Freie Improvisation

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14341, 28.Oktober.2020.

  1. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Das gefällt mir iwie....ich kenne das natürlich mit der freien Impro, aber habe da recht oft auch Mist gehört. Ich glaube, man sollte schon ziemlich fit auf seinem Instrument sein, um sich an so ein Experiment zu wagen. Einfach losdudeln trifft es gar nicht und Hut ab vor den Musikern, die das gut können. Btw....:) ich hatte auch mal Unterricht bei Gebhardt Ullmann, ich habe sein Spiel sehr gemocht, aber den Unterricht nicht, wird wohl an mir liegen.
     
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  2. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Obwohl Brötzmann sagt, dass es gerade nicht um Technik und Beherrschung des Instrumentes geht, bin ich der Meinung, dass die Kenntnis der erforderlichen Techniken in jedem Fall hilfreich ist. Einfach losheulen ist halt nicht.

    Ich werde mir am Wochenende mal ein Glas mit Wasser und einen Strohhalm schnappen und mich dem Thema Zirkularatmung widmen. Ein durch Atempausen unterbrochener langer Ton klingt einfach suboptimal. Ob ich das am Ende des Tages hinbekomme wird man sehen - aber probieren will ich es.
     
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  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich rate, die einzelnen Abfolgen der Zirkular-Atmung erst einmal getrennt zu erlernen.

    1. Backen aufblasen, mach den Gillespie.
    2. Durch zusammen ziehen der Backen die Luft durch die Lippen drücken (die Lippen sind dabei nahezu geschlossen).
    3. Nochmal Backen aublasen.
    4. Mit aufgeblasenen Backen ganz locker durch die Nase zu atmen.
    5. Nun kombinieren wir beides: Mit den Backen die Luft durch die Lippen und gleichzeitig durch die Nase Luft holen.
    6. Jetzt das Umschalten üben: Punkt 5 ausführen und in das normale Blasen übergehen.
    7. Dann das andere Umschalten: Normal Blasen und wenn die Luft knapper wird, die Backen aufblasen gefolgt von Punkt 5.

    So zumindest habe ich mir das bei gebracht (-:
     
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  4. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    gecovert:



    oder spährisch:



    Gruß
    Mini
     
  5. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Freie Improvisation war in den 70igern immer ein Thema. Aktionen zusammen mit Malern, oder einfach mit einer Tonreihe als Ausgangspunkt, oder einer Grafik waren schöne Events.
    Ein Highlight war ein illegales Konzert von 3 Musikern aus dem Osten (Baby Sommer, Ulrich Gumpert und E. L. Petrofsky) zusammen mit 3 Musikern aus dem Westen.
    Frei spontan und super toll!
    Ein anderes mal, bei einer Vernissage von musikalischen Grafiken von Klaus Fessman hat Alan Strange mit dem Buchla Synthisizer improvisiert, während das Publikum die Bilder angeschaut hat. War toll, wie dich das alles gegenseitig beeinflusst hat, wie Strömungen im Wasser.
     
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  6. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Dann oute ich mich auch mal.

    Free spielen schärft die Sinne und ...... es können tolle Stücke dabei rauskommen, die sogar manchmal Applaus beim Publikum (als das noch erlaubt war) hervorrufen.

    Voraussetzung ist aber schon, dass die Chemie zwischen den Musiker/inne/n stimmt. Es kann auch fürchterlich schiefgehen. Vermutlich immer dann, wenn eine Person das Ganze dominieren will. .... Aber auch solche Kommentkämpfe können recht amüsant sein. Extrem dominante Egotrips kann man ja saxophonistisch durchaus stoppen, sofern man zwei Baris in der Band hat ;-))

    Außer in Workshops mit Freejazz Angeboten habe ich gutes auch schon in freien Club-Impros erlebt z.B. die ein oder andere Hela Fruity Session in Darmstadt. Aber auch im Club Arrangement kann es schiefgehen. Wenn dort ein Saxophonist ist, der :-(eine Phrase kann, die aber sehr, sehr laut und häufig (mit Verstärkung versteht sich) .... dann helfen auch die Baris nix, dann hilft nur gehen. :-(

    Ich finde es übrigens hilfreich, wenn die Titel der Stücke vorher verkündet werden, dann hat man die Möglichkeit den Titel auszugestalten. In den seltenen guten Fällen reicht das als Verabredung..... vorausgesetzt alle Beteiligten HÖREN.....


    keep listening


    Euer Saxax
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja, ich habe einen starken Bezug zur freien Musik.

    Witzigerweise war ich in meinen damaligen freien Bands eher für die schönen Klänge zuständig.

    Die teilgenommen Workshops u.a. mit den freien Radikalen Kowald oder Brötzmann haben mich sehr beeindruckt. Es waren Selbsterfahrungstrips.

    Gebhard kenne ich aus meiner aktiven Jazzclubzeit.

    Einer meiner musikalischen Höhepunkte war mein Berliner Jazzfestival-Auftritt in der Workshop-Band von Hannes Zerbe, kurz nach der Wende. Die Ostdeutschen hatten aus meiner Sicht eine sehr starke Identität in der freien Musik.

    Spontane kommunikative Musik ist ja zur Zeit leider durch Corona nicht wirklich möglich, daher beschäftige ich mich aktuell eher mit Arrangieren und Komposition von Orchestermusik mit Orchester-Libraries und Logic.

    Da die Lernvideos und Onlinekurse der Filmmusikkomponisten hierzu auf Englisch sind, ist es für mich echt heftig. Aber der britische Humor hilft mir!

    Weiterhin schreibe ich einfache Arrangements für mein gecoachtes Saxofonquartett. Wenn ich da nicht weiter weiß, muss @ppue mir helfen!

    Also beschäftige ich mich aktuell mehr mit „unfreier“Musik.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Brötzmann hat auf dem Saxofon eine völlige eigene Technik. Da kann er erzählen, was er will.
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Unbedingt mal intensiver als Saxofonist hören:

    https://www.jazzecho.de/aktuell/new.../oded-tzur-genialer-klangtueftler-am-tenorsax

     
  10. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Hier ein paar Videos von einem Duo, das ich mit einem befreundeten Bassisten betreibe:



    Und hier ein ganzes Liveset:
     
  11. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Vor etwa zwei Jahren war es, als ich an einem multimedialen Kunstevent teilgenommen habe. Es gab Performances, eine Ausstellungseröffnung mit Malerei, Videokunst, Tanz, ein Konzert mit Saxophon, E-Flöte und Gesang und eine freie (musikalische) Improvisationsaktion - an letzterer habe ich teilgenommen. Den Rahmen bildeten die unterschiedlichen Kunstobjekte, die ausgestellt wurden (Bilder, Skulpturen, Video) und der Raum, der sehr groß war und fast sakral wirkte. Viel Inspiration! Und ein wenig Publikum, das umherlief und sich die Sachen anschaute und -hörte.
    Die Teilnehmer*innen wurden in mehrere Grüppchen aufgeteilt, die sich je ein Kunstobjekt aussuchten. Dazu wurde mit unterschiedlichen Instrumenten frei improvisiert (in meiner Gruppe Alto- und Barisax sowie Stimme). Und ja, man konnte zeitweise auch die anderen Gruppen hören und damit "spielen". Das ganze hat supergut funktioniert und war eine wirklich sehr eindrucksvolle Erfahrung, würde ich jederzeit wieder mitmachen.
     
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  12. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Danke für die Anleitung! Ich habe gerade einen Versuch mit Trinkhalm gemacht - das funktioniert gar nicht mal so schlecht. Macht jedenfalls Lust dranzubleiben und es auch in groß zu probieren. :)
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Gerade in den Untiefen des Netzes wieder entdeckt. Aus Anfang der 90er Jahre: Ars Vitalis, Schöne Resistenz



    PS.: Ich mache den Sprecher, spiele ausnahmsweise Klavier und am Ende Sax (-:
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Oktober.2020
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  14. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Meine bisher einzige Erfahrung mit etwas, das in Richtung freie Improvisation ging, war auf einem workshop mit dem Rascher Saxophonquartett. Da gab es unter der Leitung von Christine Rall ein "Einspielen" aller Teilnehmer - also quasi Saxophonorchester, wenn man so will. Einzelnen Gruppen wurde ein grober Rahmen für das Spiel gesetzt und Christine Rall hat das Ganze dann dirigiert. Christine Rall ist eine ziemlich starke Persönlichkeit und kann mit Mimik und Gestik extrem gut kommunizieren. Das Ergebnis war verblüffend - richtig schöne Musik auf der Basis minimaler Absprachen, allerdings unter sehr präsenter Anleitung (insofern also doch nicht so ganz frei ...).

    War für mich eine neue Erfahrung und hat wirklich Spaß gemacht.

    So long
    Stevie
     
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