Akkord ohne nähere Spezifizierung "Major"?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Gerd_mit_Sax, 22.Oktober.2018.

  1. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Folgende Akkorde stehen bei mir auf dem Notenblatt:
    |F/C F#o7/C| G_7 C7 | F Eb9 | F |

    Kann man davon ausgehen, dass dort wo "F" bzw "F/C" steht ein Major gemeint ist?
    Spielt die Rhythmusgruppe nur den Dreiklang und ich kann spielen was ich will (E bzw. Eb)?

    Danke für Eure Hilfe,

    Gerd
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    F => F-Dur
    F/C => F-Dur mit C im Bass

    Die Frage verstehe ich nicht. :) Worüber willst Du klingend oder gegriffen was spielen und warum?

    Grüße
    Roland
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Gemeint ist Ein F-Dur-Akkord ohne Septime.

    Da das Stück in F-Dur zu sein scheint, nimmt man wahrscheinlich in der Leiter die große Septime mit. Da ich aber nicht weiß, wie der Anfang der Harmonien ist, kann ich den F/C nicht mit Bestimmtheit deuten.
     
    Gerd_mit_Sax gefällt das.
  4. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    @Roland es geht nur um die 7 (groß oder klein)

    @ppue danke. D.h. ich lieg wahrscheinlich richtig mit "e", d.h. große 7.
    Die Akkorde davor sind Dm7, G9.
    Nachdem der F ein C im Bass hat deute ich das als eine quasi II V I in C - auch dann würde bei F/C alles für "e" sprechen.

    Herzlichen Dank.
    Gerd
     
  5. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Eine 7 müsste immer die kleine 7 sein. Ansonsten würde maj7 dastehen.
     
    stefalt gefällt das.
  6. Lion_sax_87

    Lion_sax_87 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Also so wie ich es von der gitarre kenne wäre es f-dur mit c im bass..
     
  7. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach,

    wie schon die Vorredner schrieben, scheidet ein Eb (kl. 7) aus,
    was du im Solo spielst, hängt davon ab:
    in vielen Pop-songs (oder verwandten Stilistiken) spielt die band (git, pno,..) Dreiklänge, da kann ein major 7 als Zielton
    schon spannend / ungewohnt klingen - probier aus, was dir am besten gefällt und zum Kontext passt
    swigrü
    Dsharlz
     
    Gerd_mit_Sax gefällt das.
  8. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Danke.
    @ppue hat meine Frage beantwortet
    (Mit etwas Nachdenken hätte ich wohl auch drauf kommen können).
     
  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    _____________
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Oktober.2018
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Gerd_mit_Sax
    Die Frage ist doch, welche Skala dazu passt, und das ergibt sich m.E. erst im Zusammenhang des Gruppenspiels. In der Rockband, in der ich spiele bin ich häufiger erstaunt, welche Skalen zu den Gitarrenriffs passen und welche nicht. Häufig spielen die Jungs die Akkorde offen, also ohne Terz, dann ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, oder auch Anforderungen. Stures Festhalten an gelernten Zuordnungen von Akkorden zu Jazzskalen ist da nicht angebracht.

    Gruß,
    Otfried
     
    Rick, 47tmb und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Solange Gerd nix genauer ausführt, vermute auch ich einen "Mainstream-Jazz-Zusammenhang". Dann sind durchgängig 4-Klänge normal, die wiederum zusammen mit ihrer Nachbarschaft brauchbare Skalen definieren. Vor dem Hintergrund ist bei der gezeigten Akkordsequenz bei F nur maj7 angesagt - bei einer Dixienummer würde ich da F6 spielen. Die Skala wäre dieselbe - F-Dur.
     
    Gerd_mit_Sax und saxhornet gefällt das.
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    er hat schon was dazu gesagt
     
    Gerd_mit_Sax gefällt das.
  13. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    das Stück ist "Birdland" und wir spielen das in der Bigband.
    Wenn es aus irgendeinem Grund in der Probe heute Abend übel klingt, schau ich mir die Noten vom Keyboard an dort steht vielleicht eine genauere Akkordbezeichnung.
    ...aber wie gesagt: Vielen Dank für all eure Hilfe - wegen mir können wir den Thread schließen - mir wurde geholfen :)

    Gerd
     
  14. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    sorry, natürlich nicht “Birdland” sondern “Blue Skies” v Irving Berlin..
     
    Rick gefällt das.
  15. Rick

    Rick Experte

    Gerade wollte ich meine Verwunderung über die für "Birdland" ungewöhnliche Akkordfolge zum Ausdruck bringen. :)

    Zur Frage: Es kommt nicht darauf an, was da steht, sondern darum, wie das Deine Begleiter umsetzen. Eine große Septime über einen reinen Dur-Dreiklang zu spielen klingt tendenziell schräg, ist eine Dissonanz. Ich würde daher eher das E vermeiden, außer der Pianist/Gitarrist spielt ausdrücklich einen Major-Akkord. Frag Deine Begleiter doch mal, was sie da genau machen - oder verlass Dich auf Deine Ohren! ;)
     
    Gerd_mit_Sax gefällt das.
  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey

    Ich hatte vorhin eine recht detaillierte Analyse geschrieben für zwei Varianten aber der browser hat sie geschluckt ...

    Ich gebe die eine jetzt nocheinmal in aller Kürze hier wieder.

    Ich gehe vom G-7 und bE9 als die wichtigen Harmonien aus.

    Dabei ist G-7 Tonika in Moll und #Fo7/C mit dem Akkord CD#FA die Substitution für D#FAC, also D7 und ist damit eine V7 auf i-7. Die passende Skale wäre dann mix.b9, weil HM5 das das H vom #Fo7 nicht bedient und ist damit passend zu locrian-diminished auf #Fo7. Damit würde ich F/C umdeuten in ein Ao7 mit einer GTHT Skala was auf F eine HTGT ergiebt. Man kann das also umgedeutet wie eine ii-V-i in Moll sehen. Die Skalen wären dann mit den Akkorden folgende:

    Takt 1

    F7/C mit HTGT
    #Fo7/C mit locrian-dimished
    G-7 mit dorisch

    Dorisch, weil G_/ gleich die neue II-V-I Verbindung zu F (weitere Tonika) einleitet.

    Damit wäre dann für mich C7 die V7 auf F und mixolydisch. Optional mit einer b9 und einer #11 um das F nicht vorweg zu nehmen und eine neue Spannung aufzubauen für den letzten Takt. Damit wird auch das bE wieder aufgegriffen, was bei G-7dor. kurz ein E geworden ist.

    bE9 ist eine false cadence zu F und damit klischee-erfüllend mixo#11 oder mit etwas mehr Spannung nur mixo. Das F im 4. Takt könnte man auch als D-7 umdeuten und das F im 3. Takt eine false cadenca von C7 zu A- als Substitut zu F aber das führt mir dann doch zu weit weg von den Akkorden, zumal die Skale gleich bleiben würde. Ich bleibe da lieber bei der false cadence und das F im 4 Takt wäre für mich auch durch die Länge schon ionisch. Durch die Auflösung vom C7 zum F ist F auf jeden Fall ein major und das E ist wieder dabei. Ich würde um der Leittöne willen und um nicht die Changes hier stoppen zu lassen auf lydisch plädieren, da man dann das B vom C7 auch in das H (#4 von F) gleiten lassen könnte.

    Zusammenfassend wäre das eine Möglichkeit:

    Akkordsymbol * Skalenname ~ Akkordtöne -> Skalentöne
    (B = b-flat / H = H )

    F7/C * HTGT ~ C F A bE -> C D bE F bG #G A H -> bzw. beim Ao startend: A H C D bE F bG #G
    #Fo7/C * locrian-dimished ~ C D #F A -> C D bE #F G A H -> bzw. beim D7 startend: D bE #F G A H C

    G-7 * dorisch ~ G B D F -> G A B C D E F
    C7 * mix.b9#11 ~ C E G B -> C bD E #F G A B oder auch HTGT C bD #D E #F G bA B ( finde ich aber etwas zu früh für so viel Spannung)

    Fmaj7 * lydian ~ F A C E -> F G A H C D E
    bE9 * mix.#11 ~ bE G B bD F -> bE F G A B C bD oder mit mehr Spannung dann mixo. und dann hat man noch das bA als Leitton zum A bei Fmaj

    Fmaj * ionic ~ F A C E -> F G A B C D
    Fmaj *ionic ~ F A C E -> F G A B C D


    Ich hatte noch zwei andere Versionen die auch gut klangen für mich. Diese finde ich, jetzt mit Sax in der Hand gehabt, für mich ganz interessant.



    Ich wollte das nur mal so kurz darlegen wie ich das so manchmal so mache. Ich habe da eine Tabelle, welche mir das sehr erleichtert manche Sachen erkennen zu können. Das macht es schon leichter und damit spielerrischer...
    Vielleicht erfreut es ja den ein oder anderen. Evtl haben sich kleine Fehlerchen eingeschlichen - ich hab das jetzt etwas schnell nochmal reingehackt - mich hat das etwas angefressen, dass die Darstellung vom Forum den letzten ausführlicheren Beitrag gefressen hatte ...

    Alle anderen Versionen gehen sicherlich auch und ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit, ich möchte auch nicht darüber diskutieren - ich möchte nur alle die, welche "Angst haben" sich mit Analyse zu beschäftigen, damit ermutigen und ermutern.


    Am Ende kann man auch einfach drauf los spielen und lässt es einfach gut klingen.

    In dem Sinn ....



    LG Feuerstreuer



    ps: und um die Frage zu beantworten: die 7 ist bewusst weggelassen worden um genau diese Freiheit haben zu können. Ich habe jetzt in Takt 1 das bE und in Takt 3/ das E. Es gibt auch sinnvolle andere Möglichkeiten.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Oktober.2018
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wo in dem Stück ist das?

    In dem Durteil? Also in der Bridge?

     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    |F/C F#o7/C| G_7 C7 | F Eb9 | F |


    F#llt mir nur grad auf, das Eb9 ist eine typische Wendung, doppelte Subdominate, die sich dann genauso typisch in die Tonika (mit maj7) auflöst, s. zB. Misty, Takt 3 und 4, oft als II V (wäre hier bbm7). Insofern würde ich im Zweifellsfall auch von der maj7 beim ersten Akkord ausgehn, 1 6 2 5 1 b7 1
    aber egal, wenn man das hört merkt man schon ob e oder eb.



    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Kommt halt drauf an wie sauber hier die Akkorde aufgeschrieben sind. Als SS wäre an dieser Stelle ein D gefordert, welches ich in der Beschreibung bE9 nicht sehe, sondern die 7. Damit habe ich eben einen Dominantakkord und keinen Pendelakkord bzw eine SS. Wäre nur bE geschrieben worden hätte ich mich auch für die Betrachtung als SS entschieden.


    Was viel auffälliger ist, ist das es anscheinend sehr sportlich betrachtet wird andere Foristen zu verbessern. Eine echt unangenehme Art. Erst nichts beitragen und dann mal mit dem Finger auf jemand zeigen.


    Einer der Gründe warum ich meine Beiträge in Zukunft wieder per PM senden werde ... Austausch geht anders.
     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Im Mainstreamjazz hat die doppelte Subdominante (SS, wie du schreibst) typischerweise eine b7. Diese Wendung gibt es tatsächlich ziemlich häufig.

    Oh je. Wollte dir nicht auf die Füsse treten. Mir ist einfach nur was aufgefallen, wie hätte ich es sonst denn schreiben sollen? Oder hätte ich besser nichts geschrieben, weil ich vorher nichts geschrieben habe?


    Versöhnliche Grüsse
    Werner


    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden