Was ist dran an 432 Hz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxfreundin, 2.Februar.2023.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Immerhin gibt es auf dieser Mindvibrations-Seite eine klitzekleine Spur:

    Bei einer 432Hz Stimmung hat das tiefe C 128Hz…

    Die Informatiker wissen, was kommt.
    Für alle anderen: 8 - 16 - 32 - 64 - 128

    Alle anderen steilen Thesen kippeln weiterhin auf streichholzschmalen Brettern unwissenschaftlich vor sich hin.
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe mich da jetzt nicht drum gekümmert, aber waren und sind es nicht die Orchester und im Speziellen die Streicher, die ihre Saiten immer mehr straffen wollten, weil sie damit einen besseren Sound hatten?
     
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  3. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ja. Da hatte auch irgendwer in einem der anderen Threads einen Namen dazu, wer die Idee hatte, zu Veranschaulichungs- und Rechenzwecken das C auf die Sekunde zu packen. Ganz unesoterisch.
     
  4. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ja, aber das war ja von wahren Herrschern der Weltverschwörung angeordnet. Dass man das immer wieder erklären muss…:ironie:
     
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  5. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habs in #7 beschrieben, wie in der schottischen Piperszene der Pitch durch die Decke geht, ganz ohne Streicher. Der Grundton "Low-A" hat gerade eben das H erreicht. Als Begründung wird in der weltweiten sehr wettbewerbsorientierten Szene auf die Judges verwiesen, die wiederum auf "more clarity" und "more brightness" verweisen. Es sind immer die anderen, die Schuld haben, und niemand hat eine stichhaltige Erklärung.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Bei den Erklärungen, warum die 432 Hz “richtig” sein sollen, finde ich eine Sorte besonders interessant, zumindest interessanter als die Sache selbst, die für die meisten Musiker ja keine praktische Bedeutung hat.

    Die “wissenschaftlichen” Erklärungen erweisen sich ja mit etwas Mittelstufenphysik, Wikipedia und Taschenrechner zu numerologischen Purzelbäumen, die mit Dezimalstellenrundungen an verschiedenen Stellen stehen und fallen.

    Spannender finde ich solche Argumente wie “Stradivaris Geigen waren auf 432 Hz gestimmt”.

    Eine Geige kann natürlich mittels Saite und Wirbel in einem gewissen Rahmen kontinuierlich gestimmt werden, sodass jeder mit minimalem Sachverstand, wie eine Geige funktioniert, erkennen muss, das dieses Argument vollkommen substanzlos ist.

    Wenn man sich aber über die Intention Gedanken macht, die hinter den jeweiligen Argumenten steckt, macht das einen großen Unterschied:

    Bei den “wissenschaftlichen” Erklärungen kann man gut glauben, dass der jeweilige Autor davon überzeugt ist, auch selber gerechnet hat und eventuell überzeugt ist, eine Weltformel entdeckt zu haben.

    Bei Behauptungen zur “originalen” Stimmfrequenz einer Stradivari kann man das eigentlich nicht entschuldigend annehmen. Es gibt für mein Gefühl kein glaubhaftes Missverständnis, das zu der Annahme führen könnte, dass eine Stradivari auf genau 432 Hz ausgelegt sein sollte. Es ist eine dreiste Lüge nach dem Motto „wenn du es Lüge nennst, beweise das Gegenteil“.

    Man könnte dann natürlich alte Stimmgabeln mit Frequenzen von 415 bis 465 Hz zu Rate ziehen, wenn man das Bedürfnis hat so ein Spiel mitzuspielen. Man muss sich aber nicht darauf einlassen. Die „Beweislastumkehr“ ist durch eine falsche Behauptung nicht gerechtfertigt. Mir reicht das jedenfalls für einen orientierenden Eindruck über Intentionen und Zielgruppen.
     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Weil sie brillianter klingen wollen. Empfundene Brillianz ist auch eine Funktion des gewichteten Mittelpunkts der spektralen Verteilung eines Signals.

    Grüße
    Roland
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Das hast du schön gesagt, lieber @Roland.
     
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  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Vielen Dank, aber die Erkenntnis ist nicht von mir. :) IIRC habe ich das in einem Video von Adam Neely zuletzt gehört.

    Grüße
    Roland
     
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  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Dann hast Du den Absatz nicht gelesen, dass dies bereits auf Orpheus zurück geht, der mit seinem 437Hz Gesang alle Tiere verrückt gemacht hat. Das wissen sie so genau, weil Orpheus das genau aufgeschrieben und begründet hat. Das Werk lag lange in der Bibliothek von Alexandria. Da die leider abgebrannt ist, kann man die Originale nicht mehr studieren und sich nur noch auf die mündliche Überlieferung beziehen, die in Geheimzirkeln wortgetreu nachgebetet wird, um sie nicht zu vergessen oder das wertvolle Wissen durch die Lügen Außenstehender zu verwässern.
     
  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warum jetzt auf einmal 437Hz???
     
  12. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Das klänge nach Wahn. Den gibt’s da bestimmt auch. Ich vermute aber auch einen guten Batzen Geschäftstüchtigkeit.
     
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  13. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Tippfehler und nicht rechtzeitig gemerkt. Editieren kann man nur ein paar Minuten. Es macht aber im Kern keinen Unterschied. :rolleyes:
    Vielleicht habe ich in den Absatz mehr hinein interpretiert als geschrieben wurde... Schon weil man über Orpheus recht wenig wirklich weiß. Es wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum jemand behaupten kann, er hätte das so gemacht. Und weil das scheinbar sonst niemand weiß, tippe ich auf "Geheimorden". Der übliche Gegenpart zur Weltverschwörung der Echsenmenschen. Oder geht mir da schon wieder die Phantasie durch?
     
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  14. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Das ist die Stimmgabel meines Opas. Am Rand steht eingraviert "870 SCHW."
    Das ist der einzig wahre Stimmton! Ich hatte mal ein Harmonium Bj. 1888 von Mason & Hamlin, das stimmte damit genau überein. Genau wie Opas Geige :cool:
     

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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    435 Hz ist auch nicht so selten bei alten Klavieren. :) Aber der Planetenkäse reift dann nicht richtig.
     
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  16. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Trotz der Eso-Keule ist die Diskussion ja noch ganz manierlich geworden ….

    daher erst mal die Zitate:

    Eigentlich sollte hier der Dudelsackbeitrag erscheinen.

    Ein Gerücht (bislang erst 1 Mal gehört) besagt, vor 1939 habe der Stimmton auf 435 Hz gelegen.

    Das passt zu B.E.s These, der CigarCutter als Bari habe Intonationsprobleme auf Grund des auf einen anderen Stimmton ausgelegten Bodys. Gleichzeitig steigt die Bohrung so schnell, dass es nicht möglich ist, das Mundstück so weit aufzustecken dass die 440 Hz problemlos erreicht werden können.

    Zufällig bin ich letztens auf ein gutes Klavier gestoßen, das auf 432 gestimmt ist.

    Jetzt gilt es, auszuprobieren wie die anderen Saxes damit harmonieren/klarkommen, konkret natürlich ich selbst als Intonierer dieser Saxophone.

    E.
     
  17. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Alles in Moll ist natürlich traurig, vielleicht können wir uns wenigstens darauf einigen.
    Können wir. :-(

    Die Welt des schottischen Dudelsacks ist ja relativ isoliert - d.h. man spielt fast nur miteinander. Da kann man erleben, was mit dem Pitch über Jahrzehnte passiert, wenn niemand bremst:

    - Seit Anfang 19tes Jahrhundert benutzt man weitgehend die weltweit üblichen Notennamen. Man gab also dem Grundton den Namen Low-A, was ungefähr dem gängigen Pitch entsprochen haben wird.

    - In den 50ern war man dann bei Low-A = Bb.

    - Als ich zu den Kreisen stieß (ca.1990) stimmten wir nach A= 457, d.h. unser Low-A also ca. 485 Hz.

    - Gerade habe ich gelesen, dass der Pitch weiter gestiegen ist und mittlerweile H (494) erreicht hat.

    Und dann kommt jemand und sagt, 432 Hz - das isses! :hammer:

    Dem Planetenkäse ist das ziemlich schnuppe ob 435 oder 432 oder 440 oder 442 …

    Die sog. Schumannfrequenz ist ja keine Konstante.

    Es ist nur auffällig, dass - musik(zeit)geschichtlich gesehen - viele Kulturen im Klangraum 432/435 gelandet sind, nicht im 30cent höheren Klangraum 440/444.
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Unser Blüthner-Flügel von 1909 (kann den jemand brauchen?) hat laut Klavierbaumeister Stimmhöhe 437Hz.

    Es sei denn, man spielt mit Paul McCartney. ;) Aber eine Gitarre ist ja schnell umgestimmt...
     
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  19. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Kennst du dafür irgendwelche Quellen? Ich habe mal versucht das zu recherchieren, bin aber immer wieder im Sinne von Kreisreferenzen bei den gleichen Behauptungen gelandet. Außerhalb von Esoterikseiten konnte ich damals gar nichts zu 432 finden.
    Eine zentrale Behauptung ist, dass indische Musik in 432 gestimmt ist. Dazu lässt sich m.E. keine Evidenz finden. Die englischsprachigen indischen Seiten kennen die 432 eher nicht, nur die esoterischen, meist westlich basierten. Eine Nachfrage in einem Musikerforum bewirkte wohl eher Stirnrunzeln. Ein indischer Musiker berichtete, dass das Harmonium als eines der wenigen fest gestimmten Instrumenten oft sehr unterschiedlich gestimmt ist, meist aber höher als 440 Hz. Und sonst stimme man häufig ohne Referenz und wohl gerne hoch. Wo kommt das dann her? Ist Indien als Eso-Werbeträger so wirksam, dass die Wahrheit irrelevant ist?
    Ich vermute auch dass die meisten musizierenden Naturvölker einfach dort stimmen, wo das Wetter sie gerade hinstimmt.

    Ich fände es wirklich interessant, zu erfahren, ob da tatsächlich irgendeine dokumentierte Beobachtung im Hintergrund steht, oder ob das alles nur konstruiert und in einer Interessengemeinschaft tradiert ist.
     
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  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das könnte man fast kontextunabhängig bejahen... :rolleyes:
     
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