3D Odisei Travel Sax elektronisches Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 18.Dezember.2020.

  1. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Moin, Danke für das Teilen deiner Erfahrungen und Einschätzungen. Vielleicht mal vorab: Es kam mir garnicht in den Sinn dir Befangenheit zu unterstellen. Ganz im Gegenteil, ich finde deine Einschätzungen auch im vergleich zum Odisei ganz hilfreich. Du hast natürlich recht, die Qualität des EMEO ist unzweifelhaft höher und der Preis für dieses "Nischenprodukt" sicherlich gerechtfertigt. Ich bin halt noch sehr unschlüssig, was mir tatsächlich reicht. Ich neige dazu mir stets den Porsche (hier EMEO) zu kaufen, obwohl es der Golf (Travel Sax) auch getan hätte. Allerdings hadere ich auch noch mit anderen Überlegungen, die das Thema betreffen, was Du mit "in Routinen einbauen" bezeichnet hast. Vor kurzen gab es auf EBAY Kleinanzeigen einen Anbieter, der das EMEO für 900 Euro angeboten hat. Ich stand schon mit ihm im Kontakt und hab ob des guten Preises lange überlegt, ob ich es nehme. Tatsächlich hab ich dann abgesagt, weil ich der Meinung war, dass ich vielleicht garnicht mehr Überzeit als aktuell aufbringen kann (Derzeit über ich ca. 1 - 1,5 Stunden , ca. 5 x die Woche). Mittlerweile habe ich mich geärgert, dass ich es nicht einfach genommen habe, denn meine Neugier auf solch ein Instrument/Werkzeug lässt mir keine Ruhe. Aber der Gedanke, dass ich mit einem knapp 600 Euro teuren Gerät (Travel Sax) möglicherweise auch gut bedient bin, steht ebenfalls noch im Raum. Schade, dass man die Teile nicht mal parallel testen kann.
    Andere nochmals Danke für dein ausführliche Beschreibung deiner Erfahrungen mit dem EMEO und deines persönlichen Gebrauchswerts!
    Grüße
    André
     
  2. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Danke auch für Deine ausführlichen Einschätzungen und Bewertungen! Das macht mir die Entscheidung leider nicht einfacher :)
    Ich habe auf der Odisei Seite gesehen, dass jetzt die MK II Version mit Metallfedern in den Tastern kommt. Vielleicht lässt die neue Version ein schnelleres Spiel zu, weil der Druckpunkt definierter ist? Die neue Version ist aber noch nicht erhältlich. Ich habe irgendwo gelesen, dass es im März 22 erscheinen soll. Ich bin gespannt, ob die das hinbekommen.
    Grüße
    André
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Also dieser Vergleich hinkt dann doch... (nicht zuletzt, weil ein gut gewarteter Golf schon mal 500.000 km im Alltagsbetrieb schafft - was bei Porsches eher selten zu finden sein dürfte)

    Die entscheidende Frage ist, was will ich mit dem Digitaldings erreichen, ausser dem Gefühl, dass ich zu jeder Tageszeit üben könnte, wenn ich wollte?
    Alleine für so eine unspezifische "Gewissheit" wäre es mir zu viel Geld gewesen - dann würde egal welcher Apparat nämlich bei mir nur herumliegen...

    Also was ist das vorwiegende Ziel?

    Auf Reisen im Training bleiben und gelegentlich mal leise Üben? -> Travelsax
    Gezielt Tonergebnis zu Muskelgedächtnis der Finger für Saxophon trainieren? -> EMEO
    Ein vielseitiges aber eigenständiges MIDI-Instrument mit holzblasähnlicher Bedienung -> Roland, AKAI etc.
    Ein Plastiksopran mit saxofonähnlichem Eigenklang und goldenem Trichter -> YDS

    Und die generellen Fragen bleiben:
    Wieviel Deiner 5-7 Stunden pro Woche investierst Du in rein technische "Fingerarbeit"?
    Wieviel Zeit bleibt Dir von den 5-7 Stunden, um zu spielen, kreativ zu sein, Dich auszudrücken?
    Wieviel Zeit wünschst Du Dir von Deinem Hobby um zu spielen, kreativ zu sein, Dich auszudrücken?
    Wieviel (mehr) Zeit müsstest Du in technische Fingerarbeit investieren, hast aber eigentlich keine Lust drauf, weil es ein Hobby ist und von der Kreativzeit am Instrument abgeht?

    Hast Du gelegentlich das Gefühl, dass es die Tonerzeugung am Mundstück nicht einfacher macht, die Fingerarbeit zu leisten?
    Könntest bzw. willst Du solche Übearbeit auch mal zu anderen Zeiten als Deiner täglichen Überzeit machen (z.B. weil um halb zehn keine Kinners wach werden; Du mal eine halbe Stunde Leerlauf im Job nutzen kannst; während ein uninteressanter Film in der Glotze läuft, den Dein(e) Partner*in unbedingt sehen will oder sowas)?

    So in etwa war mein Gedankengang, der mich letztlich zum EMEO gebracht hat.
     
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  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @Altermann Ich kann zum Thema Travel Sax auch noch etwas beitragen.
    Insgesamt halte ich das Teil für nicht wirklich ausgereift. Man muss wissen, dass die Tasten nicht in beweglichen Gelenken gelagert sind, sondern quasi angegossen. Das bedeutet, dass du das Material beim Drücken der Tasten ständig auf Torsion belastest. Das ergibt ein sehr schwammiges Spielgefühl, was mich nicht gerade begeistert hat. Der linke Kleinfingertisch war für mich fast nicht spielbar und ich hatte Angst, ein Teil davon abzubrechen, wenn ich so gespielt hab, wie ich ein Saxophon spiele.
    Ein weiteres Ärgernis war für mich die Latenz im Bluetooth Betrieb. Der Ton kommt in der App deutlich hörbar später raus, so dass es bei schnelleren Stücken unmöglich ist, damit zu spielen. Fehltrigger hatte ich bei nicht absoluter Synchronizität der Klappen auch ab und zu.
    Das gepaart mit der sehr filigranen Anmutung des Gerätes, hat mich das Teil schnell wieder aus der Hand legen lassen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.März.2022
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  5. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Ok, das sind Einschränkungen, mit denen ich wahrscheinlich auch nicht leben könnte.
    Wenn Du dich für solch ein "digitales Übe-Sax-Konzept" interessierst, käme für dich auch ein EMEO in Frage oder hast Du es mal testen können?
     
  6. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das wäre mir wohl zu teuer.
    Ich besitze ein ewi 4000s, welches ich in der Band spiele und sehr zufrieden damit bin.
    Das Travel Sax war eigentlich nur ein Versuch, eine saxähnliche Option zum zu Hause üben zu haben.
    Aber mein Wunsch nach einem E-Sax ist nicht so groß, dass ich 1500€ dafür ausgeben würde.
    Für 1500€ bekommt man ja immerhin schon ein vernünftiges Mundstück. ;)
     
  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Mit Bluetooth spiele ich nie. Ich spiele immer mit Kabel. Und da gibt es keine Latenz. Für große Männerhände wirkt es vielleicht filigran, aber ich frage mich manchmal, mit welcher Kraft und Gewalt ihr Männer auf ein Saxophon einhaut. :) Das kann doch gar nicht sein. Für normale bzw. Frauenhände ist es keinesfalls zu filigran. Vielleicht einfach mal ein bisschen gefühlvoller und sanfter spielen? ;)

    Grundsätzlich hast Du natürlich recht mit den Tasten, die keine Gelenke haben usw. Es ist kein Saxophon, sondern eben nur ein Travel Sax. Es gibt einige gute Argumente dafür, wenn man etwas Bestimmtes erreichen will. Aber wenn man erwartet, dass es ein vollwertiger Ersatz für ein Saxophon ist, wird man enttäuscht. Es ist ein Übungsgerät, um lautlos üben zu können, z.B. abends beim Fernsehen, wenn die "bessere Hälfte" danebensitzt und etwas anschauen will, während man selbst üben will. Versuch das mal mit einem echten Saxophon. :D Es ist gut, wenn man bei seiner normalen Arbeit am Schreibtisch sitzt und dazwischen mal ein paar Minuten Tonleitern oder ein neues Stück einüben will, um die Griffe in die Finger zu bekommen. Es ist gut, wenn man in einem Hotelzimmer sitzt und die anderen Hotelgäste nicht stören, aber trotzdem üben will. Es ist gut, wenn man morgens eine Stunde mit der Bahn zur Arbeit fährt und diese Zeit fürs Üben nutzen will, lautlos. Und was einem vielleicht sonst noch so einfällt.

    Aber es ist kein "Ersatz-Saxophon", wenn man genau das erwartet, was ein Saxophon bietet. Ich würde das mit einem Keyboard vergeichen, auf dem man zwischendurch übt und das man sich auf den Schoß stellen kann verglichen mit dem richtigen Klavier zu Hause, auf dem man übt, das man aber nicht mitnehmen kann. Es gibt beispielsweise ein zusammenklappbares Digitalpiano, das man bequem mitnehmen kann. Das sieht so aus: https://www.amazon.de/dp/B09M8Q3XHJ/
    Niemand würde erwarten, dass das ein richtiges Klavier ersetzt. Aber es ist eben praktisch, weil man es mitnehmen und mit Kopfhörern spielen kann. Genau so schätze ich das Travel Sax ein.
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe mir ein Travel Sax 2 bestellt.

    Gerade gestern Abend hätte ich so ein Teil gut brauchen können.
    Zu sehr später Stunde schrieb ich an Arrangements für ein paar Bläser für einen bevorstehenden runden Geburtstag.
    Ich hätte manche Passagen gerne mal kurz angespielt.
    Ausprobieren mit Saxophon wäre nach 24 Uhr aber nicht so toll gewesen.

    Außerdem finde ich es interessant, dass man unterwegs schnell mal eine Übungseinheit einlegen kann ohne andere zu stören oder zu nerven (z.B. im Hotel).
    Dass es ein Saxophon nicht ersetzen kann, ist mir auch klar.
    Soll es ja auch nicht.

    Bin jetzt gespannt was da kommt (voraussichtlich Mai 2022).
    Und wenn es nicht passt schicke ich es wieder zurück.

    LG
    Mike
     
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  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Genau. Ausprobieren schadet ja nicht.

    Und ich habe jetzt auch gerade wieder gemerkt, wie praktisch das ist. Ich übe gerade ein klassisches Stück ein, das (für mich) doch recht schwer ist. Schnelle Läufe, die ich erst einmal in die Finger bekommen muss. Für Leute, die die ganzen Griffe schon super in den Fingern haben, kein Problem. Aber für mich schon. Mit schnellen Griffwechseln hatte ich schon immer Probleme. Was bedeutet: Um dieses Stück spielen zu können, muss ich diese Griffwechsel 100 oder 200 Mal oder sogar mehr üben. Immer und immer wieder dieselben Töne. Das kann man niemandem zumuten, keinem Nachbarn und keiner besseren Hälfte. :) Also habe ich mein Travel Sax angeschlossen und übe das jetzt rauf und runter. Tausendmal, wenn es sein muss.

    Da machen meine Finger dann zwar auch nach einiger Zeit schlapp, aber ich kann das auf dem Travel Sax viel länger spielen als auf einem normalen Saxophon, weil meine Lippen nicht so beansprucht werden. Natürlich könnte man da jetzt das Argument einwerfen, das kann man auch auf einem richtigen Saxophon machen, ohne reinzublasen. Das stimmt. Aber dann hört man nichts. Und da ich noch nicht sicher bin, ob ich die Töne alle richtig spiele, möchte ich die gern hören.

    Somit dachte ich jetzt, vielleicht ist das Travel Sax auch gerade für Anfänger oder Leute gut, bei denen die Lippen noch nicht so stark sind. Oder nicht mehr so stark, weil sie lange nicht oder nicht viel geübt haben. Ich übe nicht so wahnsinnig viel. Weil das eben schon wegen meiner Lippen nicht geht. Deshalb muss ich immer relativ schnell aufhören. Aber wenn ich die Griffe sozusagen separat üben kann, kann ich die viel länger üben und besser einüben als ohne das Travel Sax. Mag eine Art "Spezialanwendung für Senior*innen" ;) sein, ist für mich aber sehr nützlich.

    Und wenn ich die Griffe dann intus habe und alles läuft, kann ich das mit dem richtigen Saxophon üben, damit auch der Klang noch gut wird. Aber ich muss mich nicht mehr mit den Griffen herumschlagen und brauche deshalb allein schon eine Menge Zeit, bis ich überhaupt eine Passage flüssig spielen kann. Ohne auf den Sound achten zu können, weil ich so mit den Griffen beschäftigt bin. Eine Art "Arbeitsteilung". Ich kann mit Long Tones oder so mal 10 Minuten am Tag an meinem Ansatz arbeiten und das immer mehr verlängern mit anderen Übungen für einen guten Ton, aber die Griffe kann ich x-mal öfter üben, als ich das auf dem richtigen Saxophon durchhalten würde.

    Es ist für mich gesundheitlich einfach nicht so leicht, immer ein Saxophon zu halten. Das wird oft auch nicht bedacht. Viele Leute sind anscheinend so stark und gesund, dass sie es für selbstverständlich halten, dass ein Gerät mit mehreren Kilo Gewicht über längere Zeit kein Problem ist. Ich bin nicht mehr jung, habe als Frau ohnehin nicht so viel Kraft wie ein Mann und war noch nie eine große Sportlerin. Das heißt, meine Muskelmasse ist sehr beschränkt. Und da kommt so ein leichtes Gerät wie das Travel Sax gerade recht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.März.2022
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, das wäre sicherlich eine gute Option. Ich gehe davon aus, dass das eigentlich zwei ganz verschiedene Geräte sind- möglichweise- hatte noch nie sowas in den Händen. Aber ich liebäugle damit.
    Kommt es denn nicht einfach auch drauf an, was man genau möchte? Ich kann mir nicht vorstellen, dass adäquates Üben, im Sinne von "danach können" auf so einer irgendwie-Plastik-Tatstatur möglich ist und man das dann auch auf dem richtigen Sax kann. Da stelle ich mir vor, dass eine möglichst gute Spielrealität eigentlich nur mit einem EMEO möglich ist. Weil da Federdruck, Wege, Haptik usw. im Vergleich zu einem richtigen Sax stimmen. Stimmen tut natürlich weiterhin der Ansatz nicht.

    Ich habe jetzt hier nicht alles gelesen- also verzeiht wenn ich etwas "aufkoche" was schon besprochen ist. Ich für mich neige aber wenn schon, dann schon, zu einem EMEO.

    antonio
     
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  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Doch, kann man. Überraschenderweise. Als ich das das erste Mal probiert habe, war ich da auch sehr skeptisch. Aber was ich auf dem Travel Sax übe, kann ich danach sehr gut auf dem richtigen Sax spielen. Obwohl die ganze Mechanik und auch das Gefühl so unterschiedlich ist. Das einzige, was noch separat geübt werden muss, ist der Ansatz bzw. der Sound. Das ist dann allerdings noch Arbeit genug. Aber trotzdem dauert das nicht so lange, wie wenn ich erst die ganzen Griffe auf dem Sax einüben muss.
     
    antonio gefällt das.
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