Altes Sax - Verbesserung der "Gängigkeit" möglich?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Satchmo, 31.Juli.2018.

  1. Satchmo

    Satchmo Nicht zu schüchtern zum Reden

    Nabend zusammen,
    ich habe seit längerer Pause vor 8 Monaten mit dem Tenorsax angefangen, zuvor allerdings auch nur wenige Jahre und immer mit Unterbrechungen gespielt- bin also Anfänger.
    Mit meinem Sax war ich zuletzt nicht so glücklich (King Zephyr ca 1955), da gerade die Mechanik der kleinen Finger problematisch läuft bzw. schwergängig ist (Selbstverständlich ist auch die Technik nicht so fortschrittlich :) ). Gerade tief Cis benötigt sehr viel Kraft. Habe auch schon diverse neue Saxe mal getestet, aber bisher keins gefunden, welches mich wirklich auf Anhieb umgehauen hat. Irgendwie mag ich scheinbar das olle Ding und finde daher auch 4,5 k teure Japaner und Selmers doof ;-)
    Habe das Sax einem Doc vorgestellt in Wuppertal. Er würde es mal komplett auseinanderbauen und reinigen, davon würde er sich eine deutliche Verbesserung der Bespielbarkeit versprechen, ohne es jedoch garantieren zu können. Eine GÜ sei nicht von Nöten, da die Polster noch Okay seien. Es wäre eine etwas größere Arbeit, dauere etwa 5 Stunden.
    Meint Ihr, eine solche "Komplettjustierung" kann bei meinem Problem Abhilfe schaffen, oder sind die alten Vintagehörner grundsätzlich mechanisch nicht so gut?
    Danke für RAtschläge und Hinweise,
    schönen Abend

    Stefan
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mein Horn ist über 90 Jahre alt und läuft bestens....

    CzG

    Dreas
     
  3. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Nicht einfach zu beantworten.....ich habe neben einem doch etwas modernerem Yamaha YTS 62 ( alt) ein noch viel älteres Buescher 400, mit dem ich erst nicht so klar kam.....grifftechnisch.
    Mittlerweile klappt das supergut und ich denke, man muss sich etwas mit dem Sax beschäftigen und lernen, dann geht das schon. Vorraussetzung natürlich, dass es technisch i.O ist.
    Ich komme mittlerweile mit dem altem Horn gut klar und vielleicht gibt`s bei der Mechanik kleine Einbussen....das eigentliche Problem ( ist ja gar nicht akut) bin aber wohl eher ich selbst.
    Ich mag die alten Kannen, aber sie müssen technisch fit sein.
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Alte Kannen gehören in die Hände von alten und erfahrenen Hasen-Docs

    Dann flutscht's ;)
     
    kokisax, slowjoe, saxhans und 3 anderen gefällt das.
  5. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Ein Fläschchen Klappenöl für 4 Euro mit einer feinen Pipette hat bei all meinen Hörnern Wunder bewirkt.

    Vor jedem Spielen alle beweglichen Teile der alten Kanne ölen, und das Teil wird wieder leichtgängig.

    Es braucht nur ein wenig Geduld und einen Lappen, falls man es zu gut gemeint hat mit der Ölerei.

    Hans
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das ist schön für dich, aber hilft dem Fragesteller leider auch nicht weiter
    Hilft manchmal bis oft, aber ist leider nicht immer ausreichend.
    Ggf. sind die Gleitlager zu säubern und zu polieren, in schlimmeren Fällen auch zu richten. Ersteres kann man noch selbst, letzteres überlässt man besser dem Fachmann.
    Zudem ist es gerade bei älteren Mechaniken, gerade für den linken kleinen Finger wichtig, dass die Federkräfte gut aufeinander abgestimmt sind. Auch das ist eine Sache für den Fachmann.

    Gruß,
    Otfried
     
    stefalt und Earl Jay gefällt das.
  7. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    wie schon gesagt, keine ganz einfache Frage die jeder für sich selbst beantworten muss. Ich habe meine Vintage-Reise seinerzeit mit einem King Zephyr aus den 50ern begonnen. Bin dann auf ein King Super 20 gewechselt weil da ua die Kleinfingermechaniken deutlich besser zu bedienen sind. ME das modernste aller US-Vintage-Hörner. Nach Umwegen über ein Conn und Buescher bin ich seit etlichen Jahren wieder beim "schnöden" Selmer.... weil mir die moderne Mechanik einfach am besten liegt. Aber wie gesagt, selbst probieren.
     
  8. Gelöschtes Mitglied12629

    Gelöschtes Mitglied12629 Guest

    Also ich hab in den letzten Jahren insgesamt drei ganz bis halb alte Hörner generalüberholen lassen, und es hat in jedem Fall die mechanische Spielbarkeit klar verbessert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass aber auch eine grundlegende Neujustage schonwas bringt. Was im Konkreten das King Zephyr angeht (ich spiele selber eins, allerdings ein Alto): Das Problem der Schwergängigkeit des linken Clusters liegt m.E. auch an der ungünstigen Lage der Klappen bzw. der schlechten Hebelwirkung. Ich finde hier die Buescher aus der gleichen Zeit deutlich besser (Selmer sowieso). So gut wie ein modernes Horn wird es also vermutlich auch mit der besten GÜ nicht werden. Aber ein King Zephyr aus der Zeit ist immer noch ein tolles Horn, das ich nie tauschen würde gegen ein neues.
     
    ArminWeis gefällt das.
  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Nicht verzagen, Wuffy fragen ! :top:
     
  10. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

  11. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    ein Motor braucht Öl - das wird eingefüllt und findet seine Wege über die sogenannten Ölkanäle und über die Ölpumpe. Was die wenigsten Wissen, der Motorblock ist im Inneren so gebaut, dass er Nischen hat. Diese sind dafür da dass das geschleuderte Öl dort hineinfliegt, sich die schwereren Teile in die Nischen absetzen und damit da umlaufende Öl "sauberer" zirkuliert.
    Ich hoffe das kann sich jeder vorstellen.

    Wenn die "nachöle" was sicher gut ist muss ich mir darüber im klaren sein dass ich auf "Dreck" neues Öl träufele mit der Hoffnung dass sich das anhaftende Öl verdünnt und alles wieder gängig wird.

    Zu allen Beiträgen kann man eigentlich nur "o.k." sagen, je nach Sachlage.

    das wollte ich nur noch anmerken.


    Achsen ziehen und säubern und polieren und die Röhrchen INNEN säubern, alles mit dem richtigen Öl einsetzen, wäre die optimale Lösung, allerdings ist man dann nicht weit weg von einer GÜ, es fehlen eben dann (nur noch - lol) die Polster und das Gekorke samt Filze.
     
  12. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das hat weniger mit "alter" oder "moderner" Technik zu tun. Jedes Sax muss leichtgängig sein. Bringe es zum Sax Doc, der reinigt alle beweglichen Teile, ölt sie, stellt neu ein und dann erkennst Du das Sax nicht wieder. (Vielleicht erneuert er auch noch den einen oder anderen Kork.)
    Die "alten" Saxophone haben meist eine andere Haptik und andere Mensur, div. Klappen zusätzlich oder sind gar nicht vorhanden, eine andere mechanische Konstruktion einzelner Baugruppen etc.
    Wenn Du Dir hier im Forum die Aufnahmen der User anhörst denkst Du nicht das viele Saxophone schon sehr alt sind. Und: DIE großen Jazzer haben alle auf den "alten" Kannen gespielt (nur waren die damals noch neu) und da ging nichts schwer.
    Letztenendes werden heute viele alte Saxophone gesucht, generalüberholt und sich dann am Charme und Sound erfreut.

    Es ist eben die Zeit die nicht spur- und staublos an den Instrumenten vorbei geht - irgendwann muss auch mal gereinigt werden.

    Viele Grüße

    René
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Es sind doch nur zwei drei Achsen da unten. Die sind schnell heraus gebaut, gesäubert und geölt.

    Ich glaube aber gar nicht, dass sie besonders schwerfällig gehen. Einfach mal die Feder aushängen und schauen, ob die Klappe per Schwerkraft zuschlägt. Wenn sie das flott tut, dann wird auch das Ölen nicht weiter helfen.

    Es wird die alte Mechanik sein, die in ihrer Hebelwirkung noch nicht so ausbaldowert ist. Da kann man so gut wie gar nichts dran machen, außer dass man versucht, die Federn noch etwas weicher einzustellen. Muss man aber aufpassen, dass dann die Klappen beim schiefhalten des Instrumentes nicht von selber zugehen.
     
  14. Satchmo

    Satchmo Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo und vielen Dank für die Ratschläge.
    Hinbringen werde ich es ohnehin, habe festgestellt das das Gis nicht mehr so richtig schließt.
    Wenn es tatsächlich einen erheblichen Unterschied macht, bin ich auch gern bereit dafür dafür 300 E zu zahlen.
    Ich finde es auch gut, dass der Saxdoc sagt die Klappen seien noch gut und sie nicht einfach mittauscht...
    Ich berichte dann mal im September!
    schöne Grüße
    Stefan
     
  15. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    :D:D Nicht die Klappen sondern die Polster in den Klappen ;)

    Ja, mache das und berichte uns bitte ob und was die kleine Überholung gekostet hat. Ich bin sicher Du wirst nicht enttäuscht sein.
     
  16. Satchmo

    Satchmo Nicht zu schüchtern zum Reden

    Richtig, Polster, Klappen könnte etwas teurer werden... :)
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Sicher nicht beim King Zephyr. Geht halt um die Ecke, aber ist, richtig eingestellt, völlig unproblematisch.
     
    edosaxt gefällt das.
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