thomann und Corona

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von mzolg, 31.März.2020.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich habe den Eindruck, die Läden hier können nicht. (im Vergleich zu denen ist Duchstein schon groß)
    Es gibt die Tendenz, den Verkauf völlig einzustellen, um nur noch zu reparieren. @ArminWeis hat es auch gemacht.
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

  3. mzolg

    mzolg Kann einfach nicht wegbleiben

  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Natürlich gibt es Fälle(die gibt es übrigens überall),aber der Grosteil der Kunden scheint grade mit deren Kulanz sehr zufrieden zu sein
     
  5. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Danke! Ich war das nicht ;) Möglicherweise hat die Verlinkung zu Schwierigkeiten (Überlastung) beim Server geführt?
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Armin Weis wurde der Laden wiederholt ausgeräumt. An dieser Art von "Umsatz" war er zuletzt wohl nicht mehr interessiert.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Meine Erfahrungen zu Thomann in Bezug auf Audio-Equipment (Gitarren, Bässe oder Blasinstrumente habe ich dort nie gekauft)
    sind 100% positiv.
    Erstens haben die eine unglaubliche Auswahl an Mikrofonen, Kopfhörern, Interfaces, Vorverstärkern etc. vorrätig.
    Zweitens bin ich dort stets gut beraten worden und drittens gab es noch nie Probleme, wenn ich etwas retourniert habe.
    Ich kenne im Umkreis von 100 km keinen Laden, der überhaupt etwas in der Richtung vorrätig hätte. Außer den Rockshop in Karlsruhe. Und das ist auch einer von den Großen.
    Früher gab es mal den Radio Barth in Stuttgart.
    Das war ein riesiger Laden im Stadtzentrum mit gigantischer Auswahl. Noch in den 90er Jahren habe ich dort für Mischpulte und anderes Bandequipment viel Geld gelassen.
    Gibt’s nicht mehr. Schade.
    Schiere Größe ist kein Garant fürs überleben.
    Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die schnellen, aktiven und ideenreichen sind im Vorteil.
    Was ich bei den kleinen Läden, die ich kenne beobachte ist, dass die Inhaber ziemlich lustlos bis grantig reagieren, wenn ein Kunde den Laden betritt. Grund für mich, den Shop in Stuttgart nicht mehr zu betreten.
    Bei „meinem“ lokaler Händler habe ich 3 Saxophone gekauft. Das erste war er in Selmer SA 80 II. Dies gab ich nach kurzer Zeit für ein Reference 54 in Zahlung. War völlig problemlos. Und das Keilwerth SX 90 R Vintage habe ich auch dort gekauft.
    Er selbst und sein Sohn haben sich auf die Reparatur von Blech spezialisiert. Und darin sind die offensichtlich hervorragend.
    Aber seit sie keinen Holzblasinstrumentenmachermeister mehr beschäftigen, läuft in Sachen Holz nichts mehr.
    Trotzdem geht’s dem Laden gut, denn es ist einer von den flinken und wendigen, die schon vor vielen Jahren einen Onlineshop installiert haben. Blätter, Gurte, Ständer etc. habe ich immer gerne dort gekauft.
    Ich habe es hier vor langer Zeit schon einmal geschrieben: er hat keinerlei Stress mit den Preisen von Thomann. Viele Sachen zeichnet er gar nicht aus. Wenn ein Kunde nach dem Preis fragt, schaut er, was Thomann verlangt. Die Thomann-Seite ist die Startseite auf seinem PC. Und auf den Thomann-Preis gibt’s manchmal sogar noch einen Nachlass.
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich denke, ein Schwarzweiß-Denken, ala "Kleiner Fachhandel vor Ort=gut, Thomann=böse", bringt uns in der Diskussion nicht weiter.
    Den Erfolg von Thomann, so denke ich, kann man nicht nur mit dem Preis erklären.
    Die allermeisten von uns würden, z. B. beim Kauf eines Saxophons, gerne hundert oder mehr Teuronen beim Händler vor Ort ausgeben, wenn er äußerst kompetent und kundenfreundlich behandelt wird. Oft wird er das ja auch, aber manchmal auch nicht so wirklich. Man muss den Einzelfall betrachten und differenzieren.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Stimmt. Thomann war Wandermusiker, der u.a. im Zirkus gespielt hat, bevor er sich 1950 mit einem kleinen Laden selbstständig gemacht hat.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das stimmt so nicht ganz. Ab einer bestimmten Grösse hast Du eine gewisse Markmacht und kannst Preise diktieren an denen sich die anderen Läden orientieren müssen, da sonst die Kunden abwandern. Nur können diese Preise von kleinen Läden nicht so umgesetzt werden, denn sie können auch nicht so viel auf einmal beim Vertrieb bestellen um dann auch entsprechende Rabatte durchzusetzen, die entsprechende Preise für den Kunden möglich machen. Kleine Läden können solche Mengen oft aber nicht bestellen um die gleichen Rabatte zu bekommen, weil sie weniger Umsatz und auch oft gar nicht die Lagermöglichkeit haben. Das führt ganz klar zu Wettbewerbesverzerrungen. Wenn dann auch noch Läden ihre "Marktmacht" benutzen um z.B. gezielt Preise niedrig zu gestalten um die Konkurenz auszuschalten oder Vertriebe aufkaufen oder sich da beteiligen, so daß andere Konkurrenten schlechter an Ware kommen wird es schwierig. Ich sage nicht daß Thomann das tut aber die Markmacht von Thomann ist erdrückend und ich kenne viele Händler, die sich immer wieder darüber äussern, wie problematisch Thomman für die kleineren Händler ist. Ist ähnlich wie mit Amazon.
    Vielleicht ist es aber auch eine Frage der Einstellung, ich kaufe meine Bücher z.B. auch nicht bei Amazon sonden bei einem kleinen Buchladen in Berlin, den ich damit supporte und wo man sich mit der Zeit persönlich auch gut kennenlernt.

    Das ist aber generell ein Fehler, egal bei welchem Händler. Ich habe auch schon fragwürdige Mitarbeiter bei grossen Ladenketten oder Just Musik oder Thomann erlebt (wie auch sehr nette).
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es geht darum, ob man will daß nur noch Riesen wie Amazon und Thomann überleben oder auch die kleinen Läden. Um nicht mehr und nicht weniger. Und um fairen Wettbewerb. Und der Erfolg von Thomann lässt sich sehr simpel auf Auswahl und Preis runterbrechen.
     
  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Thomann profitiert im Rahmen des Turbokapitalismus mehr als die Kleinen, aber Thomann hat diese Rahmenbedingungen nicht gemacht, sondern nutzt ihn einfach. Man sollte sich da mit moralischen Verdikten zurückhalten, wie ich finde.
    Um den Turbokapitalismus abzuschaffen, bräuchten wir ein anderes politisches Gesellschaftssystem.

    Aber oftmals geschludert hat der kleine Einzelhandel früher nicht nur im Musikalienbereich.:cool:
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Der Erfolg von Thomann beruht darauf, dass er sein Wandermusikerdasein aufgegeben hat und 1950 einen kleinen Laden eröffnet hat.
    Und danach unternehmerisch mehr richtig gemacht hat als viele Andere.
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Warum sollte man es nicht kritisieren? Gerade wenn so manches Verhalten von so grossen Unternehmen durchaus fragwürdig ist. Es geht nicht darum ob Jemand die Bedingungen geschaffen hat, sondern darum, ob er diese bewusst zu seinem Voteil nutzt und nur weil es die Möglichkeiten gab, heisst es noch lange nicht, daß es ok ist. Man muss nicht alles tun was möglich ist.
    Vor dem Verhalten (es ist ja nicht nur Thomann, die Liste ist ja lang) kann man kuschen oder auch nicht. Jeder kann selber entscheiden wen er unterstützt. Wer gerne Turbokapitalisten unterstützen will, soll sich aber nachher nicht beschweren, daß es etwas anderes nicht mehr gibt. Jeder kann halt selber schauen wie sein eigener moralischer Kompass ausgerichtet ist. Meiner sagt mir, daß ich lieber die kleinen Läden unterstutze.
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Anfang ist bei den meisten Firmen ähnlich, das macht nichts besser oder ok. Was dann aus einer Firma wird und wie man diese ausrichtet ist eine ganz andere Frage. Und Herr Thomann ist in dem Unternehmen schon lange nicht mehr und wie viel wirklich er zum Erfolg beigetragen hat, wissen wir nicht. Wirklich gross ist Thomann noch nicht so lange. Vor Thomann war Musikproduktiv deutlich grösser und besser am Markt vertreten und wurde mittlerweile von Thomann aber in die Bedeutunglosigkeit verdrängt.
     
  16. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    der kleine Einzelhandel wird nie mit den grossen konkurieren können. So wird er sich spezialisieren müssen. Duchstein hat es ja gezeigt. Du wirst dort keine Violine finden.
    Warum haben die kleinen Einzelhändler immer noch alle Instrumente im Angebot und können dann natürlich nicht die Auswahl haben und auch nicht in allen Sparten professionell beraten?
    Und der nächste erreichbare Einzelhandel hat die gleichen Produkte.
    Wie kann der Musikladen überleben? Frag die Handwerker. Der Schreiner, Maurer, Fliesenleger, ...... , der Anwalt, der Architekt, der Arzt,........hat sich spezialisiert und kann geziehlt in seinem Bereich liefern und beraten.
    Claus
     
  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, so ist das leider.....da gibts ja nicht nur Thomann ( just music / sessions / usw. amazon / ebay / Lidl / Aldi / Hellweg / Aldi und und und , die Liste würde wohl endlos werden) Kann man ja von halten, was man will, aber das ist halt, wie Altblase sagt, Ergebnis unseres Turbokapitalismus und unserer Leistungsgesellschaft. (Besser,schneller,höher,reicher, noch reicher)
    Im Übrigen hat sich Duchstein m.E. ne ganz gute Nische für sich gesucht und ist natürlich auch online vertreten. Geld habe ich schon bei allen gelassen: Duchstein, Thomann, just music und bei den Holzbläsern. Dabei fiel mir gerade ein, dass bei einer GÜ vor ca. einem Jahre ich bei Duchstein gut 2 Monate warten musste, weil die Auftragsbücher voll waren. Das habe ich gerne gemacht, aber dachte mir auch, das der Laden wohl ganz gut brummt.
    Ich habe übrigens bei Thomann bzgl. Umtausch / Beratung / und Aiswahl nur gute Erfahrungen gemacht. Allerdings mehr auf Gitarrenzeugs bezogen. Das was er da anbietet, kann mir kein Laden in Berlin geben. Von just music bin ich diesbzgl. eher enttäuscht, Duchstein und Holzbläser finde ich klasse und da gehe ich gelegentlich auch ganz gerne hin. ( kauf auch was ) Ich lasse es wieder dahingestellt, ob gut oder schlecht, will das gar nicht bewerten, aber so ist es halt in unserem System. Möbel kauft man heute bei Ikea oder Roller.,.....als Tischler baut man sie dann gelegentlich auf oder repariert sie. Längst vorbei die Zeiten, wo ein Tischler einen Schrank oder Tisch für normal verdienende Bürger baut. Trotzdem werden Tischler für Handarbeit gesucht.....ist auch so eine Nische, die dir kaum ein Grosshändler madig machen kann. ( ich bin Tischler :) )
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich verstehe schon, dass @saxhornet hier sozial denkt. Nur leben wir im Kapitalismus, und in dem überlebt, wie in der Natur, nur der Stärkste oder der mit einer cleveren Strategie. Ob man das mag oder nicht.
    Aus dieser Sicht macht Thomann alles richtig. Es steht aber jedem anderen frei es genauso zu machen und/oder sich zu spezialisieren.
    Warum wohl haben gut Saxdocs die Hütte voll und vergeben Termine?
    Zum Vertrieb quasi aller Instrumente und Zubehör sind viele Fachgeschäfte zu klein. Sie wollen alles, können dann aber nichts richtig. Bei mir im Ort ist deshalb ein Musikgeschaeft kaputt gegangen. Statt dem blechmeister seinen markt zu gönnen, musste man konkurrieren. Statt auf bühnentechnik zu verzichten mußte man sich mit Musik produktiv anlegen, deren kernkompetenz das ist. Btw das angebot im Bereich holzblasinstrumente ist dort jämmerlich. Nach dem Brand vor einigen Jahren wurde hier nicht wieder aufgebaut und eine eigene Werkstatt haben die auch nicht.
    Corona ist eine Veränderung des überlebensraumes. Wer hier der cleverste ist wird am Markt bleiben oder wer seine Lücke im Markt findet. Noten kann ich quasi überall bekommen, Blätter schickt mir notfalls Toko, wischer, ständer u. Ä. auch, falls ich je mal ein Instrument neu kaufen sollte fahre ich hin, rufe vorher an, ob er es da hat oder besorgen kann. Wenn nicht hat er gute Gründe dafür.
    Nur mit Lehrern, dasist hier schwierig und da sind onlineangebote eine gute Möglichkeit.
     
  19. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Also Pizza muss man selber machen - auch wenn es in meinem Fall eine badische wird. Ist hupfeleicht.
     
  20. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Genau - die Corona Viren hat jeder in sich, wenn ich dem Virologen meines Vertrauens glauben darf :)
     
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