Ältere Saxophone (Bariton) kaufen ... Was sollte man lassen/unbedingt machen?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11578, 7.September.2016.

  1. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich habe in den letzten 2 Wochen ein eher schlechtklingendes duolina ( oder so ähnlich ) testen können. Genauer habe ich ca 5-6 Stunden insgesamt drauf gespielt und die getesteten. Ich könnte alle ohne Probleme anblasen und nach kurzer Eingewöhnung an die fingerlange auch gut spielen. Ich fand sogar die Lage der Finger bei weltklang Bari besser als bei den kürzlich gespielten tenor Solist.

    Oder anders gesagt : ich kann nicht Bari spielen.

    Leihen ist irgendwie unmöglich hier in der Gegend. Das beste Angebot waren 165€/Monat. 0)

    Technisch denke ich kann ich so ein Sax schon checken, wenn es in meiner Hand ist. Allein man bekommt ja keines in die Hände :)


    Ich könnte aber alle sauber anspielen und auch sofort tote Töne lokalisieren. Auch überbelasten bis gis''' ist das glaube ich hat bei einem funktioniert.

    Intonation teste ich auch mit stimmgerät zusätzlich und ich hab zum testen immer mein Tenor dabei um den Raumklang zu checken.

    Gibt es denn ein paar neuralgische Stellen auf die man besonders achten kann bzw schwierige baritypische töne?
     
  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Schwierig sind meistens die gegriffenen Töne D2, E2 und F2. Die sind gerne zu hoch. Man gewöhnt sich aber daran, dass der Ansatz lockerer bleiben muss.

    Das A2 klingt meistens etwas matt oder dünn.

    Noch weiter oben darf man nicht zuviel Druck auf das Blatt ausüben, sonst geht die Intonation nach oben weg.

    Wenn man ein Tief A Bariton spielt:
    Bei den tiefen Tönen sind gerne das H und das Bb zu tief, während das tiefe A dann wieder stimmt.

    Hat mir mal ein Saxdoc erklärt, dass ein Bariton normalerweise bis Tief Bb konzipiert ist.
    Ich kann das in sofern bestätigen, als mein erstes Martin (tief Bb) insgesamt besser stimmte als die Tief A-Hörner.

    Lg
    Mike
     
  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Das hilft schon weiter. Das mit dem A2 habe ich auch so festgestellt. Dachte aber das ist evtl nur für mich als Spieler so zu hören. Bei meinem tenorköingt für mich da D2 immer matt und dumpf - aber auf den Aufnahmen nicht. Wenn ich gegen eine wand Spiele hört sich das wieder homogen an.

    Wohin tendieren den die oberen Töne beim Bari? Eher zu hoch?

    Das letzte weltklang stimmte bis FIS sehr gut. Leider war es am zerfallen ...

    Gibt es so typisch ausgespielte Stellen am Sax auf welche man achten muss? Also beinernem Tenor ist zB immer g-gis sehr schwierig, weil das mit Kork gemacht ist und ich da gagühlt aller paar Wochen neuen kork einschleife.
     
  4. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Laut zwei Instrumentenbauer hat weltklang immer die s-Bögen mit SN beschriftet.

    Kann da jemand was zu sagen?

    Getauschter s-Bogen - was hält man davon? An sich ist so ein Instrument ja in sich stimmig gebaut. Ich kann mir garnicht vorstellen das die einfach so auszutauschen sind.

    Was haltet ihr davon?

    Das verändert den Klang doch ungemein.
     
  5. ppue

    ppue Experte

    Ich kenne welche ohne. Ich sehe da kaum einen Anlass, am Originalbogen zu zweifeln.
     
  6. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Guten Morgen, ich habe mein weltklang Bari vom Erstbesitzer gekauft, und der s Bogen hat keine Seriennummer. Man könnte also meinen, dass dein saxdoc irrt .
    Ich verstehe deine Ungeduld, aber es wird etwas daher kommen. Man muss sich da einfach nur Zeit lassen. Derweil einfach die Tenor spielen. Ist doch auch ein tolles Instrument. Gruß Claudia
     
  7. nando

    nando Ist fast schon zuhause hier

    Moin,
    Mein Weltklangbogen hat auch keine SN. Habe ich blind gekauft mit dem Wissen das eine GÜ fällig sein könnte. Ich habe es dann von Toko ansehen lassen. Kleine Undichtigkeiten wurden behoben und gut. Bis zu GÜ vergingen dann noch 2 Jahre. Meins hat eine 600er SN also noch eines vom Typ Panzerkreuzer Leonid. Eine brutale Kanne. Fazit. Hinfahren, ansehen, spielen und auf das Bauchgefühl hören

    Gruss André
     
    edosaxt und schnipsel1 gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hmm naja.

    Das war also der Montag nachmittag mit 500km Autofahrt (hin und rück) für ein vielversprechendes Bariton. Zumindest waren die Bilder vielversprechend....

    Leider war es seit mehreren Jahren nicht gespielt worden, (30 Jahre Dachboden) , hatte die alten DDR Polster ohne Reflektoren drauf, die Polster waren alle hart und einige deckten erst nach langem tricksen und viel kraft, einige Achsen bewegten sich so langsam das man höchstens halbe Noten hätte spielen können ;) weil sie leicht verbogen waren bzw bei anderen einfach das Öl ranzig, bei einigen Achsen waren die Verschraubungen mit gutem Werkzeug nicht lösbar und zeigten deutlich sehr blumig Korossion an den Gewinden , octav Mechanik arbeitete gar nicht erst nach tricksen mit einem Schnipsgummie, spielbar war es zwischen dem e' und den g" (drüber nur sehr schlecht und drunter flatterte alles außer das A), einige Töne rissen so unwahrscheinlich ( cis" / gis" ) aus das es nur mit undicht erklärbar werden würde, da ich glaubte das es an sich in sich stimmig sein könnte, eine Welle im Trichteraufgang die wahrscheinlich von einem langsamen drücken stammt - ( mal langsam mit Kraft wogegen gekommen evtl die Schulter vom Vordermann oder ein Tisch) auf jeden Fall deutlich fühlbar ovalisiert im Bereich der b klappe, schmeckbare Patina im inneren des Instrumentes, Achsenspiel bei mehreren Achsen von bis zu 2mm weil die Bäckchen schief standen ( vermutlich so stark angezuckelte Schrauben die wiederum die Bäckchen mit den Jahren verbogen haben - anders kann ich mir das nicht erklären ), 2/3 verbogene Achsen aber die waren unproblematisch da ohne innere Verschraubung, und laschen / unbrauchbaren Federn bei der gesamten linken Hand...

    Ich habe es nicht mitgenommen weil ich keine Beziehung zu dem Instrument bekommen könnte ... Lag aber auch daran das ich es soundmäsig überhaupt nicht zum klingen brachte und mir das am Ende zu ungewiss war was mein saxdoc dazu sagen würde und ob es am Ende gut soundet. Alle anderen weltklang gingen richtig gut los und brachten ordentlich Obertönen aber diese wollte nicht. Evtl wegen der Patina oder den nicht vorhandenen Reflektoren oder weil es eben so klingt - war halt nicht rauszubekommen.


    Meine schmerzgrenze lag dann bei 700€ und ne saftige GÜ dazu - alles andere wäre mir einfach zu riski gewesen

    Am Ende waren mir 1k€ dafür zuviel obwohl der Body außer der Welle eigentlich gut bis sehr gut erhalten war...


    Und weiter im Text.

    Was lernen wir daraus - ansehen ist wichtig. Ständig Benzin verfahren kann es aber auch nicht sein.

    Vielleicht bin ich auch zu pingelig. ???

    :)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.September.2016
  9. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Hee hier in den kleinanzeigen steht doch ein gutes weltklang für 1200 drin
     
  10. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    danke für den Hinweis ...
     
  11. ppue

    ppue Experte

    Ich sehe nur das von balder in den Kleinanzeigen. Und da war der Streuner, äh, Streuer heut.
     
  12. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Gibt es eigentlich einen von euch bevorzugten Versand bei Baritones? Ist ja schon etwas größer und man will ja auch das es heil ankommt. Wie macht ihr das so? Gibt es einen "Geheimtip"?

    Ich versende zb Freestylekajaks mit Hermes in Deutschland für 30€. Das macht ansonsten keiner und ist auch vollkommen unbekannt.

    Gibt es soetwas für Baritones auch? Oder versendet ihr per DHL?
     
  13. jimmybend

    jimmybend Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich sehe das wie ppue. Man kann ganz tolle Schnäppchen machen, aber man muss sich auch trauen.
    Ich hab in den letzten Jahren so viele Saxe blind gekauft, wieder verkauft, restauriert, generalüberholt, selbst behalten, ....
    Hab noch nie eine schlechte Erfahrung damit gemacht, allerdings hab ich auch kein Problem selbst am Sax zu arbeiten.

    Wenn man sich das Sax vom Mund absparen muss, dann ist man gerade bei einem Bariton in einer verzwickten Lage. Einerseits kann man nicht viel zahlen und möchte ein gebrauchtes, andererseits ist das Risiko dann enorm hoch weil man ja kein Geld in den Sand setzen will.
     
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Prinzipiell ist der Bari Versand, wie schon erwähnt, extrem risikobehaftet.
    Je größer das Instrument, umso größer die Gefahr, dass über das Eigengewicht/Massenträgheit, Restbeweglichkeit im Koffer etwas passiert und umso anfälliger sind auch die Instrumente selber.

    Das Risiko kann man zunächst mal durch extrem gute Verpackung minimieren, aber wenn Du eins kaufst, verpackst ja nicht Du, sondern der Verkäufer.
    Nachträglich entstandene Transportschäden beim Transporteur geltend zu machen, ist nahezu aussichtslos, es sei denn, der Umverpackungskarton ist eindeutig beschädigt und das muss er nicht zwingend sein.

    Bei perfekter Verpackung und etwas Glück geht auch DHL. Ich selbst habe schon u. a. mit @Wuffy und @Toko blessurenfrei hin und hergeschickt und auch schon unversehrte Baris aus England erhalten.
    Möglicherweise hilft ein Kurierdienst, aber sicher kann man da wohl auch nicht sein.
     
  15. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Edit: ja das sind auch meine Befürchtungen. Aber Lotto ist eine andere Sportart ;)



    @jommyband
    Genau!

    Ich kann auch viel am Sax machen. Aber Böckchen, die aufgrund von viel zu festgezogenen Spitzlagern sich nach 30 Jahren Lagerung verzogen haben und ihre Spannung an den Korpus übertragen haben und jetzt ein 2mm Achspiel "normal" ist, weil man die Schrauben der Spitzlager gar nicht nachziehen kann, sind jetzt was anderes als ein paar Federn und Polster wechseln.
    Ein Richten der Böckchen bedingt das man Spannung in den Korpus bringt oder herausnimmt bzw diese evtl nachgelöster werden müssen. Gleiches gilt für eine handflächengrosse Verformung des Trichters.

    Zusammen mit den anderen Makeln redet man dann nicht über eine Überholung, sondern über Restauration. Und das muss sich auch im Kaufpreis zeigen...



    Ok
    Nach vorne denken:)

    Kennt jemand einen guten Tip für sicheren, kostengünstigen und versicherten Versand?
     
  16. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Aus eigener Schmerzhafter Erfahrung würde ich NIE wieder jemanden bitten mir ein Bari zu schicken. Selbst nach genauer Beschreibung wie er es verpacken soll, hat es nicht geklappt und das Bari war nach dem Transport übel zugerichtet.
    Selbst verschicken ist was anderes, aber das tut ja hier nichts zur Sache.
     
  17. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ja, box-in-the-box verpacken ist Pflicht. Das nimmt auch einen Großteil der Impulse. Kosten und Versandunternehmen sind die Variablen.

    Ich kann einfach nicht jedes Wochenende eine Reise zu einem Schrotthaufen machen :):):):)
     
  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Stimmt.
    Extremst wichtig aber auch das Instrument im Koffer selber nochmals mit Luftpolsterfolie oder dergleichen zu stabilisieren und darüber auch die Auflagenflächen zu vergrößern.
    Selbst für Instrumente gebaute Originalkoffer lassen meist zu viel Bewegung zu oder sind nicht gut konstruiert.
    Beispiel: Yanagisawa: da liegt die S-Bogenaufnahme an der Schnecke sehr nah am Holzkorpus des Koffers- gefährlich und schlecht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.September.2016
  19. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    klingt gut - bringt aber nix, wenn das so verstanden wird: Ich lege das Sax ohne Polster in den alten dazugehörigen Holzkoffer ("Box 1") und lege diesen Koffer ohne Polster in einen Pappkarton ("Box 2") - genau so habe ich mal ein Bari per DHL bekommen. Der Verkäufer hat dann darauf bestanden, dass ich mich bei DHL beschweren soll - er sei da nicht verantwortlich....
    Den Verkäufer hatte ich vorher ge-Googled - er ist Musiklehrer für Saxophon und Klarinette an einer Musikschule. Leider hat das auch nichts geholfen...
     
    Sandsax gefällt das.
  20. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Die sicherste Weg ist wahrscheinlich General Overnight (GO), da braucht man das Sax noch nicht einmal verpacken. Der Nachteil ist allerdings der Preis. Ich habe mein Tenor von Hamburg nach Jena bekommen, hat ca. 100€ gekostet. Allerdings hat der Kurierdienst danach sogar nochmal angerufen und nachgefragt, ob alles in Ordnung war.
    Fazit: Super Service, extrem schnelle Lieferung, aber halt auch ein entsprechender Preis.
     
    Ottokarotto gefällt das.
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