Chad Lefkowitz Kurs Material

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Bloozer, 24.März.2020.

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  1. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, wie du darauf kommst, dass ich mich gegenüber irgendeinem User oder einer Userin diese Formums nicht angemessen verhalten hätte. Wenn du meine Aussage nochmal liest, wirst du feststellen, dass ich lediglich darauf hingewiesen habe, dass es völlig unangemessen ist bei dem spielerischen Niveau von CLB zu behaupten, seine "Artikulation swingt nicht und klingt stolpernd" oder er hätte einen Plastiksound. Und bei dieser Aussage bleibe ich auch.
    Es ist eine Sache zu sagen: Seine Musik berührt mich nicht oder der Sound spricht mich nicht an etc. Das sind alles Fragen des Geschmacks. Nicht Absprechen kann man ihm seine Skills am Sax. Die sind schon außerordentlich.
    So wie ich das sehe, hatte Paul2002 mit meiner Kritik ja auch nicht so ein großes Problem. Deshalb verstehe ich echt nicht, wieso du dich hier so vehement in eine Verteidigungshaltung begibst.
    Und zum Schluss noch mal der Hinweis: Ich würde mir auch keine CD von CLB kaufen aber man muss neidlos anerkennen, dass er sich eine ausgefeilte Technik antrainiert hat und obendrein noch mit Talent ausgestattet ist.
    That's it
     
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  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ganz ehrlich, Du hast lieber einen netten umgänglichen Kollegen in der Band als einen abgekrachten W***er. Was CLB sicherlich hat ist Charisma- wenn Du ihm im Livekontext begegnest, er ist der Typ Musiker, der die Aufmerksamkeit magnetartig auf sich ziehen kann, ähnlich habe ich es mit Jerry Weldon erlebt.
    Bin Chad das erste Mal in New York begegnet, als er mit einer Band von Brubeck Institute Alumni das Late Night Set nach einem "Brubecks play Brubeck" Konzert im Dizzy's spielte, und seine mitreißende positive und zugleich respektvolle Art ist etwas, wovon sich manch anderer Musiker eine Scheibe von abschneiden kann. Abgenervte/ zugedröhnte/ arrogante/ negative Typen gibt es genug in der Szene, aber will die jemand in der Band haben? Ist man irgendwie mehr entitled to play the Blues wenn man edgy oder exzentrisch oder nicht white middle class ist?
    Ansonsten ein Tip für Leute, die eine professionelle Karriere im Jazz erwägen: Vieles des hier Gesagten gehört hinter verschlossene Türen und nicht in ein Forum, dessen Inhalt wahrscheinlich auch in vielen Jahren noch abrufbar sein wird - Mit Kollegenbashing sollte man sehr vorsichtig sein, wenn es öffentlich ist, denn das kann schnell nach hinten los gehen, die Jazzwelt ist klein, und man weiß nie, welche Kreise es zieht. Je jünger und up-and-coming man ist, desto mehr Zurückhaltung und Respekt sind gegenüber einem etablierten Künstler geboten.
    Ich bin jedenfalls sehr zurückhaltend, meine persönliche (negative) Meinung bezüglich Jazzmusikern hier oder in anderen Foren kundzutun, weil es 1. genug Negativität in der Welt gibt und ich mich lieber an einer Diskussion beteilige, warum mir jemand gut gefällt und 2. während es völlig egal ist, welche Meinung ich persönlich habe (da ich in der Jazzszene keinen Rang und Namen habe oder jemals haben werde) es sich negativ auf meinen Mann auswirken könnte (so sippenhaftmäßig, von wegen meine Meinung = seine Meinung (was in der Realität nicht der Fall ist, aber es könnte so aufgefasst werden), ich weiß daher sehr genau, mit wem ich meine persönliche Meinung diskutieren kann.
    LG Juju
     
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  3. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Altermann
    Richtig ! Diese Formulierung hat mich gestern auch sehr auf "die Palme" gebracht.

    Ich habe mal kurz bei wiki das berufliche Leben von CLB "überflogen" .... da weisste Bescheid.
    Und gehst still und leise Tonleiter üben, also ich jedenfalls !:)

    Um vlt. besser zu verdeutlichen, worum es mir geht.
    Beispiel: Ein Gespräch unter Flugschülern sollte anders aussehen als ein kritisches Gespräch zwischen
    Flugschüler und erfahrenen Jet-Piloten.
    VG
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Auch Charisma ist subjektiv.
    Deine Einstellung kann ich nicht nachvollziehen.
    Meine Kritik war zu hart formuliert, aber auch eventuelle Kollegen sollte man kritisieren dürfen.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @bthebob

    Ich kann nur wiederholen.

    Jeder darf seine Meinung haben und äußern.


    CzG

    Dreas
     
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  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ich bin raus bei diesem Thread.
    VG
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Vielleicht läuft es hier auch darauf hinaus, dass ich mir anmaße, eine Definition von Jazz zu haben.
    Die allgemeingültige Definition von Jazz sagt: Chad LB macht alles richtig (sonst würde er nicht lauter Preise gewinnen).
    Meine persönliche Definition von Jazz sagt das nicht.
    Und hier scheint das Problem zu liegen.

    Allerdings denke ich, dass ich das Recht habe, das Wort Jazz (oder hier speziell: Swing) für meine persönliche Definition zu beanspruchen.
    Ich kann nicht Rammstein als Definition von Jazz nehmen und dann Chad LB als weißen Dixielandaffen bezeichnen, der die Seele der Musiktradition knechtet, weil er nicht so spielt wie Rammstein.
    Aber einen gewissen Rahmen bei der Auslegung dessen, was Jazz ist, sollte es schon geben.

    Wir werden aber nicht über diesen Punkt hinauskommen können, deswegen sehe ich es ähnlich wie @bthebob - obgleich von einem anderen Ausgangspunkt her - und schlüge vor, dass wir wieder andere Aspekte dieses Threads beleuchten.
    Es sei denn, ihr wollt das nicht, dann geht das trotzdem, denn hier herrscht nunmal Meinungsfreiheit, wie @Andreas schon sagte
     
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  8. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Die Meinungsfreiheit hier im Forum sollte aber auch für alle gelten, nicht nur für die Kritiker der Musiker sondern auch für die Kritiker der Kritiker....... :rolleyes: der Kritiker der Kritiker....
    Aber wenn das Mass der Dinge verloren geht, steuern wir auf den Meinungsterror zu.
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Was ist ein Meinungsterror?
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Meiner Meinung kann man auch als "white middle class" interessante, originelle Musik machen - wenn man es denn möchte.
    Aber es muss ja nicht jeder wollen und es muss auch nicht jeder alles mögen, was jemand macht, der prominent ist und "alles drauf hat". ;)

    Die wirklich interessanten Musiker, die ich kenne, finden es eher herausfordernd, wenn jemand über sie eine negative Meinung hat.
    Ich selbst habe auch durch Negativ-Urteile über mein Spiel durch Kollegen viel über mich gelernt, um mich weiter zu entwickeln oder an "Baustellen" zu arbeiten, die ich vorher nicht bemerkt hatte.
    Wenn so etwas jemand aber als "Majestätsbeleidigung" oder gar "Bashing" auffasst - nun, mit SOLCHEN beleidigten Leberwürsten ohne Selbstbewusstsein hätte ich meine Schwierigkeiten...

    Okay, das kann ich aus den von Dir genannten Gründen nachvollziehen.
    Ich persönlich schätze jedenfalls Leute, die mir ehrlich sagen, was sie denken, selbst wenn es mich vielleicht verletzen könnte - meine Frau ist so jemand, ich habe ihre kompromisslose Ehrlichkeit im Alltag sehr zu schätzen gelernt.

    Ich kenne aber Leute, die mich VORNE nur loben, von denen ich dann aber zufällig erfahren habe, dass sie sich HINTER meinem Rücken extrem negativ über mich geäußert haben - ohne mir jemals irgendetwas von ihrer Kritik selbst mitgeteilt zu haben. Daran sind nicht nur Zusammenarbeiten, sondern auch Freundschaften zerbrochen...

    Deshalb finde ich es sehr wichtig, egal in welchem Bereich, sich ehrlich zu äußern, ohne Zurückhaltung.

    Und Musik ist nun mal Geschmackssache, ich kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass meine Musik jedem unbedingt zu gefallen hat (mir gefällt ja auch nicht alles, was ich mal irgendwann irgendwo gemacht habe).
    Wenn sie jemandem gefällt, dann freut es mich (habe heute einem Schüler eine CD als Weihnachtsgeschenk mitgegeben, er hat sich nach dem Hören später per WhatsApp begeistert geäußert), aber dann möchte ich mich darauf verlassen können, dass das jemand nicht bloß sagt, weil er mir schmeicheln will und sie ihm im Grunde völlig egal ist oder schlimmstenfalls missfällt.

    Ich liebe Höflichkeit und Rücksichtsnahme, aber man kann es damit auch übertreiben. :rolleyes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  11. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Meinungsterror ist wenn du versuchst die Meinung durchzudrücken ohne jemals versucht zu haben sie wenigstens im Ansatz zu begründen.
     
  12. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    @Rick
    Ich stimme Dir zu, nur den Satz finde ich nicht in Ordnung.
    Höflichkeit zeigt, dass man Respekt vor dem Gegenüber hat - in einer respektvollen Distanz, was Höflichkeit von Freundschaft unterscheidet.
    Somit halte ich es nicht okay, wenn jemand Einschränkungen diesbezüglich für gut heißt.
     
    Rick gefällt das.
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Danke, @Rick, brauche ich nicht so viel zu schreiben (-:

    Also, wie in diesem Forum Kollegen wie Helene Fischer oder Kenny G. hergezogen wird, ohne dass die politisch Korrekte einen Aufstand macht und nun der arme kleine Paul (Schrei nicht so laut, die Nachbarn könnten dich hören) für eine begründete Kritik angemacht wird, kann ich schlecht verstehen.

    Das ist doch interessant, wenn einer sagt, das swinge nicht vernünftig. Darüber kann man diskutieren, aber doch nicht darüber, ob man so etwas sagen darf oder nicht. Natürlich sagt man so etwas, wenn man das so spürt. Das ist kein Bashen.

    Ich sehe, wie Rick, eher das gegenteilige Problem, dass nicht offen über Musik diskutiert wird.

    Welches Maß der Dinge hier überlief, ist mir nicht überliefert @Bloozer.
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Gehört aber zu den Sachen, die immer nur die anderen machen.
    Mich befremdet das Wort, weil es rhetorisch Dinge zusammen führt, die nichts miteinander zu tun haben und stark auf Wirkung setzt, ohne Argumente aufzuführen.
     
  15. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde diesen Thread ziemlich bezeichnend für so manche « Rangelei » hier im Forum.
    Paul hat ein interessantes Thema aufgemacht mit einer etwas provokanten Beurteilung von einem
    Musiker, der sicher eine markante und polarisierende Wirkung hat.
    Das was er gesagt hat, ist fûr mich nachvollziehbar, man hätte sich auch anders ausdrücken können, auf Kosten der Provokation, die wir aber brauchen, denn sonst haben wir hier keinen Pfeffer.
    Dann kamen natürlich einige Reaktionen, auf die Paul auch eingegangen ist im Sinne eines ehrlichen Austauschs,
    jedoch hat dann ein Anderer, im Namen von Paul, Besitz ergriffen, um wiederum sein Richtig oder Falsch zu verbreiten.
    Und dann geht der Ärger los.
    Das Thema spielt keine Rolle mehr, der Grundsatz ist im Vordergrund und die Diskussion ist tot.
    Das ist schade.
    Trotzdem fand ich es interessant zu erfahren, wie Ihr CLB seht.
    Für mich persönlich ist es faszinierend, wie technisch er spielt.
    Ich teile Pauls Auffassung, dass der Swing nicht das ist, was ich mir vorstelle.
    Leider muss ich zugeben, dass Chads workshops und classes an ein Advanced Publikum adressiert ist, und ich es manchmal einfach nicht verstehe.
    Wenn @Juju und @Guido1980 hier berichten, dass der Typ nett und charismatisch ist, und sie ihn selbst getroffen haben, dann glaube ich das!
    Nur meine Meinung, keine Bewertung und kein Urteil.
    Grüße Gunnar
     
  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Da liegt eben der Unterschied, jemand, der Dir ehrlich sagt, was er/sie denkt, auf Augenhöhe.

    Dann überlege, ob Du es ihm direkt ins Gesicht sagen würdest. Wenn Du dann denkst, vielleicht lieber doch nicht, dann sag es auch nicht hier im Forum.

    LG Juju
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Okay, dann begründe ich die Aussage mal:
    Ich bin von Haus aus zu Höflichkeit und Rücksichtnahme erzogen worden, das ist ein wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit. Fairness steht für mich sehr hoch im Kurs!
    Außerhalb meiner "Home Zone" jedoch bin ich mit sehr viel Differenzierung bis hin zu völligem Unverständnis gegenüber Höflichkeit konfrontiert worden, in den letzten Jahrzehnten haben besonders meine Frau und ich diesbezüglich einen beiderseitigen Annäherungskurs erlebt.
    Sie von Natur aus eher schroff, unwirsch, direkt, ich das glatte Gegenteil. Ich habe durch sie gelernt, dass man durchaus mal jemandem die Meinung ohne ÜBERTRIEBENE Zurückhaltung ins Gesicht sagen sollte und darf, und sie, dass Höflichkeit nicht nur vorgespielt sein muss, sondern durchaus ein ehrliches Zeichen von liebevollem, entgegenkommendem Miteinander sein kann.

    Die berühmte schwäbische Aussage (mein Schwiegervater war Schwabe) "Man kann's essen" wird von sensiblen Menschen leicht als abwertend aufgefasst - manchmal ist es einfach für die Stimmung angenehmer, wenn man noch lobendere Worte findet und sich diesbezüglich etwas Mühe gibt, um den Aufwand der Essenszubereitung zu würdigen.
    Umgekehrt: Wenn einem etwas wirklich nicht so wahnsinnig doll schmeckt und man es nicht Woche für Woche wieder vorgesetzt bekommen möchte, sollte man dies ausreichend zur Kenntnis geben. ;)

    Zurück zum Thema: Was nützt es jemandem, egal ob Schüler oder Kollege, wenn man nicht sagt, dass einem sein Spiel nicht gefällt?
    Das verstehe ich unter "übertriebener Höflichkeit und Rücksichtnahme".
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich bin raus aus diesem Forum. Bitte @matThiaS lösche meinen Account.
     
  19. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Stimmt!

    Stimmt nicht. Den gab es so ziemlich jedes Mal.
     
    Rick gefällt das.
  20. Rick

    Rick Experte

    Da hast Du gewiss Recht, das ist der "Königsweg".
    In unserem Fall, die wir den betreffenden prominenten Musiker nicht kennen oder ihm wahrscheinlich nie persönlich begegnen, könnten wir ihm eine E-Mail schreiben. Hm, aber so wichtig ist das dann doch nicht...

    Aber wenn wir uns ganz allgemein über Geschmacksfragen unterhalten (und um nichts anderes geht es hier, denn dass sie SPIELEN können, ihr Instrument schlafwandlerisch beherrschen, hat ja keiner in Frage gestellt, sei es Chad Lerkowitz-Brown, Chris Potter, Kenneth Gorelick und auch die Jungs von "Captain Cook", die ich nun wieder zufällig teilweise persönlich kenne), sollte eine kritische oder gar negative Äußerung durchaus möglich sein, finde ich.

    Das halte ich für eine gute Messlatte! :thumbsup:
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Dezember.2020
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