Wasser läuft aus Kork am S-Bogen

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Maxonym, 23.September.2018.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das trifft es wohl eher !

    Der Mundstückskork (Korkplatte, die es in versch. Dicken gibt) sollte anfänglich einlagig bewußt etwas dicker sein ...und dann passgenau zum Mundstück geschliffen angepasst werden.

    Ein guter Kork ( Naturkork) sollte auch lange Zeit entsprechend elastisch bleiben, das ist bei nur einer Umwicklung mit sauberer Stoßüberlappung wesentlich besser gewährleistet.

    Dünne und mehrere Umwicklungen, mit evtl. auch noch Kleber dazwischen...oder unelastischeren Synthetik-Kork halte ich eher für nachteilig, wenn es sicherlich auch funktioniert.
     
  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das habe sogar ich hinbekommen, als ich ganz schnell den kaputten Kork auf dem Baritonsax tauschen musste.
    Und ich bin jetzt nun wirklich alles andere als ein guter Sax-Schrauber.
    Habe da eher zwei linke Hände und überlasse das lieber einem Profi.
    Der Wechsel ist schon ein paar Jahre her, aber es passt nach wie vor.

    LG
    Mike
     
    Rick gefällt das.
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hier beschriebt ToKo sehr anschaulich, wie man einen S-Bogen-Kork erneuert.
     
  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das kennt hier kein professioneller Saxdoc in Frankfurt. Und gesehen habe ich das noch bei keinem Saxophon
     
  5. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Dann bin ich damals mit meinem ersten Horn wohl nicht an einen professionellen Saxdoc geraten......

    kokisaxo_O
     
  6. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    ich mache das Thema nochmal auf. An meinem Sax ist der Kork wohl auch mittlerweile zu dünn, das Mundstück lässt sich fast komplett bis hinten durchschieben...

    Jetzt die Frage: es gibt auch dünne Korkplatten, die selbstklebend sind - wäre das nicht eine Alternative, wenn man die Pattex-Pinselei nicht machen möchte? Oder würde sich diese Art von Kleber schneller ablösen?

    Gibt es auch in verschiedenen Stärken (1 und 2 mm).

    RuhrpottSaxer
     
    Rick gefällt das.
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Du könntest alternativ versuchen, den Kork mit milder Hitze wieder in Form zu bringen. Mit nem Fön dauert es rel lange, aber die Gefahr des Abfackelns ist gering. (Doch es funktioniert, habe es selbst ausprobiert).
    Schneller aber etwas frickeliger geht es z. B. mit einem Feuerzeug. Aber ordentlich Abstand halten. Nur die heiße Luft über der Flamme soll den Kork umströmen. Sachte herantasten, den Kork immer bewegen, nie an einer Stelle verharren.
    Ziel der Aktion ist es, die Korkzellen wieder aufzurichten, aufzupumpen...nennt es wie Du willst. Es resultiert eine Volumenzunahme, das Zeug wird wieder dicker.
     
    Rick, giuseppe und RuhrpottSaxer gefällt das.
  8. kalleguzzi

    kalleguzzi Ist fast schon zuhause hier

    Kurz in heisses Wasser tauchen.
    Dann fackelt auch nix ab.
     
    bebob99 und RuhrpottSaxer gefällt das.
  9. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Habe ich auch als Neuling geschafft..würde es aber wie ppue machen. Längsschnitt mit der Rasierklinge an der Lücke, Pattex reinlaufen lassen, auslüften, und dann andrücken.
    Bei mir reichte 1 m Kork, die Yamaha MPC gehen gerade mal bis zur Hälfte drauf.
     
    RuhrpottSaxer gefällt das.
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich mach es zwar auch meist mit dem Feuerzeug, aber wenn man es schonend haben will, kann man es über die dampfende Öffnung des Wasserkochers halten. Vorsicht nur mit dem Dampf durch den S-Bogen!
     
    RuhrpottSaxer gefällt das.
  11. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Besten Dank für die Tipps. Ich werde mich langsam rantasten. Wenn nichts hilft und der Kork zu alt ist, versuche ich mich am Austausch - oder gehe dann doch noch zum Sax-Doc... ;)
     
    Rick gefällt das.
  12. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Kleine Ergänzung: Die Kombination aus "Kurz unter Wasser halten" und "vorsichtig erhitzen" (mit Bunsenbrenner aus der Küche) hatte Erfolg: Kork ist deutlich aufgegangen, Mundstück geht nur noch halb so weit drauf auf den S-Bogen.

    Danke!
     
    Rick, giuseppe und quax gefällt das.
  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Glückwunsch.
     
    RuhrpottSaxer gefällt das.
  14. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Leider hatten die guten Tipps mit dem heißen Wasser und dem Erhitzen des Korks keine langfristige Wirkung. Ich denke, dass der Kork an meinem Toneking Special Bj. 1965 einfach schon viel zu lange weder Mundstück noch Korkfett gesehen hatte - und daher spürbar ausgehärtet ist. Er war zudem beim genauen Hinsehen am Ansatz des S-Bogens deutlich "angeknabbert" und löste sich teilweise.

    Nach Stunden des Lesens in diesem und im Nachbarforum sowie einigen lehrreiche Videos (unter anderem das oben verlinkte von ToKo) sowie netten persönlichen Tipps dazu habe ich mich heute Abend in meinem Werkkeller an meine erste Instrumentenreparatur meines Lebens gewagt... Meine Vorgehensweise:

    1. Einen alten Schubladenknauf verkehrt herum (Spitze nach außen) per Holzdübel an meine "Werkbank" (eine alte Küchenanrichte) angebracht.
    2. Einen kleinen Bunsenbrenner, einen Plastikschaber (hatte ich noch zum Fugen entfernen), Spiritus, mehrere alte Lappen, Schmirgelpapier in den Stärken 120, 180 und 280, Korkplatten in 2mm Stärke, Kleber, Pinsel, Schere, Rasierklingen, Klebeband und Korkfett sowie das "Ziel-Mundstück" bereit gelegt. Und natürlich das Smartphone, um zwischendurch im Video von ToKo noch einmal nachschauen zu können.
    3. Vorsichtig mit der kleinsten Flamme des Brenners den Bogen im Bereich des Korks innen und außen erhitzt. Anschließend mit dem Plastikschaber das meiste entfernt. Leider war darunter noch eine Uraltschicht Kleber, die ich erst unter Einsatz von Spiritus (lange einwirken lassen mit einem alten Lappen) und dem scharfkantigen Schaber entfernen konnte.
    4. Am Ende noch einmal mit Spiritus alles abgewischt.
    5. Die Korkplatte entsprechend der alten Maße zugeschnitten und ein Ende angefast, um später die "Überlappung" verkleben zu können. Anschließend kurz in der Schraubzwinge weich gedrückt.
    6. Kontaktkleber mit Pinsel auf Kork (Innenseite plus Fase) sowie den Bogen aufgebracht und etwa 5 Minuten trocknen gelassen.
    7. Minimal leicht versetzt den Kork mit Hilfe des Schubladenknaufs unter Drehbewegung auf den S-Bogen aufgebracht und dabei gleichzeitig fest angedrückt.
    8. Die Überlappung vorsichtig mit einer Rasierklinge abgeschnitten.
    9. Mit dem Schmirgelpapier (von grob nach fein) den auf den Knauf aufgesteckten Bogen bearbeitet - den Lackbereich vorher mit Klebeband abgeklebt. (Hier war ich überrascht: Für mein neues Yamaha 4c musste ich eine Menge runterschleifen - am Ende so viel, dass das originale Toneking-Mundstück nur stramm sitzt, wenn es sehr weit drauf geschoben wird. Scheint aber vielleicht auch so gewollt zu sein, da es deutlich länger gebaut ist).
    10. Den Kork nach der "Anprobe" mit einer guten Portion Korkfett verwöhnt.
    11. Der etwas erstaunt bis ratlos schauenden Familie mein "Lehrlingsstück" präsentiert...

    Am Ende hat mich das ganze etwa 12 Euro an Material gekostet, dazu rund eine Stunde Arbeit. Vielleicht wirtschaftlich gesehen eher eine Arbeit, die man den Profis überlassen kann. Dennoch freue ich mich, dass ich mir dank der vielen guten Tipps und Anleitungen von euch selbst helfen konnte - in etwa so ein Gefühl wie bei der ersten selbstständig durchgeführten (kleineren) Reparatur am Auto oder dem Eigenheim... Beim Profi sieht es noch besser aus, aber "selbst getan ist wohl getan"...

    Hier noch ein paar Vor- und Nachherbilder.

    RuhrpottSaxer
     

    Anhänge:

    Joachim 1967, Rick, quax und 4 anderen gefällt das.
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Gratuliere zum gelungenen Eigenwerk !

    ......in Ergänzung noch meine erweiterte Vorgehensweise:

    Nach Abschneiden der Überlappung nehme ich ein Gummiband (ca. 8mm breites Hosenbundgummi), dass etwa 50cm lang ist.... und wickle es immer unter Spannung in voller Länge in Drehrichtung der Klebung um den ganzen Korkbereich.

    Das Gummibandende wird einfach mit einer Leimklammer arretiert.

    Das knallt / presst den Korken so richtig an das Rohr an, vermeidet Luftblasen unter dem Kork und stabilisiert die Klebung nochmal besser.

    Lasse es 'ne halbe Stunde so gespannt liegen und gehe erst dann an's schleifen.

    Gr Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Februar.2022
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden