Seid ihr mit eurem Saxspiel "angekommen"?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 4.März.2016.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @Rick

    Das Faken darf aber nur eine Notmaßnahme sein.

    Ich habe von den Meistern eher gelernt, mit Risiko zu spielen.

    Das heisst aber nicht unvorbereitet ins Konzert zu gehen, sondern das persönliche Machbare abschàtzen zu können.

    Irgendein deutscher General hat mal gesagt: Der Schlachtplan hält nur bis zum ersten Schuss.

    Aus meinem Projektmanagement kann ich dies nur bestätigen.

    Du brauchst ständig einen Plan B und die Flexibilät Lösungen zu finden.

    In der Musik ist dies nicht anders.
     
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  2. flar

    flar Guest

    Doch noch mal moin

    Ich bin bestimmt nicht das was man als gut auf dem Saxophon bezeichnet und weder Profi noch "Halbprofi", aber ich spiele nur in Ausnahmefällen ohne Gage!

    Ach so, Yakety Sax habe ich auch schon auf die Bühne gebracht.
    Im Gegensatz zu Rick mag ich den Titel sehr gerne, bin mir aber ziemlich sicher das er ihn trotzdem sehr gut rüber gebracht hat.

    Übrigens hat Boots Randolph den Titel auch immer sehr "locker" interpretiert und den Mann auf diesen Titel zu reduzieren wird der Sache nicht ganz gerecht.
    Er war ein vielbeschäftigter Studiosaxophonist in den 60'er Jahren und ist auf unendlich vielen Platten gekannter Künstler zuhören.
    In den seltenen Momenten z.B. wo bei Elvis Presley ein Saxophon solistisch zuhören ist hört man Boots Randolph!

    Viele Grüße Ralf
     
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  3. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
    sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. von Antoine de Saint-Exupery (Werk: Die Stadt in der Wüste / Citadelle)

    Die Sehnsucht macht bei mir das Sax spielen aus - das Instrument in die Hand zu nehmen und immer aufs Neue versuchen schöne Töne zu spielen, der Musik gerecht zu werden. Dieses Musikinstrument, das Saxophon, ist mit das Beste, was mir in den letzten Jahren passiert ist.

    Mein bester Lehrmeister der Sehnsucht ist mein Lehrer, der oft stoisch immer wieder ein denselben Takt verlangt zu spielen, bis er sitzt - und durch Übung dann tatsächlich Musik erklingt....
    Der Weg ist das Ziel - aber das wissen wir Saxverrückten hier im Forum wohl alle.

    Grüße :)
     
  4. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Als ich das Sax gekauft habe war das das Ticket mit hilfe im Bummelzug. Jetzt bin ich im betreuten Urlaub. Wenn ich alleine alles spielen kann was ich will bin ich bei der individualreise. Wenn ich erst trecking machen kann quer durch die Wildniss völlig frei will ich laufen und laufen. Ankommen aber will ich nie
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Michael!

    Es ist für mich die Sicherheit, nicht aufgeschmissen zu sein, wenn mal etwas schief läuft.
    Das bedeutet natürlich nicht, STÄNDIG zu faken, das kenne ich freilich auch von manchen Kollegen, das mag ich allerdings überhaupt nicht.

    Doch die FÄHIGKEIT, so weit das Instrument zu beherrschen und das musikalische Geschehen zu überblicken, dass man nicht rausfliegt bzw. sofort wieder rein kommt, wenn mal etwas Unvorhergesehenes passiert, und sei es eben nur ein kurzzeitiger Konzentrationsverlust, ist enorm wichtig, finde ich.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  6. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . ich finde es interessant, das dieses Thema hier gerade hoch kommt. Ich habe gerade einen weiteren Baustein fürs Üben für mich gefunden, und der gibt mir das Gefühl, der Verlässlichkeit meiner spielerischen Fähigkeiten, insbesondere kreative Melodiefindung, wieder ein Stück weiter vertrauen zu können. Und das gibt so ein Gefühl des Loslassen-Könnens, weil ich ja ein Stück mehr weiss, wie es geht.
    Schaun wir mal, was davon im richtigen Leben übrig bleibt :) . . .



    http://www.swing-jazz-berlin.de/swing-affair
     
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  7. Mugger

    Mugger Guest

    Genau,

    da müssen wir ja noch drüber reden...

    Cheers
     
  8. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Nu ja, sobald ich weiss, was in der Praxis übrigbleibt . . .



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das Gefühl hatte ich gerade eben. ;) Seit ich wieder angefangen habe zu spielen, habe ich in den letzten Tagen das Gefühl, es geht tatsächlich wieder. Vorher war es mehr ein Krampf. Musste ja erst wieder Ansatz bekommen, die Finger mussten sich regen, war alles etwas eingerostet. Da, wo ich vor dem Unfall war, bin ich noch lange nicht wieder, aber jetzt habe ich gerade "All of me" auswendig gespielt (dafür musste ich jetzt aber mehrere Tage üben, als ich jünger war, war das einfacher ;)), und da kam es mir so vor, als ob ich ein wenig wieder angekommen bin. Hätte ich die Unterbrechung durch den Unfall nicht gehabt, hätte ich das Gefühl vielleicht schon eher gehabt.

    Technisch allerdings bin ich noch weit von dem entfernt, was ich können möchte, da fühle ich mich gerade wieder als totale Anfängerin. Na ja, nicht ganz total, aber die Übung fehlt halt schon. Das braucht noch eine Weile. Obwohl ich jetzt wirklich viel geübt habe.

    Aber ich finde, das Gefühl des Angekommenseins hat auch viel mit dem Instrument zu tun. Ich fühle mich jetzt beispielsweise auf meinem wunderschönen Expression-Tenor angekommen. Das scheint genau mein Instrument zu sein. Obwohl ich noch immer Probleme mit dem Gewicht habe und mit dem Daumen, jetzt nach dem Unfall. Auf den anderen Instrumenten fühle ich mich auch wohl, ist aber nicht ganz dasselbe.
     
  10. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Was den Klang anbelangt bin ich wohl einigermaßen angekommen.
    Mit meinem Sound bin ich recht zufrieden, was aber nicht ausschließt, dass mit zumehmender Spielpraxis
    noch weitere Verbesserungen möglich sind.

    Inzwischen habe ich auch genügend Spielgefühl entwickelt, dass ich
    Soli ohne Probleme hinbekomme.
    Keine Super-Läufe im irren Tempo, aber gut klingende Einlagen, wobei ich mir die meistenTöne vor dem Anspielen
    im Kopf vorstellen kann.

    Endgültig angekommen bin ich wohl erst, wenn ich tot bin und nichts mehr dazulernen kann, aber bis dahin
    ist es hoffentlich noch eine Weile hin.
    Die Fortschritte, die ich mache, geschehen unbemerkt und ganz von selbst.
    Mir fallen sie immer erst dann auf, wenn Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten mehr sind.

    Dann bin ich wieder ein Stück weit angekommen.

    Hans
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.März.2016
  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Im großartigen Film "Rhythm Is It", in dem Berliner Schüler zusammen mit Royston Maldoom und den Berliner Philharmonikern Strawinskys "Sacre" aufführen, sagt Sir Simon Rattle als Dirigent, was ihm einer seiner wichtigen Lehrer mit auf den Weg gegeben hat (hier sinngemäß aus der Erinnerung zitiert): "Sei bereit, immer auf der Reise zu sein, aber nie anzukommen".
    Ich glaube und erfahre es immer wieder, dass man, egal auf welcher Stufe der Beherrschung des Instruments man steht, Momente erlebt, in denen man meint "angekommen" zu sein. Man könnte es auch "musikalisches Glück" nennen, das aber genauso flüchtig ist wie das "große Glück". Bert Brecht hat es ja auf den Punkt gebracht, hier in der 3. Strophe:

    "Das Lied von der Unzulänglichkeit
    des menschlichen Strebens


    Ja; renn nur nach dem Glück
    doch renne nicht zu sehr!
    Denn alle rennen nach dem Glück
    Das Glück rennt hinterher.
    Denn für dieses Leben
    ist der Mensch nicht anspruchslos genug
    drum ist all sein Streben
    nur ein Selbstbetrug."

    Viele im Mittelmaß scheitern an ihrer Anspruchslosigkeit, viele ernsthaften Künstler leiden hingegen am Anspruch, den sie an sich selber und die Sache stellen. Manche scheitern sogar daran. Ich erinnere an Robert Schumann, über dessen Beschwerden mit der rechten Hand Experten immer noch rätseln, hatte er doch versucht, mit einer Maschine beim Üben das "Mitgehen" von Fingern zu unterdrücken.

    Übrigens, wer Kinder erzieht oder Kinder hat, sollte den Film nicht versäumen und mit ihnen anschauen. Ich habe erlebt, wie er selbst hartgesottene pubertierende Ignoranten zumindest zum Nachdenken über "Achtsamkeit", "Focus", "Dedication" und "Konzentration" gebracht hat.
     
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  12. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Gerade da, wo ich das Notenblatt brauche, bin ich angekommen: in der symphonischen Blasmusik. Da spielen wir auf einem recht ordentlichen Niveau und ich tröte auf meinem Barisax vor mich hin :)
    In der Improvisation und im Jazz mach ich gerade erste Gehversuche, da wird das wohl noch etwas dauern bis ich angekommen bin.
     
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Zur Ausgangsfrage:
    Zumindest was den Sound angeht, ein klares JA!

    Gestern war ich total platt, aber zufrieden.

    Freitag: Baritonsax, Konzert mit der Bigband
    Samstag: Sopran, Alt, Tenor mit Duo bei Jazzfestival
    Sonntag (1): Sopran, Klassik und Improvisation mit Orgel/Röhrenglocken(!)/Chor in der Kirche
    Sonntag (2): Sopran, Klassik mit Klavier, Kurzeinsatz bei einem Empfang

    Es war sehr anstrengend, ist aber prima gelaufen und hat viel Spaß gemacht.
    Technisch und improvisatorisch gibt es noch sehr viel zu tun.
    Aber die Motivation, sich weiter zu verbessern, ist da.
    Und das ist für mich das Wichtigste!

    Lg
    Mike
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    "Angekommen" ist:

    Wenn ich mich darauf freue, heute Abend den aktuellen TOTM unter die Finger zu nehmen :)

    Cheerio
    tmb
     
  15. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden



    Hallo Dreas

    Egal ob ich deine Frage genau interpretiert habe, es freut mich für dich und macht mir Mut nach über 5 Jahren (also in 2-3) vielleicht auch "so drauf" zu sein.
    Ein wenig beneide ich dich natürlich schon, aber gönne natürlich jeden Musiker diese geilen Gefühle.

    Als Anfänger ist es bei mir überwiegend das Gegenteil. Bei allen Baustellen die man noch hat bleibt der Spaß insgesamt viel zu oft zurück.
    Auch wenn man sich immer vor Augen hält was man schon erreicht (wie viel oder wenig ist Ansichtssache) hat, das Fundament wackelt noch zu arg.

    Angekommen bin ich lediglich insofern, dass ich zum Glück die Musik und das Saxophon für mich entdeckt habe und der Antrieb immer noch stark anhält.
    Man kann theoretisch und praktisch so viel lernen und erleben, ich hoffe sehr dass das nicht abflaut. Es gibt aber so viele Leute die mal ein Instrument
    gespielt haben und irgendwann nicht mehr....ich hoffe dazu gehöre ich niemals!

    Musikalische Grüße, Sascha
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @Dreas: Beim aktuellen Jazz-TOTM merke ich wieder sehr deutlich, wo meine Grenzen sind. Die Impro ist schließlich "ganz einfach". G-Dur Pentatonik und ein bißchen Chromatik. :)

    Warum hängt dann dieses Krummhorn wie ein Fremdkörper an mir und ich kriege zu diesem einfachen Stück, wo es nur der Pentatonik und ein bißchen Chromatik bedarf nichts auf die Reihe?

    Angekommen? Noch lange nicht!

    LG Bernd
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Bernd, daß kenne ich doch genauso! Ob bei diesem Stück oder einem anderen.

    Und ich bin überzeugt, daß es das immer geben wird, egal welches Niveau man erreicht hat.

    Das hat daher auch gar nichts damit zu tun, daß ich für mich empfinde "angekommen" zu sein.

    CzG

    Dreas
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Ich spüre eine gewisse Frustration ob meines Sagers.
    Das wollte ich nicht.
    Es klingt natürlich dann auch nach Pentatonik und Chromatik :) Die Changes empfinde ich jetzt persönlich als recht dankbar, weil erstens die Tonart recht harmlos ist, zweitens man sich mit einem Lineklischee (Where somebody waits for me) und in der "Mini-Bridge" (No one here can love) mit dem II-VI, sowie bei (I'll arrive late tonight) harmonisch schön einklinken kann.

    Cheers, Guenne
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hat nichts mit Dir zu tun! Frustration ja, aber nicht wegen Deines "Sagers", sondern wegen meines Unvermögens.
    Ich habe zwar Linien im Kopf, bin aber nicht in der Lage, diese aufs Instrument zu übertragen.

    Und so bleibt mein Spiel dann immer ziemlich horizontal. Immer eng ums tonale Zentrum rumschleichen in der Hoffnung, dass nicht allzu viele gelbe und rote Töne dabei rumkommen.
    Und zur Not einfach den Grundton als Zielton anpeilen.

    Natürlich könnte ich auch faken. Endlos viele Spuren aufmachen. Die Ideen, die ich habe, taktweise einspielen. Z.B. 2 Takte so lange üben, bis sie klappen, einspielen und dann zur nächsten Spur mit den nächsten 2 Takten.
    Das Ganze dann zusammensetzen und mich dann ob der "tollen Impro" feiern lassen. :rolleyes:

    Wenn ich jemals da hinkomme, dass ich meine Ideen aufs Instrument übertragen kann, dann werde ich mich wohl angekommen fühlen.
    Bis dahin bin ich aber noch auf dem Weg.

    LG Bernd
     
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  20. Mugger

    Mugger Guest

    Oder man könnte sich eben mal auf die paar Töne der Pentatonik (Swing-Scale) beschränken :)
     
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