Hallo, mühe mich gerade mit meinen "Hausaufgaben" in Frank Haunschilds Neuer Harmonielehre (Kapitel 5, Aufgabe 4, S. 66). Irgendwie scheine ich was Grundlegendes zu den Vierklängen nicht kapiert zu haben: Wieso kann ein Gebilde aus E,G,A,C sowohl als C6- als auch als Am7-Vierklang bezeichnet werden, aber nicht auch als z.B. Em#5/11? In tiefer Verwirrung Hans
Also nach meiner Meinung ist ein Em#5/11 Akkord unvollständig. Ich kenne keine Literatur in der so etwas auftaucht. Ich glaube das man der Vollständig halber eine kleine Septime anfügen muss und dann haut es harmonisch nicht mehr hin.
Wenn man wollte, könnte man, nur welchen Sinn hat das? Die Akkorde stehen doch auch in einem Zusammenhang, und verweisen auch auf eine Skala, die dazu gehört (Akkord/Skalen-Theorie). Welche Skala soll das in diesem Fall sein? Außerdem ist die 5. Stufe über E nicht das C, sondern H, also wäre C die 6. Stufe oder es müsste His bzw B# heißen.
Moin, nach konventioneller Schreibweise (und da ist Konvention zwecks Verständigung schon sinnvoll) enthält ein elfer-akkord auch die 7 und 9 - sonst würde man sich mit Bezeichnungen wie add11 behelfen, wenn man genau diesen Klang will, was für das Solieren aber keine Rolle spielt, sondern nur für piano und gitarre. Ein x11 ist also kein Vier-, sondern ein Sechsklang. Harmonisch wichtig ist immer, den Akkord auf einen sinnvollen Grundtyp (= -klang) zurückführen zu können; E-G-A-C klingt aber nicht wirklich wie eine Variante von e-moll. Die Benennung Am7 oder C6 ist schlicht diejenige, die am wenigsten Mißverständnisse auslöst. Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang und alle anderen, danke für die Hinweise. Hinsichtlich der Plausibilität mancher Synonyme steht im Haunschild (jedenfalls bis Kap. 5) nicht viel, so dass mir seine Lösungen nicht ganz eingingen. Ihr habt mir auf alle Fälle weiter geholfen. Wen's interessiert: Ich habe auch im Usenet (drmm) gefragt und dort einiges Interessantes zu lesen bekommen. Tschüss Hans
Also, aus einem Gebilde/ Voicing mit 4 Tönen kannst wahrscheinlich sicherlich 20 verschiedene Akkorde benennen (auch grundtonlose).
C Dur Dreiklang mit Sexte (C6 = c, e, g, a) hat die selbe Töne wie A Moll Dreiklang mit Septime (Am7 = a, c, e, g). Em#5/11 besteht aus Optionen, hat keine Terzstruktur.
...und zu guter letzt sollte man nebst dem Zusammenhang (übrigens ein sehr guter Verweis, ebenso die Feststellung, dass C zu E keine Quinte sein kann...) noch das gute alte Gehör zu Rate ziehen. Dieser Akkord gespielt klingt für mich als fetter C6/E Akkord und er kommt oftmals in der Verbindung C6 C6/E | F6 Gsus4 vor (z.B. Tuxedo Junction oder in Takt 5 bei Anatoll Schemen wie I Got Rhythm). Ein zusammenhangslos hingepflanzter E-#5 11 macht nicht viel Sinn. Die #5 bei Moll-Kadenzen kommt meistens in der Verbindung E- E-#5 | E-6 E-#5 vor. Das ist eine Cliche-Line, welche sofort an 007 erinnert. Man kann aus jedem Akkord mehr oder weniger sinnlose Adaptionen machen. Das ist zwar gut für's Hirn (Intervall-Akrobatik) aber macht vor allem bei funktionalen Verbindungen wenig Sinn. Daher möglichst immer der einfachste Weg und die einfachste Bezeichnung verwenden.
Hallo Jungs und Mädels, whow.....wenn ich das alles lese und die Antworten dazu, weiß ich erst, welch blutiger Anfänger ich bin. Ob ich das wirklich verstehen muß um Spass am Saxspielen zu haben? Aber egal, ich bleibe trotzdem dabei und spiele meine 'Liedchen' so gut es geht und so lange es mir Spass macht und Freude bringt. . Gruß an alle die das verstehen und trotzdem noch Spass am Saxspielen haben... LuckyLoser