Adolphe Sax & Cie, Brügge

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von altoSaxo, 31.Januar.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied12629

    Gelöschtes Mitglied12629 Guest

    Die Mechanik - wo immer auch die hergestellt wurde - war aber auch noch nicht dran. Die ganze Montage hat also offenbar dort statt gefunden. Auch nicht der unwichtigste Teil der Saxophon-Produktion. Und für ein formales "Made in USA" wäre es (jedenfalls nach heutigen Kriterien) wohl ausreichend gewesen - aber das war aus Marketing-Gründen ganz offensichtlich nicht gewollt.

    Und die große Frage ist natürlich: Was ist eigentlich besser? Damals war ich mir - natürlich vollkommen ohne eigene Erfahrung - sicher: Made in France. Heute würde ich das vielleicht anders sehen (zumindest für die damals schon vorangegangenen Jahrzehnten der USA).
    Wer weiß, wie nachfolgende Generationen über "Made in Taiwan" denken? Für "Made in Japan" hat sich die Bewertung nachträglich ja auch ziemlich geändert. Und war früher auch nicht unbedingt ein Werbeargument.

    Irgendwie dreht sich das ganze aber einfach auch im Kreis: Die Marketing-Fuzzis schreiben überall was europäisch klingendes drauf. Aber warum bloß? Weil alle Europäer glauben, aus Asien kommt vor allem unkreative, kopierte, günstige Massenware mit schlechter Grundqualität. Das zeigt unsere Diskussion ja letztlich in Teilen auch.

    Worauf ich eigentlich raus will: Ich finde, dass die Taiwanesen mit Europa/Ami-Label (Cannonball, P. Mauriat, Eastman etc. ) den Markt belebt haben, ohne den klassischen Herstellern wirklich zu schaden.
    Und gerade die europäischen Mini-Klitschen, die ihre Instrumente in Taiwan fertigen lassen und dann customizen, wie Sequoia, Dallhammer und eben Adolphe Sax - das sind doch eher Enthusiasten als fiese Kapitalisten. Irgendwie sind mir die jedenfalls immer noch sympathischer als die Internet-Ketten und ihre Instrumente. Aber vielleicht ist das auch wieder nur eine Vorurteil eines prä-digitalem Boomers.
     
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  2. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich bin erstaunt, dass hier kritisiert wird, ohne zuvor wenigstens die Bilder genauer anzuschauen und die Texte zu lesen. Na ja, mancher hat das ja wenigstens zugegeben.

    Die Meinung über das Marketing respektiere ich natürlich, sehe die Aussage zur Motivation zum Markennamen, die den Aussagen des Gründers widerspricht und gegen die der Preisvergleich mit anderen Taiwanesen spricht, als Spekulation.

    Schade, dass noch niemand hier die Saxophone real ansehen, anfassen, spielen und dadurch beurteilen konnte. Ich kann mir vorstellen nach Beruhigung der Pandemien mal eine kleine Reise über Dinant nach Brügge zu machen, soll ja auch eine schöne Stadt sein.
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es geht bei der Diskussion meines Erachtens hier nicht um die Qualität der neuen Sax-Saxophone. Die kann hier bislang niemand beurteilen und das hat auch niemand behauptet. Es geht um einen emotionalen Impuls von "enttäuscht sein", den hier etliche verspüren, wenn sie den Markennamen lesen und dann auf die Website gehen. Meines Erachtens geht es um nicht mehr und nicht weniger. Dieser Impuls ist auch nicht böse gemeint und ich finde eine Diskussion darüber legitim, für die Firma vielleicht auch interessant - es würde mich ein bisschen wundern, wenn die nicht in die größeren Foren schnuppern.

    Ja, es gibt sicherlich einen "Marken-Nationalismus" (unschönes Wort), und wir sind davon in diesem Forum nicht frei, wie vielfach bewiesen. Die Vorstellung, dass die beste Feinmechanik aus der Schweiz, die besten Fahrzeuge aus Deutschland und die besten Anzüge aus Italien kommen wird ja auch als Marketing-Gag für die Prä-Globalisierer aufrecht erhalten, obwohl das Zuliefererwesen dieses Prinzip zumindest in der Masse längst ad absurdum geführt hat. Das deutsche Auto kommt halt zu großen Teilen bekanntlich nicht mehr aus der deutschen Ingenieurswerkstatt, oder muss es zumindest nicht.

    Das mit der Herkunft ist bei Sax aber vielleicht gar nicht der wesentliche Punkt, denn ich glaube, die Message, dass aus Taiwan teils richtig gute Saxophone kommen, ist mittlerweile auch angekommen. Es ist nur wohl so, dass sich viele Saxe aus großen asiatischen Produktionen ähneln und sich manche eigentlich nur durch das Markenlabel unterscheiden. Auch das macht sie nicht schlechter. Es besteht aber beim Anblick der Website der Verdacht, dass zumindest ein Teil des Sortiments eigentlich längst auf dem Markt ist. Und das schmerzt den Traditionalisten, der etwas individuelles sucht, wenn er Adolphe Sax googelt.
    Ich fühle mich als Konsument in meiner Entscheidungsfreiheit ein bisschen veräppelt, wenn meine Siemens-Spülmaschine vollkommen identisch von Bosch und AEG als scheinbares
    Konkurrenzprodukt erhältlich ist. Das erzeugt ein "ungutes Gefühl" - es drängt sich die Frage auf warum, cui bono? Eine Antwort drängt sich auf und schmeckt nicht besser. Das hat nichts mit dem Produkt selbst zu tun und bei der Spülmaschine ist es den meisten echt egal.
    Beim Sax ist das aber etwas schwieriger. Da wo man seine Liebe reinsteckt, möchte man doch irgendetwas “besonderes” haben, zumindest soll die Illusion tiefer reichen als eine Gravur.

    Im Gegensatz zu P. Mauriat, Cannonball und Sequoia ist der Markenname bei A. Sax aber kein Kunstprodukt mit europäisch-amerikanischem Anklang, sondern schlichtweg der Urvater des Intruments. Und dass der Einsatz dieses Namens einer Verkaufsstrategie dient, halte ich für eine legitime Spekulation.
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Können wir den "Hersteller" irgendwie einladen hier mal zu erklären, wo eigentlich seine Idee ansetzt? Wenn er das im Forum macht wäre es Werbung. Dann hätten wir Informationen aus erster hand und umgekehrt können hier dann unsere Erfahrungen direkt adressiert werden.
    Ich verstehe nämlich, dass es seine Konstruktion ist, er nur in Asien Teile fertigen lässt und den Zusammenbau wieder selbst macht.
     
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wo steht, dass er den Zusammenbau selbst macht und nur die Teile fertigen lässt?
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Schau dir die promo-videos an.
     
  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Grins, grins- das ist doch ein Satz welchen man sehr genüsslich reinziehen kann :) Danke dafür...
     
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  8. Gelöschtes Mitglied12629

    Gelöschtes Mitglied12629 Guest

    Das ist m.E. nicht nur eine legitime Spekulation, sondern absolut klar - aber welchen Sinn hat denn ein Markenname sonst? Warum heißt P. Mauriat nicht 臺灣閩南語? Heißt Cannonball zufällig nach dem coolsten Altisten ever? (Sequoia ist zugegeben etwas rätselhaft)

    Okay, ich entwickel mich gerade zum Befürworter irgendwelcher bärtiger Hipster-Startups, die qua Ausnutzung globaler Lohndifferenzen und Ausbeutungsstrukturen plus eher mittelmäßig subtiler Verkaufsstrategien Typen wie mich zum Kauf von noch mehr überflüssigen Instrumenten animieren wollen. In Wirklichkeit kämpfe ich mit einfach mit meinem eigenen Marken- und Regional-Chauvinismus - ich hab mich selbst nie jenseits von "Buy American" und "Buy French" bewegt. Ich krieg ja schon ein Herzkasper, wenn ich entdecke, dass ein Ami ein Selmer poliert haben könnte...
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hab ich- so gut ist mein Belgisch/Holländisch nicht, aber verstanden habe ich, dass sie kontrolliert und eingestellt werden.
    Das ist in etwa das, was ich von meinem Fachhändler auch erwarten würde.
     
  10. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Mehr dürfte auch bei dem Model ‚Dinant‘ zum Einführungspreis von Schlappen 975,- € auch nicht drin sein.

    Nett sind auch die Links „Willkommen
    bei der König-Baudouin-Stiftung“ und „Willkommen auf der Website der belgischen UNESCO-Kommissionen“ und „Sax4Pax“. Vielleicht ist das Projekt doch gemeinnützig? ;)
     
  11. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    in Post 1 :cool:
     
  12. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxfax

    Aber alleine der Titel des Threads ist Angeberei und Unsinn.

    CzG

    Dreas
     
  14. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Da ist dir wohl beim Scrollen ein Irrtum passiert: das Einstiegsmodell ist das "Aspirant". Das "Dinant" Alto kostet 2.650 Euro.
     
  15. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

  16. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Unsinn erscheint mir hier auch einiges.
    :duck:
     
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  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, das schreibst Du, aber woher weißt Du das?

    Gut, ich habe mir auf sotw nur die Posts der ersten zwei Seiten durchgelesen.
    Da schreibt Karel, dass er sich vorstellt in den nächsten 10 bis 20 Jahren eine Saxophonproduktion, oder zumindest Teile davon in Belgien zu etablieren.
    Davon, dass er jetzt schon dort endmontiert, so wie es Amsterdamwinds macht, habe ich erstens nichts gefunden (die ankommenden Prototypen benötigten „a few more adjustments“) und zweitens würde ich an seiner Stelle auch auf der Homepage damit werben.
     
  18. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Eigentlich hätte ich es besser gefunden, wenn solche fragen kommen, bevor konkludent unterstellt wird, dass das nicht stimmt oder die Aussage ignoriert wird. Und wo ich einige Posts hier sehr destruktiv und missbilligend finde, hoffe ich, der Firmeninhaber begibt sich nicht in dieses Haifisch-Becken, wo er überhaupt keine Rechenschaft schuldig ist, und eigentlich wollte ich nun auch nichts mehr zum Thema sagen.

    Aber du hast sachlich gefragt und daher hier noch ein Link zu einem anderen Forum, wo es Infos gibt:
    https://cafesaxophone.com/threads/adolphe-sax-cie.21915/

    Gruß
    aSax
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Das ist übertrieben.

    Die Sache wirft halt Fragen nach der Produktion auf und auch als Firmenbesitzer ist dies ein guter Einblick, wie sein Firmenname auf das Klientel wirkt und welche Fragen die haben.

    Eine Produktion der Teile in Taiwan und ein Zusammensetzen hier macht für mich keinen Sinn.
     
  20. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Danke!
    Bin auch gar nicht grundsätzlich dagegen eingestellt, sondern begrüße doch derartig mutige Firmengründungen, insbesondere, wenn wirklich Innovationen oder auch nur selten gewordene individuelle Ansätze gepflegt werden. :thumbsup:

    Hab mir jetzt in beiden Foren die Beiträge vollständig gezogen und werde nicht schlau daraus.
    Auf sotw kein Wort von Montage in Belgien, auch nicht von Pete Thomas, der hier ebenfalls von seinem Besuch und Brügge berichtet. Er findet es bemerkenswert, dass Karel alle Teile selbst für die Herstellung spezifiziert und nicht, wie wohl üblich einfach ein komplettes Modell abnimmt und seinen Firmennamen eingravieren lässt. Das ist doch schonmal was.
    Von Karel selbst in beiden Foren keine Erwähnung, dass in Belgien montiert wird.
    Spannend, dass bei cafesaxophone auch unser ton scott versuchte, Unterschiede zu bekannter Taiwanware zu erfragen und Karel auf den Zahn zu fühlen :).

    Kann mir jetzt zusammenreimen, dass eine Endmontage/Setup tatsächlich inzwischen bei der teuersten Baureihe (Dinant ll ?) passiert, was auch die Preisdifferenz rechtfertigen würde, aber das ist natürlich pure Spekulation. :-?
     
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