immer gut, eine zweite Person mitzunehmen. Und immer auf die eigene Sicherheit achten. Im Großen und Ganzen aber recht sicher, wenn man selbst (oder ein Freund) schon etwas von der Thematik versteht.


ebay:
Die Katze im Sack – dieses Bild dürfte wohl auf viele hier gekaufte Instrumente zutreffen. Oftmals sind die Entfernungen zwischen Verkäufer und Käufer dermaßen groß, dass ein Anspielen vor dem Kauf nicht möglich ist. Die zweite Person ist also überflüssig. Hier sollte man besonders was den Zustand der Instrumente angeht sehr vorsichtig sein. Jeder 15jährige kann in zehn Minuten gravierende Schäden auf Photos beseitigen. Dafür gibt es hier aber alles: manche Hersteller verkaufen ihre fabrikneuen Saxophone, Privatpersonen ihre gebrauchten und Vintages. Besonders bei denen sollte man sich aber schon etwas auskennen, bevor man es wagt mitzubieten.


Pfandleiher/Antiquitätenhändler:
Besonders erstere sind die größte Quelle für gestohlene und absolut überteuerte Instrumente. Wer hier kauft sollte schon ein gehöriges Wissen über Saxophone besitzen, um sie und vor allem ihren Preise richtig einzuschätzen. Nur für Experten. Die zweite Person sollte diesmal schwer bewaffnet sein


Saxophone testen

Es ist soweit, man kann das Saxophon (egal ob neu, gebraucht oder Vintage) endlich ausprobieren – aber wie? Zunächst empfiehlt es sich, folgende Dinge mitzunehmen:

• Mundstücke, die man momentan benutzt
• Korkfett (besonders bei neuen Instrumenten unbedingt nötig)
• ein Stimmgerät, um die Intonation zu prüfen
• viele Blätter (nicht dass es am Blatt liegt, dass es so muffig klingt)
• eine Taschenlampe (um festzustellen, ob es deckt)
• wenn möglich eine zweite Person, die Ahnung von der Sache hat

Beginnen sollte man mit einer Untersuchung des Instruments: ist der Lack beschädigt, hat es Dellen, fehlen Perlmutteinlagen, decken alle Polster… Ist es ein Vintage, dann lieber zur Sicherheit noch mal zurückblättern zur dortigen Checkliste.

Dann kann mit dem Anspielen begonnen werden. Der S-Bogen muss unter Umständen gut gefettet werden. Besser, als es anzuspielen und gleichzeitig auf das Stimmgerät zu schauen, ist es, zu spielen und den anderen das Stimmgerät bedienen zu lassen, damit man Defizite nicht unbewusst ausgleicht. Zur Sicherheit kann man danach noch mal die Rollen tauschen. Spricht die Tiefe schwer an, ist eventuell ein Polster beschädigt (mit Taschenlampe prüfen). Bei neuen Instrumenten lohnt es sich, dasselbe Instrument mit mehreren verschiedenen S-Bögen zu testen, da diese den Klang und die Intonation sehr stark beeinflussen können.

Es empfiehlt sich auch Mundstücke für andere Saxophone mitzubringen, denn man weiß nie, was in dem Laden noch alles rumsteht.

Ist der Preis okay, die Ansprache gut, die Intonation sauber, der Klang ansprechend und das Gefühl gut, steht einem Kauf eigentlich nichts mehr im Wege. Sollte etwas nicht in Ordnung sein bloß keine Angst haben, den Verkäufer direkt darauf anzusprechen und zu fragen, ob das den Preis nicht mindert oder ob der Mangel behoben werden kann. Schließlich ist er es ja, der verkaufen will.