Teal, Larry: The Art of Saxophone Playing

Artikel in 'Schulen & Etüden', hinzugefügt von Schorsch, 13.Februar.2008. Current view count: 9174.

Autor: Teal, Larry
Titel: The Art of Saxophone Playing
Verlag: Summy-Birchard Inc.
Datum: 1963
Sprache: Englisch
Preis: 15,95 €
ISBN: 0-87487-057-7
Bemerkungen:
111 Seiten

Larry Teals musikalischer Werdegang begann nicht mit dem Saxophon, sondern mit verschiedenen anderen Instrumenten. Als Student wurde er geprägt von seinem Lehrer, dem französischen Flötenvirtuosen Georges Barrère. Teal spielte Bassklarinette beim Detroiter Symphonieorchester, interessierte sich aber zunehmend für das Saxophon. Sein Kenntnisreichtum, den er sich erwarb und sein wachsendes Ansehen als Saxophonist führten dazu, dass er eine Vollzeit-Anstellung als Saxophonlehrer an der University of Michigan erhielt - als erster Saxophonspieler an einer größeren Universität.

Wenn man die Leser-Rezensionen der amerikanischen Ausgabe von Amazon liest, dann kann man ohne dieses Werk eigentlich gar nicht leben. Fast durchgängig werden 5 Sterne vergeben und es wird mit Superlativen nicht gespart. "Die Bibel des Saxophons" oder "Du solltest Saxophon nicht ohne Mundstück oder ohne dieses Buch spielen" sind nur zwei Beispiele.

Ist es wirklich so gut?

Fangen wir ausnahmsweise einmal mit den negativen Punkten an. Zum einen gibt es keine deutsche Übersetzung des Werks. Wer also mit dem Englischen auf Kriegsfuß steht, der sollte sich nach deutschsprachigen Alternativen umsehen, von denen es ja durchaus eine Reihe gibt. Ein weiterer Nachteil (für den das Werk allerdings "nichts kann") ist sein Alter. Über einige Dinge sind vierzig Jahre Musikgeschichte doch etwas hinweggegangen. Dies betrifft in jedem Fall die Literatur- und Musikempfehlungen, die Einschätzung der Rolle des Saxophons in der Musik, Markenempfehlungen und möglicherweise auch einige Ausführungen zu physikalischen Aspekten des Saxophons. Als letzten Punkt auf der Minus-Seite könnte man die etwas technokratisch-wissenschaftlich angehauchte Sprache an sich nennen. Saxophon-Schulen neueren Datums legen erkennbar mehr Wert auf die Vermittlung von Spielspaß und haben oft ein moderneres didaktisches Konzept. Das heißt, dass Teals Buch vielleicht auf junge Spieler nicht die größte Anziehungskraft ausüben dürfte.

Jetzt aber zu den positiven Aspekten: The Art of Saxophone Playing ist ein Fundus profunder Informationen und großartiger Tipps zum Saxophonspiel. Viele Darstellungen, z.B. zur Bearbeitung von Saxophon-Blättern, können immer noch als Standard gelten. Der Autor widmet sich den verschiedensten Aspekten des Instruments (Geschichte des Saxophons, Auswahl eines guten Instruments, Pflege, Mundstück, Blätter etc.) ebenso wie den Grundlagen der Tonerzeugung und des Spiels. Sorgfältig werden der Atemvorgang und der Weg des Luftstroms erläutert. Viel Wert legt Teal auf die Erklärung des Ansatzes in allen Facetten. Viel Mühe wird auch auf die verschiedenen Varianten des Vibrato verwendet, auf den richtigen Einsatz der Zunge und auf die Ausbildung einer guten (Finger-)Technik. Das Werk spart nicht mit Abbildungen, Zeichnungen und Tabellen, z.B. für Griffe im Altissimo-Bereich oder für Into-nations-Korrekturen.

Fazit: Larry Teal selbst rät dazu, nicht auf einen Lehrer zu verzichten - ein guter Rat. Wer es dennoch im Selbststudium versuchen möchte, dem (aber nicht nur dem) kann "The Art of Saxophone Playing" wärmstens ans Herz gelegt werden. Man kann zwar alle Informationen mittlerweile auch in anderen Büchern finden, aber selten so umfassend und konzentriert wie bei Teal.
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