Flexibilität des Saxophonsounds

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Jacqueline, 12.November.2020.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, da gibt es wenig Unterschiede und man arbeitet mit den gleichen Parametern. Die Blätter sind allerdings kleiner, die Mundstücköffnungen entsprechend kleiner. Auch höre ich seltener Subtones von den Klarinettisten, obwohl das natürlich geht.

    Wie der Name schon sagt, steht die Klarinette eher für nette klare Töne mit eher wenig Rauschanteilen (-:
     
  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Wurde das von Sanborn nicht improvisatorisch ausgeschmückt und erst im nachhinein notiert? Das ist dann immer gruselig, wenn man es später notiert sieht.:cool:
     
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  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Das muss gar nicht gruselig sein. Eine gute Transkription ist meist nicht die exakteste. Beim Transkribieren ist entscheidend, die Grundidee des Musikers aufzufassen. Die muss im Notenbild durchscheinen. Die Noten oben sind gut gemeint, wollen aber allzu genau das Gehörte abbilden und entgleisen dadurch in zu akribischen Rhythmusangaben.

    Leider sind darüber hinaus auch viele Töne einfach falsch und auf der falschen Time. Das geht wesentlich besser, auch wenn das Beispiel nicht ganz einfach zu transkribieren ist.
     
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  4. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Für mich klares ja! Einer der gründe warum ich das Ding so faszinierend finde. Die unglaublichen dynamischen Möglichkeiten spielen hier aber sicher auch eine große Rolle.

    Klares Ja! Der Wiedererkennungslevel von Saxophonisten finde ich größer als bei anderen Instrumenten und ich kenne Violine ähnlich gut.

    Sicher nimmt man dann mehr Details wahr.

    Aber hallo...
     
  5. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Wobei Kenny G auch kein Jazzmusiker ist.
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wenn es etwas gibt, was ich am "Lust for Life" positiv finde:
    Kenny G. fand sich dort unter "Pop".
    Aber das Thema "Kenny G." gehört zum Trio Infernale (Kunst vs Kommerz, Materialdiskussion/Klangvoodoo, Selmer).

    Grüße
    Roland
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht hast Du es ungeschickt formuliert, oder es ist auch nur meine Meinung.
    Aber sobald das Absicht ist, ist es bestenfalls für Demozwecke anhörbar.
    So etwas funktioniert auf der Ebene des Hörens, des Empfindens, was manchmal auch eher hinderlich sein kann.

    Wenn es Absicht ist, klingt es aufgesetzt und lächerlich IMHO.

    Cheers, Ton
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mmmhh.....also „Mercy...“ spiele ich z. B. ohne Subtones, „My funny Valantine“ mit.

    Was ist daran falsch?

    CzG

    Dreas
     
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  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem


    Kleiner, für die Diskussion unwichtiger, aber für @Dreas hoffentlich interessanter Einschub:

    "Valentine", nicht "Valantine":smile2:

    :sorry2:
     
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  10. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    ... und ich dachte Gelantine :D

    @Dreas
    Bei der Interpretation von Tunes gibt es kein falsch oder richtig, sondern nur geil und ungeil. Im Dschääzz ist alles richtig :rolleyes::cool:.
     
  11. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Der große Unterschied zwischen Klarinette und Sax ist sicherlich die Bohrung. Bei der Klari (auch bei der Flöte) zylindrisch, beim Sax konisch. Mein Eindruck ist, dass die zylindrische Bohrung sehr viel mehr festlegt als die konische. Ich denke das klärt einen Teil der größeren Modulationsmöglichkeiten, die man beim Spielen hat.

    Natürlich hat auch das Mundstück einen großen Einfluß auf die Modulationsfähigkeit Ich glaube aber es ist mehr die Bahn als die Größe der Kammer. Mein Eindruck bei Klarinetten (nur aus der Ferne) ist der, dass das deutsche System mehr festlegt als Böhm.

    Jetzt nochmal zur Bohrung. Nach meinem Gefühl ist die Saxbohrung bei der Entwicklung zum modernen Sax enger geworden (Mark VI). Ich empfinde die Modulationsfähigkeit bei den alten Hörnern als wesentlich größer, Die größte Bandbreite unterstützt bei mir eindeutig das Conn Ladyface, ich habe dort wesentlich mehr Möglichkeiten als beim Chu Berry (dem Vorläufermodell).

    Und, um die Einwände gleich vorweg zunehmen: ich weiß, dass Coleman Hawkins und Ben Webster in späteren Jahren auch mal Selmer gespielt haben und immer noch so klangen wie sie selbst. Mir jedenfalls hilft ein Selmer da nix (s.o.)

    Es war da noch die Frage des Vergleichs zu anderen Instrumenten:
    Meine Musik war schon Jazz und hier besonders die Stilrichtungen und Musiker(innen), die viel mit Ihrem Sound gearbeitet haben. Entsprechend führte mich die Odysse von Gitarre über Trompete zur Posaune. Auch die Posaune hat eine Riesenbandbreite (nicht nur weil man Töne so schön ziehen kann). Der Wechsel zum Sax war eher dadurch bedingt, dass ich auf dem Sax etwas schneller sein kann als auf der Posaune. Ich habe die Dinge lange parallel gespielt. Die Posaune nehme ich praktisch nicht mehr, nachdem ich mein erstes Ladyface angeschafft hatte. :)

    Keep swingin´

    Euer Saxax
     
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  12. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Hmmmmm bei den Gitarren oben geht es um sehr unterschiedliche Bauformen, beim Sax habe ich das in einem Instrument und muss nicht wechseln für den anderen Sound, das geht einfach im Fluß des Spielens.

    Bei den Stromgitarren sind es aber zum großen Teil die Folterpedale, die den Sound beeinflussen. Wenn die digitalen Möglichkeiten nicht direkt zur Disqualifizierung führen, dann haben doch die Tischstaubsauger https://www.roland.com/global/products/aerophone_ae-10/ die größte Variationsbreite :duck:


    Keep swingin´

    Euer Saxax
     
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  13. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier


    ..... nich, wenn die Dschääzzbolizei kommt ;-)
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein paar Sounds mit gleichem Setup. Lange nicht mehr gegrowlt, sorry für's Quieteschen (-:



    pogometrie.de/Saxsounds.mp3
     
  15. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Sehr schön - und sicher von @ppue noch längst nicht ausgereizt.

    In diesem Zusammenhang entsinne ich mich an an Konzert mit Branford Marsalis, der erst das Glazunov-Konzert für Alt-Saxophon und Streichorchester Es-Dur op. 109 spielte - und dann als Zugabe ein paar New-Orleans-Jazz Stücke. Mit demselben Set-Up. Aber ohne Streichorchester, nur ein Kontrabassist wurde zur Begleitung gebeten. Letzterem standen dabei die Schweißperlen auf der Stirn ;)
     
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  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, nur flappsig dahin gespielt. Trotzdem kann man eine gewisse Grundstruktur des Klanges, die ich schlecht manipulieren kann, nicht leugnen.
     
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  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich finde, dass ich auf dem Saxofon den Klang deutlich stärker beeinflussen kann, als auf einer Klarinette.
     
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  18. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Danke @ppue für dein Soundbeispiel! Das zeigt sehr gut, wie gut man den Sound verändern kann.
    Und diese Fähigkeit steigt mit den spielerischen Fähigkeiten.

    Das ist genau der Punkt auf den ich hinaus will.

    Habe da auch mit meinem Lehrer drüber gesprochen und da habe ich das Beispiel Gesang herangezogen.
    Da hat jeder seine "Stimme".
    Die man mit den von dir oben vorgeführten Skills modulieren kann. Effekte on top auf den Grundklang.
    Wenn man jetzt 2 Spieler nimmt, die beide sehr hohe Spielfertigkeiten haben, zB Paul Desmond und Cannonball Adderly empfinde ich, dass sie abseits von ihren spielerischen Fähigkieten, die sie individuell einsetzen, ihren sehr eigenen Klang haben.
    Und diesen Klang meine ich. Ist das beim Saxophon mehr vorhanden als bei anderen Instrumenten?

    Inzwischen glaube ich, dass es daran liegt, dass ich die anderen Instrumente nicht spiele und es deswegen nicht höre.
    Nach dem Motto:
    Aufgabe: zähle alle weißen Smarts.
    Ergebnis: man, krass. Gab es schon immer so viele weiße Smarts? Ist mir vorher gar nicht aufgefallen.

    Als Gegenbeispiel: es gibt auch Saxophonisten, die sehr ähnlich klingen.
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja klar, gerade beim Saxofon habe ich den Eindruck, dass der persönliche Grundklang wie bei einer Stimme sehr individuell ist.

    Dennoch „klingt“ der Gitarrist Bill Frisell auf verschiedensten Equipment immer nach Bill Frisell. Daher glaube ich, dass der Wiedererkennungseffekt nicht nur der Sound sondern eine Mischung aus vielen Parametern ist.

    Ich höre in der Regel auch Brecker raus, wenn er ein EWI spielt.
     
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  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ja, das denke ich auch.
    Und es ist vllt schwer das zu trennen.
     
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