Rhythm changes G7?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Nilu, 10.Januar.2025.

  1. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    z.B in Bb Dur
    Bb6, G7, Cm, F7, ........

    Warum wird nach Bb6 ein G7 gespielt?
    Ich dachte es funktioniert nach: I vi ii V und demnach wäre die vi ein Gm7 Akkord.
     
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  2. Ellulu

    Ellulu Kann einfach nicht wegbleiben

    es gibt beides!
    Und noch viele weitere Variationen ...:)
     
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  3. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Es geht ja beides. Es ist die Frage, wie der Komponist seinen Song aufbauen möchte und was er ausdrücken möchte. In Bb6, G7, Cm, F7 hört man eine deutliche Aufwärtsbewegung, die mit Gm7 so nicht erhörbar wird, da das Bb liegen bleibt. Beide Varianten klingen - aber eben sehr unterschiedlich. Freundliche Grüße von Hewe
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Der Ton B leitet so schön vom Bb zum C. Das macht die II zum Durakkord und ergibt eine schöne chromatische Linie. Dm wird dadurch zur Zwischendominante in Dur.
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    Richtig!
    Dazu gehören noch Alterationen der sechsten Stufe, etwas als ganzverminderte Akkorde.

    Halten wir bitte im Blick, dass Musik eine kreative Kunstrichtung ist, die eben nicht starren Regeln unterliegt, an die sich alle sklavisch halten müssen.
    Komponisten wie auch Interpreten experimentieren gerne herum, und was gefällt, wird beibehalten. ;)
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    genau, die Harmonielehre stellt keine Regeln auf, sondern erklärt lediglich, was Komponisten und Musiker schaffen und warum das nach welchen Regeln gut oder kacke klingt (-:
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Zum schon gesagten nur ein paar kleine Ergänzungen.

    Willst du begleiten, solltest du wohl wissen welche Variante du spielst und vielleicht auch im Kontext der Mitspieler bewusste Entscheidungen treffen.

    Willst du aber ein Solo improvisieren ist deine rhythmische und melodische Form wahrscheinlich wichtiger als die passende halbtaktige Terz bei 180 Sachen, es sei denn du spielst streng die Akkorde aus.

    Wenn man das gesamte heimische Tonmaterial anschaut, ist es beim klassischen „diatonischen“ Turnaround
    für alle vier Akkorde eigentlich die gleiche Leiter. Da kannst du über die ganzen 2 Takte turnaround die Bb-Durleiter spielen. Das wird vielleicht schnell etwas platt, deshalb wäre für mich der nächste Anhaltspunkt, dass der erste Takt von der Tonika aus (I maj) im zweiten Takt auf der Dominante landet (V7). Mit der Tonleiter und diesen beiden (ganztaktig gedachten) Akkorden bringst du jetzt schon etwas Struktur rein. Und dann kommen die Varianten ins Spiel, erweiterte Optionen, die gespielt wurden und sich bewährt haben. Da wird aus meiner Sicht in diesen 2 Takten letztlich nur die Überleitung zwischen I und V7 mit andern Leittönen versehen. Die kann man sich dann einzeln vornehmen, ohne eine ganze Akkordprogression neu zu lernen (wie @ppue erwähnte wird in deinem Beispiel aus der Melodielinie Bb-Bb-C-Cein etwas geschmeidigeres Bb-B-C-C, etc.).
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Januar.2025
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wie andere es schon erwähnten: es gibt nicht genau die einen Rhythmchanges. Ursprünglich kommt der Name ja von der Akkordfolge von "I got Rhythm" von Gershwin komponiert.
    Die Changes wurden so populär und es gibt so viele Varianten, daß man damit Bücher füllen kann (es gibt einige Bücher dazu). Insofern ist es notwendig als Musiker vorher mal drüber zu sprechen welche man zusammen spielt damit es kein Durcheinander gibt. Manchmal sind die harmonischen Varianten klein und der Unterschied ist spielerisch nur fürs geschulte Ohr hörbar, manchmal sind die Unterschiede sehr deutlich.
    Gerade bei den komplexeren Varianten ist es sinnvoll die Akkorde bedienen zu können, da bei diesen nur eine Tonleiter über sämtliche Akkorde einfach nicht funktioniert.
    Generell ist es aber eh ratsam die Akkorde ausspielen zu können und nicht nur die Akkordfolge immer nur mit einer Tonleiter bedienen zu wollen, denn sonst erwischt man gerne bei den Akkorden genau die Töne, die dort eher nicht gut klingen, wenn man nicht weiss was wo passiert und welche wo wichtig sind oder um es genauer zu formulieren: welche Töne bei welchem Akkord Spannung generieren (bis an den Punkt daß es schräg klingt) und welche wenig oder keine Spannung erzeugen. Und es fällt auch leichter drüber zu spielen wenn man im Ohr hat was da harmonisch passiert wenn man drüber spielt.
    Insofern ist es immer sinnvoll beides zu üben: verallgemeinern mit Tonleiter aber auch genau die Akkorde benutzen zu können.
    Der Mix von beidem macht es dann nachher.
     
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  9. DirkZygar

    DirkZygar Nicht zu schüchtern zum Reden

    Der Reiz in dieser Folge liegt für mich darin, das die Ter des G
    Der Reiz in dieser Folge besteht für mich darin, das die Terz des G7 als Leitton zum Cm dient
    und eine „Helligkeit“ in en Turnaround bringt. Ein Gm ist zwar korrekt aber langweiliger weil erwartbar.
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das bitte mal fett einrahmen, wenn die Diskussion wieder losgeht...
     
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  11. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Apropos "Turnarounds" und "Variationen" – hier der Auszug aus musik-wissen :)
     

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  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das alte Thema: Ist Musiktheorie präskriptiv oder deskriptiv?
    Wäre sie rein präskriptiv, würden wie musizieren wie vor vielen Jahrhunderten.

    Da köpnnte ich fast noch einmal Jakobus von Lüttich zitieren ...

    Grüße
    Roland
     
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