Musik machen mit Hörgerät

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxclamus, 23.Oktober.2019.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Allure ist das aktuellste Modell und werdeich vermutlich auch noch testen.
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein Update mit den aktuell getesteten Hörgeräten:

    Wenn ich mit den Phonak Sphere 90 Hörgeräten live Musik höre, läuft im Hintergrund immer die eingebaute KI. Die Geräte merken automatisch, ob gerade Musik läuft, Sprache dominiert oder Lärm da ist. Sobald sie Musik erkennen, schalten sie auf einen speziellen Musikmodus – ganz ohne mein Zutun.
    Das heißt: Die Klangverarbeitung wird auf „Musik“ umgestellt, die Störgeräuschfilter sind weniger aktiv, die Dynamik und der Klang wirken natürlicher und voller. Feine Details kommen besser rüber, und das Ganze klingt weniger künstlich als im Sprachmodus.
    Wechselt die Situation (z.B. plötzlich spricht jemand in der Band oder Ansagen kommen), passt die KI die Einstellungen blitzschnell wieder an, damit Sprache verständlich bleibt.

    Wenn ich mit den Phonak Sphere 90 Musik direkt per Bluetooth streame (z.B. vom iPhone oder iPad), läuft das anders als beim Live-Hören: Die Musik wird dann direkt ins Hörgerät geschickt, die Mikrofone nehmen die Umgebung kaum noch wahr.
    Die eingebaute KI, die sonst immer die Geräusche um mich herum analysiert, ist beim Streaming kaum aktiv. Die Sprache-/Störgeräuschfilter spielen beim reinen Musikstreaming also keine große Rolle – das Gerät überträgt das Bluetooth-Signal möglichst „pur“ ins Ohr.
    Allerdings ist der Sound über Bluetooth oft etwas „flacher“, besonders bei den Bässen. Das liegt nicht an der KI, sondern daran, dass Hörgeräte generell auf Sprachqualität und nicht auf satte Musikbässe ausgelegt sind. Für Sprache top – bei Musik reicht’s für Hintergrund oder Videos, aber „echtes“ Musikfeeling und satter Bass wie bei den IPods kommen da nicht ganz ran. Filme, Dokumentationen und Talkshows werde ich jetzt vermutlich eher mit den Hörgeräten schauen...


    Aus meiner bisherigen Erfahrung und nach allem, was ich recherchiert habe, sind für das Mixing und Mastern mit Studiomonitoren eher offene Schirmchen (Domes) als geschlossene Otoplastiken zu empfehlen – wobei ich Otoplastiken selbst noch nicht getestet habe.

    Der Grund: Schirmchen lassen Raumklang und vor allem den Bass der Boxen deutlich direkter ans Trommelfell, während maßgefertigte Otoplastiken das Ohr stärker abdichten. Dadurch kommen Bass und natürliche Akustik aus dem Raum weniger „echt“ am Ohr an – der Sound läuft dann primär über das Hörgerät, was beim Beurteilen tiefer Frequenzen und für das richtige Mischgefühl hinderlich sein kann. Hat da einer bereits Erfahrungen gemacht?

    Was für mich außerdem gut funktioniert: Ich kann meine Hörgeräte problemlos gemeinsam mit meinen offenen und geschlossenen Beyerdynamic-Kopfhörer nutzen. Obwohl beide Systeme gleichzeitig am Ohr sitzen, gibt es bei mir keinerlei Rückkopplungsprobleme oder nerviges Pfeifen. Das liegt vermutlich daran, dass Phonak-Hörgeräte wirklich eine sehr effiziente und zuverlässige Rückkopplungsunterdrückung an Bord haben. Selbst bei höherer Lautstärke bleibt alles stabil, der Klang der Kopfhörer wird nicht „überstrahlt“ und ich höre Musik wie gewohnt – nur eben mit dem Vorteil der Hörgeräteverstärkung.

    Ach ja, die Hörgeräteverstärkung ist nun auf 80 statt 70 % eingestellt.

    Die letzten Tests, die ich noch machen möchte, ist eine Orchester- und eine BigBand-Probe.
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein kurzes Update!

    ich habe die Geräte Phonak Sphere 90 inzwischen gekauft.

    Bei dem Preisvergleich solltet ihr auch den Umfang des Service beachten. Es gibt gewaltige Preisunterschiede und es lohnt sich zu verhandeln. Ich hatte zwei Angebote.

    Eine tolle Apple-Funktion haben die Geräte auch: Wo sind meine Geräte?

    Die Hörgeräteverstärkung ist aktuell weiterhin bei 80 %.

    Momentan haben die Phonak Sphere 90 hinsichtlich der KI-Nutzung einen Alleinstellungsmerkmal. Ich bin aber generell optimistisch, dass der technologische Fortschritt in der Hörgeräte-Entwicklung durch die Nutzung der KI noch in den Anfängen ist. Phonac selber soll für meine Geräte regelmäßig kostenlose Updates (Lernfortschritte der KI) anbieten. Ich bin gespannt.

    Die letzten Tests, die ich noch machen möchte, ist eine Orchester- und eine BigBand-Probe. Dies konnte ich aufgrund der Schulferien in NRW noch nicht, aber die Vorteile sind für mich so gewaltig, dass ich bereits jetzt gekauft habe. Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Geräte auch dort sehr gut funktionieren.

    Bisher gibt es nichts, was mich (wie bei den früheren Geräten) nervt.

    Bisher hatte die Hörgeräteakustikmeisterin kein speziellen Einstellung für mich vornehmen müssen. Sie geht sicher davon aus, dass ich irgendwann komme und 90 % Verstärkung haben möchte. Momentan wäre dies von meiner Seite aus mir noch "zu viel". Mein Gehirn benötigt offensichtlich noch etwas mehr Gewöhnungszeit.

    Ich hatte bei @Analysis Paralysis öfter mal bei seinen zahlreichen Vergleichsaufnahmen "gelästert", dass ich keinen Unterschied hören würde. Nun - ich muss gestehen, dies ist JETZT mit den Hörgeräten nicht mehr der Fall! Bereits am iPad höre ich Unterschiede und spätestens mit meinen Neumann-Monitoren höre ich es deutlich.

    Daher meine freundliche Aufforderung an das "veraltete" Forum: Lasst euer Gehör prüfen und wenn ihr eine Schwerhörigkeit habt, probiert gute Hörgeräte aus.

    Nicht nur die Sprachverständlichkeit ist für mich besser.

    Ich musiziere und intoniere laut Aussagen meiner Mitmusiker und Mitmusikerinnen besser!

    Dies gilt bei mir auch, da ich bei meiner privaten Krankenversicherung eine Zusatzversicherung für Hilfsmittel habe. Weiterhin benötige ich kein Servicepaket für kostenlose Reparaturen, da meine Beihilfe und private Versicherung diese bezahlen werden.

    Aber offen gesagt, die Hörgeräte haben für mich einen deutlich höheren Mehrwert als ein teures Saxofon.
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein kurzes Update!

    Inzwischen hatte ich eine Probe mit dem Symphonischen Blasorchester (1. Klarinette) und mit der BigBand (2. Alt). Bei beiden Proben sind die Hörgeräte eine Bereicherung. Dies hatte ich aufgrund der dynamischen Lautstärke der großen Ensemble nicht unbedingt erwartet.

    Ich höre einfach besser und spiele dadurch konzentrierter und integrierter. Das ganze musikalische Hören ist für mich einfacher und positiver.

    Ansagen der Dirigenten sind gut verständlich.

    Aha-Ergebnisse waren für mich die Querflöten im BSO, wenn sie in die Höhen gehen und wenn der BigBand-Leader mit Fingerknipsen anzählt. Beides hatte ich früher kaum wahrgenommen.

    Die Hörgeräteverstärkung ist aktuell nun bei 85 % und soll in einigen Wochen auf "finale" 90 % eingestellt werden.

    Ein Vor- oder Nachteil?

    Ich höre kritischer.

    Entgegen des vorherigen Rats meiner beiden Pensionista-Musikerfreunde habe ich für den SLB300 (Kontrabass) meine Bose S1 durch eine QSC K10.2 ersetzt und in der nächsten Probe haben sie bestätigt, dass es ein gute Investition war.

    Auch ist der individuelle Hörunterschied zwischen meinen Neumann-Monitoren und meinen früheren Yamaha-Monitoren durch die Hörgeräte gewaltig, was ich damals offensichtlich nur intuitiv wahrgenommen hatte.

    Daher nochmals meine freundliche Aufforderung an das "veraltete" Forum: Lasst euer Gehör prüfen und wenn ihr eine Schwerhörigkeit habt, probiert gute Hörgeräte aus.

    Es kommt im Freundeskreis immer wieder Frage auf, warum ich nicht durchgehend Hörgeräte getragen habe.

    Ich denke, dass es die integrierte KI ist, weil ich zu keinem Zeitpunkt irgendwie Programme oder Lautstärken einstellen muss. Die Geräte funktionieren automatisch und passen laufend (für mich nicht wahrnehmbar) sich auf die Hörsituation an. Die früheren nervigen Probleme sind alle nicht mehr vorhanden.

    Ich warte auf den Tag, dass ich mit diesen versehentlich duschen gehe. Dies soll sogar technisch möglich sein...
     
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  5. Calymne

    Calymne Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe gestern einen Hörtest gemacht.
    Die unteren Frequenzen alle top bei 95+%, ab 2 kHz ein Einbruch auf ~ 75%.
    Hörgerät lohnt noch nicht und bezahlt bekäme ich aktuell auch nichts, weil man wohl mindestens 20% Verbesserung erreichen muss.
    Ich soll jährlich kontrollieren lassen.
    Na dann....
     
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