Ich spiele in einer Big Band und wollte mir die Akkorde des Stückes heraussuchen. Da sie nicht in meiner Bariton Stimme eingezeichnet sind, habe ich mir die Piano, Guitar und Bass Stimme angesehen. Die Akkorde weichen in ihrer Zusammenstellung etwas von einander ab. Meine Frage ist, welche ich da am besten übernehme (auch zur Improvisation). Oder kann man das gar nicht allgemein sagen - denn dieses Problem ist irgendwie in allen Stücken, außer es sind spezielle Takte als Improvisation gekennzeichnet und so halt dann auch mit Akkorden versehen. So wie ich das mit meinen bescheidenen Kenntnissen von Akkorden beurteilen kann, sind die Guitar Akkorde mir am sympathischsten, da sie z.B. nur ein Gmi7 beinnhalten statt eines Gmi7/C oder ein Bb6 statt Bb6/9 ect. Andererseits ist doch eigentlich der Bass wichtiger?
Moin! Gmi7/C hat die Funktion eines C7 ... ist halt noch 'ne 9 und 11 dabei. Genau wie ein Em in der Gitarre über einem C vom Bass einen Cmaj7 macht. Also, ja, der Bass ist wichtig. Grüße Roland
Tach Esther, wenn in den Einzelstimmen unterschiedliche Akkordsymbole auftauchen, würd ich den Bandleader darauf ansprechen, das kann zu unterschiedl. akust. Ergenissen führen die Akkorde i. d. KLa4stimme sind sicher am komplexesten - auch wg. der Möglichkeiten d. Instruments z.B.: Gm7 is klar, ein Gm7/C definiert sich vom Basston aus und is ein Csus4 7 / 9 / 13 Bb6 und Bb6/9 macht nich viel Unterschied, das is nur ein Farbton (die 9) dazu, kann man beim Improvisieren berücksichtigen, wenn man möchte harmonische Grüsse Dsharlz
Ich würde die Chords nehmen, die am einfachsten notiert sind. Der Akkord ist wichtiger als die Note im Bass.
Danke schon mal. Da in der Piano und Bass Stimme fast immer die gleichen Akkorde stehen (also ganz selten unterscheidet sich da ein Bbma7 zu einem Bbma9), hab ich mir das auch so in der Richtung gedacht. Wenn ich also improvisiere, kann ich durchaus den größeren Akkordumfang gebrauchen - wird ja sonst langweilig nur auf 3 Tönen zu daddeln. - ich versuche nur die Zusammenhänge zu verstehen und da machen mich diese Akkorde ganz schwindelig. Es muss doch eine Stimme einfach die Akkorde zeigen, in dem das Stück geschrieben ist?!
Nein, dass ist nicht zwingend so. Für Klavier und Gitarre sind manchmal unterschiedliche Akkorderweiterungen angegeben, je nachdem, was die Arrangeurin gerne klanglich erzielt haben möchte. Manchmal sind alle Stimmen in der Rhythmusgruppe ausnotiert und Du hast keine Akkordsymbole da stehen. Im besten Fall stehen in der Partitur durchgängig Akkordsymbole über/unter einer Zeile. Wenn vieles darauf hindeutet, dass die Akkordfolge nicht einfach aus dem Real Book ö.ä. übernommen werden kann, muss man halt auch mal in den sauren Apfel beißen und sich die Stimmen der Begleitinstrumente im Zusammenhang anschauen. Die Schlüsselfrage ist dann: Nehme ich ggf. bei Abweichungen die Stimmen mit mehr oder mit weniger Akkorderweiterungen? Mir käme es darauf an, ob ich in der Lage bin, diese zusätzliche Information effektiv zu interpretieren und in mein Spiel zu intergrieren, glaube ich.
Bei deinem jetzigen Kenntnisstand würde ich das so machen. Wichtiger (und weniger verwirrend) als die Akkorderweiterungen wäre es, wenn du dein Sheet mal mit jemandem durchgehen könntest, der dir für die Akkordgruppen das jeweilige harmonische Zentrum nennt, damit du außer den drei oder vier Tönen noch eine Tonleiter parat hast.
Ohne den harmonischen Zusammenhang zu kennen, kann man das, glaube ich, nicht abschließend beurteilen.
. . . das passt schon. (Wenn du den Akkord wörtlich nimmst, fehlt allerdings noch die None D (von C), also genaugenommen ist es dann ein C9 sus4.)
Glauben darfst Du alles was Du willst, auch daß die Erde flach ist. Es ist im Klavierbereich aber ein typisches Voicing dafür. Aber war schon klar............
Das Problem ist bei solchen Big Band SAchen, daß es oft nicht einfach damit getan ist die Akkorde zu spielen, weil manchmal Voicings notiert sind als Akkordsymbol und man auch die Zusammenhänge der Akkorde erkennen muss. Ich würde empfehlen das mit dem Lehrer mal durchzugehen. Ich mache das oft mit meinen Schülern, daß wir dann schauen wo man vereinfachen kann und wo die Zusammenhänge zu finden sind.
Nur kennen wir die harmonischen Zusammenhänge und das Gm7 über C ein übliches Voicing ist. Insofern können wir uns da ein anderes Bild machen als Esther. Und was ich schrieb mit den harmonischen Zusammenhängen war nicht auf den Gm7 über C bezogen, denn dafür muss man Harmonisches Fachwissen haben um das zu wissen, sondern darauf wie man vereinfacht.
Trotz aller weiteren Diskussionen hier, würde ich auch Klavier- und Bass-Stimme für die Improvisation nutzen.