AkkordProgression? Frage...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Heglanx, 4.August.2005.

  1. Heglanx

    Heglanx Ist fast schon zuhause hier

    Habe einige Bebop Übungen auf ner Kopie bekommen:

    Da sind folgende Changes:

    C7 / Ab7 / E7 / F7 / "Ges-" (B7) - D7 ...

    (geschrieben in C-Dur?)

    Sieht man da einen Zusammenhang? Ich auf jeden Fal nicht gross. Kann mir jemand diese Progression harmonisch erklären?

    Beste Grüsse :)
     
  2. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Sind die Changes volltaktig oder wie kommen sie in den Takten vor? Die ersten drei Chords tendieren zu Tonic System (Coltrane's Giant Steps) aber nachher wird's wirr - vor allem wenn man nicht weiss, wie die Takteinteilung ist. Kannst du das Teil scannen und mir mailen? Oder faxen?

    en Gruess

    peter
     
  3. Siegfried

    Siegfried Schaut nur mal vorbei

    Also nach Coltrane Changes sieht der Anfang nun wirklich nicht aus. Meiner Meinung nach ist die Lösung für den Anfang viel einfacher. Die ersten vier Akkorde sind einfach 4 dom7th auf den ersten vier Stufen von C, nur dass um das ganze nicht langweilig zu gestalten für die II eine Tritonus Substitution angewandt wurde.

    C7 D7 E7 F7

    C7 Ab7 E7 F7

    Bei dem Rest weiss ich nicht ob du mit "Ges-", Ges -Moll oder irgendetwas anderes meinst. Am besten stellst du die Note oder nur die Changes für alle ersichtlich ins Forum.

    Gruß
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Siegfried:

    Da bin ich nicht ganz einverstanden. Ich hab auch gesagt, dass diese zu den Tonic-Changes *tendieren*. Vielleicht wäre "inspieriert" der bessere Ausdruck gewesen.

    Tonic-System:
    Eine Oktave wird in gleich grosse Abstände unterteilt, welche die jeweiligen Tonalen Zentren bilden. Diese werden mit Dominanten vorbereitet.
    Einteilung von C-Dur in 3 grosse Terzen ergibt C | Ab | E ;-)

    Und diese mit den Dominanten vorbereitet ergibt folgendes:

    C Eb7 | Ab B7 | E und um die Kette abzuschliessen G7 | C

    Mein Gehör nimmt die Folge von Helglanx mehr als Tonic System als deine Vorgeschlagene Lösung mit den vier Stufen von C auf.
    Versuche mal, den Song Bad, Bad Leroy Brown zu deinen Changes zu spielen...
     
  5. Siegfried

    Siegfried Schaut nur mal vorbei

    @peterwespi

    es bestände natürlich die möglichkeit das es ein 3-tonic-sytem ist, aber wie du schon sagtest, werden diese meistens durch II-V-I´en (wie bei Giant Steps), oder wenigstens durch dominanten vorbereitet, aber sie werden vorbereitet. wer lässt denn ein Ab7 mit der absicht der anwendung des tonic-systems sofort; ohne jegliche ankündigung nach einem c7 klingen? Und die frage was das F7 in den tonic-changes zu suchen hat ist immer noch nicht geklärt.

    Auf eine mit weiteren ideen angereicherte theorie -diskussionsrunde

    Gruß
     
  6. mirko

    mirko Kann einfach nicht wegbleiben

    sehe das ähnlich wie siegfried...bis zu den D7-Akk. auf den nachfolgenden Stufen einer Tonleiter mit Einbindung eines Tritonus-Substitutes kam ich letztlich auch...danach wird's mir aber auch schleierhaft.

    nur im Grunde genommen ist das genauso seltsam - vier D7-Akkorde nacheinander folgen zu lassen die in keinem Zusammenhang zueinander stehen. Auch da ist keine Vorbereitung drin...Es sind keine normalen Dominanten, keine Sekundärdominanten - es gibt kein funktionales System, keine vorbereitenden anderen Stufen. ??? Was soll das?
    Es könnte Meldoiegebunden sein (durch Sequenzen im Thema) aber da wir kein Thema vorliegen haben, führt auch das zu nichts...und selbst angenommen, der Sinn besteht in vier aufeinanderfolgenden Stufen einer Tonleiter auf der sich D7-Akk. bilden - warum geht es dann so seltsam weiter???

    Was den F7 angeht - da wir eher in Kreuztonarten (von den D7-Akk. her gesehen) sind, könnte auch der F7 ein Tritonus-Substitut sein (für B7) - aber das führt auch nicht weiter...


    wenn man Ges- als Ges-Moll liest und enharmonisch verwechselt, ist das eine II-V Verbindung am Schluss - Fis-Moll / B-Dur7 ... nur sollte es sich im Grunde genommen nach Emaj. auflösen und nicht nach D7.

    Sind die Pünktchen hinter dem D7 so zu interpretieren, dass sich das ganze Muster wiederholt, auf D7 beginnend???
     
  7. Heglanx

    Heglanx Ist fast schon zuhause hier

    http://e.domaindlx.com/Heglandio/Akkordprog.jpg

    Aus den Noten kann man eigentlich schon einen Sinn erkennen, nur habe ich anfangs ein wenig zu weit gesucht.
     
  8. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen! :)

    @Heglanx:
    Danke für das Sheet - nun ist's mehr oder weniger klar, dass es das Muster einer reinen Lick-Prüglerei auf möglichst verschiedenen Stufen ist. Funktionsharmonik kommt da an zweiter Stelle oder noch weiter hinten...

    @Mirko & Sigfried:
    Wie gesagt: Das Tonic System habe ich hier nur als eine Inspiration oder eine Anlehnung gesehen. Es ist mir klar, dass es dies nicht ist. Ähnlich wie Good Bye, Pork Piehat - dieser Titel ist Blues-inspired, aber nicht ein Blues im üblichen Sinn.
    Was ich aber bei solchen Aktionen immer mache, ist möglichst das Auge auszuschalten und in erster Linie das Gehör zu verwenden. Das ist ab und zu ein Nachtel bei ausgebildeten Harmonikern: Die schauen oftmals was nachher kommt, anstatt zu realisieren, wie die Verbindung vorher getönt hat und was sie für die nächsten Wechsel alles offen lässt:
    Der Wechsel von C7 zu Ab7 lässt den Ab7 bei meinem Gehör absolut keinen Substitute Doinante vermuten. Das tönt für mich zuerst mal wie Phantom of The Opera ;-) aber sicher nicht nach Substitute Dominant.
    Dann kommt der Wechsel zu E7 und hier signalisieren meine Ohren eine Verwandschaft zum Tonic System. Aber sicher nicht zu Bad Bad Leroy Brown :)
    Der Wechsel zu F7 macht das Chaos (zumindest funktionsharmonisch und vorübergehend...) komplett. E7 zu F7 im tonalen Zentrum C ist jedoch eine gängige Verbindung und kommt in On The Sunny Side of the Street oder Someday My Prince Will Come vor. Er befindet sich aber vom harmonischen Rhythmus her gesehen am falschen Ort...

    Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn ich mal aus irgend einer Verbindung nichts gescheites herauslesen kann, dann nehme ich den Weg exklusiv über das Gehör und versuche, die Progressionen statisch zu hören, ohne "zu wissen, was nachher folgt". Die Augen schauen auf dem Blatt in die Zukunft. Die Ohren können nur das aufnehmen, was momentan aktuell ist. Und für die Ohren wird ja Musik produziert... :)

    schöne Tag!
     
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