Chad Lefkowitz Kurs Material

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Bloozer, 24.März.2020.

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  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein! Bleib so wie Du bist. Du musst Dich hier nicht verbiegen, nur weil irgend jemand Dich bekrittelt.

    Und...hier werden auch mal schnell Urteile gegenüber Foristen gefällt, obwohl man den Menschen gar nicht kennt.

    In die Falle bin ich bei Dir ja auch reingelaufen....

    Unser persönliches Treffen hat mich da eines besseren belehrt.

    Ist nicht immer einfach.

    CzG

    Dreas
     
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  2. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    @Paul2002
    Der Unterschied ist, dass ein Urteil von einem dazu berechtigten Gremium oder einer Instanz gesprochen wird.
    Ein Tribunal!
    Eine Bewertung ist etwas anderes. Ein Gutachten ist eine Bewertung, die von einem Gericht benutzt werden kann, um zu einem Urteil zu gelangen.
    Keine Sorge. Ich habe mich auch schon im Ton vergriffen, ein einziges Mal. Das geht schnell.
    Ich bin sogar einer Meinung mit Dir. Auch ich werde nicht warm mit der Musik von CLB.
    Du stehst ja auch zu Deiner Aussage und bist selbst nicht angefressen, wenn man Kritik übt.
    Es war einzig und allein Deine Formulierung, die du ja selbst schon entschärft hattest.
    Wenn @Dreas nicht so energisch die « Meinungsfreiheit » verteidigt hätte, wo er ja auch recht hat.
    Aber die Diplomatie ist ein schwieriges Feld.
     
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  3. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    als Außenstehender möchte ich jetzt aber doch auch mal Paul zur Seite springen:
    Aus kognititonspsychologischer Perspektive betrachtet ist Urteilen ein alltäglicher Prozess des Denkens. Sowie ich etwas bewerte habe ich ein Urteil darüber getroffen. Gut, schlecht, schön, gefährlich ... Ich ordne einen Wert dem Betrachteten zu und habe dadurch ein Urteil gefällt. Das hat mit dem juristischen Begriff aber so überhaupt nichts zu tun.
    Und der Punkt ist, dass ich gar nicht umhin kann, unentwegt zu urteilen. Denn nur aufgrund meiner gefällten Urteile kann ich Entscheidungen treffen. Man kann die Urteile eines anderen kritisieren, mit ihm darüber diskutieren und vielleicht auch versuchen ihn umzustimmen. Aber solange er dieses Urteil nur für sich getroffen hat, hat man kein Recht, es ihm abzusprechen. Da von Tribunal zu reden, scheint mir schon, sich die erste Stufe von Godwins Law hinaufzuhangeln.

    Gruß Charly
     
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  4. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    @charly-5
    Ich hoffe, du hast den ganzen Thread gelesen. Denn dann wird ja wohl klar, dass ich auf die Frage von @Paul2002
    eingegangen bin, in der er Schwierigkeiten geäußert hat, den Unterschied zwischen einer Meinung, einer Bewertung und einem Urteil zu verstehen.
    Deshalb habe ich diesen Terminus zur Verdeutlichung im Allgmeinen benutzt.
    Dennoch finde ich zur Verdeutlichung die Gerichtsverhandlung einleuchtend.
    Ein Gericht spricht ein Urteil. Der Anwalt vertritt eine Meinung und der Gutachter gibt eine Bewertung.
    Und wer hat ihm seine Meinung oder Urteil abgesprochen?
    Der Begriff Tribunal stammt aus dem römischen Reich und ist am besten mit Gerichtshof zu übersetzten.
    Was Du jetzt machst, ist das, was man hinaufhangeln nennt, denn der Bergriff Godwin ist eindeutig mit Nazikommentaren verknüpft, und da bitte ich jetzt um genaue Beschreibung, falls du mir irgend etwas vorzuwerfen hast, und ich bitte auch den Moderator @Claus hier aufmerksam zu sein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich würde gerne differenzieren zwischen WAS er spielt und WIE er spielt.
    Das wie finde ich schon klasse, gute Technik, guter Ton, ein Sound der mir gefällt, hohes Tempo.
    Mit dem WAS habe ich ein Problem, da mir dieses Skalengedudel so garnicht meins ist.
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie passt das zusammen?
     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich mal den "Rick Beato"-Test gemacht.
    Warum "Rick Beato"-Test?
    Er hat mal in einem Video mal darüber gesprochen, was ein Virtuose ist. Und er hat den m.E. durchaus nachzuvollziehnden Standpunkt, dass bei einem echten Virtuso auch musikalisch Sinnvolles hörbar ist, wenn man es langsam abspielt. Ein "Skalendudler" wäre somit kein Virtuose.

    Mir persönlich kam das gar nicht skalendudleig vor und wenn ich einen Abschnitt mal halb so schnell abspiele, meine ich Swing zu hören und musikalisch sinnvolle Phrasen. Der Test mit der ganzen Impro steht noch aus, der Gedanke mit dem langsamer Abspielen kam mir gerade.

    Die andere Idee ist, dass es Leute gibt, die schnell und sinnvoll spielen können, aber die Empfängerbandbreite das nicht verabreiten kann. Das soll kein Bashing sein, sondern ist erst einmal ein Befund. So wie ein Arbeitskollege mal über ein Solo von McCoy Tyner meinte: "Das ist ja totales Chaos; weiß der überhaupt, ws er da spielt?" Und ich habe beim selben Stück gedacht: McCoy Tyner weiß, was er da spielt. ich weiß, was der da spielt. und ich weiß, das er weiß, was er da spielt. Aber der andere Rezipient (mein Arbeitskollege) ist nicht in der Lage (muss er ja auch nicht!) das zu verarbeiten.

    Fazit: Was weiß ich schon, keine Ahnung. :) Wir gefällt, was Chad LB spielt und ich kann es leider nicht. Muss aber nicht jedem gefallen, was er spielt. Wieso auch!?
    Es gibt Leute, die entspannen sich mit Mozart, andere mit Death-Metal oder Helene Fischer. Ich hätte bei allen drei Entspannungsmethoden meine Probleme. Das Video im Eingangsposting wirkt dagegen entspannend auf mich.

    Erinnert mich an die erste Konfrontation mit "echtem" Jazz. Also, lange Zeit war für mich Jazz das Trio Infernale "Sonntatgs-Matinee, Altbier und Männer mit lustigen Hüten spielen berechenbaren Old-Time-Jazz". Der Aha-Moment war, als mein Musiklehrer mal Charlie Parker auflegte. mein erster Gedacke war: Wie geil! Meine Eltern hätten damit nix anfangen können

    Liebe Grüße
    Roland
     
  8. kukko

    kukko Ist fast schon zuhause hier

    es wäre schön, wenn alle hier im Forum, die doppelt oder dreimal so alt sind wie Paul, immer so sachliche und vor allem fundierte Äußerungen zustande brächten wie er!
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Da ich heute morgen unerwartet früh aus dem Bett gefallen bin (allerdings doch recht ausgeschlafen!), hatte ich mal die Muße, mir die hier verlinkten YouTube-Beispiele des jungen Mannes anzuhören, der mir persönlich vorher vollkommen unbekannt war.
    Dabei habe ich weder "Plastiksound" noch
    wahrgenommen, sondern einen, ich möchte es mal so nennen, "Post-Brecker-Stil" von einem sehr versierten und talentierten Tenoristen.
    Das Tonmaterial, auch seine Linien, ist für mich konventionell, da steckt viel Tradition drin, ich höre da Blues, Soul, etwas Parker und, tatsächlich, auch eine Menge Swing.
    Natürlich streut er ab und zu mal ein paar schnelle Tonleiterläufe ein, aber warum auch nicht? Diese überwiegen nicht, sondern sind bei den hier gehörten Beispielen die absolute Ausnahme.

    Gefällt mir das Spiel?
    Mir persönlich ist es zu "glatt", "überperfekt", mir fehlen Ecken und Kanten, ja, die angesprochene "Tiefe". Er kann ALLES und setzt es geschickt ein, aber das ist mir eben zu "gefällig".
    Aber das ist nur mein Geschmack, das gilt auch für manche anderen zeitgenössischen Saxer, etwa Joshua Redman oder den beliebten Harry Potter oder wie er noch mal heißt. Ich würde mir von diesen Herren keine CDs anschaffen oder unbedingt auf ein Konzert von ihnen rennen - dennoch respektiere ich ihr Können und sage "Hut ab".
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Nun haben schon einige andere in meine Richtung geschrieben. Ich sehe es wie @Roland. Vielleicht fehlt das musikalische Differenzierungsvermögen? Ich höre coole Bebop-Linien, packende Riffs, eine souveräne Beherrschung der Form. Ihm dem Blues abzusprechen geht ein bisschen zu weit, aber ich denke, dass kann der gute Mann durchaus verkraften.
     
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Moin @Rick
    Danke für deinen Beitrag. Du bist mal wieder "mein Mann"
    Soo schreibt ein Profi über einen Kollegen !!
    Fachlich fundiert und differenziert, seine eigene, persönlich - "geschmackliche"
    Meinung nicht hinterm Berg haltend.
    Und das alles mit aufrichtigem Respekt vor der Leistung seines Kollegen Chad LB.
    Bravo !
    VG
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich geb Euch noch so einen, der sich als Jazzeducator geriert, dudelt und eigentlich schlecht phrasiert..:)

     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Jeder darf kritisieren.
    Egal, ob er jung oder alt, wissend oder unwissend ist.

    Der Künstler selbst entscheidet, auf welchem Level seine Kunst steht und welchen Anspruch er an das Publikum hat.
    Macht er eher elitären Kram, dann muss er damit rechnen, dass nicht alle Kritik "gerecht", das heißt, auf des Künstlers Niveau ist.
    Betreibt er eher Kunsthandwerk, so muss er sich der Kritik stellen, er sei zu anspruchslos.

    Zwischen den Extremen siedelt sich ein Künstler an und sucht sich somit auch sein Publikum aus. Mit dieser Ansiedlung muss er sich auch der Kritik stellen, die von außerhalb dieser "Blase" an ihn heran getragen wird.

    Die Meinung eines Kritikers ist nicht aufgrund seines Alters oder seines Wissens zu kritisieren, sondern sollte, unabhängig von der Person des Kritikers, inhaltlich erfolgen.
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Da sehe ich aber einen sehr großen Unterschied zu Herrn Lefkowitz-Brown, das Beispiel ist nun wirklich das Gegenteil der Gefälligkeit, die ich bei dem Thread-Namensgeber festgestellt habe.
    Hier "mühen" sich die vier Musiker durch ein recht anspruchsvolles Stück, auch der Saxer macht es sich nicht gerade leicht, er lotet ganz schön seine Grenzen aus. Das gefällt mir, ich möchte "Schweißperlen auf der Stirn" hören! :)
    Allerdings hier wie da: Von Skalengedudel Fehlanzeige.

    Ja, von dem Phänomen hatten wir es im Forum schon öfter, gerade in puncto Modern Jazz und auch beim Thema "Wie schaffe ich es, schneller zu spielen?".
    Manche Leute fühlen Musik schnell, andere langsam, es ist natürlich auch eine Frage der Hörgewohnheit, aber ebenso eine der Persönlichkeit.
    Ich habe schon mehrfach erwähnt, dass ich bereits als junger Musiker ein Geschwindigkeitsfanatiker war, mir konnte es nicht schnell genug sein, deshalb habe ich auch gleich schon zu Anfang alles auf Tempo geübt.
    Und ich LIEBTE natürlich alles, was schnell war, das habe ich mir als Jugendlicher nach der Schule reingezogen (Tempo ca. 420 bpm):



    Vielleicht nicht schön, aber geil! :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
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  15. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das mit dem Blues war metaphorisch gesprochen.
    Ein Profisaxophonist, den ich kenne, hat ihn mal als "alglatten Typen" bezeichnet.
    Es ging mir darum, dass er immer lächelt, alles und jeden klasse findet und krampfhaft versucht, selbstbewusst und "cool" rüberzukommen. Das ist zumindest mein Eindruck, nachdem ich einige seiner Videos geschaut habe, deren Inhalte - wie erwähnt - oft sogar hilfreich waren. Wenn ich ihn da mit den großen Persönlichkeiten des Jazz vergleiche, egal ob Billie Holiday, Charlie Parker, Thelonious Monk, oder wem auch immer, bekomme ich das Gefühle, dass ihm eine gewisse emotionale Komponente fehlt.

    Das muss so nicht sein! Vielleicht ist er privat ganz anders und hat sich nur für die Bühne und das Internet ein gewisses professionelle Auftreten angewöhnt...So, wie Louis Armstrong bei aller Lebensweisheit und Musikalität auf der Bühne fast immer den fröhlichen, netten Onkel gab, selbst, wenn er vor einem nach Rasse getrennten Publikum spielte.
    Ich bin halt nur kein Freund dieser "oberflächlich-amerikanischen" Art.
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Okay, das ist vielleicht dieses "Gefällige", dass man von jedem geliebt werden möchte, was ich auch in seiner Musik höre: Alles "richtig", kein falscher Ton, alles wohldosiert, damit es keinem weh tut, alles "so wie MAN das macht".
    So eine Persönlichkeit ist sicher als motivierender Lehrer gut, damit scheint er auch Erfolg zu haben. Und auf jeden Fall weiß er ja, wie alles geht. ;)

    Was mir persönlich in seinem Spiel fehlt, ist der "Bruch", der "Pieks", dieses "Ich mache das jetzt so und so, auf die Gefahr hin, dass es keinem gefällt und mir hinterher selbst nicht, aber ich habe es halt mal gewagt", also das Riskante, Unkonventionelle. Darauf stehe ich nun mal.
    Das höre ich aber durchaus bei Adam Larson. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, deswegen wirkt ja seine Musik auf mich so entspannend. :)

    Grüße
    Roland
     
    Rick gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Sozusagen auf einer Stufe mit Captain Cook und seinen singenden Saxophonen :)
     
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  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Diesen Vergleich finde ich wiederum "grotesk" - CLB = CC. Wo bleibt der Aufschrei wegen Respektlosigkeit? Oder messen wir mit mehrerlei Maß? Darf Matthias das? Dürfen Roland und Ton Scott spotten? Sind sie alt genug?

    Ich gehöre auch eher zu den respektlosen Spöttern. Aber wenn Paul für seine Aussagen gedisst wird und auf sein unpassendes Alter angesprochen wird und Rick's Aussagen ("oder den beliebten Harry Potter oder wie er noch mal heißt") in höchsten Tönen gelobt wird, stimmt hier was nicht im Umgang miteinander.
     
  20. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Der Beitrag ist humorig zu werten, da er mit einem korrekten Emotionsanzeiger ("Smilie") versehen war.

    Na ja, ich mache jetzt seit so ca. 48 Jahren Musik ... mit 50 gibt es das Musikveteranenabzeichen in Gold. Dann darf ich sogar unqualifiziert lästern, jawoll!

    Grüße
    Roland

    PS:
    Oh, ich sollte noch den korrekten Emotionsanziger nachliefern.
    Dort: :)
     
    khhs und Rick gefällt das.
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