Test von Klangoptimierungszubehör

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11578, 26.Februar.2023.

  1. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hallo,

    ein Jahr nach Schließung des Themas, wegen ungebührlichem Verhalten, möchte ich aus eigenem Interesse und in Hoffnung und Verlangen einer respektvollen und pragmatisch freundlichen Austauschkultur dieses Thema, aus aktuellem Anlas, wieder aufleben lassen, auch weil ich es unmöglich finde, dass einege User die Kommunikation zerstören dürfen und unterbinden können mit ihrem unsozialen und respektfreiem Verhalten, anstatt sanktioniert zu werden um für andere die Kommunikation zu gewährleisten.

    In dem Sinn wünsche ich uns einen gelungenen zweiten Versuch ohne alte Feindschaften aufleben zu lassen oder neue provokationen zu starten oder anzunehmen.

    Das ist auch nicht gegenüber Thomas als Unterwanderung zu verstehen und ich habe volles Verständnis dafür, dass das User ausgeschlossen werden, sobald sich abzeichnet, dass wieder einige Menschen diese Plattform für ihre Kompesationsbedürfnisse mißbrauchen.

    ______


    Ich habe mich seit längerem ein wenig mit dem Schwingungsverhalten meines Bariton. Das schaukelt sich gewaltig auf und die Klappen fangen an zu vibrieren, wenn ich laut spiele.

    Nun ist es ja so, dass verschiedene Ideen nebeneinander im Raum stehen bzgl. der Auswirkungen des Corpus auf die schwingende Luftsäule.

    Da ich in diesem Gebiet sehr unerfahren bin und es nicht rechnen kann habe ich den Versuch unternommen mein Bariton mit vorgerecktem Stick so fest zu umwickeln, dass es zumindest das Schwingungverhalten deutlich ändern/dämpfen sollte.

    Die Wickeltechnik ist so angelegt, dass sie sich nicht lockern kann und ich habe mit viel Kraft das Bari umwickelt. Angefangen von einzelnen Stellen bis hin zum Trichter.

    Ergebnis.

    Es werden die Obertöne abgedämpft. Da kann ich ganz allgemein mal sagen. Desweiteren wird allgemein die Lautstärke mit gedämpft.

    Je weiter oben oder unten gewickelt wurde, desto mehr hat sich das Dämpfungspektrum nach oben und unten verschoben. Sprich: Wenn ich den S-Bogen umwickelte wurden ganz hohe Frequenzen unterdrückt und wenn ich den Trichter umwickelte eher tiefere Obertöne. Das geht soweit, bis das Sax fast vollkommen grundtonig klingt und nur noch halb so laut wahrgenommen wird. Effektiv war die Dämpfung etwa 10db...

    Ich habe das auch im Sprektrometer mit beobachtet und verschiedene Stadien mit den entsprechenden Photos vom Spektrometer später verglichen und meine Vermutung überprüft.

    Am Ende hatte ich 7 Teststadien

    1. nur S-Bogen
    2. S-Bogen und Schnecke
    3. S-Bogen, schnecke Rohr (soweit dies möglich war wegen der Tonlöcher)
    4.S-Bogen, Schnecke, Rohr, Knie
    5. S-Bogen, Schnecke, Rohr, Knie, Trichter
    6. Schnecke, Rohr, Knie, Trichter
    7. Knie, Trichter


    Je dicker der Strick, desto stärker die Dämpfung. Ich hatte noch mit einem viel dünneren Strick getestet und die Ergebnisse waren ähnlich aber nicht so stark ausgeprägt.

    Bei einem Strick um Knie und Trichter von einer Stärke von 5mm sprachen die Becherklappen dann fast gar nciht mehr an!


    OK

    soviel zu meinen Ergebnissen. Was das für jeden bedeutet kann sich ja jeder selber denken. Ich wollte euch nur an den Ergebnissen teilhaben lassen.


    Meine Fragen sind dann:


    Wie verhält sich das bei Schwereren Saxophonen, dichterem Material und aufgelöteten Böckchen vs Böckchen auf Platten?

    Die Wicklung sieht so aus und auf der anderen Seite ist eine ähnliche Überlappung.

    photo_2023-02-26_13-19-30.jpg


    Und nun wünsche ich uns einen freundlichen Austauch über weitere klangverändernde Techniken.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26.Februar.2023
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zitat aus einem Thread von 2013. Stellungnahme von Selmer zur Frage des Klangs i. v. m. dem Material:

    Material

    - Die Materialwahl spielt für den Klang eine untergeordnete Rolle. Selmer hat ausführliche Blindtests mit Profimusikern gemacht, welche keinen Unterschied auf Grund des Materials wahrnehmen konnten.
    - Das Gewicht spielt hingegen neben vielen anderen Dingen eine große Rolle. Je leichter ein Instrument ist, desto flexibler ist es bei der Klangentwicklung. Ein schweres Instrument „zementiert“ den Klang eher.


    CzG

    Dreas
     
  3. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Coole Idee, ein interessanter Versuch
    Das es grundsätzlich egal ist, ob es ein Silber- oder Messingsax ist, denke ich auch. Eher interessant ist, wie dick das Material ist, wieviel mitschwingt.
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies hatte Adolphe Sax schon damals behauptet.

    Meine eigenen Erfahrungen gehen bisher in die gleiche Richtung.

    Bei den Yanagisawa-Bari-Tests habe ich nicht den Vergleich zwischen Bronze- und Messinglegierung vorgenommen, weil es für mich nicht von Bedeutung war.
     
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  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Wie ist die Auswirkung auf die Klappen? Bedeutet das, dass die nicht mehr vibrieren?
     
  6. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    alles deutlich weniger. Da sich der Trichter nicht so aufschaukelt, wackeln die Becherklappen auch deutlich weniger.


    Aber wie gesagt - es wird doch deutlich am Klang geschraubt.


    Der umwickelte S-Bogen hatte noch einen optimierenden Charakter, wenn man es so mag. aber dort schon minimale Laustärkeeinbußen. Aber als Kompromiss umein wenig die Schärfe zu nehmen könnte das machbar ein.



    Ich hab am Ende alles wieder abgemacht und empfand das Sax dadurch besser in der Ansprache. Klanglich ist mir der umwickelte S-Bogen schon entgegengekommen und ich hatte das jetzt etwa ein halbes Jahr auch so gespielt. Jetzt muss ich mich etwas umgewöhnen, weil mein Hirn jetzt heller wirkt mit gleichem Setup - und lauter.
     
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  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das klingt deutlich nach P-Ligging von Tobias Häcker. Da machen sich viele bei SOTW heute noch drüber lustig.
    Ich halte es auch eher für Unsinn, wie sämtliche Klangoptimierungstools, die man kaufen und nachträglich anbringen kann.

    Aber Jeder muss das für sich selbst entscheiden und wenn Jemand meint, es würde ihm was bringen, soll er das dann auch nutzen. Ich brauch davon nichts.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Meinst Du wirklich Hirn oder doch eher Horn?
    Andere (ernsthafte) Frage: führst Du die Lautstärkeeinbuße durch den umwickelten S-Bogen auf das Mehrgewicht zurück oder eher auf die damit verbundene Dämpfung?
     
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  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    lauter Hirn :)

    Es gibt den Effekt das es leiser wirkt, wegen der fehlenden Obertöne und das es gemessen leiser ist. Ersteres ist wahrscheinlich sogar mehr. Vollumwickelt spielte es sich als ob etwas im Trichter steckt und diesen verstopft. Ich habde das manchmal mit meinem Equipmentbeutel, welche noch im Trichter ist, wodurch sich das Sax verstopft anfühlt. Ähnliches Gefühl als soviel wie möglich umwickelt war.

    Da ich immer alle Versuche gegen die Wand gespielt habe, ist es nicht auf den fehlenden Abstrahleffekt der Außenoberfläche zurückzuführen ...
     
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  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich habe ja immer noch so eine Masseschraube für die S-Bogen Klemmung herumliegen.
    Die habe ich aus Jux an das neue Yani Tenor geschraubt. Und nach 10 Minuten wieder abgeschraubt.
    Effekt: Null.

    Beim direkten Vergleich eines Messing mit einem Bronze Instrument habe ich allerdings schon deutliche Unterschiede wahrgenommen.
    Gewogen habe ich sie aber nicht… es könnte durchaus mit dem Gewicht zu tun haben. Das wäre mir allerdings wurscht.

    Das einzige „Tuningzubehör“ dessen Sinn ich unmittelbar nachvollziehen kann ist der Wave Daumenhaken.
    Nicht nur am Sopran eine Wohltat (am Sopran besonders).

    Ach ja, Blattschrauben. Allerdings nur zu spüren (andere Ansprache), nicht zu hören.

    Alles andere hat sich für mich als nutzlos herausgestellt. YMMV.
     
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  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Könnte es auch sein, dass sich die Wickelei bei den unterschiedlichen Baugrößen verschieden auswirkt?
     
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  12. manne

    manne Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe da gewisse Zweifel. Bei anderen Instrumenten (z.B. Querflöte) ist es unumstritten, dass das Material den Klang beeinflußt. Mein Altsaxophon ist eine Hausmarke vom großen T. Der gibt an, dass der Korpus aus Kupfer ist. Das Horn hat in meinem Empfinden einen deutlich "nasaleren" Klang als viele andere Alt-Hörner, die ich kenne. Müßte auch in meinen Titeln hörbar sein. Ob es jedoch einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Klang und Material gibt, kann ich natürlich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Auch da gibt es sehr gegensätzliche Meinungen zu.
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

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  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man beachte diesbezüglich auch die unterschiedlichen Material /Preis-Versionen bei diesen hoch angepriesenen Klangbrücken :rolleyes: o_O ;)
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zur Ausgangsfrage:

    Test von Klangoptimierungszubehör

    Habe ich auch irgendwann mal probiert, mit dem Ergebnis, dass ich keinen bis kaum einen Unterschied gehört habe (bestenfalls war es irrelevant).

    Daher habe ich mich entschlossen, solche Suche einzustellen, da sie nur Zeit und Geld kostet.

    Heißt ja nicht, dass es anderen was bringen kann.

    CzG

    Dreas
     
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  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Unumstritten!?

    Renate Linortner (2001)
    "Silber, Gold, Platin - Materialaspekt bei Querflöten"

    Hier gibt es die Kurzfassung:
    https://www.vincentthuet-flute-musique.fr/flötenbau/

    Grüße
    Roland
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dem Verkäufer immer!
     
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  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warum hast Du dann die deutliche Differenz für das T-WO20UL abgedrückt?
    Das T-WO10 ist nicht einmal spürbar leichter in der Hand als ein T-WO20 (lackiert… gewogen hab ich sie nicht).

    Und ich fand den Klang deutlich anders. Hinter dem Horn.


    Aber das Thema war ja „Klangoptimierungszubehör“ … nicht Material (obwohl - das hatten wir schon eine ganze Weile nicht mehr)
     
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass jede dieser in unregelmäßigen Abständen durchs Saxophonistendorf getriebene Klangoptimierungssau nur deshalb Interesse findet, weil der Wunsch und der Glaube an mögliche Abkürzungen bei der langwierigen Entwicklung in einen "gestandenen" Saxophonisten mit einem bewunderten Sound unausrottbar zu sein scheint.

    Nein! Man kann sich keine Abkürzung zum Üben kaufen! (Vielleicht nen besseren Lehrer?) Es gibt nur ein Instrument, wo die Krankheit GAS noch schlimmer als im Saxland wütet , einfach, weil sie zahlenmäßig noch viel mehr sind: E-Gitarren.
     
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