Achtelphrasen wiederholbar sicher spielen

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 14.August.2011.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo ihr Lieben,

    ich brauch eure Hilfe.

    Momentan übe ich den "A-Train" für das Jazzstücks des Monats.

    Für mich ist die für das Lied typische Achtelphrase in Takt 6/7
    eine Hearausforderung.

    Ich habe sie mir zunächst ganz langsam Note für Note erarbeitet,
    den Takt zerlegt, dann langsam zusammenhängend gespielt und angefangen es "swingen" zu lassen.

    Im Prinzip sitzt die jetzt auch bis zu einem Tempo von 120bpm.

    Im Prinzip.....jetzt kommt mein Problem.

    Ich spiele das Stück, die Phrase flutscht zwei-/dreimal dann plötzlich
    geht nix mehr, es flutscht nicht mehr automatisch. Also wieder gezielt die Noten spielen, auch wieder langsam. Dann wird es wieder besser.

    Am nächsten erst alles wieder super, dann kommt wieder dieser Aussetzer.

    M. a. W. ich schaffe es nicht die Phrase immer wieder stabil zu spielen.
    Mal kann ich's, mal nicht.

    Ist nicht nur bei diesem Stück so, sondern auch bei anderen wie
    z. B. "Pink Panther".

    Kennt ihr das Phänomen auch? Habt ihr 'ne Idee wie man das in den Griff bekommt?

    LG

    Dreas
     
  2. Gast

    Gast Guest

    dreas

    so auf die schnelle fällt mir nur ein = mitsingen, gedanklich.
    formuliere es dir aus (phonetisch) und dann ran an den speck.

    nach ein paar mal LANGSAMEN anspielens solltest du dich selbst überlistet haben.
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Dreas,

    ja, das kenne ich ...

    Wenn ich eine schwierige Passage erst mal rein technisch im richtigen Tempo spielen kann und dann passieren doch wieder Fehler, so ist das wahrscheinlich mental / psychisch bedingt. Irgendeine innere Hemmung, die mich davon abhält, das volle Potential abzurufen. Vor allem, sobald ich anfange nachzudenken ("ach, jetzt kommt ja wieder diese blöde Stelle ..."). Meist geht's am besten, wenn man vollkommen "offen" und unvoreingenommen reinspielt.

    Tja, was kann man da machen ? Geduld haben ! Durchaus das Stück mal eine Zeit lang weglegen. Das Gehirn arbeitet dran weiter, und beim nächsten Mal wirds besser gehen. Irgendwann man wird es so einfach sein, dass man gar nicht mehr sagen kann, wo die Schwierigkeit war.
     
  4. correze

    correze Ist fast schon zuhause hier

    Dreas,

    das kenne ich auch. Wenn ich denke, so jetzt hast du es endlich intus, schleichen sich beim nächsten Mal wieder Fehler ein.

    wie bei Florentin,
    bekomme ich immer schon vor einer kniffeligen Stelle Magengrummel und prompt klappt es an der Stelle natürlich nicht.

    Eine Lösung dafür, habe ich allerdings auch noch nicht gefunden.

    Grüße aus dem schwülen Schwabenland
    Ilona
     
  5. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Hi Dreas.

    Yasuto Tanaka erklärt es und macht es vor auf der DVD "Mastery Clinic for Saxophone":

    Erst im langsamen Tempo anfangen, aber du musst auch die Finger gleichmässig bewegen.
    Dafür wird der Lauf mit denselben Tönen, aber geänderter Rhythmik gespielt (Punktierung, Punktierung umkehren, 2 Achtelnoten + 2 Sechzehntelnote und umgekehrt, dann Triolen einbauen). Wenn du dich dann sicherer fühlst wiederholen, aber immer leicht das Tempo erhöhen.

    Gruss,
    Billy
     
  6. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas:

    Mach Dir nix draus, Du bist bei der Phrase nicht der Einzige.
    Ich glaube es hilft nur, das Lick immer wieder zu spielen und gaaaanz langsam die Geschwindigkeit zu steigern.

    Ich dachte heute ein paar mal, ich wäre soweit, aber über 140bpm komme ich (noch) nicht fehlerfrei mit dem Teil.

    Dies hier sind 145bpm und schon haut's mich aus der Kurve.... (ohne Effekte oder Master-Mixing)

    Spielest Du das mit Alt oder Tenor?

    Cheers
    HanZZ

     
  7. Gast

    Gast Guest

    übel
    sprach der dübel
    und verschwand unerkannt
    in der wand.

    langsam ohne notenwerte spielen, bis die finger alleine gehorchen, dann tempo steigern und dann die notenwerte KORREKT berücksichtigen.
     
  8. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt so Stellen die mir schwerfallen. Die wiederhole ich oft 50 - 100 mal. Jeden Tag. wenn es dan klappt spile ich das Lied 1-2 Tage nicht. Dan wieder. Die Synapsen im Hirn werden dan sicherer. So kann ich alle Passagen lernen. (Gut klingen tun sie aber immer noch nicht immer)
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Ich kenne dieses Problem auch.
    Bei meiner A-Train Version muß ich bei den Achteln in den ersten Takten vom Gis2 auf G2 und dann auf H2.
    Und dann soll ja auch noch das Anstoßen korrekt kommen.

    Tempo 140 krieg ich noch hin, dann ist Ende der Fahnenstange.

    Ich denke auch, dass es daran liegt, das man sich selber unter Druck setzt, nicht locker genug ist.
    Ich vertrau auf Geduld und regelmässiges Üben!
    Sie werden es schon richten. :-D
    Irgendwann wird es kein Problem sein, den Zug in schnellem Tempo fahren zu lassen.:)

    Gruß, Ww.
     
  10. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Himmel, seid ihr alle flott! :-o
    Und ich sitze immer noch im Bummelzug. Aber er klingt schon ganz schön. :-D

    Gruß Cara
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ all

    seeehr tröstlich, dass ich nicht alleine mit dem Problem kämpfe.

    Guck an wer so alles am "A-Train" dran ist....

    @ HanZZ

    Ich spiele es auf dem Tenor. Habe jetzt verstanden, warum man
    verschiedene Saxe in unterschiedlcher Stimmung haben muss :)

    Ich wollte es zunächst auf dem Alt spielen, und hatte auch schon fleißig geübt. Nur da muss ich an der entscheidenden Achtelphrase bis auf's tiefe
    Cis. Das greift sich wirklich blöd.

    Ist auf dem Tenor einfacher :)

    LG

    Dreas
     
  12. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich finde diese Phrase aus Take the A Train aber auch wirklich sehr schwierig. Bei mir wirds bei so großen Intervallen immer hakelig, zumal wenn sich pro Note der Fingersatz so sehr ändert.
    Aber da die Melodie ja so schöne Haken schlägt, darf meiner Meinung nach auch die Melodie etwas hoppeln. :)
     
  13. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Das ist die eine Herausforderung. Ich muss das muss einfach sehr oft üben um es in das "Muskelgedächtnis" der Finger zu bekommen. Solange es da noch nicht 100%ig angekommen ist, fehlt mir der Anteil an Aufmerksamkeit, den ich für die zweite Herausforderung brauche, nämlich beim Wechsel vom F#" auf's A wieder ordentlich anzustossen. Ohne den Anstoß ist's bei mir Glückssache, in welcher Oktave ich mit dem A lande :). Und dann bin ich bei der Achtel-Formation raus und kann erst wieder im nächsten Takt.

    Cheers
    HanZZ
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ HanZZ

    Hallo Hans,

    das ist ein guter Hinweis! Wobei es für mich noch schwerer ist im nächsten Takt (vom d zum fis) das fis auch in der tiefen Lage zu treffen. Mit Anstoßen ist das einfacher. Wie
    machst Du das an der Stelle?

    LG

    Dreas
     
  15. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, keine Ahnung. Damit, den ganzen Ablauf in nachhinein zu memorieren bin ich dann leider endgültig überfordert. :)

    Cheers
    HanZZ
     
  16. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hallo, ja, diese Baustelle habe ich auch. Beim Tenor ist der Wechsel in die höhere Oktave für einen Ton meine Schwachstelle. Ich muß den Ansatz ja wechseln und dann für die untere Oktave wieder. Da kommt es dann zum Kicksen. Und dann gibt´s eben den mentalen Block beim zweiten Durchgang, wo die Finger plötzlich einfach liegen bleiben...Ich habe schon den Schummelzug probiert - auf dem C-Tenor. Da greift es sich noch ein wenig einfacher. Aber das ist natürlich auch irgendwie gegen die Ehre, immer das Instrument mit der einfachsten Tonart zu wählen. Ich bin aber optimistisch für die Zukunft.
    Grüße von Hewe
     
  17. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ja hallo,

    die Abläufe in die Finger kriegen.
    Das hat viel damit zu tun, wie weit der einzelne Ton schon im Finger und im Hirn sitzt, und zwar unabhängig von im Block gelernten Verbindungen.
    Also wenn ich bestimmte Töne in gut bekannten Melodien und Tonfolgen gut hinkriege, nicht aber in weniger bekannten, dann hilft es sehr, diese Töne in möglichst vielen Verbindungen zu erleben.
    Alles was Tonverbindungen systematisch und gut verdaulich den Fingern und dem Hirn anbietet, ist hilfreich.
    Es geht darum, daß die Millisekunden des Kapierens und Greifens der Töne weitestgehend minimiert werden, dazu muß der Ton vollständig "kapiert" sein. Und zwar wie gesagt für sich, unabhängig von schon gelernten Verbindungen.
    Dann können neue unbekannte Verbindungen wesentlich leichter gelernt werden.

    Übungen dazu, zB..
    Miniphrasen (mit drei Tönen) durch das Instrument transponieren.

    Oder vor kurzem irgendwo hier im Forum bei einem bekannten Jazzer gelesen, den Namen habe ich vergessen, ich fand das über einen Videomitschnitt von Matthias.
    Einen Startton bestimmen, diesen Ton immer im Wechsel mit Chromatik aufwärts oder abwärts.
    (Startton D zB:
    D, D#, D, E, D, F, D, F# usw

    Macht man das mit allen (Start-)Tönen des Intruments, werden alle! möglichen Tonverbindungen geübt.

    --

    Die genannten Übungen, von langsam zu schnell sind natürlich gut. Sie basieren aber darauf, das Finger und Hirn die Töne schon wirklich kennen. Und dieses wirkliche Kennen ist kein Entweder - Oder, sondern wie viele andere Bereiche auch, ein Feld unendlicher Verfeinerungsmöglichkeit.
    :-D

    Viel Erfolg
    Werner

    [size=xx-small]Swingband Berlin[/size]
     
  18. Salsax

    Salsax Schaut nur mal vorbei

    Hy,

    mal was anderes, untechnisches, falls es Dich interessiert... Sobald Du von einem kontrollierten Modus (das ist während der Übungsphase) ins automatische Modus (dann hast Du es intus) kommst, wechselst Du auch die Nevenbahnen. Der automatische Modus ist der schnellere und komplexeste. Die Bewegungsmuster werden mit Deiner Wahrnehmung integriert und die bewusste Kontrolle nimmt ab. Einer meiner Lehrer erzählte mir bezeichnenderweise, dass Leute, die einfach spielen es auch schneller hinbekommen.

    Psychologisch gesehen gehe ich ins kontrollierte Modus, wenn Störungen passieren, die aus meiner Sicht Kontrolle erfordern: Angst, Unsicherheit usw.

    Also meine Empfehlung, einfach immer wieder Spielen und sich vertrauen. Klappt aber nicht immer, weil auch andere Faktoren eine Rolle Spielen: Laune, Gedanken an andere wichtige Dinge usw.

    Ciao
    Alessandro
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Alessandro

    Gut beschrieben! Im "automatischen Modus" erkenne ich die Phrase als ganzes und spiel sie einfach. Kommt eine Störung, muss ich wieder in den "kontrollierten Modus", um die Automatik zu reaktivieren. Das ist erstmal viel langsamer!

    LG

    Dreas
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sehr schön beschrieben. Bei mir funktioniert leider auch der Umkehrschluss. Wenn ich bei Passagen, die normalerweise automatisch ablaufen, plötzlich anfange nachzudenken, fliege ich meistens raus.

    Da wird die Automatik massiv gestört.

    GadS
    bernd
     
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